Rettung von Futtertieren

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Rettung von Futtertieren

Beitrag von chien » Di 9. Nov 2010, 20:00

Hallo Planetarier,

mir kursiert gerade so ein Gedanke durch den Kopf.

Ich frage mich, wie sinnvoll ist es seitens des Tierschutzes, Futtertiere zu retten?

Oft werden ja Tiere aus schlechter Haltung befreit, die als Futter für andere Tiere gehalten werden.
Ist es tatsächlich sinnvoll große Befreiungsaktionen zu starten und diese Tiere zu retten und damit den anderen Tieren das Futter abspenstig zu machen? Ist es nicht sinnvoller auf die Haltungsbedingungen einzugehen und Halter von Futtertieren anders zu begegnen?

das ist jetzt ganz groß daher geredet, aber ich denke ihr wisst worauf ich hinaus will. Habt ihr Meinungen oder auch Lösungsgedanken parat ?

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Re: Rettung von Futtertieren

Beitrag von Nightmoon » Di 9. Nov 2010, 20:11

Ich finde es absolut wichtig, dass Futtertiere optimal und mit einer gehörigen Protion Wohlfühlfaktor gehalten werden, denn das macht gesunde und widerstandsfähige Tiere aus.
Wenn ich geschwächte, kranke Tiere an meine Tiere weiter verfüttern würde, dann müsste ich immer damit rechnen, dass auch mein Tier dadurch erkrankt oder nicht optimal versorgt wird.

Außerdem kann so ein Tierchen ja nichts dafür, dass es nun ausgerechnet "meiner Schlange" oder meinen Fisch als Futter dienen muss, dann soll es wenigstens ein kurzes, aber schönes Leben haben. Ich finde schon, dass wir es den Tieren schuldig sind.
Immerhin berauben wir sie dadurch ihrer natürlichen Auslese. Sie können nicht überleben, weil sie so klug und gesund sind, sie enden in jedem Fall als Futter. Die Aussicht für die Futtertiere alleine sollte uns schon zu denken geben... :(
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Meine süße kleine Tessamaus, ich hab dir immer versprochen, dich nicht leiden zu lassen, ich hoffe Du verzeihst mir.[/align]

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Re: Rettung von Futtertieren

Beitrag von schweinsnase77 » Di 9. Nov 2010, 20:13

Ich sehe die Sache von zwei Seiten.

Zum einen ist klar das Raubtiere Futter brauchen.Meiner Meinung nach sollten die dann aber auch möglichst artgerecht gehalten und möglichst "human" verfüttert werden.


Auf der anderen Seite sage ich mir das die Tiere die bei solchen Aktionen befreit werden, halt einfach Glück gehabt haben.

Aber trotzdem denke ich das es eigentlich noch genug andere Tiere gibt die Hilfe dringent benötigen. Wenn ich dran denke das ich jemanden kenne der 24 Kaninchen paarweise in nem 1,20er Käfig hält wird mir anders..... :X
Mit freundlichen Grunzern

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Re: Rettung von Futtertieren

Beitrag von Murx Pickwick » Di 9. Nov 2010, 20:20

Ich finde die gesamte Aktion pervers ... erst "rettet" man die Futtertiere, dann verstümmelt man sie, indem man sie kastriert oder hält sie in nicht artgerechten gleichgeschlechtlichen Gruppen und wenn das nicht geht, werden sie halt einzeln zu artfremden Tieren gesetzt - ganz ehrlich, was ist das dann noch für ein Leben?

Meine Vision in dieser Hinsicht ist, daß immer mehr Liebhaber von Futtertieren ihre Futtertiere in natürlichen Gruppenzusammensetzungen halten, ihnen ein schönes, abwechslungsreiches Leben ermöglichen, wie es als Futtertier bei Schlangenhalter und Co meist nicht möglich ist und die Nachzucht, die dabei zwangsweise entsteht, den Schlangenhaltern und Co abgibt ... so hätten alle was von.
- Die Liebhaber, welche nun interessante Gruppen, in denen immer was los sind, pflegen
- Die Tiere, die ein Leben wie im Paradies führen dürfen und soviel Nachwuchs produzieren dürfen, wie ihnen gerade der Sinn nach steht
- Die Schlangenhalter und Co, welche nun gesunde Futtertiere aus gesunden Zuchten bekommen ...

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Re: Rettung von Futtertieren

Beitrag von lapin » Di 9. Nov 2010, 20:21

Also den Punkt, Haltung find ich auch wichtig...ist aber denk ich nicht das worauf chien hinaus wollte.

