Wieviele Jahre kann ein Husky als Schlittenhund arbeiten?

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Wieviele Jahre kann ein Husky als Schlittenhund arbeiten?

Beitrag von Grashüpfer » Mo 5. Jan 2009, 21:06

Gerade habe ich den Bericht im Ersten gesehen: Wie Hunde die Welt verändern.

Total interessant!

Aber nun interessiert mich ja doch mal, wieviele Jahre kann ein Husky in der Arktis als Schlittenhund arbeiten, bevor er "zusammen bricht".
Ich denke doch, dieses ständige Schlitten ziehen ist doch eine Knüppel harte Arbeit, die den Hund doch bestimmt auf die Gelenke geht oder sonst wie seine Spuren hinter lässt. Ein Husky kann doch unmöglich 15 Jahre lang tagtäglich einen Schlitten ziehen. Oder?

Man sagt ja auch, dass denen das Spaß macht, aber ehrlich, in dem Bericht, sahen die nicht soooo glücklich aus, eher ziemlich erschöpft. :hm:
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Re: Wieviele Jahre kann ein Husky als Schlittenhund arbeiten

Beitrag von chien » Mo 5. Jan 2009, 21:35

Hallo,
wenn man zu den Ursprüngen zurückgeht und den Zweck der Schlittenhunde verfolgt, war bzw. ist u.A. der Husky eigentlich ein Nutztier in den Ursprüngsländern. Auch hat der Husky nicht den Vorteil gehabt ein Haustier und ein Hund der Reichen zu sein, sondern eher der Armen, demzufolge wurde ein Husky (Schlittenhund) gebraucht bis er nicht mehr konnte. Man sagt, das ein Husky unter den Bedingungen selten älter als 7 Jahre wurde bzw. werden würde und in der Regel bis zuletzt Schlitten gezogen haben. Wenn ein Husky nicht mehr arbeiten konnte, hat man ihm den Gnadenschuss gegeben.

Ich gehe mal davon aus, dass ein Husky so wie er bei uns gehalten wird, wenn er gut bei Gesundheit ist, im Rudel sicherlich bis zum Ende theoretisch Schlitten ziehen könnte, vorausgesetzt ist eine gute Gesundheit und keinerlei körperliche Gebrechen.

Gruß
CL

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Re: Wieviele Jahre kann ein Husky als Schlittenhund arbeiten

Beitrag von Nightmoon » Di 6. Jan 2009, 07:18

Kann ich mich fast anschließen. ;)
Ein Schlittenhund sollte nicht zu zeitig für Rennen eingesetzt werden. Bei großen Rennen wird normal ein Mindestalter von 2 Jahren gefordert und dementsprechend asugiebig und rel. langsam steigernd war dann die Ausbildung. Das ist deshalb wichtig, dass bei den Hunden gesundheitliche Risiken eingegrenzt.
Normal läuft ein Schlittenhund, am Schlitten/Wagen sein ganzes Leben, wenn man ihn lassen würde. Er würde sozusagen laufen, bis er nicht mehr kann oder Tot umfällt.
Deswegen auch schon der von Chienloup erwähnte Gnadenschuss, auch wenn es sich grausam anhört.
Die aktiven Schlittenhunde haben alle ein sehr starkes, großes und durchtrainiertes Herz, ähnlich, wie bei Hochleistungssportlern. Nimmt man ihnen nun die Laufbewegung, weil man meint, er sei zu alt, dann dauert es auch nicht lange und der Hund wird schwer krank. Das Herz pumpt weiter, wie gewohnt, nur der Körper braucht es nicht mehr. Die Folge davon ist dann Wasser im Körper und Lunge.
Verhindern zum großen Teil könnte man das, wenn man ihn nach und nach abtrainiert, was leider aber die Wenigsten tun. Sie werden eingesetzt, bis sie nicht mehr die Leistung bringen und dann in "Rente" geschickt. Was ist nun grausamer? Einen Hund danach in Rente zu schicken und warten, bis er am Wasser innerlich ertrinkt? Oder ihm den Gnadenschuss zu geben? Ich hoffe, dass sich darüber auch etliche Gedanken machen, wenn sie mit so einem Sport anfangen, denn heut zu Tage ist es keine Arbeit mehr, heute ist es in unserer Gesellschaft "nur" noch eine Sportart. Mal die Völker jetzt ausgenommen, die Schlittenhunde immernoch für ihre Arbeiten und als Fortbewegungfsmittel benötigen. Klar.
Sicherlich, aus heutiger Sicht kann man da rechtzeitig gegenwirken und den Hund medikamentös behandeln und unterstützen...
Es gibt viele Schlittenhunde, die auch noch mit 10 Jahren aktiv sind, sogar zum Teil recht erfolgreich. Also ist es schwer, das an einem bestimmten Alter festzumachen.
Wichtig ist natürlich immer, dass ein Schlittenhund gesundheitlich top in Ordnung ist, denn gerade bei Schlittenhunden gibt es oftmals HD in unterschiedlichen Graden. Verantwortungsvolle Züchter züchten nur mit HD-freien Schlittenhunden. Somit ist ein gesundes und langes Hundeleben, als aktiver Schlittenhund normal kein Problem, wenn Herrchen oder Frauchen alles richtig gemacht haben. ;)
Wahrscheinlich wäre es gut für den Hund, rein von der Gesundheit her, wenn man ihn nur bis zum 7. oder 8. Lebensjahr aktiv laufen lässt und dann beginnt, ihn abzutrainieren, dass er ohne gesundheitliche Probleme seine Rente antreten kann, aber wird man dann auch seinem Wesen und seinem natürlichen Drang gerecht?....
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Meine süße kleine Tessamaus, ich hab dir immer versprochen, dich nicht leiden zu lassen, ich hoffe Du verzeihst mir.[/align]

