mausefusses kannst du da mal bitte noch näher darauf eingehen? Textpassage etc?
Ich finde leider gerade nichts dazu

Danke!
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Quelle: https://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=974025380&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=974025380.pdf" onclick="window.open(this.href);return false;9.2.1.3 Einsatz von Benzimidazolen
In der Humanmedizin wird zur Behandlung von Infektionen mit E. cuniculi und anderen Mikrosporidien überwiegend Albendazol eingesetzt. Alle bisher therapierten AIDS-Patienten zeigten eine deutliche Besserung der klinischen Symptomatik. Jedoch wurde in einigen Fällen nach Absetzen der Therapie ein erneutes Auftreten der Symptome beobachtet (Aarons et al. 1994; Gunnarson et
al. 1995; Franzen et al. 1995; Joste et al. 1996; Weber et al. 1997) und in einem Fall kam es trotz klinischer Besserung zu einem Fortschreiten der E. cuniculi- Infektion (Weitzel et al. 2001). Neuschl et al. (1999) setzten Albendazol erstmals bei experimentell infizierten Kaninchen ohne klinische Symptomatik ein. Die Kaninchen erhielten in dieser Studie ab Tag 7 post infectionem über einen Zeitraum von 11 Wochen Albendazol (5 mg/kg, 2 mal/Woche oral). Der Therapieerfolg wurde anhand der Höhe des
Antikörpertiters im Serum und dem Grad der klinischen Symptomatik bewertet. Ab Tag 14 konnten bei 85 % der Kaninchen im Serum keine Antikörper gegen E. cuniculi mehr nachgewiesen werden. Während der gesamten Dauer der Studie kam es zu keiner Ausbildung klinischer Symptome, die auf eine Infektion mit dem Erreger zurückzuführen gewesen wären. Auch nach Absetzen der Therapie traten bei den hier infizierten Tieren keine klinischen Symptome auf. Die Autoren sind der Meinung, dass Albendazol die Ausbildung einer aktiven Infektion verhindert und von Kaninchen gut toleriert wird. Auch in einem aktuellen Update von Jenkins
(2003) wird die Therapie der Enzephalitozoonose beim Kaninchen mit Albendazol empfohlen. Laut einer Studie bei SCID-Mäusen dagegen, wurden zwar während der Therapie weder histologische Veränderungen, noch Sporen nachgewiesen; nach Absetzen von Albendazol kam es jedoch teilweise zur Ausbildung hochgradiger klinischer Symptome, so dass hier von keiner Erregerelimination
ausgegangen werden kann (Koudela 1994).
Allgemein ist das auch bei Mikrosporidien vorhandene ß-Tubulin als Basis für die Benzimidazol-Wirkung anzusehen. Das Benzimidazol bindet dabei an die Cholchizinseite des ß-Tubulins und verhindert dessen Polymerisation. Dadurch kann u. a. kein Zytoskelett ausgebildet werden, zudem kommt es zu einer starken Beeinträchtigung der Glukoseaufnahme (Venkatesan 1998; Li et al. 1996; Katiyar et al. 1994). Benzimidazole haben daher einen rein parasitostatischen Effekt, der zusammen mit dem beeinträchtigten Immunsystem bei AIDS-Patienten oder immunsuppremierten Kaninchen das Persistieren einer Infektion mit E. cuniculi erklären könnte. Allerdings hat Albendazol gegenüber den anderen bisher eingesetzten Substanzen den Vorteil, das es liquorgängig ist, wobei im Liquor fast 50 % und im Gehirngewebe ca. 40 % des Plasmaspiegels erreicht werden (Venkatesan 1998). Trotz der z. T. erfolgsversprechenden klinischen Wirkung wird von einer Behandlung mit Albendazol beim Kaninchen aufgrund des starken
embryotoxischen und teratogenen Effekts abgeraten (Kotler u. Orenstein 1999).
Eine neuere Studie von Suter et al. (2001) testete die prophylaktische und therapeutische Wirkung von Fenbendazol bei experimentell infizierten Kaninchen und Kaninchen mit natürlich erworbener Infektion. Keines der prophylaktisch mit
Fenbendazol über 7 bis 14 Tage behandelten Kaninchen wies bis zum 150. Tag post infectionem Antikörper im Serum auf. Post mortem konnte bei keinem dieser Tiere Sporen im Gehirn nachgewiesen werden. Auch die Therapie der natürlich infizierten Kaninchen mit Fenbendazol (20 mg/kg oral über 28 Tage) führte laut dieser Studie bei allen behandelten Tieren zu einer Erregerelimination, obwohl Fenbendazol den gleichen Wirkmechanismus aufweist wie Albendazol. Prozentual konnte ein ähnlicher klinischer Therapieerfolg wie bei Ewringmann und Göbel (1999) erzielt werden. Die Autoren empfehlen daher sowohl die prophylaktische Anwendung als auch eine Therapie der Enzephalitozoonose beim Kaninchen mit Fenbendazol. Die Persistenz neurologischer Symptome bei einigen der behandelten Tiere führen die Autoren auf eine hochgradige Entzündungsreaktion zurück mit einer daraus resultierenden irreversiblen Nervenschädigung, die allein durch eine kausale Therapie nicht ausreichend behandelt werden konnte.
