Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom

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Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom

Beitrag von lapin » So 3. Okt 2010, 11:10

Wikipedia hat geschrieben:...ist das Erfinden, Übersteigern oder tatsächliche Verursachen von Krankheiten oder deren Symptomen bei Dritten, meist Kindern, um anschließend die medizinische Behandlung zu verlangen. Es handelt sich um eine subtile Form der Kindesmisshandlung, die bis zum Tod des Opfers führen kann. Häufig ist der von der Störung betroffene ein Elternteil, meist die Mutter, oder ein Sorgeberechtigter.
Die Störung gehört wie das sogenannte Münchhausen-Syndrom zu den artifiziellen Störungen und wurde als eigener Subtyp "Nicht Näher Bezeichnete Vorgetäuschte Störung"...definiert
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%BCnchhausen-Stellvertretersyndrom" onclick="window.open(this.href);return false;

Ich denke, dass man hier in der Welt der Haustierhaltung mittlerweile auch schon einige Opfer dieser Halter ausfindig machen kann.

Keine Ahnung ob es da ganz grobe Muster gibt, wie zB Kinderlose Frauen. Das ist mir nicht bekannt.
Doch mit der Zeit habe ich einige Menschen (meist Frauen) mit diesem Syndrom kennengelernt und einen ganz heftigen Fall, der wohl dem Tier bald das Leben kosten wird (es wird eh als Todkrank bezeichnet und das schon seit über einem Jahr).

Die Frage ist, wie geht man damit um?
Wie macht man diesen Menschen klar, dass sie ihren Tieren gar nicht helfen? Weil sie gar nicht krank sind!
Sondern erst durch sie krank werden?

Wie kann man diesen Tieren helfen?
Warum erkennen TÄ dies nicht?
Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

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Re: Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom

Beitrag von Isa » So 3. Okt 2010, 11:29

Persönlich kenne ich -zum Glück!!!- keinen solchen Fall.
Aber liest man sich durch einige Foren, liest man einige Halter, so mutet es manchmal schon an, dass einige Münchhausis unterwegs sind.
Oft sind es immer wieder die gleichen Leute, deren Tiere schwer krank sind.
Deren Tiere haben immer die meisten, die schwersten, die seltensten Krankheiten.
Es werden Medkamente noch und nöcher rein gepumpt.
Mir persönlich fällt auf, dass es meist Halter sind, die Einzeltiere oder Pärchen (w/w, m/w, m/m) halten.
Vielleicht haben Halter mehrerer Tiere / von Gruppen einfach nicht die "Zeit" ihren Tieren Krankheiten anzudichten oder tatsächlich vorhandene Krankheiten über zu dramatisieren?! :grübel:

lapin hat geschrieben: Die Frage ist, wie geht man damit um?
Wie macht man diesen Menschen klar, dass sie ihren Tieren gar nicht helfen? Weil sie gar nicht krank sind!
Sondern erst durch sie krank werden?

Wie kann man diesen Tieren helfen?
Schwierig!
Münchhausis geht es ja in erster Linie um Aufmerksamkeit und um Mitleid.
Bekommen sie dieses Mitleid nicht, weil man ihnen sagt das Tier sei gar nicht krank, wenden sie sich ab und "schließen zu". Dabei ist es ihnen egal, ob man sie nur dezent darauf hinweißt oder ihnen anhand von stichfesten Argumenten / Beweisen zeigt, dass die Tiere nicht krank sind!

lapin hat geschrieben: Warum erkennen TÄ dies nicht?
Wie könnten sie?
- TÄ haben meist wenig Kontakt zum Halter. So eine Behandlung / Sprechstunde ist meist in wenigen Minuten erledigt.
- Ein TA hat seltenst einen Einblick in das Privatleben und die Psyche eines Halters.
- Viele Halter mit Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom sind wahre TA-Hopper. Findet TA 1 nix raus, geht man zu TA 2. Und dann womöglich noch zu TA 3, 4, 5,....

Und einige TÄ sehen so einen Halter eben auch als gute Geldquelle.

Einem Münchhausi würde einzig und allein eine psychologische Behandlung helfen.
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Re: Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom

Beitrag von Murx Pickwick » So 3. Okt 2010, 12:21

Es gibt übrigens auch die Kombi von Animalhoarder und Münchhausener Stellvertretersyndrom ... fatalerweise sind diese Leute oft im Tierschutz tätig und erscheinen nach außen seriös und kompetent.

Ich denke, die Münchis sind noch am Zuverlässigsten daran erkennbar, daß sie oft TÄ wechseln, nie einen TA finden, den sie länger wie ein paar Monate gut finden und zudem auch noch auf TÄ schimpfen, wie die Rohrspatzen.
Kommt der Animalhoarder mit dazu, zeichnen sich diese Leute dadurch aus, daß sie Tiere deutschlandweit mit hohem persönlichen Einsatz sammeln, nur ihr eigener TA kompetent genug ist, all die Tiere zu verarzten, irgendwelche kruden Eigendiagnosen gestellt werden und die Hälfte der Notfellchen oder auch anderweitig eingesammelten Tierchen mit Breichen über Jahre gepäppelt werden.
Im Internet werden solche Leute dadurch auffällig, daß sie die Krankengeschichten ihrer Tiere mit ellenlangen Fotostorys ins Netz stellen, nicht nur in einem Forum, sondern in vielen Foren. Oft werden nun auch noch zur Finanzierung diesen fragwürdigen Hobbies Spendengelder gesammelt - ordnungsgemäße Spendenbescheinigungen oder etwas in der Art gibts nur selten ...

