Planetenernährung im Wandel- Gemüse besser rationiert?

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Planetenernährung im Wandel- Gemüse besser rationiert?

Beitrag von Ziesel » Mo 7. Mai 2012, 23:31

Als ich hier noch neuer war, schrieb ich, dass ich bei einigen Tierarten nicht ad lib füttern würde weil ich es nicht für sinnig erachte zB Reptilien, Ziesel, Aquabewohner..
Mir wurde mir erklärt, dass zB Meeris ständig was zu futtern brauchen und :
Kaktus hat geschrieben:.Bisher hab ich Kaninchen, Chinchillas, Rennmäuse, Lemminge, Ziesel und Meerschweine ad libitum ernährt und keine Nachteile bemerkt, im Gegenteil.
In bin der Ansicht, dass bei Pflanzenfressern eine zumindest partielle ad libitum-Ernährung das einzig Vernünftige ist, bei Granivoren/ Omnivoren wie Mäusen oder Ratten ebenso, mit reinen Fleischfressern habe ich keine Erfahrung.
..jetzt gibt´s da offensichtlich neue Erkenntnisse bzw andere nachteilige Erfahrungen ?!
saloiv hat geschrieben:die meisten Pflanzenfresser hingegen haben in der Natur ein entsprechendes Nahrungsangebot rund um die Uhr und so sollte es dann auch in Gefangenschaft sein um ihnen eine artgerechte Nahrungsaufnahme, wie in der Natur zu ermöglichen..
damit gehe/ging ich nicht so ganz bei jeder Tierart konform aber
saloiv hat geschrieben:Wenn man natürliche Nahrungsmittel ad libitum anbietet fressen die Tiere bedarfsorientiert (das ist ja der Sinn dieser Fütterung) und auch ihr Energiehaushalt wird bedarfsorientiert aufgenommen und im Gleichgewicht gehalten, sofern die Tiere gesund sind und kein aromatisitertes oder anderweitig stark bearbeitetes oder unnatürliches Futter erhalten.
mmhh Gemüse, Obst, Saaten, Nüsse ect wäre ja eigentlich nicht bearbeitet, nicht aromatisiert oder unnatürlich, bis auf die Tatsache das es im Winter draussen eine recht begrenzte Auswahl davon gibt.
Mir wurde ans Herz gelegt:
saloiv hat geschrieben:Aber was ich nicht verstehe: Warum fütterst du dann nicht wenigstens alles andere ad libitum. Von Salat und Gemüse werden sie sicherlich nicht dick, die Nüsse kannst du ja für den Anfang rationieren wenn du dir da unsicher bist. Aber ich sehe keinen Grund das Frischfutter zu rationieren. :hm:
Mir wurde verklickert
saloiv hat geschrieben:Wenn Ziesel nicht ad libitum ernährt werden, haben sie einen Teil des Tages doch nur Heu zur Verfügung, d.h. wenn sie Hunger haben, sind sie gezwungen Heu zu fressen.
also müssen meine Tiere hungern oder werden zur Heuaufnahme gezwungen wenn ich weiter rationiert ernähre.
>>danach gabs jede Menge Futterthreads zum Thema Winterfutter wie Knollen, Salate,Kohl, Keimfutter, Küchenkräuter ect sowie über Einlagerung von Obst/ Gemüse damit man das ad lib überhaupt im Winter bieten kann

Jetzt ist das Gemüse im Winter "nicht mehr optimal", nun machts doch dick, krankheitsanfälliger, sorgt für Mangel und anderes Negative ? Ist viel Heu und weniger Frischfutter aber "Müsli" mit Vitaminzusätzen und etwas Trockenkraut wirklich besser oder natürlicher ? Ich bin da sehr zwiegespalten weil kargere Kost im Winter erscheint mir einerseits nachvollziehbar weils draussen weniger gibt aber die meisten Halter pflegen andereseits ewig domestizierte Haustiere, die ich nun möglichst ausgewogen und nicht karg ernähren will, besonders bei Wohnungshaltung, wo keine natürlichen (Winter-)Bedingungen gegeben sind. Dazu kommt mir der Gedanke, dass zB Meeris aus Gebieten stammen, wo ganzjährig gegrast werden kann, was in unsere Gefielden nicht immer gegeben ist...
Wenn wir von "natürlich/naturnah" sprechen, frag ich mich, was ist das für euch? Für mich gehört das Gemüse in die Natur auch wenns das im Winter nicht in der Auswahl geben würde aber sind Trockenkräuter, Müsli/Strukturfutter im Winter "natürlicher" (mal abgesehen von Viaminzusätzen)?! Ich kenn kein Kanin oder Meeri, dass sich in der Natur Wiesenkräuter für´n Winter trocknet oder´n paar Leinsamen weglegt

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Re: Planetenernährung im Wandel- Gemüse besser rationiert?

Beitrag von ElHappy » Di 8. Mai 2012, 00:20

Also wenn wir das Nin beispiel auf den Hamster übertragen . Wenn ich mir anschau wo her unsere Zwerge bzw Kleo kommt . Dann dürfte ich Kleo nich ab lib. füttern( sie bekommt frisches und Sämereien ab lib) . Den Kleos vorfahren kommen aus der Wüste . Viel gibbet ja nicht in der Wüste . Das heißt ich dürfte frisches und Sämereien nicht ab lib füttern .

Aber hier ernährt man nicht nur falsch wenn man ein Tier zum Heu futtern zwingt sondern jetzt macht man schon was falsch wenn man Gemüse füttert.
ich meine damit, klar fressen sie das Gemüse, sie haben ja nix Anderes!Du zwingst sozusagen deine Kaninchen Gemüse zu Fressen und behauptest dann das sie das, weil sie ja domestiziert sind
Und Wo finden Nins bitter in der Natur Leinsamen usw. ?? und Schwarzkümmel ?? ist das den natürlich ??

Hier hat auch nicht jeder Zeit am tag 1-2 Std. Wiese zu sammeln . ich z.B nicht . Aber darf ich jetzt noch Nins halten in den Augen mancher Leute hier oder disqualifiziert man sich jetzt als Tierhalter ??
Ich geh ja auch nicht raus in den Wald und schiess ein REh für Narla oder fang ihr eine Maus oder geh in den Garten und wühle kelleraseln und Regenwürmer für Kleo aus . Aber für nins auf die Wiese weil es artgerecht ist ?? Aber getrock. Mehlwürmer und Gulasch und Nassfutter für Narla sind artgerecht ??? Eine Katze kann man nun mal nich komplett barfen .

Also irgendwie passt da was nicht oder irre ich mich :crazy: :hm:
Soblad man hier etwas anderes macht als andere , die z.B Kaninchen würden Wiese kaufen " lesen bzw für den goldenen Gral halten , macht man schon etwas falsch in ihren Augen . und steht direkt in irgendeiner Form am Pranger . Und man will den jenigen unbedingt seine Art und Weise (fütterung ) aufzwingen aufquatschen und wenn das nicht geht na dann willst du halte nicht das beste für dein Tier .

Das ist der Grund warum ich mich meist aus Futterdiskussionen ,vorallem bei Nins , raushalte .
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Re: Planetenernährung im Wandel- Gemüse besser rationiert?

Beitrag von Ziesel » Di 8. Mai 2012, 00:49

Nuja, ich denke man kann Katzen komplett barfen, nur ich kanns nicht weil mir das mit dem Supplementen, der Ausgewogenheit usw zu mmh kompliziert/unsicher ist oder ich zu schissig bin das sie dann von irgendwas zu wenig kriegen..