Es gibt auch Fälle bei denen nur Panacur eingesetzt wird und die Tiere werden gesund. Und es gibt welche bei denen nur AB und Vit. B eingesetzt wird und sie werden gesund. Ich gebe alles was hilft oder helfen könnte, bei so einer schweren Krankheit halte ich das für sinnvoll. Die versch. Medikamente wirken unterschiedlich. Dementsprechend können versch. Therapiekonzepte helfen.mausefusses hat geschrieben:Wenn Panacur so super ist, warum verwenden denn immer weniger Ärzte es bei der Behandlung von EC?
Wie ist es denn dann zu erklären das EC ohne Panacur erfolgreich therapiert wird ?
Hast Du einen Link zu der Studie?saloiv hat geschrieben:Ja, es gibt Studien dazu, dass Panacur vorbeugend gegen e. Cuniculi hilft. Suter erforschte 2001 Panacur vorbeugend gegen e. Cuniculi (mit Kontrollgruppe), die Kaninchen bekamen es 28 Tage lang und blieben im Gegensatz zur Kontrollgruppe die darauf folgenden 120 Tage der Studie e.c.-frei.
Viola, ich hab irgendwie das Gefühl Du fühlst Dich von mir persönlich angegriffen, das ist sicher nicht meine Absicht.Es gibt auch Fälle bei denen nur Panacur eingesetzt wird und die Tiere werden gesund. Und es gibt welche bei denen nur AB und Vit. B eingesetzt wird und sie werden gesund. Ich gebe alles was hilft oder helfen könnte, bei so einer schweren Krankheit halte ich das für sinnvoll. Die versch. Medikamente wirken unterschiedlich. Dementsprechend können versch. Therapiekonzepte helfen.
Ich würde vermuten das wenn man so anfängt sich ganz schnell Resistenzen bilden und wir ein neues Medikament benötigen.WELLEN hat geschrieben:Wenn Panacur gegen EC hilft, könnten dann Wurmkuren somit auch als EC-Vorbeuge dienen?
Ja, meinte auch nur, wenn man eh ne Wurmkur macht.mausefusses hat geschrieben:Ich würde vermuten das wenn man so anfängt sich ganz schnell Resistenzen bilden und wir ein neues Medikament benötigen.
Ich habe auf die Schnelle nur eine Zusammenfassung gefunden, die Studie gab es mal online, aber ich finde sie gerade nicht. https://www.vetstream.com/lapis/Content/Freeform/fre20001.asp" onclick="window.open(this.href);return false;mausefusses hat geschrieben:Hast Du einen Link zu der Studie?
Mich würden dann auch mal interessieren wie viele Kaninchen aus der Kontrollgruppe tatsächlich erkrankten.
In der Studie wurden die Kaninchen künstlich mit e.c. infiziert.Ich hab eine Studie aus ca. 13 Kaninchen die noch nie Panacur hatten und auch noch nie EC und das über Jahre:-)
Hm, nein eigentlich gar nicht. Frag doch die Ärzte, die es nicht einsetzen mal warum. Ich habe bisher nur einen solchen Arzt getroffen (bei dem habe ich aber selber e.c. diagnostiziert, weil er wenig Ahnung hatte), er meinte, dass es nur vorbeugend wirkt und nicht gegen das akute e.c., warum auch immer. Ob das Hand und Fuß hat - kA.Viola, ich hab irgendwie das Gefühl Du fühlst Dich von mir persönlich angegriffen, das ist sicher nicht meine Absicht.
Demnach wäre dann aber auch Vitamin B usw. sinnlos. Meiner Erfahrung nach wirkt auch Baytril, obwohl es nicht die Blutgehirnschranke überwindet. Mich würden mal die Studien dazu interessieren, weil ich nur gegenteilige kenne. Bei Ewingmann habe ich das auch gelesen. Weißt du auf welche Studien sie sich beruft?Es gibt nun auch Quellen die belegen das Panacur die Blut-Hirnschranke nicht überwindet und somit sinnlos ist. Außerdem wird es eben über die Nieren abgebaut , über die Nieren die bei EC Tieren eh angegriffen sind.
vielleicht meinte er, dass es E.c nicht tötet und nur im Wachstum hemmtsaloiv hat geschrieben:er meinte, dass es nur vorbeugend wirkt und nicht gegen das akute e.c., warum auch immer. Ob das Hand und Fuß hat - kA.