Helfen kann solchen Leuten nur ein entsprechend ausgebildeter Therapeut, man kommt nicht an diese Leute ran. Oft hilft nur ein absolutes Tierhaltungsverbot für die Zeit, wo diese Leute in Therapie sind.

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Re: Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom

Beitrag von Nightmoon » So 3. Okt 2010, 12:34

Isa hat geschrieben:Persönlich kenne ich -zum Glück!!!- keinen solchen Fall.
Eindeutig kenne ich so etwas nur von einem Menschen.
Bei einigen Darstellungen von Tierhaltern (nicht hier - bevor mir wieder etwas unterstellt wird :arg: ) dachte ich auch schon so in die Richtung, aber es ist sehr schwer so etwas zu beweisen.
Beweisen können so etwas nur entsprechende Sachverständige, wie auch Tierärzte.
Isa hat geschrieben:Schwierig!
Münchhausis geht es ja in erster Linie um Aufmerksamkeit und um Mitleid.
Bekommen sie dieses Mitleid nicht, weil man ihnen sagt das Tier sei gar nicht krank, wenden sie sich ab und "schließen zu".
Manche reagieren aggressiv, weil sie meinen im Recht zu sein. Sie haben dabei kein Unrechtsbewusstsein.
Sie fühlen sich unverstanden und schnell ignoriert, wenn man ihnen nicht regelmäßig beipflichtet oder sie bedauert und Mut zuspricht.
Das ist ihre Art, dass sie das Gefühl bekommen dazu zu gehören und jemand zu sein.
Auf eine bestimmte Gruppe von Menschen kann man das nicht zwangsläufig bringen, so etwas kommt in allen Schichten vor.
Oft leben sie mit sehr dominanten Partnern zusammen oder ganz Alleine.
Isa hat geschrieben:Und einige TÄ sehen so einen Halter eben auch als gute Geldquelle.
Ja, sowas kann einer Praxis eine Menge bringen, aber gute Tierärzte würde das unterbinden oder zum Schein das Tier behandeln, weil sie so wenigstens sehen, was mit dem Tier passiert.

Murx Pickwick hat geschrieben:Es gibt übrigens auch die Kombi von Animalhoarder und Münchhausener Stellvertretersyndrom ... fatalerweise sind diese Leute oft im Tierschutz tätig und erscheinen nach außen seriös und kompetent.
Ja leider, aber da können sie ja schön unter dessen Deckmantel agieren... :(
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Meine süße kleine Tessamaus, ich hab dir immer versprochen, dich nicht leiden zu lassen, ich hoffe Du verzeihst mir.[/align]

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Re: Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom

Beitrag von Löwenzahn » Mo 4. Okt 2010, 09:31

Ergänzend zur "Typologie des Münchhausners" möchte ich noch einen Punkt anbringen:

kompletter Verlust der Natürlichkeit in Bezug auf Tierhaltung.
Siehe Isa's Beitrag, auch mir fällt auf, dass es mehrheitlich Halter von ganz wenigen Tieren sind.
Siehe Verlust der Natürlichkeit...
Je grösser die Gruppe, desto natürlicher, desto relaxter der Umgang mit den Tieren,
desto gesünder die Tiere, denn ja, die Tiere übernehmen tatsächlich unsere Leiden,
werden eventuell also tatsächlich krank, dies aber mehr aufgrund einer Übertragung denn
aus wirklich gesundheitlichen Dispositionen heraus... und hier wird die Unterscheidung "Münchhausner oder nicht" schwierig, denn die Tiere SIND zu diesem Zeitpunkt dann krank und so weiter.

Ehrlich gesagt.... ich glaube davon gibt es einige!
Zumindest mir sind - nicht hier - einige aufgefallen.
Wohl auch Leute mit einem grossen Zeitbudget.
Denn jeder andere ist ganz einfach froh, wenn die Tiere fit sind. Punkt.
Liebe Grüsse, Arletta

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Re: Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom

Beitrag von isthisit » Mo 4. Okt 2010, 09:52

:lol: sagt doch einfach, wen ihr damit meint...
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Re: Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom

Beitrag von Isa » Mo 4. Okt 2010, 09:54

isthisit hat geschrieben::lol: sagt doch einfach, wen ihr damit meint...
Sorry, aber wie gehst n du jetzt ab? :shock:
Ich gehe von mir aus, und meine z.B. u.a. 2 spezielle User, die NICHT hier im Forum aktiv sind.
Und jetzt kommst du! :taetchel:
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Re: Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom

Beitrag von lapin » Mo 4. Okt 2010, 09:57

Die Leute die es betrifft... :hm:
Ich denke es hilft weder Tier noch Halter mit der Tür ins Haus zu fallen und ist somit wenig effektiv.
Dieser Thread ist entstanden, weil es auch in der Tierhaltung nix unnormales mehr ist, ohne jemand speziell damit ansprechen zu wollen.