Was mir hier allerdings "aufstößt" ist eher, dass man zB vor nicht allzu langer Zeit Wolle/Balino empfahl, sie solle das Müsli (Nösenberger?!) weglassen, lieber Samen/Saaten geben und viel mehr Gemüse bieten. Was ich jetzt so in Claudias Bezoathread gelesen habe, würde allerdings eher für das sprechen, was Wolle vorher verfütterte.
Irgendwie hab ich auch noc nicht raus, warum bei so manchem Problemchen beispielsweise typ. Küchenkräuter wie Salbei empfohlen werden (sogar exotischere die hier sicher nirgendsnicht natürlich vorkommen wie genannter Schwarzkümmel , Jiagoluan..) oder auch Gemüsesorten wie Fenchel..Wenn nun Frischfutter ausser den selbst gesammelten heimischen Wiesenpflanzen für Übergewicht, Zahn-und Verdauungspobs, Krankheiten ect sorgen, warum dann solche Empfehlungen ? Wozu Threads zur Winterfütterung mit Gemüsesalatküchenkräutern oder der Hinweis, dass Obst nicht zwangsläufig "Diabtesgefahr" für Kleinsäuger bedeutet? Macht ein "Müsli" nicht eben so satt/dick wie es Knolliges & Kohl tut? Was spricht gegen Salate, Küchenkräuter, Paprika ect?
Naja und abgesehen von der Frage was "naturnah/natürlich" bedeutet, frag ich mich jetzt ernsthaft was jemand mit mehreren Kanins/Meeris jetzt im Winter mit gutem Gewissen füttert wenns draussen so gut wie nix gibt?

Mich würde ja interessieren, welche negativen Erfahrungen konkret mit der gemüselastigen Winterfütterung gemacht wurden, woher man weiss, dass eben das Gemüse schuld ist und was die bessere Alternative wäre

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Re: Planetenernährung im Wandel- Gemüse besser rationiert?

Beitrag von ElHappy » Di 8. Mai 2012, 02:14

Das mein ich doch , das barf. eine Katzi is komplex und schwierig und man kannsehr schnell fehler machen .

Also ich fütter Gemüse , heu , und frische Kräuter und äste mit Blättern. Selten Sämereien und selten Trockenkräuter .
Ich halte seit 12-13 J Nins . Angefangen mit dreien . Die ihre ersten 6 mo. Trofu ernährt wurden und Gemüse . Dann kam Wuschel hinzu , er war schon etwas älter als die andern . Er wurde bei seiner vorgängerbesitzerin mit Wiese und Gemüse ernährt . Sie belehrte mich eines bessern und ab da wurden meine Nins auch so ernährt . Seit 6 j auch ab lib . Sie sind alle drei zwischen 9 und 12 einhalb Jahre alt geworden . Von den vieren war nur einer krank , Wuschel bekam im Mai 2010 EC . Aber ansonsten haben meine nins nie einen Tierarzt wegen erkrankungen oder Zahnfehlstellungen oder ähnliches gesehen (nur für jährlich check up und impfen ) Speed(y) und Amy werden genauso gefüttert .
Sie haben die letzten 9 -10 Tag nur Wiese bekommen , kein Gemüse . Vor 2 Tagen hab ich wiedermal etwas Gemüse mitverfüttert . Wiese blieb liegen Gemüse wurde verputzt . Ich muss auch ehrlich sagen ich hab auch nicht die Zeit zum sammeln . Andere mögen die haben ich nicht .
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Re: Planetenernährung im Wandel- Gemüse besser rationiert?

Beitrag von Isa » Di 8. Mai 2012, 05:47

Ich hab jetzt von EINER Person hier im Forum gelesen, dass ihre Tiere (Kaninchen) dicker geworden sind von Gemüse ad libitum; und zwar in Claudias Thread um ihre Nicci.
Für mich hat diese EINE Meinung überhaupt keine Gewichtungskraft, wenn ich von so ziemlich allen anderen hier lese -und vor allem auch selber die Erfahrung hier mit meinen Meerschweinchen mache!!-, dass Gemüse ad libitum eben NICHT dicker macht auf lange Sicht!

Von dem her... was will man machen im Winter, wenn man keine Möglichkeit hat, täglich den Schnee umzudrehen um in 5 Stunden 30 Gramm Zweiglein und Gräslein zu finden?
Back to Vitakraft & Co. + only Heu? :strange:

Ich denke wir fahren hier mit unserer Einstellung zur Ernährung ganz gut.
Nicht perfekter Ersatz in Form von reiner Kulturpflanzenfütterung (im Winter) ist allemal besser als total unperfekte Industriefütterung. ;)
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Re: Planetenernährung im Wandel- Gemüse besser rationiert?

Beitrag von Una » Di 8. Mai 2012, 07:01

Isa hat geschrieben:Ich hab jetzt von EINER Person hier im Forum gelesen, dass ihre Tiere (Kaninchen) dicker geworden sind von Gemüse ad libitum; und zwar in Claudias Thread um ihre Nicci.
Für mich hat diese EINE Meinung überhaupt keine Gewichtungskraft, wenn ich von so ziemlich allen anderen hier lese -und vor allem auch selber die Erfahrung hier mit meinen Meerschweinchen mache!!-, dass Gemüse ad libitum eben NICHT dicker macht auf lange Sicht!
Dazu möchte ich bemerken, dass ich hier schon mehrfach Fotos von Kaninchen gesehen habe, die schlichtweg zu dick sind und es dann auch noch "schön" geredet wurde, sie dürfen ja "etwas moppeliger" sein.
Liebe Grüße

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Re: Planetenernährung im Wandel- Gemüse besser rationiert?

Beitrag von Entensusi » Di 8. Mai 2012, 07:35

Ziesel hat geschrieben: Naja und abgesehen von der Frage was "naturnah/natürlich" bedeutet, frag ich mich jetzt ernsthaft was jemand mit mehreren Kanins/Meeris jetzt im Winter mit gutem Gewissen füttert wenns draussen so gut wie nix gibt?

Mich würde ja interessieren, welche negativen Erfahrungen konkret mit der gemüselastigen Winterfütterung gemacht wurden, woher man weiss, dass eben das Gemüse schuld ist und was die bessere Alternative wäre
Mit gutem Gewissen? Eigentlich nichts... :arg: mir geht es zumindest schon ein wenig so. Auch, da das, das ich den Kaninchen an Gemüse etc. anbiete, selten "Bio" ist und ich ihnen damit Schadstoffe unterjuble (meiner Familie allerdings auch!). Früher gab es noch Brot und gekochte Kartoffeln, seit ich aber so Möpse "züchte" ist das auch keine gewissensfreie Option mehr. Körner (die ich eher als Dickmacher sehe als das Gamüse) holen sie sich auch vom Entenfutter, Heu biete ich über den Winter immer an, aber da schmeckt eigentlich nur das, das ich von der Wiese einer Bekannten den Sommer über bekomme. Alles andere macht schon wieder "Gewissen". Gut finde ich Zweige, Rinde, Blätter der Obstbäume, denn das ist etwas, das sie in der Natur (und bei mir im Garten, wenn ich sie lasse), freiwillig und gerne fressen.

Aber - Bonny hat, seit ich hauptsächlich wieder nur Wiese fütter, keinen oder nur noch ganz selten Matsche-Popo. Egal, was ich probiert habe - zugefüttert, weg gelassen, den ganzen Winter über Matsche. :autsch:
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Re: Planetenernährung im Wandel- Gemüse besser rationiert?

Beitrag von alexandra36 » Di 8. Mai 2012, 07:41

Una hat geschrieben: Dazu möchte ich bemerken, dass ich hier schon mehrfach Fotos von Kaninchen gesehen habe, die schlichtweg zu dick sind und es dann auch noch "schön" geredet wurde, sie dürfen ja "etwas moppeliger" sein.
Da stimme ich Una zu. Die eine Person, wo die Kaninchen zu dick wurden, war ich. Stimmt, sie wurden fett und träge. Und wenn ich hier die Winter/Frühjahr-Fotos von Kaninchen ansehe, sehe ich, das es nicht nur bei mir so ist. ;)

Und El Happy, wenn du mich zitierst, dann richtig und nicht nur mit einem zerpflückten Satz!
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Re: Planetenernährung im Wandel- Gemüse besser rationiert?