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Re: Wieviele Jahre kann ein Husky als Schlittenhund arbeiten

Beitrag von Grashüpfer » Di 6. Jan 2009, 17:05

Nightmoon hat geschrieben: Deswegen auch schon der von Chienloup erwähnte Gnadenschuss, auch wenn es sich grausam anhört.
Auch wenn es eiskalt und gefühllos klingt: Ich persönlich vertrete die Meinung lieber ein totes Tier als ein leidendes.
Vielleicht ist es auch nur Selbstschutz, da ich Tiere nicht leiden sehen kann, was nicht heisst, dass ich jedes Tier welches leidet einschläfern lassen würde, kommt immer auf die Heilungschancen an, aber bei möglichem Wasser in den Lungen braucht man ja wohl nicht zu diskutieren. ;)
Da ist wohl der Gnadenschuss absolut angebracht.
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Re: Wieviele Jahre kann ein Husky als Schlittenhund arbeiten

Beitrag von chien » Do 8. Jan 2009, 11:42

Auch wenn es eiskalt und gefühllos klingt: Ich persönlich vertrete die Meinung lieber ein totes Tier als ein leidendes.
Vielleicht ist es auch nur Selbstschutz, da ich Tiere nicht leiden sehen kann, was nicht heisst, dass ich jedes Tier welches leidet einschläfern lassen würde, kommt immer auf die Heilungschancen an, aber bei möglichem Wasser in den Lungen braucht man ja wohl nicht zu diskutieren.
Auch darf man nicht vergessen, ein Husky der sein Lebenlang Schlitten gezogen hat und das machen die wirklich mit Freude, das ist eine Lebensaufgabe für so einen Hund, hat mit seiner Untauglichkeit nicht nur körperlich zu leiden sondern auch seelisch. Ein aktiver Schlittenhund würde sehr schnell eingehen wenn er nicht mehr raus kann und aktiv seinem Rudel beitragen kann.
Ich denke man bekommt so einen Hund niewieder auf die Beine wenn erstmal Krankheiten richtig zugeschlagen haben. Am Ende ist das Aufrechterhalten dieses lebens eigentlich nur Quälerei bzw. menschlicher Egoismus.

Gruß
CL

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Re: Wieviele Jahre kann ein Husky als Schlittenhund arbeiten

Beitrag von Nightmoon » Do 8. Jan 2009, 16:21

Eben, sehe ich auch so. Ich glaube, wenn einer aktiv mit seinen Hunden solch einen Sport betreibt, dann kommt das Bewusstsein, dass ein Hund sich nur quälen würde, bestimmt automatisch dazu.
Ich kann es mir jedenfalls nicht denken, dass ein Schlittenhundeführer da zusehen kann, wie sein einstig aktiver und freudiger Hund sich rumquält und nach und nach seinen Lebenswillen verliert. Das wäre wirklich unmenschlich.
Sicher, solange man nicht selber davon betroffen davon ist, lässt es sich leicht sagen....aber der Verstand sagt eindeutig, dass man ein Tier nicht leiden lassen soll, was auch richtig ist! Wer so einen Sport anstrebt, sollte sich darüber bewusst sein!
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