Wie man mit diesen hier mittlerweile nun mehreren Erfahrungen für sich umgeht, ist jeden selbst überlassen, hauptsache drüber geredet!

Ich denke isthisist, Diplomatie und Fingerspitzengefühl können im Leben manchmal hilfreicher sein, als der Holzpfahl!
Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

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Re: Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom

Beitrag von Löwenzahn » Mo 4. Okt 2010, 10:00

isthisit hat geschrieben::lol: sagt doch einfach, wen ihr damit meint...
Könnte man.
Muss man aber nicht.
;)

Und sollte man auch nicht.
Ein heikles Thema mit viel Raum für Spekulationen.
Liebe Grüsse, Arletta

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Re: Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom

Beitrag von schweinsnase77 » Mo 4. Okt 2010, 10:30

Teilweise trifft die Beschreibung auf mich zu :hehe:

Ich wechsele zum Beispiel recht häufig die Tierärzte, spätenstens dann, wenn ich davon ausgehen kann, dass er nicht so kompentent ist wie ich ihn gerne hätte.



Beispiele: Vitamin C- Spritzen ohne sich nach der Ernährung zu erkundigen

AB oder Homöpathie auf Teufel komm raus. Beides ist nicht immer der weiseste Weg.

oder wenn ich merkre das der Tierarzt micht bzw. die Schweinesymptome nicht ernst nimmt.

Ich denek die Leidensgeschichte von Amico würde im gesamten auch ins Bild passen......zumal ich gar nicht alles immer gepostet habe. :X
Mit freundlichen Grunzern

Annette

Mit 2 samtpfotigen Killern

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Re: Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom

Beitrag von Isa » Mo 4. Okt 2010, 10:42

schweinsnase77 hat geschrieben: Beispiele: Vitamin C- Spritzen ohne sich nach der Ernährung zu erkundigen

AB oder Homöpathie auf Teufel komm raus. Beides ist nicht immer der weiseste Weg.

oder wenn ich merkre das der Tierarzt micht bzw. die Schweinesymptome nicht ernst nimmt.
Annette, ich find jetzt aber nicht dass du in das Münchhausi-Bild passt. :grübel:
Du wechselst dann den TA, wenn du das Gefühl hast, er pumpt irgenwas, hauptsache ein Medikament ins Schwein ohne genaue Diagnose.
Für mich ist u.a. ein Münschhausi-Bsp. dass er so lange einen TA sucht, der eben dieses Irgendwas ins Schwein pumpt, damit was imaginäres behandelt wird.
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Re: Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom

Beitrag von Murx Pickwick » Mo 4. Okt 2010, 11:17

Allerdings sollte jedem von uns eines klar sein - der Münchhausener lauert in jedem von uns!
Gerade, wenn es darum geht, ein geliebtes Tier nicht zu verlieren, kommt man hier schnell in die Übervorsorglichkeitsschiene rein, fängt an die TÄ zu wechseln, weil diese einfach erkennen, daß man etwas am Patienten überbewertet und dementsprechend desinteressiert reagieren, bringt man erst durch sein Verhalten dazu, die TÄ dazu zu bringen, sinnlose Medikamentengaben zu verarbreichen, die seiner Meinung nach wenig schaden, aber dann hat wenigstens der lieben Seele Ruh ...

Die Übervorsorglichkeitsschiene ist der Ausgangspunkt für den Münchhausener ... da muß man echt sich selbst beobachten und auf sich aufpassen, daß man da nicht landet. Ist das einmal krankhaft, merkt man an sich selbst, daß man nur noch gereizt auf andererleutz gutgemeinter Ratschläge reagiert, ists nicht zu früh, zum nächsten Therapeuten zu marschieren oder sich das Ganze von Bekannten begutachten zu lassen, die noch neutral denken können ... es ist einfach mit diesen ganzen psychischen Störungen nicht zu spaßen!

Insofern sind Foren Fluch und Segen zugleich ... einesteils kann man sich Hilfe holen und eben den Realitätsabgleich über Fremde, welche ja aufgrund dessen, daß sie selbst neutral gegenüber dem Patienten eingestellt sind, holen, andererseits führt gerade das Betüteln und Bedauern von Forenusern nur allzuoft zu einer Bestätigung, welcher diese User aus dem noch normalen Überfürsorglichkeitsphänomeen in den Münchhausener drückt ... sicher, private Geschehnisse und Veranlagung spielen da auch eine entscheidende Rolle, aber die Wirkung von Foren sollte man in diesem Punkt eben auch nicht vergessen!