Beitrag von ClaudiaL » Di 8. Mai 2012, 07:43

Una hat geschrieben: Dazu möchte ich bemerken, dass ich hier schon mehrfach Fotos von Kaninchen gesehen habe, die schlichtweg zu dick sind und es dann auch noch "schön" geredet wurde, sie dürfen ja "etwas moppeliger" sein.
Hierzu möchte ich bemerken, dass ich die Erfahrung habe, dass meine im Winter gut zulegen, meine TÄin meinte beim Impfen auch, dass sie alle gut zugelegt haben, im Sommer relativiert sich das wieder. Ich nenns mal Winterspeck, da bisher meine Ernährung Sommer wie Winter relativ gleich war.

Auch muss man bedenken, dass manche Tiere krank sind. Meine Rosi z. B. ist dick krankheitsbedingt.
Wenn es mir schlecht geht, gehe ich nicht in die Apotheke, sondern zu meinem Buchhändler
(Philippe Djian)

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Re: Planetenernährung im Wandel- Gemüse besser rationiert?

Beitrag von Una » Di 8. Mai 2012, 07:51

Entensusi hat geschrieben:Aber - Bonny hat, seit ich hauptsächlich wieder nur Wiese fütter, keinen oder nur noch ganz selten Matsche-Popo. Egal, was ich probiert habe - zugefüttert, weg gelassen, den ganzen Winter über Matsche. :autsch:

Das ist ein (weiteres) Problem, das durch diese Fütterungsart auftauchen "kann", das wurde schon mehrfach in anderen Foren berichtet. Im sommer bei Wiese ad libitum, alles sauber und trocken am Po, im Winter bei Gemüse ad libitum, immer wieder Matschkot. Wenn dann das Gemüse so verringert wurde, dass zusätzlich auch noch Heu, Trockenkräuter und Co gefressen wurde, dann verschwand das Problem mit dem Matschkot relativ rasch.

Ich denke, das kommt daher, weil die Kaninchen mit dieser Winterernährung überversorgt sind, was in freier Natur im Winter nicht vorkommen würde, da sind sie eher unterversorgt, überbrücken diese Zeit aber mit Blinddarmkot recht gut.

Was mir aufgefallen ist, da ich die Gemüse-ad libitum-Fütterung auch für kurze Zeit ausprobiert hatte, ist, dass meine Kaninchen dadurch auch viel BDK liegenließen, der dann teilweise zertrampelt wurde, was bei Wiese ad libitum im Sommer nicht vorkommt.
Daher denke ich, dass sie durch Wiese die Inhaltsstoffe so aufnehmen, dass der BDK trotzdem noch benötigt wird, sonst hätte die Natur sicherlich die Kaninchen nicht so geschaffen, dass sie BDK produzieren, um damit überleben zu können.

In einem anderen Forum kam auch die Frage auf, woher Innenhaltungskaninchen Vitamin D beziehen, wenn sie nie in den Genuss von Sonne kommen.
Es wurde festgestellt, dass über Gemüse kein Vitamin D zugeführt wird.
Daher wurde dann über UV-Lampen oder auch "Fertigfutter" mit Vitamin D diskutiert, das nach neuesten Erkenntnissen nicht aus Pellets, sondern aus strukturierten Bestandteilen bestehen sollte.
Liebe Grüße

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Re: Planetenernährung im Wandel- Gemüse besser rationiert?

Beitrag von Entensusi » Di 8. Mai 2012, 07:52

alexandra36 hat geschrieben:
Da stimme ich Una zu. Die eine Person, wo die Kaninchen zu dick wurden, war ich. Stimmt, sie wurden fett und träge.
ich dachte, das war ich! :lol: Wobei ich "träge" nicht wirklich so sehe, sie waren halt im Energiesparmodus, den ich übrigens bei plötzlicher Wärme auch wieder beobachte.
Und da meine Kaninchen das ganze Jahr über, auch bei minus 20°C draußen sind, steht ihnen das auch zu. Ebenso wie ihnen zusteht, sich auszusuchen, ob sie bei solchen Tempreraturen nun lieber Gemüse oder Heu essen.
Wobei ich bei allem Vertrauen in die Selektionsfähigkeit der Kaninchen überzeugt bin, dass es auch noch einen persönlichen Unterschied gibt. Manche Kaninchen verhalten sich einfach "vernünftiger" als andere! Was vielleicht auch an der frühkindlichen Futterprägung liegen mag... :hm:
Liebe Grüße, Entensusi und ihre Tiere

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Re: Planetenernährung im Wandel- Gemüse besser rationiert?

Beitrag von alexandra36 » Di 8. Mai 2012, 07:57

Jaaaaa, auch meine waren fett! :D

Was die Selektionsfähigkeit betrifft, habe ich die Erfahrung gemacht, das sie es bis jetzt Alle gelernt haben. Ich habe/hatte Kaninchen, die in ihrer "Jugend" nur Pellets und Co bekommen haben, aber auch Kaninchen, die bei mir geboren sind und von Anfang an Naturnah ernährt wurden.
Das Selektionsverhalten ist bei Allen gleich. ;)
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Re: Planetenernährung im Wandel- Gemüse besser rationiert?

Beitrag von Una » Di 8. Mai 2012, 07:59

Entensusi hat geschrieben:
Wobei ich bei allem Vertrauen in die Selektionsfähigkeit der Kaninchen überzeugt bin, dass es auch noch einen persönlichen Unterschied gibt. Manche Kaninchen verhalten sich einfach "vernünftiger" als andere! Was vielleicht auch an der frühkindlichen Futterprägung liegen mag... :hm:
Das ist sicherlich ein sehr wichtiger Punkt finde ich, denn ich kann mir durchaus vorstellen, dass es Kaninchen gibt, die nach jahrelanger "schlechter" Fütterung, nicht mehr in der Lage sind, so zu selektieren, dass es für sie Sinn macht.
Liebe Grüße

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Re: Planetenernährung im Wandel- Gemüse besser rationiert?

Beitrag von Una » Di 8. Mai 2012, 08:07

Ziesel hat geschrieben:Wenn wir von "natürlich/naturnah" sprechen, frag ich mich, was ist das für euch? Für mich gehört das Gemüse in die Natur auch wenns das im Winter nicht in der Auswahl geben würde aber sind Trockenkräuter, Müsli/Strukturfutter im Winter "natürlicher" (mal abgesehen von Viaminzusätzen)?! Ich kenn kein Kanin oder Meeri, dass sich in der Natur Wiesenkräuter für´n Winter trocknet oder´n paar Leinsamen weglegt
Für mich ist naturnah, die Kaninchen im Sommer mit viel Wiese, wenn ad libitum-Mengen nicht möglich sind, dann eben soviel wie möglich ist + Heu zu ernähren. Falls die Wiese, von der gepflückt wird, nicht so artenreich ist, sodass die Kaninchen dadurch nicht ausreichend versorgt sind, füttere ich ein vitaminisiertes Alleinfuttermittel dazu.
Ich konnte beobachten, je mehr verschiedene Wiesenkräuter ich ad libitum anbiete, desto weniger wird vom Strukturfutter gefressen. Testweise habe ich 2 Tage lang nur Gras, Löwenzahn, Luzerne und Breitwegerich (alles ad libitum) angeboten, an diesen Tagen wurde zusätzlich viel Heu und auch vom Strukturfutter gefressen, da anscheinend der Bedarf durch die wenige Auswahl nicht gedeckt wurde.

Im Winter ersetze ich die frische Wiese durch getrocknete Wiese (Heu), ergänze das mit Gemüse wegen der Flüssikeit und mit selbstgetrockneten Blätter, mit frischen Ästen und Strukturfutter wegen der im Heu und Gemüse fehlenden Vitamine, wie z.B. Vitamin D.
Ich orientiere mich da an den Wildkaninchen, die bekommen im Winter auch nur das "karge" Futter, das sie unter dem Schnee noch so finden, fressen Wurzeln und Baumrinden usw., auch mal ein Getreidekorn im Herbst, und auch mal etwas Gemüse, das sie auf den Feldern finden.
Sie fressen aber sicherlich nicht ad libitum Gemüse von den Feldern, daher ist das in meinen Augen als Ersatzfütterung, nicht naturnah.
Liebe Grüße

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Re: Planetenernährung im Wandel- Gemüse besser rationiert?