Ich denke hier steht die Frage nach dem Sinn oder nicht Sinn...einer Tierrettung, welches als Futtertier gedacht war.

Tierschutzvereine haben es doch eigentlich recht schwer...haben Kosten, die sie meist aus eigener Tasche bezahlen, zu dem sind es in den meisten Fällen sehr kranke Tiere die sie retten...
wieso dann auch noch Tiere, die für klein Snake gedacht waren?

Ich erkenne den Sinn selber nicht...außer die (wie so oft) "Mitleidsschiene" Sry!!! :hehe: nur MEINE Meinung.

Ich denke auch...das Hilfe andererorts angebrachter wäre!
Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

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Re: Rettung von Futtertieren

Beitrag von chien » Di 9. Nov 2010, 20:28

Auf der anderen Seite sage ich mir das die Tiere die bei solchen Aktionen befreit werden, halt einfach Glück gehabt haben.
Naja, Glück ist es wohl, aber schlecht gelöst das Problem denke ich.
Die Schlange (einfach mal ein Bespiel) wird wohl dafür Pech gehabt haben, der Halter wird mit Sicherheit das Futter woanders her organisieren und man hat nichts erreicht.
Ich meine, wir Menschen halten ja auch Futtertiere und wo kommen wir hin, wenn jede nicht ordnungsgemäß gehaltene Huhn von Tierschützern befreit wird :D Nein, man macht Kontrollen und Auflagen und kontrolliert diese etc. und sorgt damit dafür, dass ein Huhn auf unsren Tellern landet welches den tierschutzrechtlichen Auflagen entsprechend gehalten wurde, aber auch nur wenn wir Glück haben ;)

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Re: Rettung von Futtertieren

Beitrag von Murx Pickwick » Di 9. Nov 2010, 20:46

Ich bin mir nicht sicher, ob es Glück ist, beispielsweise für einen Farbmausbock, aus einer Futtertierzucht aus seiner Familie herausgeholt zu werden, dann kastriert zu werden, und weil die Kastra nicht klappte, nun als Einhoder sein Leben als Einzeltier im Tierheim verbringen darf ...

Ich bin mir ebensowenig sicher, ob es wirklich eine Rettung für eine Vielzitzenmaus ist, wenn sie aus einer funktionierenden Familientruppe rausgerissen wird und zu gleichgeschlechtlichen Vielzitzern gesetzt wird, welche sie gar nicht kennt - ohne daß jemand im Tierheim mitbekommt, daß da gerade einige Tiere ziemlich zerbissen sind ...

Auch bin ich mir überhaupt nicht sicher, ob es wirklich eine Rettung ist, wenn Ratten aus einer halbwegs großen, ehemaligen Schlangenvoliere für Strumpfbandnattern (war es glaubs, bin mir nicht sicher) und dann in einen kleinen, handelsüblichen Rattenknast mit ner Schwester zusammen gesperrt wird ...

Alles das sind tatsächlich abgelaufene Fälle von Futtertierrettungen!
Wie die Unterbringung in Tierheimen teilweise aussieht, das kann Angelus noctis wunderbar per Fotomaterial dokumentieren, falls da mal einer Interesse daran hat ... Angelus noctis hat sich zwar aus der Internetwelt leider sehr zurückgezogen, aber in einigen Foren meldet sie sich auch heute noch bisweilen.
Außerdem müßte ihr Thread im das Heimtierforum noch existieren, wo sie mal ein paar Bilder reingestellt hat ...

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Re: Rettung von Futtertieren

Beitrag von schweinsnase77 » Di 9. Nov 2010, 20:49

@chien: natürlich hats du Recht. Ich habs halt mal nur aus der Sicht des geretteten Futtertieres gesehen.
Wobei das mit Sicherheit auch nur nen temporäres Glück ist. Weil noch Jahre lang auf den normalen Tierschutznormgrößen hausen zu müssen, ist auch nicht so die Traumvorstellung eines Tierlebens bei mir.
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Re: Rettung von Futtertieren