Und hier finde ich, wird im Forum gute Arbeit geleistet ... es wird nicht jede Behandlung mit Oh wie toll und super abgesegnet, es wird nicht auf Deibel komm raus bedauert und betütelt. Auch, wenn oft nur durch die Blume durch, es wird hier auch ab und an Tacheles geredet - also das, was als Dämpfer notwendig ist, damit eben der Überfürsorgliche nicht in den Münchhausener abdriften kann.

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Re: Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom

Beitrag von chien » Mo 4. Okt 2010, 12:35

Ich denke, man muss einfach sagen, dass fast alle psychisch bedingte Krankheiten immer die Extremen bestimmter Eigenschaften sind. Allerdings kann ein gesunder Geist einfach nur unterscheiden und die Grenzen zwischen "Gesund und Krankhaft" erkennen und trennen.
Angstzustände sind ein gutes Beispiel dafür, eine gesunde Angst ist sogar angebracht und schützt den Menschen. Das Gleiche kann man auf so vieles implementieren, von daher sehe ich da nicht das riesen Problem zu sagen, da schlummert ein kleiner Münchhausen oder ein Klepto oder gar ein Klaustrophobe in jedem ;) Im Prinzip ganz normal sofern NORMAL :)

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Re: Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom

Beitrag von Löwenzahn » Mo 4. Okt 2010, 13:16

Murx Pickwick hat geschrieben:Insofern sind Foren Fluch und Segen zugleich ... einesteils kann man sich Hilfe holen und eben den Realitätsabgleich über Fremde, welche ja aufgrund dessen, daß sie selbst neutral gegenüber dem Patienten eingestellt sind, holen, andererseits führt gerade das Betüteln und Bedauern von Forenusern nur allzuoft zu einer Bestätigung, welcher diese User aus dem noch normalen Überfürsorglichkeitsphänomeen in den Münchhausener drückt ... sicher, private Geschehnisse und Veranlagung spielen da auch eine entscheidende Rolle, aber die Wirkung von Foren sollte man in diesem Punkt eben auch nicht vergessen!
Definitiv liegt in Foren eine Gefahr!
User, die sich nicht abgrenzen können,
laufen da mal leicht in eine Paranoia rein.

Kaum niest das eigene Tier mal,
kommen ALL die Threads hoch...
LUNGENENTZÜNDUNG, CHRONISCHE BRONCHITIS, ANSTECKENDE KRANKHEIT WELCHE DAS GANZE RUDEL HINWEGRAFFT und lässt den sensiblen User vergessen, dass das eigene Schwein mal vielleicht eben nur ein Heuhälmchen in die Nase gekriegt hat.

Ich rede hier auch von mir selber.
Es gab Zeiten, in denen ich Tierforen fernblieb,
weil ich das Elend nicht mehr ertragen habe.
Weil ich mich zu sehr damit identifiziert habe.
Weil ich diese Abgrenzung nicht geschafft habe.
Im Berufsleben kann ich mich abgrenzen,
obschon ich viel körperliches (und psychisches!) Elend sehe.
Aber wenn es um Tiere geht, dann lasse ich alles an mich ran.
In forenlosen Zeiten ging es mir - und meinen Tieren - besser.

Handkehrum ist da dieses immense Wissen, dass man sich aneignen kann.
In den richtigen Foren.
Und dies ist zum Glück das RICHTIGE Forum.
Der wissenschaftliche "approach" steht im Vordergrund.
Liebe Grüsse, Arletta

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Re: Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom

Beitrag von Isa » Mo 4. Okt 2010, 13:36

Da kann und konnte ich mich wenigstens immer gut abgrenzen.
Ich hab zwar andere Tiere bedauert, aber nie auf die eigenen Tiere projiziert.
Bsp.: Lungenentzündung. Da wird in sämtlichen Foren immer eine Panik verbreitet... :roll:
Natürlich ist es eine ernst zu nehmende Krankheit. Aber nicht aussichtslos!!
Richtig behandelt gibt es riesen Chancen auf vollständige Genesung!
(Habe selber schon (mit TA natürlich :hehe: ) bei meinen Meerschweinchen erfolgreich 2 Lungenentzündungen rum gebracht. ;) )
Panikmache kann ich also ganz gut von mir fern halten.
Ich lese mit, nehme auf, grenze aber ganz klar ab!

Und im Planeten ist in meinen Augen der ganz klare Vorteil:
Anstatt seitenweise Bedauern auszudrücken, werden handfeste, nüchterne Tipps, Ratschläge, eigene Erfahrungen eingebracht, ohne jedoch das Quentchen Mitgefühl zu vergessen.
Was nützen mir 5 Seiten Daumendrücker ohne Tipps oder sogar mit Panikmache?

