"Geburtenkontrolle" im Aquarium?

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"Geburtenkontrolle" im Aquarium?

Beitrag von lapin » So 6. Feb 2011, 16:51

Ich hab in diesem Bereich absolut keine Ahnung, außer das ich Fische in ihren Farben und Formen unheimlich faszinierend finde.

Ich betrachte gerne die Bilder und stellenweise auch Videos hier.

Mir ist aufgefallen, dass es sehr oft in der Fischhaltung zu EIERN kommt und das nicht zu wenig.
Wie verhält es sich hier denn mit der "Vermehrung", werden die Eier entsorgt oder kümmern sich die Fische bei mangelnden Platz (als Beispiel) selber darum und zerstören die Eier selber?

Hat man Einfluss auf die Nachwuchsstärke durch gewisse Haltungsbedingungen?
Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

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Re: "Geburtenkontrolle" im Aquarium?

Beitrag von halloich » So 6. Feb 2011, 17:24

Ich hatte in meinem Aquarium Lebendgebärdende. Platy.
Die haben ab und zu auch mal Junge bekommen, wenn da aber mal 1-2 überlebt haben war das viel.
Der Rest ist als Snack für andere Fische geendet.
Ähnlich war es bei meinen Feuermaulbuntbarschen.
Wenn gelege da waren, wurden entweder die Gelege schon aufgefressen oder wenn dann mal ein Schwarm Babys geschlüpft ist haben die meisten die erste Woche nicht überlebt und wurden auch von den anderen Fischen als Snack angesehen.

Also war das bei mir eher natürlich Geburtenkontrolle
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Re: "Geburtenkontrolle" im Aquarium?

Beitrag von butze69 » So 6. Feb 2011, 17:47

Im Gesellschaftsaquarium gibt es eine natürliche Geburtenkontrolle. Wenn Gefahr besteht oder die Wasserwerte nicht stimmen, dann fressen die Elterntiere das Gelege. Kommen welche durch, werden sie meißtens von anderen Fischen gefressen. Die meißten Züchter ziehen die Gelege ohne die Elterntiere groß, daher verlenen die Nachzuchten die Brutpflege, d.h. es dauert sehr lange bis sie wieder Brutpflege betreiben.
Gruß
Butze

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Re: "Geburtenkontrolle" im Aquarium?

Beitrag von lapin » So 6. Feb 2011, 17:55

Was auch heißt, dass man an dem Nachwuchs erkennt, wie gut/schlecht meine Haltung ist?
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Re: "Geburtenkontrolle" im Aquarium?

Beitrag von butze69 » So 6. Feb 2011, 18:01

Das hat nichts mit schlechter Haltung zu tun. Die Wasserwerte ändern sich z.B. schon beim Wasserwechsel.
Gruß
Butze

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Re: "Geburtenkontrolle" im Aquarium?

Beitrag von Ziesel » So 6. Feb 2011, 18:16

mh doch..ich denke schon, dass es auch mit der Haltung zusammenhängt, zumindest bei einigen Arten.
Es gibt Fischis die vermehren sich halt recht leicht aber auch welche, die das nur tun wenn die Rahmenbedingungen passen

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Re: "Geburtenkontrolle" im Aquarium?

Beitrag von butze69 » So 6. Feb 2011, 18:32

Klar hat es auch was mit den Haltungsbedingungen zu tun. Jeder soll doch seine Tiere Artgerecht halten. Viele Anfänger machen halt den Fehler und kaufen einfach drauflos oder hören auf den Händler. Schon sind meißtens Fische dabei, die andere Wasserwerte benötigen. Diese werden sich nicht vermehren und die anderen, wo die Wasserwerte stimmen, umso mehr.
Deshalb sollte man sich genau Informieren, in Foren, Zierfischverzeichnisse oder Vereinen, was man zusammen in ein Becken machen kann
Gruß
Butze

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Re: "Geburtenkontrolle" im Aquarium?

Beitrag von Ziesel » So 6. Feb 2011, 18:34

Joah Butze, also erkennt man doch auch an der Vermehrung, dass die Haltung passt :D

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Re: "Geburtenkontrolle" im Aquarium?