Beitrag von chien » Di 9. Nov 2010, 20:56

schweinsnase77 hat geschrieben:@chien: natürlich hats du Recht. Ich habs halt mal nur aus der Sicht des geretteten Futtertieres gesehen.
Wobei das mit Sicherheit auch nur nen temporäres Glück ist. Weil noch Jahre lang auf den normalen Tierschutznormgrößen hausen zu müssen, ist auch nicht so die Traumvorstellung eines Tierlebens bei mir.
Joa, ich hab das schon so verstanden, war nur jetzt von mir aus nochmal so eine Richtungsweisung ;)
Es ist numal so, wir halten Tiere, die wiederum brauchen Futter, also halten wir wiederum Futtertiere um die Tiere satt zu kriegen usw... und sofort :) Daher finde ich, dass die Futtertierhaltung zu der Tierhaltung gehört und das Eine nicht ohne das Andere funktioniert. Demnach ist im TS schon eine Lücke, da wird über alles mögliche gefachsimpelt, aber für die Futtertiere gelten auch entsprechende Auflagen und wenn nicht müssen sie halt geschaffen werden. Da werden die Futtertiere gerettet aber das Verursachende Tier bleibt beim Halter. Alleine das ist schon makaber :D

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Re: Rettung von Futtertieren

Beitrag von Doro » Di 9. Nov 2010, 21:03

Makaber ist es auch wenn Futtertiere, in diesem Fall waren es Meerschweinchen, gerettet werden, natürlich in hoher Stückzahl, die Retterinnen dann aber nicht in der Lage waren die Tiere optimal unterzubringen geschweige denn zu ernähren. Passiert vor 3 Jahren in Oberhausen/Duisburg. Und es wurde nicht nur einmal rausgekauft, es passierte 4 mal hintereinander. Die Tiere hatten irgendwann das Glück eingeschläfert zu werden und diese Qual nicht länger erdulden zu müssen. In besagtem Zooladen waren sie mehr oder weniger gut untergebracht, sie hatten Platz und Futter. Wären sie verfüttert worden wäre es ein schneller Tod gewesen, so mussten sie leiden bis sie erlöst wurden. Der Besitzer des Terrarienladens hat sich einen Spaß daraus gemacht immer dann anzurufen wenn Schlangenhalter ihre "Bestellung" mal wieder nicht abgeholt hatten. Er hatte seinen Verdienst, 1 Euro pro Tier, die "Retter" ihr kurzfristiges Glücksgefühl und die Tiere die Qual.

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Re: Rettung von Futtertieren

Beitrag von Ziesel » Mi 10. Nov 2010, 00:04

Ich persönlich halte die Rettung von Futtertieren meist für sinnlos (gibt Ausnahmen aber wenige).
Da wird oft gerettet ohne zu wissen wie und wohin mit den Geretteten und was als Futter gezüchtet wird ist oft nicht gerade prädistiniert für´n langes erfülltes Haustiereben.
Es ist vielleicht nicht schön das es so ist aber wenn ich jetzt an Massenfutterproduktionen von Mäusen denke, die in Makrolons sitzend mit Pellets schnell auf Futtertiergröße gebracht werden und nie Frifu oä sehen, frage ich mich wovor sie gerettet werden. Da dürfte jedem Liebhaber klar sein, dass so´ne Maus selten die normale Lebenserwartung erfüllen wird, mit Krankheiten inkl. erhöhter Ta-Kosten (was ja auch bedeutet: Maus leidet) ect zu rechnen ist und das Verhalten eines solchen Tieres wohl auch nicht dem eines Liebhaberzuchttieres entsprechen wird.

Mich fragt zwar niemand aber ich halte Aufklärung in die von Moon erwähnte Richtung für wesentlich besser.
Mit anderen Worten würde ich gern ´n paar Cent mehr pro Futtertier zahlen wenn ichs dafür ordentlich gehalten und ernährt bekäme, sprich gesund weil das ja meinen Tieren auch wieder zu Gute käme

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Re: Rettung von Futtertieren

Beitrag von Entensusi » Mi 10. Nov 2010, 08:08

ja, ich wünsche mir "artgerechte" Haltung für Futtertiere - egal ob für den menschen oder ein anderes Tier
Ich wünsche mir, dass die Tiere nicht lebend verfüttert werden, dass der Mensch einfach freiwillig auf die Haltung der Tiere verzichtet, die so etwas (angeblich) brauchen. Ene Maus in meinem garten hat die Chance, der Katze zu entkommen, eine Maus im Schlangehaus eher weniger.
Ich wünsche mir, dass möglichst wenige Tiere für die Ernährung anderer sterben müssen. An einer Kuh ist einfach mehr Nahrung dran, es ist EIN Leben, als an einem Hähnchen - auch ein Leben (jetzt auf den Menschen bezogen).
"Rettungsaktionen" bringen m.E. gar nichts, ob es nun um Pelzfarmen oder Futtertierzuchten geht. Solange der Bedarf da ist, wird "produziert".
Liebe Grüße, Entensusi und ihre Tiere