In einigen Foren gibt es einige User, die total vergessen haben, dass es im Forenlegen auch um WISSENSAUSTAUSCH geht. DIese User geben ausschließlich und nur noch diesen :daum: und diesen :knuddel: von sich und schreiben noch nicht mal mehr Text. :autsch:
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Re: Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom

Beitrag von Murx Pickwick » Mo 4. Okt 2010, 13:42

Das sind dann aber die Gesundheits-Spammer! :lol:

Möglichst viele Posts in möglichst kleiner Zeiteinheit - das ist natürlich mit :daum: und :knuddel: viel einfacher zu erreichen, wie mit fundierten Erfahrungs- und sonstigen Berichten :D

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Re: Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom

Beitrag von halloich » Mo 4. Okt 2010, 14:22

Hier
https://www.tierpla.net/allgemein/umgang-des-halters-mit-der-tiergesundheit-t7643-30.html" onclick="window.open(this.href);return false;
hatten wir ja schon mal ähnliches.
Da hat miss marpel ja auch die "Co-Abhängigkeit" ins Spiel gebracht.
Meine Meinung zu Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom, bzw. "Co-Abhängigkeit" habe ich da Kund getan:

Ich denke der Grad zwischen "normaler" Tiervorsoge, Tierliebe hin zum Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom oder zur "Co-Abhängigkeit" ist sehr schmal und man steckt schneller drin als man denkt.

Bei mir ist der Grad aktuell arg schmal :schäm:
Ich habe ja meiner Tierärztin vertraut. Nach zwei mal abgebrochener Schneidezähne innerhalb von zwei Wochen durch rohe Gewalt und eine fragwürdige Diagnose war ich jetzt mal bei einer anderen Ärztin.
Die Klinik macht mir einen guten Eindruck, auch die Untersuchungen, dennoch bin ich am zweifeln :hehe: ob ich zu einem anderen Tierazt gehen soll und die Diagnose bestätigen lassen soll.

Gut wenn die gleiche Diagnose rauskommt habe ich Gewissheit, wenn aber eine andere Diagnose rauskommt, wem vertraue ich dann?
Woher erkenne ich als nicht Mediziner was richtig und falsch ist?
Ich denke so oder ähnlich ist es schon vielen Tierhaltern oder auch gerade Müttern mit Krankheiten ihrer Kinder ergangen.
Murx Pickwick hat geschrieben:Und hier finde ich, wird im Forum gute Arbeit geleistet ... es wird nicht jede Behandlung mit Oh wie toll und super abgesegnet, es wird nicht auf Deibel komm raus bedauert und betütelt. Auch, wenn oft nur durch die Blume durch, es wird hier auch ab und an Tacheles geredet - also das, was als Dämpfer notwendig ist, damit eben der Überfürsorgliche nicht in den Münchhausener abdriften kann.
Isa hat geschrieben:Und im Planeten ist in meinen Augen der ganz klare Vorteil:
Anstatt seitenweise Bedauern auszudrücken, werden handfeste, nüchterne Tipps, Ratschläge, eigene Erfahrungen eingebracht, ohne jedoch das Quentchen Mitgefühl zu vergessen.
Die gesunde Mischung macht das.
Ist halt oft schwer zu finden.
Einer will petüddelt werden, der andere nicht.
Der eine will Nüchterne Ratschläge, der andere nicht.
Manch einer ignoriert alles, sogar Tips.

Mein Ding ist es nicht betüddelt zu werden oder zu betüddeln, aber so ab und zu braucht man das dann doch :X
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Re: Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom

Beitrag von Isa » Mo 4. Okt 2010, 14:37

halloich hat geschrieben: Bei mir ist der Grad aktuell arg schmal :schäm:
Ich habe ja meiner Tierärztin vertraut. Nach zwei mal abgebrochener Schneidezähne innerhalb von zwei Wochen durch rohe Gewalt und eine fragwürdige Diagnose war ich jetzt mal bei einer anderen Ärztin.
Die Klinik macht mir einen guten Eindruck, auch die Untersuchungen, dennoch bin ich am zweifeln :hehe: ob ich zu einem anderen Tierazt gehen soll und die Diagnose bestätigen lassen soll.

Gut wenn die gleiche Diagnose rauskommt habe ich Gewissheit, wenn aber eine andere Diagnose rauskommt, wem vertraue ich dann?
Woher erkenne ich als nicht Mediziner was richtig und falsch ist?
Auch bei dir Susanne, sehe ich deshalb kein Münchhausen Syndrom. :hm:
Du HAST eine Diagnose. Und diese Diagnose ist nicht ohne!! Warum nicht eine zweite Meinung einholen, wenn doch die erste evtl. falsch sein könnte? Auch du rennst nicht von A nach B über C zu D, um dich dann zu entschließen, doch zu TA Nr. E zu gehen, weil du bei einem gesunden Schwein eine Diagnose MÖCHTEST!