Beitrag von alexandra36 » Di 8. Mai 2012, 08:46

Zitat El Happy:
"Sorry Alexandra wenn du jeden Tag 1-2 Std Zeit hast sammeln zu gehen bitte .Ich hab sie nicht .
Aber wenn ich Zeit hab geh ich Wiesesammeln und dann noch ein Reh schiessen , für meine Narla schliesslich ist sie ein reiner Fleischfresser , und noch paar Kellerasseln und REgenwürmer für Kleopatra sammeln Damit ja auch alle vernüftige artgerechte Ernährung kriegen .

Und steill Dir vor ich hab drei Kinder . Die leben sogar noch, trotz Muttermilch und danach meine Kochkünste auch .

Weißt Du es gibt noch was anders im Leben wie ernähr ich mein Kaninchen am ausgewogesten wo find ich beste GRas und fressen die das in der Natur .

Weiß Du jeder hier versucht für seine Kaninchen /Tiere das beste zutuen Du , ich und Claudia .
Aber sobald hier jemand anders denkt oder anders macht dann steht derjenige am Pranger wie ein Tierquäler .
So hier beende ich jetzt diese Futterdiskussio wir führen sie in Zieseltherad weiter wenn mir bzw.dir danach ist." Zitat Ende

Ok, mir ist danach. :D

Vorneweg: Ich versteh oft nicht, warum man nicht normal diskutieren kann, ohne das sich manche gleich angegriffen fühlen?! Das finde ich schade, denn niemand behauptet, das es deinen oder Claudia´s oder was weiss ich wem seinen Kaninchen schlecht geht! :hm:

Was ich aber nicht richtig finde ist, die Gemüsefütterung so schön zu Reden, weil man keine Zeit oder Lust hat, Wiese sammeln zu Gehen...und das tust du.

Das die artgerechteste Fütterung Wiese, Zweige,usw. aus der Natur ist, ist wohl unumstritten, da brauche ich keine "Kaninchen würde Wiese kaufen" oder sonstwas um das zu Wissen, es ist nunmal so.
Und es ist auch nicht artgerechter zB. Katzen oder Hunden Dosenfutter oder Trockenfutter zu füttern.
Und du hast Recht, es gibt nochwas Anderes im Leben, auch in meinem Leben ist es so, aber das ist für mich kein Argument zu behaupten, das Gemüse artgerecht oder gesund ist, sondern schlichtweg nur ein Zeit-/Lust-/Komfortproblem! ;)
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Re: Planetenernährung im Wandel- Gemüse besser rationiert?

Beitrag von ClaudiaL » Di 8. Mai 2012, 09:14

Ich habs im anderen Beitrag schon mal geschrieben, für mich gibt es bei der Gemüseernährung noch den Unterschied Blättriges und ich nenns mal Knolliges.

Selbst Andreas Rühle schreibt:
Zitat:
..... Um einen ausgeglichenen Wasserhaushalt zu gewährleisten und dem natürlichen Nahrungsspektrum der Tiere zu entsprechen sollte die Hauptnahrung möglichst aus blattreichem Futter bestehen. Dazu eignen sich Möhrengrün, Kohlrabiblätter (nicht blähend), Staudensellerie, Rucola, Feldsalat, Endivie, Chinakohl und vieles mehr.

Viola Schillinger hatte ich im anderen Beitrag schonmal zitiert:

Viele Gemüsesorten sind sehr eng mit Wiesenkräutern verwandt. Endivie und Chicorée stammen von der Gemeinen Wegwarte ab, unsere Karotte/Möhre ist eng mit der Wilden Möhre verwandt, die von Wildkaninchen sehr gerne verputzt wird und die Steckrübe steht in Enger Verwandtschaft zum Raps. Chinakohl, Mairübe und viele mehr stehen systematisch sehr nah an den Rübsen, die ein Wildkraut darstellen. Die Urform der normalen Gartensalate ist der auch bei uns weit verbreitete Wilde Zaunlattich, die kultivierten Kohlsorten sind in der Zusammensetzung dem Wildkohl sehr ähnlich, der von Wildkaninchen in Massen verspeißt wird. Macht es einen großen Unterschied ob das Kaninchen Löwenzahn vom Feld oder Speise-Löwenzahn frisst?
Neben Heu und Kräutern ist Gemüse ein idealer Ersatz für Wiesenkräuter-freie Zeiten. Die Mischung macht´s: Idealerweise bietet man seinen Kaninchen rund um die Uhr abwechslungsreiches Gemüse, Heu und Kräuter an - sie fressen in den richtigen Mengenverhältnissen von allem etwas.


Das macht für mich gedanklich auch Sinn.

Heu ist für mich unnatürlich. Es steht bei mir rund um die Uhr zur Verfügung klar aber ich möchte meinen Tieren die Wahl lassen ob sie es fressen wollen oder nicht. Ich möchte nicht so wenig Frisches anbieten, dass sie "gezwungen" sind darauf zurückzugreifen.

Una, Du redest immer von Strukturfutter. Mich würde interessieren, was Du da reichst?
Wenn es mir schlecht geht, gehe ich nicht in die Apotheke, sondern zu meinem Buchhändler
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Re: Planetenernährung im Wandel- Gemüse besser rationiert?

Beitrag von Isa » Di 8. Mai 2012, 09:18

alexandra36 hat geschrieben:
Una hat geschrieben: Dazu möchte ich bemerken, dass ich hier schon mehrfach Fotos von Kaninchen gesehen habe, die schlichtweg zu dick sind und es dann auch noch "schön" geredet wurde, sie dürfen ja "etwas moppeliger" sein.
Da stimme ich Una zu. Die eine Person, wo die Kaninchen zu dick wurden, war ich. Stimmt, sie wurden fett und träge. Und wenn ich hier die Winter/Frühjahr-Fotos von Kaninchen ansehe, sehe ich, das es nicht nur bei mir so ist. ;)
Ach sooo, dann könnt also ihr beide anhand von Fotos beurteilen, welche User hier zu dicke Tiere haben, und welche nicht. :grübel:
Wir fragen dann in Zukunft nur noch euch, ok?! :lieb:
Denn wir anderen machen es ja falsch MIT Gemüse und OHNE Fertigfutter. :hehe:
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Re: Planetenernährung im Wandel- Gemüse besser rationiert?

Beitrag von Entensusi » Di 8. Mai 2012, 09:19

Una hat geschrieben: Das ist sicherlich ein sehr wichtiger Punkt finde ich, denn ich kann mir durchaus vorstellen, dass es Kaninchen gibt, die nach jahrelanger "schlechter" Fütterung, nicht mehr in der Lage sind, so zu selektieren, dass es für sie Sinn macht.
dagegen:
Das Selektionsverhalten ist bei Allen gleich.
:hm:

woran es liegen mag, keine Ahnung - aber ich hab den starken Eindruck, dass meine Bonny eher dazu neigt, sich "ungesund" zu ernähren als die beiden anderen - oder die drei vorher. Nun lässt sich ja streiten, ob das Kaninchen nun meint, es "braucht" das, oder nicht, aber wenn meine Kids z.B. mit Eiswaffeln heim kommen, die sie nicht mehr wollen, legt man sie Bonny hin.. die anderen fressen sie nämlich nicht. Sie stürzt sich auch in der Früh immer sofort auf das Entenfutter. Bei ihr habe ich echt das Gefühl, dass sie nur dann "überlegt", was sie fressen will, wenn sie krank ist und eigentlich keinen Appetit hat. Wenn ich jetzt nur Bonny hätte, wäre ich versucht, die Ernährung stärker zu kontrollieren, einzuschränken, manches zu rationieren.
Wenn ich natürlich davon ausehen kann, dass die Kaninchen eh nichts finden, was ihnen ernsthaft schaden kann, ist Selektion wieder vergleichsweise einfach.

edit: zum Sammeln.. ich finde, man investiert gar nicht SO viel an Zeit. Wenn ich meine Umgebung kenne und sich nicht groß etwas verändert, weiß ich ja, wo ich sammeln kann. Ich hab aber auch immer meine Tüte dabei, ob ich nun mit dem Auto oder dem Fahrrad unterwegs bin, so dass ich auch mal nebenbei "einsacken" kann. Für mich ist es inzwischen aber auch eine Zeit, mal zur Ruhe zu kommen, eine fast meditative Tätigkeit... :schäm:
Liebe Grüße, Entensusi und ihre Tiere

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Re: Planetenernährung im Wandel- Gemüse besser rationiert?