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Re: Rettung von Futtertieren

Beitrag von Doro » Mi 10. Nov 2010, 08:18

Ich rede jetzt mal von den Futterheuschrecken mit die wir kaufen. Ich zahle derzeit 30 Cent für eine mittlere Heuschrecke. Wenn ich online bestellen würde oder in den Baumarkt gehen würde käme ich deutlich günstiger davon. Aber ich sehe die Tiere, sie leben in einem großen, hohen Terrarium. Sie haben frisches Wasser zur Verfügung und werden gut ernährt. Seit wir dort kaufen, also seit ca. etwas über einem Jahr, hatten wir keine Kokzidien mehr. Schon alleine das ist es mir wert etwas mehr zu bezahlen. Einmal hab ich bestellt, nie wieder. Die Tiere waren fast 3 Tage unterwegs, ohne Futter, ohne Wasser. Dazu kam noch die Kälte. Ok, ich hatte einen Heatpack dazugenommen, aber das hat auch nichts gebracht, gut 30% sind gestorben. Ich zahle lieber ein paar Cent mehr und kann sehen wo die Tiere her kommen, wie sie aussehen und wie die Ernährung ist.

Was ich verabscheuungswürdig finde ist wenn einem Tiere lästig werden und sie dann als Futtertiere deklariert in irgendeiner online Vermittlung stehen.

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Re: Rettung von Futtertieren

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 10. Nov 2010, 09:16

Da dürfte jedem Liebhaber klar sein, dass so´ne Maus selten die normale Lebenserwartung erfüllen wird, mit Krankheiten inkl. erhöhter Tierarzt-Kosten (was ja auch bedeutet: Maus leidet) ect zu rechnen ist und das Verhalten eines solchen Tieres wohl auch nicht dem eines Liebhaberzuchttieres entsprechen wird.
Speziell für Futtermäuse kann ich das nicht bestätigen ... ich hatte deutlich mehr Erkrankungen bei Kinderzimmervermehrungen bzw die einzigsten Rassemäuse, die ich über Umwegen in die Hände bekommen hatte, waren deutlich weniger robust, wie die Makrolonpelletmäuse samt Nachzucht ...
Ich nehme an, daß Farbmäuse eh nicht lange genug leben, als daß sich da die üblichen Schäden manifestieren könnten ... die meisten Schäden setzen erst mit nem Jahr ein, erst mit zwei Jahren wirds lebensbeeinträchtigend, erst mit vier Jahren sterben die ersten Tiere an falscher Haltung und falscher Fütterung ... Mäuse leben nur 1,5 - 3 Jahre, die Wildform lebt sogar nur 1,5 - 2 Jahre bei bester Haltung, in freier Natur sogar nicht mal nen Jahr.

Bei Ratten ist der Unterschied in der Robustheit von Makrolontieren vs Tierschutztieren oder gar Züchtertieren sogar noch augenscheinlicher - aber auch hier haben wir es mit Tieren zu tun, die nicht sehr alt werden, mit einem Alter zwischen 2 und 5 Jahren passiert da einfach nicht viel, außer, daß es eben die über dreijährigen nicht gibt ...

Auffällig bei Ratten ist zudem die hohe Anfälligkeit für Tumore vor dem zweiten Lebensjahr, wenn sie mit dem guten Rattima oder ähnlichem Futter im ersten halben Lebensjahr gefüttert werden - die Laborpellets und Pellets in den Massentierzuchten scheinen diese Tumore nicht auszulösen. Ich hab hier die Kebsartigen im Futter in Verdacht, ich vermute, daß hier welche aus Massentierhaltungen aufgekauft werden und ins Futter gepackt werden, welche wiederum hohe Reste an diversen Medikamenten und Co intus haben, damit die nicht genauso schnell krepieren, wie sie dicht gehalten werden. Gerade Wanderratten reagieren auf solcherart Gifte sehr empfindlich.
Was ich verabscheuungswürdig finde ist wenn einem Tiere lästig werden und sie dann als Futtertiere deklariert in irgendeiner online Vermittlung stehen.
Wo sind die Alternativen (aus Sicht des Futtertieres)?
1. Tierheim: Die Unterbringung von Nager und Co ist im Tierheim oft katastrophal, das Wissen zur artgerechten Unterbringung ist ebenso nicht vorhanden, wie die Unterkünfte. Gibt nur ganz, ganz wenige Ausnahmen deutschlandweit ... ist also die schlechtere Alternative.
2. Quoka und Co: Damit kommen die Tiere meist vom Regen in die Traufe, vom vernachlässigtem, verdreckten Winzkäfig in vernachlässigtem, dreckigen Winzkäfig - mit der Verfütterung wäre der Qual ein Ende gesetzt, also die bessere Lösung.
3. Päppelstationen: Die Tiere werden systematisch krankgefüttert und systematisch zu Tode gepäppelt - der Tod im Schlangenterrarium ist deutlich schneller und weniger qualvoll.
4. sonstige Aufnahmestationen: Sobald sie seriös und korrekt betrieben werden, sind sie so überlaufen, daß sie solcherart Tiere gar nicht mehr annehmen können ...
5. Vermittlung: Die Wenigsten wissen, wie man Leute erkennt, die das Tier artgerecht und mit Sachverstand unterbringen können, dazu kommt, daß die Vermittlung, wenn man sie gut macht, länger dauert, wie das Tier alt wird - da ist also auch niemandem mit geholfen!
6. Behalten ... nun, jemand, der sein Tier wegen lästig abgibt, der wird sich auch nicht mehr viel drum kümmern, wenn es krank ist - da hat es als Futtertier das bessere Los gezogen
IMHO