Sich eine zweite Meinung einzuholen bei heiklen Themen, ist nicht gleich zu setzen mit dem Münchhausensyndrom!
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Re: Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom

Beitrag von halloich » Mo 4. Okt 2010, 15:35

Isa hat geschrieben:Auch bei dir Susanne, sehe ich deshalb kein Münchhausen Syndrom. :hm:
Du HAST eine Diagnose. Und diese Diagnose ist nicht ohne!! Warum nicht eine zweite Meinung einholen, wenn doch die erste evtl. falsch sein könnte? Auch du rennst nicht von A nach B über C zu D, um dich dann zu entschließen, doch zu Tierarzt Nr. E zu gehen, weil du bei einem gesunden Schwein eine Diagnose MÖCHTEST!
Das wüsste ich aktuell nicht :schäm:
Wenn B eine andere Diagnose als A stellt würde ich vermutlich auch zu C und D rennen :schäm:
Mein Mann behält da einen kühleren Kopf, obwohl er die Schweinchen genauso mag.
Und genau da sehe ich die Gefahr, schnell abzurutschen.
Ich denke es ist eine Gradwanderrung.
Gerade in Foren wenn man den anderen nicht kennt kann schnell mit einem Satz, der normalerweise recht harmlos ist, alles ausgelöst werden.

Ganz aktuell:
https://www.noz.de/artikel/48160435/wenn-fernsehaerzte-krank-machen" onclick="window.open(this.href);return false;
Das würde übertragen bedeuten, wenn ich Krankheitsgeschichten lesen denke ich direkt alle sind krank und hab Panik ;)

Genauso sehe ich die Gefahr in Foren das man zwar Hilfe und Tips bekommt, mit jedem mehr wissen aber glaubt alles zu kennen und dann erst recht anfängt zu Zweifeln und eigene Diagnosen stellt.

Ich denke wenn man eine zweite Person hat die einem zur Seite steht kann das ganz gut sein, allerding auch genau ins Gegenteil schlagen, wenn die selber genauso denkt.
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Re: Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom

Beitrag von Isa » Mo 4. Okt 2010, 16:02

Stimmt schon, mit dem eigenen Wissen nimmt das Misstrauen bei Diagnosen zu!
Aber deshalb dichtet man doch nicht von vorn herein seinem Tier / seinen Tieren eine Krankheit an, nur um in Foren einen auf Mitleid zu machen.

Münchhausis berichten NUR und ausschließlich von ihren kranken Tieren.
Selten beteiligen sie sich an anderen Themen, bei denen es um gesunde Tiere geht.
Selten liest man von ihnen Berichte über ihre eigenen gesunden, glücklichen Tiere.
Sämtliche Beiträge haben immer einen negativen Touch.
Oft hört man auch, dass der TA bei der letzten Untersuchung zufrieden war und der User sich dann aber kritisch äußert, schließlich sehe er doch, dass es seinem Tier nun doch nicht besser oder wieder schlechter geht.
Und das immer und immer und immer wieder.
Kommt ein neues Tier hinzu, ist dieses natürlich wieder steeeeeeerbenskrank und es wird von anfangan therapiert, therapiert, therapiert.
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Re: Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom

Beitrag von Murx Pickwick » Mo 4. Okt 2010, 16:18

Auffällig sind dann auch die überaus seltenen Erkrankungen bei fast allen Tieren oder gar Ansteckungen von Krankheiten unter Umständen, wo weltweit bisher nicht eine einzige Ansteckung einer solchen Krankheit überhaupt nachgewiesen wurde und all sowas. Fast immer handelt es sich um als unheilbar bekannte Krankheiten - je ausgefallener, desto beliebter ... und dann eben das Wechseln des TA, so wie andere ihre Unterwäsche wechseln.
Das ist nicht nur der dritte oder vierte TA innerhalb eines Jahres, das ist dann meist schon der zehnte oder zwölfte innerhalb eines Jahres!
Selbst von anderen Haltern als gut empfundene TÄ werden teils rüde beschimpft, wobei um so berühmter der TA, desto mehr wird über ihn geschimpft ... Ausdruck des Frustes beim Gefühl, vom TA verlassen zu werden, wenn dieser es wagt, mal Tacheles zu reden.

Es ist einfach nur ein Extremtyp ...

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Re: Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom

Beitrag von isthisit » Mo 4. Okt 2010, 16:58

Also gut, nun äußer ich mich doch mal ernsthaft zu dem Thema.. :D

Ich denke, dass es speziell in Internetforen sehr schwer ist zu unterscheiden, ob es sich um einen Münchhausen, Animal Hoarder etc. handelt - natürlich posten manche Leute ihre tierischen Krankheitsgeschichten in allen größeren Foren, aber tun sie das wirklich nur um Zuspruch zu bekommen? Oder versuchen sie damit nur ein größeres "Publikum" zu erreichen und mehr Tipps zu erhalten? Ich trau mir selbst nicht zu, über andere in dem Punkt zu urteilen.