Beitrag von alexandra36 » Di 8. Mai 2012, 09:39

Entensusi hat geschrieben: edit: zum Sammeln.. ich finde, man investiert gar nicht SO viel an Zeit. Wenn ich meine Umgebung kenne und sich nicht groß etwas verändert, weiß ich ja, wo ich sammeln kann. Ich hab aber auch immer meine Tüte dabei, ob ich nun mit dem Auto oder dem Fahrrad unterwegs bin, so dass ich auch mal nebenbei "einsacken" kann. Für mich ist es inzwischen aber auch eine Zeit, mal zur Ruhe zu kommen, eine fast meditative Tätigkeit... :schäm:
Sehe ich auch so. ;)

Für mich ist es sehr entspannend, Wiese sammeln zu gehen, dabei kann ich so richtig abschalten vom Alltag. ;)
Und soviel Zeit investiere ich auch nicht, Alles in Allem vielleicht 1 Stunde am Tag, und ich sammle nicht wenig, 9 Riesen verputzen eine ganze Menge.
Diese Zeit brauche ich auch im Supermarkt, mit Hin- und Rückfahrt.
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alexandra36
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Re: Planetenernährung im Wandel- Gemüse besser rationiert?

Beitrag von alexandra36 » Di 8. Mai 2012, 09:42

Isa hat geschrieben: Ach sooo, dann könnt also ihr beide anhand von Fotos beurteilen, welche User hier zu dicke Tiere haben, und welche nicht. :grübel:
Wir fragen dann in Zukunft nur noch euch, ok?! :lieb:
Denn wir anderen machen es ja falsch MIT Gemüse und OHNE Fertigfutter. :hehe:
Ich versteh nicht, warum manche immer mit sarkastischen Bemerkungen rumhauen müssen! Ich dachte, hier kann man vernünftige Diskussionen führen... :hm:
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Una
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Re: Planetenernährung im Wandel- Gemüse besser rationiert?

Beitrag von Una » Di 8. Mai 2012, 09:45

ClaudiaL hat geschrieben:Una, Du redest immer von Strukturfutter. Mich würde interessieren, was Du da reichst?
Ich füttere im Sommer ein getreideloses, vitaminisiertes Strukturfutter mit all seinen Vor- und Nachteilen:

JR Farm grainless Herbs

Im Winter füttere ich Getreide, da dann die Energie benötigt wird, wenn es extreme Minustemperaturen hat. Da füttere ich entweder Nösenberger Strukturmüsli oder das JF Farm grainless Herbs + Haferflocken/Mais.

Dieser Thread dürfte zu dieser Diskussion hier auch sehr interessant sein:
(und JA, es hat Andreas Rühle in dem Thread mitgeschrieben, aber dessen Argumente sind wie ICH finde sehr stichhaltig)

https://www.degupedia.de/forum/viewtopic.php?t=2465" onclick="window.open(this.href);return false;


Ich dachte eigentlich auch bisher, dass man hier auf "vernünftiger" Basis argumentieren und auch diskutieren kann, vllt. kommt man ja am Ende sogar auf einen gemeinsamen Nenner.
Dieses Forum unterschied sich doch bisher genau deswegen von allen anderen Kaninchenforen, weil man hier eben "nicht" die Forenphilosophie aufgeschwatzt bekommt. Ich fände es schade, wenn sich daran etwas ändern würde.
Liebe Grüße

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Re: Planetenernährung im Wandel- Gemüse besser rationiert?

Beitrag von halloich » Di 8. Mai 2012, 10:41

Eigentlich wollte ich mich hier in die doch sehr interesannte Diskusion nicht einmischen.
Aber jetzt muß ich doch mal einiges loswerden.
Una hat geschrieben:vllt. kommt man ja am Ende sogar auf einen gemeinsamen Nenner.
Das wirst du nie bei solchen Themen. ;)

Man kann sich gerne erkundigen, Tips holen, Erfahrungen austauschen, aber im Grunde ist es so, du fragst 10 Leute und bekommst 10 Antworten.
Dann muß jeder für sich selber einschätzen was ist richtig/falsch, was ist gut/schlecht, was will ich und was kann ich.
Wer sagt mir wer von euch recht hat und was gut ist? :hm:
Wer bestätigt mir was richtig und falsch ist? :hm:

Egal wer hier geschrieben hat, hat seine eigenen Erfahrungen mit Krankheiten und Futtervorlieben und Fressgewohnheiten gemacht und anhand von Erfahrungen anderer seinen eigenen Weg versucht zu optimieren.

Hier im Forum ließt man Trockenkräuter sind nicht gut, zuviel Kalzium ist nicht gut, ..... wenn man andere Threads ließt sind Trockenkräuter dann doch wieder das beste was man anbieten kann.
Selbst hier im Forum wiedersprechen sich einige.
Als unerfahrener User frag ich mich da ganz bestimmt was stimmt denn jetzt und bin noch mehr verunsichert.

Beim Alter und der Gesundheit der Tiere denke ich auch es macht einen enormen Unterschied ob die Tiere vom Züchter oder als "SecondHand" Kaninchen übernommen wurden, zudem ob sie in Innen oder Aussenhaltung gehalten werden.
In Aussenhaltung haben Kaninchen nu mal mit Witerrungsverhältnissen zu kämpfen die in der Wohnung nicht vorhanden sind.
Wenn ich bei Aussenhaltungskaninchen im Winter Samen fütter weil sie Energie brauchen, brauch ich das in der Wohnung ja nicht, da verbrauchen sie ja nicht so viel Energie.

Ich denke es spielen sehr viele Faktoren mit rein was gut ist und was nicht.
Zudem gibt es auch Erbkrankheiten und andere Krankheiten gegen die selbst die beste und perfekteste Fütterung nicht hilft


Jetzt mal was zur Naturnaher Fütterrung.
Wenn ich bei den Widkaninchen , die bei uns auf dem Acker und den umliegenden Feldern abschauen würde gäbe es sehr wohl Gemüse.
Gemüse müsste dann aber definiert werden. Was ist Gemüse? Was meint man damit.
Jeder schreibt gemüse, meint aber doch eher was unterschiedliches wie blättriges, knolliges, .....

Die Wildkaninchen die bei uns in der Nähe zu sehen sind fressen im Frühjahr immer die jungen Pflanzen auf den Ackern ab, wenn man sie nicht mit Folie oder Flies schützt (also Blättriges), im Sommer haben die mir meine Zuccini vom Strauch wegefuttert, und die Khlrüben ausgebuddelt und weggefuttert, im Winter den Kompost umgepflügt um an die Reste von den Rosenkohlpflanzen, inklusiver Rosenkohl zu kommen.
Die Rinden von den Bäumen wurde weggknabbert und die Kiwipflanzen komplett zerlegt.
Anhand der Spuren sieht man wo die Kaninchen im Winter herlaufen.
Ich kenne die Kulturfelder und die Stücke "Wildwuchs".
Warum sieht man die Spuren und Buddelacktionen auf den Kulturackern und nicht wilden Stücken? :hm:
Warum haben sie mir meine Kulturpflanzen weggefuttert?