Wenn du es vorliegen hast, sehr sehr gerne (kaninchenwiese@gmail.com). Die Studie bestätigt genau meine Erfahrungen, beim Cortison hatte ich sogar das Gefühl, dass es nicht nur "nicht wirkt" sondern die Heilung hemmt. Immer wenn es Cortison gab, war keine Verbesserung zu sehen, wenn nicht, ging es vorwärts!WELLEN hat geschrieben:Hab was von 2012 gefunden
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed?term=Sieg%20J%2C%20Jass%20A%2C%20Fischer%20A%2C%20Hein%20J" onclick="window.open(this.href);return false;.
edit: @saloiv: leider nur Abstract (kann dir aber gern auch das komplette Paper als Pdf-file schicken)
Das Paper von 2012 hab ich dir geschicktsaloiv hat geschrieben:Wenn du es vorliegen hast, sehr sehr gerne (kaninchenwiese@gmail.com).
aus https://www.google.de/#hl=de&tbo=d&output=search&sclient=psy-ab&q=18.+Jahrestagung+der+FG+%E2%80%9EInnere+Medizin+und+klinische+Labordiagnostik%E2%80%9C+der+DVG+%28InnLab%29%2C+6.%2F7.+Februar+2010+in+Hannover+%28vorl%C3%A4ufiges+Programm+zum+Zeitpunkt+der+Drucklegung%29&oq=18.+Jahrestagung+der+FG+%E2%80%9EInnere+Medizin+und+klinische+Labordiagnostik%E2%80%9C+der+DVG+%28InnLab%29%2C+6.%2F7.+Februar+2010+in+Hannover+%28vorl%C3%A4ufiges+Programm+zum+Zeitpunkt+der+Drucklegung%29&gs_l=hp.3...864.864.0.1572.1.1.0.0.0.0.0.0..0.0...0.1...1c.1.2YkF__zKPQI&pbx=1&bav=on.2,or.r_gc.r_pw.r_qf.&fp=ca6a0fc874452010&bpcl=39650382&biw=1173&bih=545" onclick="window.open(this.href);return false;A39 Vergleich verschiedener Therapiemodelle
zur Enzephalitozoonose beim Kaninchen
J. Sieg, A. Jass, A. Fischer, J. Hein
Medizinische Kleintierklinik, Ludwig-Maximilians-Universität München
Ziel: Evaluierung des Therapieerfolgs vier verschiedener Therapiemodelle
bei Encephalitozoon-cuniculi-verdächtigen Kaninchen mit neurologischen
Symptomen aufgrund des Verlaufs der neurologischen Symptome, des
Überlebens am Tag 10 und des Langzeitüberlebens.
Material und Methoden: In den Jahren 2000–2008 wurden 95 Encephalitozoon-
cuniculi-verdächtige Kaninchen mit neurologischen Sym ptomen behandelt:
2000–2003 (n = 50): Oxytetrazyklin (20 mg/kg 1× tgl. s. c. für 10 Tage)
± Dexamethason (0,2 mg/kg 1× tgl. s. c. für 10 Tage); 2004–2008 (n = 45):
Oxytetrazyklin (s. o.) + Fenbendazol (20 mg/kg 1× tgl. p. o. für 21 Tage) ±
Dexamethason (s. o.). Die neurologischen Symptome wurden mittels Score
(0–18 Punkte) am Tag 0 und Tag 10 beurteilt. Zudem wurde die Überlebensrate
am Tag 10 und das Langzeitüberleben (bis September 09) ausgewertet.
Die Gruppenvergleiche erfolgten mittels Chi-Square-Test (Überlebensrate)
und Mann-Whitney-Test (neurologischer Score), der Langzeitverlauf mittels
Kaplan-Meier-Kurven (p < 0,05).
Ergebnisse: Statistisch signifikante Veränderungen im Gruppenvergleich
ergaben sich nur für die zusätzliche Behandlung mit Fenbendazol. Tiere, die
mit Fenbendazol therapiert wurden, zeigten eine ebenfalls signifikante Verbesserung
der neurologischen Symptome (p < 0,0001) und eine statisch signifikant
höhere Überlebensrate am Tag 10 (p = 0,043). Die begleitende Therapie
mit Dexamethason erzielte keine signifikante Veränderung.
Schlussfolgerung: Der Einsatz von Dexamethason erbringt weder eine Verbesserung
der klinischen Symptome noch der Überlebenszeit und sollte
wegen der potenziellen Nebenwirkungen bei den als steroidsensibel bekannten
Kaninchen überdacht werden. Der zusätzliche Einsatz von Fenbendazol
hingegen führt zu einer statistisch signifikanten Verbesserung. Bei Kaninchen
mit Enzephalitozoonose-Verdacht kann daher die Kombinationstherapie
mit Oxytetrazyklin und Fenbendazol empfohlen werden.