Beitrag von Curly » So 6. Feb 2011, 20:13

Nein, nicht unbedingt...
Die meisten Lebendgebährenden vorallem Guppys zeugen Nachwuchs wie die Karnickel.
Denen ist es relativ wurscht, wie die Wasserparameter sind und sogar in dreckigen Pfützen,
wo man kaum noch bis zu Rückwand schauen konnte, haben sich Guppys schon erfolgreich
vermehrt. Ob das nun mit hoher Toleranzgrenze zu tun hat, weiß ich nicht.

Bei eierlegenden Fischen kann man aber grundsätzlich sagen, dass Wasserwerte und
sonstige Rahmenbedingungen stimmen müssen, damit sie sich vermehren können.

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Re: "Geburtenkontrolle" im Aquarium?

Beitrag von lapin » So 6. Feb 2011, 20:41

Und wie hält man es da, mit der "Eindämmung"?
Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

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Re: "Geburtenkontrolle" im Aquarium?

Beitrag von Curly » So 6. Feb 2011, 22:26

Entweder man hält sich nur Fische eines Geschlechts aber
meistens hat man im Gesellschaftsbecken sowieso Fische,
die Jungfische gerne mal als Snack naschen.
Wenn die Kleinen nicht viele Versteckmöglichkeiten haben,
fressen die Altfische auch gerne mal den Nachwuchs.
Ansonsten wirds schon schwer...

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Re: "Geburtenkontrolle" im Aquarium?

Beitrag von Ziesel » So 6. Feb 2011, 22:30

Joah Curly, da ist was dran ..

PS: Bei Nemos wäre das jetzt schwierig...die müsste man einzeln halten (was man nicht soll) weil die Geschlechtertrennung funktioniert ja nicht ;)

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Re: "Geburtenkontrolle" im Aquarium?

Beitrag von Curly » So 6. Feb 2011, 22:38

Und wie macht ihr es da?

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Re: "Geburtenkontrolle" im Aquarium?

Beitrag von butze69 » So 6. Feb 2011, 22:40

@curly Dafür sind Guppys bekannt und deshalb habe ich die auch nicht.

Die Fische die ich habe (Sterbas, Skalare und Schmetterlingsbuntbarsch) vermehren sich nicht im Gesellschaftsbecken. Vieleicht kommt mal einer oder mehr durch. Dafür sind die Fressfeinde in meinem Becken z.B. zu groß
Gruß
Butze

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Re: "Geburtenkontrolle" im Aquarium?

Beitrag von RuJo » Do 10. Feb 2011, 00:14

Ziesel hat geschrieben:Joah Butze, also erkennt man doch auch an der Vermehrung, dass die Haltung passt :D

Erkennt man dass bei Hühnern, Kaninchen, Mäusen, Ratten usw... zwangsläufig? .. so pauschalisieren kann man es halt nicht sagen, schon gar nicht, wo "Fische" ja eben nicht nur eine Art umfassen, sondern sehr viele verschieden anspruchsvolle Arten. Manche vermehren sich unter fast jeder Bedingung, andere hat man bis heute nie oder nur selten zur Nachzucht bewegen können trotz Bemühungen. Kann man nicht so über einen Kamm scheren.. ist als würde man alle Säugtiere in einen Topf werfen wollen.. und dann vergleiche mal eine Farbmaus mit nem Pandabären ;-)

Generell schaffen es viele Lebendgebärende recht gut sich in fast jeder Fischsuppe fortzupflanzen. Aber wie schon gesagt wurde, regelt dass das meist der Beibesatz, bzw sogar die Elterntiere selber.
Viele Barsche lassen sich auch recht gut vermehren eigentlich. Dass die ersten Versuche schief gehen ist recht üblich... viele Barschartige brauchen 2-3 Anläufe um den Dreh raus zu kriegen.
Da Barsche aber auch oft ein recht ausgeklügeltes Brutverhalten zeigen, sind hier (allgemein gesprochen!) oft die Chancen auch nicht schlecht, dass zumindest Jungfische schlüpfen... auf der anderen Seite sind dadurch viele Barsche auch besonders anfällig gegen Stress zB durch extremen Überbesatz.