Ehrlich gesagt überleg ichs mir auch zwei mal, ob ich irgendwo poste, sollte eins meiner Tiere krank sein, wer weiß was sich manche Leute da wieder zusammenreimen - am Ende stehn noch die freundlichen Herren mit den weißen Jacken vor der Tür. :D :crazy:
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Re: Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom

Beitrag von Nightmoon » Mo 4. Okt 2010, 17:54

Ich glaube nicht, dass man gleich mit bequemen Jacken abgeholt wird, nur weil man in mehreren Foren über die Krankheiten seiner Tiere schreibt.
Ausschlaggebend dafür ist immernoch die Art und Weise, wie man etwas schreibt und wie man sich allgemein in Foren bewegt.
Davon mal ab, es ist wirklich schwer zu beurteilen ob oder ob nicht, aber es gibt schon ziemlich eindeutige Parallelen bei dem Münchhausen Syndrom zwischen "Mensch und Mensch" und "Mensch und Tier".
Isa hat geschrieben:Münchhausis berichten NUR und ausschließlich von ihren kranken Tieren.
Das wäre schonmal ein ziemlich deutliches Indiz dafür.
Alles dreht sich nur noch um das Kranksein.
Ist es nicht "Krank" genug, dann wird eben nachgeholfen, auf die eine oder andere Art.
Es ist ganz natürlich, dass sogar Ärzte der Humanmedizin dabei an ihre Grenzen stoßen und es oft nicht mitbekommen, dass die mysteriösen Erkrankungen auf die betreuende/erziehungsberechtige Person zurückzuführen sind, wie oftmals sogar die eigene Mutter. das kann sogar so weit gehen, dass Mütter ihren Kindern Spülmittel u.a. zu trinken geben oder Tabletten reinzwingen, nur dass sie mit einem "Heiden-Tam-Tam" und "Gedöhns" ihr Kind retten lassen kann, um im Endeffekt, als DIE Heldin da zu stehen.

Fakt ist, dass das Münchhausen Syndrom viel häufiger vorkommt, als Viele erahnen.

Schlimm daran ist, dass man es nicht so schnell erkennen kann, da es ein schleichender Prozess ist, bis der Erkrankte voll in seinem Dilemma steckt und sein "Opfer" ernsthaft schädigt. Die Chance, dass Selbiger seine Erkrankung erkennt ist gleich Null.
Viele bestreiten ihre Taten sogar dann noch, wenn sie derer bereits überführt und verurteilt wurden. Selbst ein "Voraugenführen" bringt selten eine Erkenntnis.
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Re: Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom

Beitrag von schweinsnase77 » Mo 4. Okt 2010, 18:28

Wie gesagt gerade das mit dem Tierarztwechseln find ich nen doofes Indiz, vor allem da in vielen anderen Foren ja (je nach Behandlungsart) zum sofortigen Tierarztwechsel gedrängt wird.

Dein TA benutzt Ivomec?.....Bloß schnell wechseln.

Dein TA gibt bei Durchfall AB? .........Du bringst das Tier um.

Dein TA gibt kein AB? Du bringst dein Tier erst recht um.

Und da ja jeder das beste für sein Tier will, wird dann unter Umständen nicht nur solange gewechset bis es für einen selber passt, sonden für den Rest der Userschaft gleich mit. Und ich geb zu, ich bin oft mit die erste die tierärztliche Inkompetenz unterstellt. :pfeif:

Seid ihr sicher das ich kein Münchhausen bin?

Ich hab meine große jetzt das zweite Mal durch die ADHS Diagnostik gescheucht und Max wird gerade ind zwei verschiednenen Zentren auf Autismus getetste und (nach x-Hörtests) im November operiert. Und weil wir bei der großen immer noch kein Ergebnis haben kommt sie demnächst für 3-6 Monate in die Tagesklinik. :X

Nein. Ich bin "natürlich" keiner. Aber manche Sachen wirken beim Lesen manchmal noch kurioser als in Wirklichkeit.....da ist es schon schwierig zwei Kinder mit ner "Modediagnose" zu haben.
Mit freundlichen Grunzern

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Re: Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom

Beitrag von Isa » Mo 4. Okt 2010, 19:05

isthisit hat geschrieben: Ich denke, dass es speziell in Internetforen sehr schwer ist zu unterscheiden, ob es sich um einen Münchhausen, Animal Hoarder etc. handelt - natürlich posten manche Leute ihre tierischen Krankheitsgeschichten in allen größeren Foren, aber tun sie das wirklich nur um Zuspruch zu bekommen? Oder versuchen sie damit nur ein größeres "Publikum" zu erreichen und mehr Tipps zu erhalten?
Sicherlich posten manche Leute in so vielen Foren wie möglich, damit sie breit gefächtert Tipps bekommen können.
Aber wenn diese Leute eben KEINE Tipps möchten, auf Kritiken wütend reagieren, sich löschen lassen weil andere Leute versuchen, die Sache gedanklich mal anders herum anzugehen, alles besser wissen, etc. etc., dann BIN ich mir fast sicher, dass es den Postern nur darum geht Aufmerksamkeit und Mitleid zu erhaschen.
schweinsnase77 hat geschrieben: Dein Tierarzt benutzt Ivomec?.....Bloß schnell wechseln.

Dein Tierarzt gibt bei Durchfall AB? .........Du bringst das Tier um.

Dein Tierarzt gibt kein AB? Du bringst dein Tier erst recht um.