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Re: Rettung von Futtertieren

Beitrag von daniii » Mi 10. Nov 2010, 09:24

Ich hab hier ein ehemaliges potentielles Futtertier sitzen und wage zu behaupten, dass es ihm gut geht und weiterhin gut gehen wird ... Irgendwie klingt das hier alles so ein bisschen danach, als würde es Futtertieren nach ihrer Rettung generell nicht besser gehen. Das stimmt aber nicht, finde ich.

Bezogen auf groß angelegte Futtertierrettungen habt ihr wahrscheinlich Recht, denn 25 Meerschweine kriegt man natürlich nicht mal eben so in ordentliche Haltung vermittelt.

Und ja, auch Schlange muss essen, so gesehen ist es unter Tierliebhabergesichtspunkten schon ein bisschen heuchlerisch, zu sagen, man rettet Futtertiere, weil man tierlieb ist. Mir - obwohl ich einen echten Ekel vor Insekten habe - bricht es immer schon das Herz, wenn ich in der Zoohandlung die Boxen mit den Grillen und allem sehe. Beschwert sich da eigentlich jemand drüber? Mir tun die immer leid. Aber bestimmte Tierarten müssen nun mal mit Lebendfutter gefüttert werden :hm:
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Re: Rettung von Futtertieren

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 10. Nov 2010, 09:36

Ich hab hier ein ehemaliges potentielles Futtertier sitzen und wage zu behaupten, dass es ihm gut geht und weiterhin gut gehen wird ... Irgendwie klingt das hier alles so ein bisschen danach, als würde es Futtertieren nach ihrer Rettung generell nicht besser gehen.
Glaub mir ... dein Tier ist die absolute Ausnahme, ähnlich auch die Ratten und Mäuse, die ich aufgenommen hatte (wobei die ersten Jahre meiner Tierhaltung mit Sicherheit für die Tiere auch kein Zugewinn an Lebensqualität darstellte - da war ich noch ein wenig anders drauf, was Tierhaltung angeht.)

Man muß sich einfach mal die Masse an "geretteten" Futtertieren anschauen, dann wird klar, daß nur ein unbedeutender Teil bei Leuten landet, die Ahnung von diesen Tierarten haben und sie wirklich artgerecht unterbringen. Meerschweinchen schneiden da sogar überdurchschnittlich gut ab, die bekommt man noch in artgerechte Behausungen vermittelt, bei Ratten, Mäusen, Kaninchen, Heuschrecken, Zophobas und wie sie alle heißen siehts ganz anders aus ... sei es, weil einfach so gut wie gar keine Erfahrungen mit artgerechter Tierhaltung vorliegen, sei es, weil es sich um Futtertiere handelt, die keine süßen Knopfäuglein und Puschelfell haben, sei es, weil die Haltung einfach zu anspruchsvoll ist ...

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Re: Rettung von Futtertieren

Beitrag von schweinsnase77 » Mi 10. Nov 2010, 12:38

Aber das Problem betrifft doch die allermeisten vermittelten Tiere und nicht bloß Futtertiere. Die meisten Tierhaltern halten sich ja schon für großzügig, wenn ihre Kaninchen nen eigenes Zimemr haben oder ihre Meerscheinchen nen EB von 1,5m Länge.
Mit freundlichen Grunzern

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Re: Rettung von Futtertieren

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 10. Nov 2010, 12:48

... und genau deshalb halte ich das mit den Futtertieren retten für Schwachsinn ... nicht die Todesart ist ausschlaggebend, sondern die Unterbringung zur Lebenszeit ...