Ich hatte mal ein Kakadubuntbarschpärchen, die auch sehr erfolgreich Junge großgezogen haben. Das war herzallerliebst mit anzuschauen, wie mühevoll sie sich um ihre Eier gekümmert und sie tagelang befächelt haben und wie sie später die Jungen durchs Becken geführt und mir Argusaugen über sie gewacht haben. Solange hatten sie dann sicherlich auch ihre 15 Jungen bei sich... aber letztenendes hat dann nur ein Junges überlebt (wobei ich echt erstaunt war, als plötzlich ein 2cm-Fisch nach 2 Monaten aus dem Dickicht auftauchte, wo ich schon lange dachte, dass alle gestorben wären.
Das heißt also, wie schon gesagt wurde, dass sich sowas in Gesellschaftsbecken meist eh von allein erledigt. Bei Fischen, die gar keine Brutpflege für ihre oft recht ungezielt abgegebenen Eier, erledigt sich das im Gesellschaftsbecken meist noch schneller. Im Becken meiner Mutter haben wir den Beibesatz zu den blickfangenden Platys extra einen gefräßigen Schwarmfisch (hier Sumatrabarben) gesucht, eben damit die Vermehrungsflut eingedämmt wird. Es ist immer ein Eregnis, wenn es hin und wieder doch mal ein Jungtier über die kritische Phase hinaus schafft. Das reicht aber gerade mal, um einen gelegentlichen Tod auszugleichen, von Bevölkerungsexplosion jedenfalls keine Spur. Also man kann ein Gesellschaftsbecken schon einigermaßen planen, damit die Verhältnisse halbwegs ausgeglichen sind.
Ich hatte, als es darum ging mein letztes Becken zu besetzt an Schneckenbuntbarsche gedacht (da ich Barschverhalten total faszinierend finde, und diese Gesellen ganz besonders).. habe die Idee aber ausschließlich aus dem Grund wieder verworfen, weil die sich vermehren wie die Karnickel, aber ein passender räuberischer Beibesatz für die Beckengröße nicht zu finden war. Das heißt, unkontrollierte Bevölkerungsexplosionen vermeide ich dann letztendlich auch mit der sehr effektiven Methode des Verzichts..
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Re: "Geburtenkontrolle" im Aquarium?

Beitrag von whoopie » Do 10. Feb 2011, 06:48

Guten Morgen,

naja, ich denke schon, dass bei einigen Sorten Fisch die Haltungsbedingungen mehr Einfluss auf die Population haben, als bei Guppy, Platy & Co.

Ich z.B. nehme es meinen Corys Panda schon fast ein bisschen übel, dass ich überall lese "Hurraah, Cory-Nachwuchs" und ich hab noch nichtmal ein einziges Ei gefunden.... :hm: .... nein, ich nehme es weniger den Fischen übel, sondern eher mir und überlege immerwieder, was an Haltungsbedingungen noch verbessert werden könnte.

Als Belohnung schwamm mir dann letztes Jahr - pünktlich zum Heilig Abend - ein Mini-Schrägschwimmerbaby aus dem Dickicht entgegen....... trotz Barbengesellschaft im Becken.... :D

Aber die Corys eiern immer noch nicht und das macht mich schon ein bissl :heul: .... wo ich die doch so gerne mag......


Im Gegensatz dazu sind bei uns nun die Antennenwelse geschlechtsgetrennt, denn selbst die Barben konnten diesen "harten" Babys nix anhaben und sone Schwemme möcht ich nimmer haben......
Sanfte Grüße
von der Heike


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Re: "Geburtenkontrolle" im Aquarium?

Beitrag von RuJo » Do 10. Feb 2011, 13:40

Ja, wie gesagt, es ist schlicht nicht pauschalisierbar. Manche hat man bis heute nie zu Nachwuchs bewegen können, obwohl scheinbar alles zu stimmen scheint und manche vermehren sich überall...
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