Das ist der Punkt, bei dem man selber schon schauen muss, "standhaft" zu bleiben.
Sich nicht von anderen verunsichern zu lassen.
Gar nicht so einfach, ich weiß!
schweinsnase77 hat geschrieben: Und da ja jeder das beste für sein Tier will, wird dann unter Umständen nicht nur solange gewechset bis es für einen selber passt, sonden für den Rest der Userschaft gleich mit.
Ist dir mal aufgefallen, dass es eigentlich in Forum X immer die selben User A B C sind, die so allwissend mit TA-Wechsel und Medikamententipps aufwarten.
Und in Forum Y sind es dann immer und immer wieder User D E F.
Sprich, es sind immer wieder die gleichen Leute in Foren, die entweder die Diagnosen oder Medikamentationen anzweifeln und mit "Besserwisserei" aufwarten. Meist sogenannte Stammuser einer ganz bestimmten "Clique", die sich schnell zusammentun und wie die Fliegen um bestimmte Threads kreisen.
schweinsnase77 hat geschrieben: Seid ihr sicher das ich kein Münchhausen bin?
Ja, bis jetzt schon! :D
Oder magste mal n paar Threads in n paar Foren aufmachen und NUR Aufmerksamkeit und Mitleid OHNE Tipps bekommen? :jaja:
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Re: Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom

Beitrag von schweinsnase77 » Mo 4. Okt 2010, 19:22

Isa hat geschrieben:
Ist dir mal aufgefallen, dass es eigentlich in Forum X immer die selben User A B C sind, die so allwissend mit Tierarzt-Wechsel und Medikamententipps aufwarten.

Ja, eine davon heißt schweinsnase77. Kaum ein Tread wo sie nicht Untersuchungsmethoden oder Medikamentengaben anzweifelt und Kräuterlein empfiehlt. Unmöglich. :crazy:
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Re: Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom

Beitrag von Murx Pickwick » Mo 4. Okt 2010, 19:31

Da gibts noch so ne blöde Kuh ... nennt sich Murx Pickwick und scheint ganz offensichtlich alles anzuzweifeln, was Medikament heißt ... *bg*

Es ist wirklich schwer zu erkennen, was wirklich hinter steht ... es sei denn, man verfolgt gewisse Leute über einen längeren Zeitraum durch die Foren. Dann werden schon gewisse Muster sichtbar.
Inwieweit da allerdings tatsächlich nen Münchi oder einfach nur nen Troll mit bischen Hintergrundwissen hintersteckt, das ist nicht erkennbar. Gibt Fälle, wo sogar haufenweise Bilder ins Netz gestellt wurden vom kranken Tier und irgendwann stellte es sich dann raus, daß es dieses kranke Tier nie gab und die Fotos von sonstwoher geklaut wurden ...

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Re: Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom

Beitrag von Isa » Mo 4. Okt 2010, 19:58

:roll: Ihr wieder! :lol:
Also ich seh euch nicht als bööööse Diagnosenanzweifler und TAniedermacher.
Eher als eigenes Wissen- und selbst erlebte Erfahrungen-Einbringer.

Nee nee, so einfach mach ichs euch nicht! :D
Wenn ihr mögt, dass ich meine Meinung ändere, lassts mich wissen! :los:

:jaja:
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Re: Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom

Beitrag von Nightmoon » Mo 4. Okt 2010, 20:23

Isa hat geschrieben:Sicherlich posten manche Leute in so vielen Foren wie möglich, damit sie breit gefächtert Tipps bekommen können.
Aber wenn diese Leute eben KEINE Tipps möchten, auf Kritiken wütend reagieren, sich löschen lassen weil andere Leute versuchen, die Sache gedanklich mal anders herum anzugehen, alles besser wissen, etc. etc., dann BIN ich mir fast sicher, dass es den Postern nur darum geht Aufmerksamkeit und Mitleid zu erhaschen.
UND... es wird auch in den verschiedenen Foren oft ein unterschiedlicher Schweregrad der Erkrankung, der Medikamentierung dargestellt und ein unterschiedlich gut- oder schlecht- wissender Eindruck hinterlassen. Halt so, wie man es gerade braucht, um die Aufmerksamkeit der Leute zu gewinnen.
Reagiert Keiner, dann wird gemotzt.

Es gibt viele Formen und Schweregrade einer solchen Erkankung und deshalb ist es auch so schwer, auf diese Erkrankung schließen zu können, sie zu diagnostizieren.
UND... da wir alle keine Ärtzte sind (glaube ich jedenfalls) ;), bleiben uns nur vage Vermutungen. :grübel:
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Re: Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom

Beitrag von chien » Mo 4. Okt 2010, 20:32

Ich behaupte mal stumpf, dass über 50% aller Krankheitsfälle und Problematiken im Netz, absichtlich völlig überzogen wenn nicht sogar unwahr dargestellt werden.
Die Begründung liegt in der Sache der Forenwelt und der "möchtegerne" Zugehörigkeit. Dazu kommt sicherlich auch ADS, ADHS, Münchhausen Stvtr. Minderwertigkeitskomplexe, Borderline und und und.....

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