Ich habe mit meinen meerschweinchen schon Experimente wegen Futter gemacht.
Sie bekommen selbst gezüchtetet, also 100% Biopaprika und gleichzeitig "normal" paprika aus dem Supermarkt. Wleche haben die bevorzugt. natürlich die aus dem Supermarkt.

Wenn ich meinen meerschweinchen nur gesammelte Wiese, inklusiver Kräuter geben würde, würden die verhungern.
Wenn ich Wiese geb, und Gemüse und heu und trockenen Kräuter alles gleichzeitig vorhanden ist dann fressen die abwechselnd, Gemüse, Gras Heu, Kräuter. oft bleibt sogar Wiese leuigen und Gemüse wird zuerst weggefuttert.
Warum soll ich denen denn jetzt das "ungesunde" Gemüse vorenthalten :hm:

Una hat geschrieben:Dazu möchte ich bemerken, dass ich hier schon mehrfach Fotos von Kaninchen gesehen habe, die schlichtweg zu dick sind und es dann auch noch "schön" geredet wurde, sie dürfen ja "etwas moppeliger" sein.
Wie kannst du das anhand der Fotos beurteilen?
Ich habe zwei Meerschweinchen sie sind rank und schlank wenn sie laufen und sich bewegen, wenn sie aber gemütlich chillen sehen sie aus wie dicke fette Pfannkuchen.
Was ich damit sagen will, es kann auch an der Position liegen wie das Tier fotografiert worden ist.
Es können auch Tire sein die gerade erst übernommen wurden?
Weiß du wie die, von dir hier gesehenen, Kaninchen ernährt wurden?
alexandra36 hat geschrieben:Und du hast Recht, es gibt nochwas Anderes im Leben, auch in meinem Leben ist es so, aber das ist für mich kein Argument zu behaupten, das Gemüse artgerecht oder gesund ist, sondern schlichtweg nur ein Zeit-/Lust-/Komfortproblem! ;)
Wenn ich das jetzt richtig verstehe soll jeder Kanin, Meerschweinchen... Halter immer und jeder Zeit Sammeln gehen und sonst darf man diese Tiere nicht halten weil man ungesundes Frischfutter füttert.
Also ich habe auch nicht immer Zeit sammeln zu gehen, das heisst aber noch lange nicht das ich keine Lust habe oder zu faul bin. ;) Und ein Komfortproblem habe ich schon lange nicht
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Re: Planetenernährung im Wandel- Gemüse besser rationiert?

Beitrag von WELLEN » Di 8. Mai 2012, 10:44

Ziesel hat geschrieben:Mich würde ja interessieren, welche negativen Erfahrungen konkret mit der gemüselastigen Winterfütterung gemacht wurden, woher man weiss, dass eben das Gemüse schuld ist und was die bessere Alternative wäre
Durch die Gemüsefütterung im Winter, aber auch Obstfütterung im Sommer/Herbst habe ich zwei "Nebenwirkungen". Einmal hohe Zuckerwerte und einmal hohe Calciumwerte im Blut.
Triglyceride und Gesamt-Eiweiß ist auch erhöhter als erwünscht.

Ich habe 6 Meerschweinchen von denen alle erhöhte Blutzuckerwerte (Fructosamin) haben/hatten und manche davon sogar sehr erhöhte Werte, die einen Diabetes II bestätigten. Zwei der Tiere haben einen beginnenden Katarakt.
Dieser Diabetes ist mit SEHR hoher Wahrscheinlichkeit (eigentlich sicher) fütterungsbedingt entstanden. Leider weiß ich es noch nicht 100% sicher, an was für Sorten es genau liegt, aber ich weiß, dass die Blutzuckerwerte wieder gesunken sind seit ich süßes Gemüse und Obst weglasse.
Ich habe jetzt auf Wiese und Heu ad lib umgestellt mit einer Zufütterung von zuckerarmen Gemüsesorten wie Gurke, div. Salate und zuckerärmeren wie Fenchel und Pastinak. Süße Gemüsesorten wie roter Paprika, Möhren, stärkehaltige Knollengemüse und Obst werden jetzt komplett weggelassen oder nur in minimalen Mengen (Küchenabfälle) gegeben. Wassermelone habe ich nun nur die Schaen gegeben. Äpfel lasse ich komplett weg. Trockenkräuter und ein wenig Ölsaaten werden noch gegeben, aber interessieren nicht so wie noch im Winter.

Ein weiterer Nebeneffekt bei meinen Tieren ist, dass ALLE hohe Calciumwerte haben. Das kommt wahrscheinlich durch viel Möhrengrün, Kohlrabiblätter, Kräuter. :hm: Hier sollte ich auch wahrscheinlich etwas ändern.

Eine bessere Alternative zu Gemüse (und Obst) wäre für mich PERSÖNLICH nun kein ad lib mehr mit süßen Sorten (nur noch als Leckerli) und im Winter mehr auf Heu und Trockenkräuter in Kombination mit wasserhaltigen Gemüsesorten wie Salate, Gurke und blättrigem wie Möhrengrün, Kohlrabiblätter, Küchenkräuter. Wegen dem hohen Calciumgehalt würde ich PERSÖNLICH jetzt darauf achten nicht zu viel calciumreiche Blätter zu geben. Luzerne z.B.

Bei den Kaninchen mache ich mir jetzt weniger Sorgen, da diese insgesamt wenig fressen und sehr naturnah bleiben. Gemüse und Obst spielt hier eine sehr untergeordnete Rolle. Es wird eigentlich nur Wiese, Zweige und ein wenig Saaten und Gemüse/Obst verspeist. Im Winter werde ich aber auch hier sehen müssen was man machen kann. Es werden aber auf jedenfall blättrige Sachen bevorzugt!. Das einzige was beide sehr gerne mögen sind Topinamburknollen. Was ich noch beobachte ist, dass die Kaninchen von sich aus mehr Heu und Stroh fressen als dei Meeris. :hm:

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Re: Planetenernährung im Wandel- Gemüse besser rationiert?

Beitrag von halloich » Di 8. Mai 2012, 10:54

Tschuldigung, ich versteh schon was du meinst, aber nicht so ganz :hehe:
WELLEN hat geschrieben:dass ALLE hohe Calciumwerte haben. Das kommt wahrscheinlich durch viel Möhrengrün, Kohlrabiblätter, Kräuter. :hm:
Aber genau das wäre aber deine Alternative im Winter :grübel:
WELLEN hat geschrieben:und im Winter mehr auf Heu und Trockenkräuter in Kombination mit wasserhaltigen Gemüsesorten wie Salate, Gurke und blättrigem wie Möhrengrün, Kohlrabiblätter, Küchenkräuter
Ist also im Winter der zu hohe Calziumwert Ok und im Sommer nicht? :grübel:
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Re: Planetenernährung im Wandel- Gemüse besser rationiert?

Beitrag von Curly » Di 8. Mai 2012, 10:59

Folglich darf garnichts mehr gefüttert werden.
In Wiese ist zu viel Eiweiß, in Kräuter zu viel Calcium und in Gemüse zu viel Chemie.

Da muss wohl jeder für sich seinen Weg finden.
Die einzig wahre Ernährung gibt es ohnehin nicht... jedes Tier ist anders.
Ein Individuum auf dessen Bedürfnisse die Ernährung angepasst werden sollte.

Müßig nun drüber zu diskutieren, was wie wo am besten, tollsten und gesundesten ist.

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Re: Planetenernährung im Wandel- Gemüse besser rationiert?

Beitrag von Murx Pickwick » Di 8. Mai 2012, 11:10

Irgendwie hab ich das Gefühl, es wird wiedermal mit Gewalt versucht, Probleme daherzureden, die es schlichtweg nicht gibt ...