Würde hier ein Umdenken stattfinden und akzeptiert werden, daß Tiere eben geschlachtet oder verfüttert werden, dann wäre eine wirklich artgerechte Haltung von Farbmäusen, Vielzitzern, Zwergmäusen, Stachelmausarten und sogar Striemengrasmäusen und vielen anderen Nagern in der Wohnung möglich, weil dann einfach auf eine artgemäße Gruppenzusammensetzung geachtet werden würde, genügend Platz für die vermehrungsfreudigen Nager, Futter etc und trotzdem der Überschuß wie in der Natur auch in den Magen diverser Beutegreifer verschwinden könnte.
Nun könnte man auch anfangen, nicht artgemäß gehaltene Tiere zu retten und sie an die entsprechenden Halter zu verteilen oder, wenn diese voll sind, zu verfüttern ... dabei kann es sich bei den geretteten Tiere durchaus um Futtertiere handeln, oft genug werden schließlich Ratz und Co immer noch in engen Makrolonwannen bei Reptilienhaltern und Co gezüchtet - wäre günstiger, wenn die Schlangenhalter und Co einfach ne Alternative hätten, wo sie die Tiere nur abholen bräuchten. Viele Schlangebesitzer (und nicht nur die) wären froh, wenn sie absolut gesunde, fitte, nicht mit Medikamenten vollgestopfte Tiere billig herbekommen könnten als Futter für ihre eigenen TIere, und die Nagerhalter wiederum würden einen geringen Obulus für das Rausfangen ihres Überschusses bekommen.
Möglich wären dann sogar eigene Schlachtereien für Futtertiere, welche die Kapazitäten haben, die Tiere kurzzeitig möglichst schonend unterzubringen und möglichst ohne Angst und Quälerei töten können, halt nach aktuellem Wissensstand. So könnten sich diverse Beutegreiferhalter die prekilled und gefrosteten Futtertiere abholen und es gäbe auch in dieser Hinsicht weniger Quälerei für die Futtertiere durch unsachgemäßes Töten.

Es ist halt ein ganz anderer Ansatz wie das Leben retten um jeden Preis, was momentan betrieben wird ...

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Re: Rettung von Futtertieren

Beitrag von daniii » Mi 10. Nov 2010, 13:08

Also meine Schweine haben auch nur einen "Eigenbau" von 1,5 m Länge ... ich würde das zwar auch nicht als großzügig bezeichnen, aber ich komme mir jetzt auch nicht wie ein superschlechter Halter vor. Aber das ist ein anderes Thema.
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Re: Rettung von Futtertieren

Beitrag von schweinsnase77 » Mi 10. Nov 2010, 13:34

Aber deine bekommen noch Auslauf, oder?

Das bezog sich auch gear nicht auf einzelne halter, sondern eher auf die vorgaben aus dem Tierschutz. Und wenn ich dann teilweise in anderen Foren querlese das Tierschützer ja schon froh wären wenn einheitlich von 0,5 qm pro Meerschweinchen gesprochen wird und 1qm für Meerschweinchen für utopisch halten wird mir anders. Denn gerade Tierschützer sollten doch eigentlich für möglichst großzügige Behausungen werben.
Mit freundlichen Grunzern

Annette

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Re: Rettung von Futtertieren

Beitrag von daniii » Mi 10. Nov 2010, 13:43

Im Moment bekommen sie leider keinen Auslauf, weil meine Wohnung wegen Umzugsrödelei und Kistenpacken zurzeit so halb unbewohnbar ist. In der neuen Wohnung, also ab Dezember, ist das dann aber wieder vorgesehen. Bela und Merle haben ja auch Auslauf bekommen.
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Re: Rettung von Futtertieren

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 10. Nov 2010, 13:47

Gerade bei Meerschweinchen hast du auch einen enormen Unterschied, ob du nun alte Meerschweinchen pflegst, oder Jungspunde ... außerdem sind Meerschweinchen nunmal extrem anpassungsfähig ...