1. Es geht nicht darum, die Idealernährung zu finden und zu verbreiten - die gibt es nicht. Es gibt einfach Meerschweinchen, die vertragen Unmengen an Paprika nicht und fressen sie trotzdem, andere fressen erst gar nicht so viel, die dritten haben Diabetes und brauchen so viel Paprika, um ihren Blutzuckerspiegel halbwegs konstant zu halten.
2. Es gibt für jede Tierart gewisse Grundsätze, die mehr oder weniger eingehalten werden müssen, damit die Tiere gesund bleiben. Wellensittiche kann man nicht dauerhaft so viel Frischkost füttern, wie sie wollen, weil sie dann sofort in Brutstimmung kommen und Eier im Akkord legen und sich dabei aufbrauchen, die brauchen einfach die Zeiten, in denen es nur wenig und so gut wie nix Frisches gibt. Andere Tierarten kann man rund um die Uhr prima mit Frischfutter versorgen, für die ist es sogar gesund, Kaninchen und Meerschweinchen zum Beispiel.
Für Kaninchen gilt auch, daß im Winter viel Nadelgehölz und Äste angeboten werden sollten, dann hat man in der Regel auch das Matschkot- und BDK-Problem nicht bzw nicht in dem Maße. Sollte es dennoch auftreten, muß halt im Winter optimiert werden.
3. Tierhaltung muß praktikabel sein - wenn ich nu 1000 exotische Kräuter für mein Viehzeugs täglich frisch kaufen muß, ist das unpraktikabel. Wenn ich mit Spätschicht, Nachtschicht, Frühschicht und Doppelschicht, Kindern, Nachbarn und Gerichtsstreitigkeiten ausgelastet bin, habe ich keine Zeit zum Sammeln und muß mir was Anderes ausdenken, wenn ich kein Geld hab, kann ich keine teuren Kräuter kaufen, sondern muß sammeln ... im Winter, wenn nur käufliche Ware für mich erreichbar sind, muß ich halt diese verfüttern, denn sonst verhungern die Tiere. Hab ich den Lagerplatz, kann ich im Winter viel einlagern und brauch nix zukaufen.
4. Wenn es hier im Forum heißt, Probier doch mal, mach doch mal und warum tust du nicht, sollte das nie als ein Befehl oder ein Angriff verstanden werden, sondern eher als ein Gedankenanstoß, ein Vorschlag ... es muß bei jedem selbst bleiben, ob er das umsetzt oder nicht.

Und noch mal die Murxtypischen Richtigstellungen :D
Ich hoffe, man verzeihe mir und sieht das nu nicht wieder als Angriff ... ;)
Ich orientiere mich da an den Wildkaninchen, die bekommen im Winter auch nur das "karge" Futter, das sie unter dem Schnee noch so finden, fressen Wurzeln und Baumrinden usw., auch mal ein Getreidekorn im Herbst, und auch mal etwas Gemüse, das sie auf den Feldern finden.
Sie fressen aber sicherlich nicht ad libitum Gemüse von den Feldern, daher ist das in meinen Augen als Ersatzfütterung, nicht naturnah.
Zum Kaninchen im Winter ... die leben eigentlich ziemlich fett, zumindest wenn es sich um Gebiete handelt, welche noch einen hohen Artenreichtum bei den Pflanzen aufweisen. Sie finden nämlich unter dem Schnee von Vogelmiere über diverse Gräser bis hin zu Wegerichen und Gänseblümchen alles mögliche ... ich hatte auf einer Naturschutzwiese über dreißig Kräuter bestimmt, die im Dezember und Januar von den Kaninchen ausgebuddelt und angefressen wurden. Dazu kommen noch etliche Gehölze, insbesondere die eiweißreichen Knospen. Was auch sehr viel gefressen wird, das sind Eicheln.
Insgesamt ist die winterliche Ernährung, wenn die Kaninchen nicht gerade an Gemüsefelder herankommen, sehr gerbstoffreich ... und da liegt meiner Meinung nach der Knackpunkt für die Matschköttel im Winter, die Gemüsekost mag zwar vielleicht vom Nährstoffgehalt ausreichen, aber enthält zuwenig Gerbstoffe. Ich selbst hab viel Nadelgehölz und Zweige im Winter verfüttert, ich kenne das Matschkot- und BDK-Problem von meinen Kaninchen nicht, auch nicht von übernommenen Kaninchen - und das trotz teilweise einseitiger Kohlernährung oder Futterrüben-Möhren-Ernährung fast ohne Heu und ohne Strukturfutter (allerdings mit Sämereien) oder ähnlichen Versuchen. Was gründlich schief ging, war die Heu-ist-das-Brot-für-Kaninchen-Ernährung und die Ernährung mit Pellets als Hauptfutter bzw Cobs als Zufutter.

Nach meiner Beobachtung hatten fast alle wildlebenden Kaninchen, welche Felder in ihren Revieren hatten, die Rapsfelder als Hauptspeiseort verwendet, trotzdem es für sie äußerst gefährlich ist, als braune Kaninchen sich auf weißer Schneeflur 100erte von Metern weit weg vom Waldrand aufzuhalten, hatte ich sie in ihren Hauptaktivitätszeiten fast nur auf den Rapsfeldern gesehen - dementsprechend abgefressen waren sie auch in einem Umkreis von bis zu 500m weg vom Waldrand. Weiter trauten sich die Kaninchen dann doch nicht mehr.
Ebenso befressen wird im Winter Winterweizen und Wintergerste ... sehr viel mehr wird im Winter in Deutschland nicht angebaut (ausnahmsweise wird noch Winterpostelein oder ganz selten einige Kohlsorten, die übrigens auch von Kaninchen im Winter dankend angenommen werden, angebaut), kann also demzufolge nicht von Kaninchen gefressen werden.
Das war einmal ganz anders - und wenn man sich die alten Aufzeichnungen ansieht, wie die Leute gejammert haben wegen ausfallender Ernte durch Kaninchenschaden (damals waren die Wiesen noch deutlich viel artenreicher wie heutzutage, die Kaninchen hätten also gar nicht die Gemüsefelder und Gärten plündern brauchen, hatten es jedoch offenbar dennoch mit wachsender Begeisterung getan), sieht man schon, daß Kaninchen keinen Unterschied zwischen Gemüse und Wildpflanze machen. Sie ernähren sich also ad lib vom Gemüse, wenn sie können. Wenn kein Gemüse da ist, können sie sich nicht von ernähren - Binsenweisheit.
Aber - sie machen einen Unterschied zwischen eiweißreichem Futter und eiweißarmen Futter ... eiweißreiches Futter wird auch im Winter deutlich bevorzugt (deshalb der Kohl-, Raps- und Wintergetreideklau, Postelein ist nicht so begehrt)

Damit nicht genug, Lein gehört zur europäischen und nordafrikanischen Fauna, der war schon da, seit es Kaninchen gibt, Lein gehört also zu den ursprünglichen Futterpflanzen auch ohne den Anbau durch den Menschen. Mit dem Menschen jedoch wurde der Lein großflächig angebaut - und damals gab es noch keine hektargroßen Monokulturen, die kleinen Felder waren kaninchengerecht mit Büschen und Bäumen umstanden, die perfekte Ersatzlandschaft für die Baumsteppen, aus denen sie kommen - und mit reichlich Lein, Kanin freute sich.
Der Leinanbau ging in Gesamteuropa extrem zurück, heutzutage finden Kaninchen keinen Lein mehr - bzw nur noch auf den Feldern von Jägern, welche Wildfutter anbauen. Und genau auf diesen Feldern sieht man dann wieder Hase und Kanin im Herbst akribisch Lein ernten und fressen ...