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Re: Rettung von Futtertieren

Beitrag von schweinsnase77 » Mi 10. Nov 2010, 13:55

Und Umzugssituationen zählen nun mal gleich gar nicht. Das ist nun mal ne Ausnahmesituation.
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Re: Rettung von Futtertieren

Beitrag von Ziesel » Mi 10. Nov 2010, 14:14

Entensusi hat geschrieben:Ich wünsche mir, dass die Tiere nicht lebend verfüttert werden, dass der Mensch einfach freiwillig auf die Haltung der Tiere verzichtet, die so etwas (angeblich) brauchen. Ene Maus in meinem garten hat die Chance, der Katze zu entkommen, eine Maus im Schlangehaus eher weniger.
Ich wünsche mir, dass möglichst wenige Tiere für die Ernährung anderer sterben müssen.
Ich wünsche mir, dass solche Aussagen unter Tierhaltern nicht mehr discutiert werden müssen wann immer das Thema Futtertiere/Lebendfutter auftaucht.

Ich wünsche mir, dass bei solchen Bemerkungen bedacht wird, dass alles was an Tierischem verfüttert wird auch mal´n lebendes Futtertier war. Wie kommt den Fleisch in die Auslage, in die Kühltruhe, ins Schildi-und Fischtrockenfutter, in Dose bzw. Trofu für Hund und Katze oder in die Proteinsnacks für den Hamster, Vogel usw ? Für all das wurden "Futtertiere" gehalten, mussten Tiere sterben.
Wieso soll ich also kein Tier halten, welchem ich lebende Futtertiere anbieten? Weil ich mir dessen bewusst bin, dass ein Tier dafür stirbt? Ich bin mir auch darüber im Klaren wenn ich´ne Dose Katzenfutter mit 20% Kaninchen und 60 % Huhn oder Fisch serviere, dass das mal lebende Tiere waren.

Ich wünsche mir, dass gerade in ´nem Tierforum akzeptiert wird: Lebendfütterung ist bei einigen Arten nichts "angeblich gebrauchtes" sondern notwendig und artgerecht! Ein Cham zB "schiesst" nun mal kein totes Tier.

Ich wünsche mir, dass nicht dauernd versucht wird ein Unterschied bei den gehalten Tierarten zu machen nur weil draussen eine Maus oder Schnecke der Katze bzw Laufente entkommen kann. Da werden genauso Arten gehalten, die sich nun mal auch von lebenden Tieren ernähren. Bei den Enten wird sogar bewusst eine Art gepflegt, von der bekannt ist, dass sie sich von anderen Tieren ernährt und meist ist das auch der Haltungsgrund! Ist es jetzt verwerflicher ein exot. Tier wie ein Cham zu halten, nur weil im Terra die Heuschrecke begrenzte Fluchtmöglichkeiten hat?

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Isa
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Re: Rettung von Futtertieren

Beitrag von Isa » Mi 10. Nov 2010, 14:16

Ich seh das wie die meisten hier.

Egal ob das nun Mehlwürmer, Mäuse für Echsen und Schlangen oder Rinder und Schweine etc. für den Menschen sind, Futtertiere sind notwendig.
Aber es kommt auf die artgerechte Haltung an.

Ein Retten von Futtertieren wird niemals Erfolg haben, denn es muss sie ja weiterhin geben.
Es sollten eher viel schärfere Haltungsbedingungen her!
Jedes Tier hat ein Anrecht auf ein schönes, einigermaßen artgerechtes Leben, egal ob es ein Liebhaber-, Arbeits- oder Futtertier ist!

Dani, meine Meerschweinchen haben auch nur 3mx0,6m auf 2 Ebenen zu fünft!
Sicherlich ginge das noch um einiges größer / artgerechter.
Dennoch behaupte ich, sie haben es gut. Sie bekommen die mir größtmögliche Futterauswahl, ich beobachte akribisch ob es allen gut geht, sie haben ihre Rennstrecke, die sie auch nutzen und Auslauf, den sie aber nicht so gerne nutzen. Sie rennen lieber in ihrem Eigenbau oder auf der Couch. :lol:

Und "besser" geht in den meisten Fällen! Es ist aber nicht immer umsetzbar.
Hier in diesem Forum gibt es überdurchschnittlich viele User, die eine sehr gute bis fast perfekte Haltung haben und sich trotzdem Gedanken machen und solche Themen diskutieren!
Damit sind wir wohl weiter, als die meisten Halter!
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Re: Rettung von Futtertieren

Beitrag von Entensusi » Mi 10. Nov 2010, 16:55

@Ziesel, ich weiß, was Du meinst... ich denke nur, dass in Katzenfutterdosen in aller Regel Schlacht-Abfall landet, d.h. das Futter ist eigentlich von schlechter Qualität für das Tier.
Das mit den Laufenten und Schnecken vestehe ich auch, ja, man hält die Enten, damit sie Schnecken fangen, fressen, töten. Der eine Nachbar kippt Salz darüber, der andere streut Schneckenkorn, der dritte übergießt mit kochendem Wasser. Es werden seltenst Schnecken aus Zuchthaltungen befreit (warum eigentlich nicht :grübel: ), zumindest habe ich noch nicht davon gelesen.
Aber selbst die Schnecke, die von meinen Enten gefressen wird, kommt freiwillig in unser Grundstück geschlichen.