Zwar mag vielleicht Schwarzkümmel eingeführt sein, der nah verwandte und von den Inhaltsstoffen fast identische Acker-Schwarzkümmel (Nigella arvensis) gehört hier von jeher zu unserer europäischen Fauna und war schon da, noch bevor es Kaninchen in Europa gab ... und nicht nur das, der Acker-Schwarzkümmel gehörte mal zu einem der häufigsten Ackerunkräuter und war in der Baumsteppe zu finden, wo die Kaninchen herkommen - also so exotisch ist es auch hier nicht, Schwarzkümmel zu verfütten.
Was fehlt, ist die Schwarzkümmelpflanze, meist werden nur die Samen verfüttert ... und die Samen wurden von den wildlebenden Vorfahren unserer Kaninchen eigentlich nur zusammen mit der gesamten Pflanze gefressen und nicht so akribisch abgeerntet, wie Lein.
Daß Kaninchen nur ab und an mal ein Getreidekorn im Herbst finden und fressen, gilt nur für unsere heutige Zeit, wenn man sich mal Felder mit Biohafer, Emmer, Biohirse und Co ansieht, wird man bemerken, daß die Kaninchen tatsächlich die Stengel knapp übern Boden abbeißen und regelrecht ernten gehen! Gespritzte reife Getreidekörner werden jedoch nach meiner Beobachtung gemieden. Die Getreidekörner sind nix anderes wie Grassamen - und tatsächlich auch hier sieht man Kaninchen regelrecht Grassamen ernten, sobald diese reif sind. Die Zeit dafür ist Ende Juli (oder später, wenn die Maht erst im Juli stattgefunden hat und nicht schon Juni) bis weit in den November hinein - zumindest, wenn sie an Wiesen herankommen, die eben nur einmal im Jahr gemäht werden, ungedüngt sind und entsprechend artenreich sind. Klar - wo die Wiesen drei- bis fünfmal im Jahr abgeerntet werden, da finden die Kaninchen tatsächlich nur noch über kurze Zeit Grassamen, aber das ist eher ein sehr modernes Phänomeen.

Es gibt eine sehr kohlenhydratreiche Winterspeise, welche eigentlich alle Kaninchen mehr oder weniger in den Mangelzeiten beliebig zur Verfügung hatten und haben: Eicheln. Diese kohlenhydratreiche Kost ist jedoch gleichzeitig sehr gerbstoffreich. Im Frühjahr werden gekeimte Eicheln gefressen ... Eicheln stehen also in Mitteleuropa die gesamte Winterzeit zur Verfügung - und das ad lib, denn so viel Eicheln, wie eine einzige Eiche produziert, fressen die Kaninchen den gesamten Winter über nicht.

Mitteleuropäische Wildkaninchen im Winter sind dick - egal wo ... und sie sind träge, egal wo ... ist nämlich ne Anpassung an die kalten Verhältnisse, denen die ausgesetzten und entlaufenen Hauskaninchen im Winter ausgesetzt waren. Unsere Wildkaninchen sind nämlich genauso wild, wie die dülmener Wildpferde ... und leben in einem für echte Wildkaninchen untypischen Gebieten. Die Wildform könnte in Mitteleuropa nicht überleben.
Die Kaninchen fressen sich rund, um durch die runde Körperform weniger Wärme an die Umgebung abzugeben - Sparmaßnahme eins. Sparmaßnahme zwei ist weniger Energie verpulvern, indem sie, wenn sie nicht gerade fressen, irgendwo unter den Büschen zusammengekauert rumsitzen. Es gibt im Winter keine Prügeleien, keine Jungenaufzucht, keine freudigen Hüpfer und Sprünge und nin läßt sogar Todfeinde näher herankommen wie im Sommer, bevor nin flieht. Es gibt im Winter nur noch zwei Verhaltenskreise und die sehr ausgeprägt: Rumsitzen und Fressen ...
Ich hab mal den Versuch gewagt und hatte einen stets vollen Sämereiennapf (wo auch Getreide drin war) bei einer Kaninchengruppe stehenlassen. Sie hatten mehr Unterhautfett angelegt, wie die Gruppe, welche die Sämereien nicht zur Verfügung hatten - aber es war immer noch innerhalb des Unterhautfettbereiches der mitteleuropäischen Wildkaninchen. Sie waren also nicht fetter.
Auch mit Gemüsefütterung hab ich es nicht geschafft, sie fetter zu bekommen wie mitteleuropäische Wildkaninchen - zu Pelletzeiten bei mir dagegen waren sie definitiv überfettet - ohne mehr zu wiegen übrigens, denn die Rundlichkeit der winterlichen Kaninchen kommt nicht nur durch Unterhautfett zustande, sondern auch durch Muskeln, die Kaninchen sitzen zusammengekauert und wirken dadurch fetter wie im Sommer (wiegen allerdings auch deutlich mehr, das gilt gerade für die mitteleuropäischen Wildkaninchen).

Fazit:
Wenn man sich an dem orientiert, was die Wilden fressen, müßte man im Winter eiweißreich, eichelreich und gerbstoffreich füttern.

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Re: Planetenernährung im Wandel- Gemüse besser rationiert?

Beitrag von WELLEN » Di 8. Mai 2012, 11:24

halloich hat geschrieben:Tschuldigung, ich versteh schon was du meinst, aber nicht so ganz
Das liegt daran, dass ich selbst momentan nichts so ganz weiß ;)
Daher diese Verwirrungen :heul:
Ich weiß, dass ich nix weiß, aber ich weiß, dass zuviel von allem nicht gut ist ;) irgendwie so die gute Mitte finden mit allem

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Re: Planetenernährung im Wandel- Gemüse besser rationiert?

Beitrag von Hasilein » Di 8. Mai 2012, 11:27

Im Winter hier ein sehr bevorzugtes Futter ist Grünkohl aus der Region. Ist preiswert und anscheinend gut. Dazu Möhrenkraut, Kohlrabiblätter, Kräuter, Trockenkräuter, Kaninatur...was Obst, Karotten - dieses ganze Spanienplastikzeuggemüse fressen die hier einfach nicht. Ich auch nur selten.

Bataten gehen auch sehr gut.

Heu und Stroh wird auch jetzt nicht verschmäht.

Ausserdem bestrahle ich die Innenkaninchen mit der Osram Ultra Vitalux, um mal die Sonne reinzulassen, wenn auch künstlich. Ich hab das Gefühl, das die danach auch anders fressen. Vielleicht wird die Calziumaufnahme dadurch tatsächlich verbessert. Auch die Laune steigt an!

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Re: Planetenernährung im Wandel- Gemüse besser rationiert?

Beitrag von Kaktus » Di 8. Mai 2012, 11:34

Vitaminisiertes Futter würde ich NIE geben. es ist wissenschaftlich bewiesen und es kann auch jeder hausarzt bestätigen, dass sythetische Vitamine und Aminosäuren schädlich sind. Welches Fertigfutter ich gut finde ist das von Andreas, das aber OHNE solche künstlichen Zusätze auskommt. Selbermischen geht natürlich auch.

Nochmal aber ein Denkanstoß:
Tiere in der Natur fressen sich VOR dem Winter einen Winterspeck an, eben weil es im Winter weniger Futter gibt. Sie sind nach dem Winter deshalb nicht übergewichtig wie einige Tiere hier, sondern normalgewichtig bis dünn, weil sie den zuvor angefressenen Winterspeck verbrannt haben.

Für Nager und Kaninchen ist meiner Meinung nach wichtig:
1. immer Zugang zum Futter
2. abwechslungsreich und nicht einseitig füttern

Wir mensch benötigen NICHT täglich die selben Nährstoffe um gesund zu bleiben und genaso ist es auch bei Tiere egal ob kaninchen oder katze (daher ist die BARF Aussage auch Unsinn, man muss nichts berechnen, das tut keiner bei Kleintieren und auch nicht bei sich selbst!!!). Synthetik braucht dabei keiner, solange er sich abwechslungsreich ernährt und keine Krankheit vorliegt!
Ad libitum von allem halte ich auch für überholt - auf die Mischung und Abwechslung kommt es an.
Es grüßt Flora mit den geliebten Plüschbällchen
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Re: Planetenernährung im Wandel- Gemüse besser rationiert?

Beitrag von Hasilein » Di 8. Mai 2012, 11:35

Ja klar, Zweige hab ich vergessen. Also Gerbstoffe - die sind´s. Meine haben auch nie Matschkot.
Die Vielfalt macht´s.

Nach den Murxtypischen Richtigstellungen ist man wieder geeicht (geeichelt).
Vielen Dank dafür... :lieb:

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