Mich stresst bei der Lebendfütterung einfach, dass das Tier keine Chance hat, nie eine Chance haben wird und wenn es ein Säugetier ist, in den letzten Minuten sicherlich Angst empfindet. Sicher, jedes andere Schlachttier empfindet diese Angst auch.
Ebenso wie es mir weh tut zu sehen, dass Eintagsküken verfüttert werden, obwohl ich weiß, dass sie ja auch nur "Abfall" aus der Fleischproduktion für den Menschen sind. So eine Vergeudung von Leben!
Ich sag auch nicht, dass ich logisch bin. ;)
Ich kaufe mein Fleisch bei dem Bauern, wo ich zwar die Haltung kenne, aber nicht die Kuh persönlich. Darum könnte ich da, wo das Pflegepferd meiner Tochter steht, auch kein Fleisch kaufen. Ebenso, wie ich es nicht schaffe, meine eigenen Hühner/Enten/Kaninchen zu schlachten. Darum würde ich es auch nicht schaffen, ein Tier aus einer Kiste zu nehmen und einer Schlange zum Füttern rein zu setzen. Inkonsequent.
Liebe Grüße, Entensusi und ihre Tiere

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Re: Rettung von Futtertieren

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 10. Nov 2010, 18:07

Mich stresst bei der Lebendfütterung einfach, dass das Tier keine Chance hat, nie eine Chance haben wird und wenn es ein Säugetier ist, in den letzten Minuten sicherlich Angst empfindet.
Das stimmt so nicht ... wenn die Maus mitbekommt, was da für eine Gefahr lauert, dann beißt sie unter Umständen zu, und das teils derartig, daß die Schlange die nächste Zeit mit Sicherheit nicht mehr fressen wird.
Ich selbst hatte mal Farbis gezüchtet ... die Tierchen waren bei mir richtig lieb und nett - aber Schlangenbesitzer, die bei mir für ihre Schlangen die Mäuse als Futter gekauft hatten, hatten sich bei mir beschwert, das genau das passiert ist! Teilweise hab ich die Mäuse postwendend wieder zurückbekommen, weil die Schlangen von meinen Mäusen krankenhausreif gebissen worden sind!

Es ist sogar so, daß die Tiere, selbst die, welche lebend verfüttert werden, meist so ausgesucht werden, daß wenn sie gefangen und gefressen werden, auch nicht so lange leiden müssen, wie das Durchschnittsbeutetier in der Natur - einfach, weil es in der Natur eben doch deshäufigeren vorkommt, daß sich mal ein Beutegreifer verschätzt.
Fälle, wo sowohl Beute als auch Beutegreifer an ihren Verletzungen sterben, und das nur, weil der Beutegreifer sich in der Größe seiner Beute vergriffen hat, sind in der Natur keine Seltenheit, in Gefangenschaft macht hier der Mensch die Vorauswahl - und da er Angst um seine kleine 5m-Boa constrictor hat, wird er keine gefährlichen Hunde verfüttern, sondern bei Jungkaninchen bleiben - also einer Beute, die so ein kleines Tierchen noch ohne Probleme zu bekommen, überwältigen kann.

Futtermäuse haben eine gewisse Chance, bis zum Ende ihrer Tage Nachwuchs zu produzieren, also deutlich älter zu werden wie ein Jahr - diese Chance hat keine einzige wildlebende Hausmaus, die werden allesamt spätestens in der Blüte ihres Lebens gefangen und verspeist. Es kommt nicht von ungefähr, daß diese Mäuse nicht sonderlich alt werden und so viele Junge bekommen, die sind auch in der Natur nix weiter, wie sich schnellvermehrende Snacks für Jedermann ...
Was auch bei Futtermäusen nur äußerst selten vorkommt, ist, daß die Mamas einfach so weggefangen werden und dann ganze Würfe verhungern - Normalität bei wildlebenden Hausmäusen. Jeder zweite Wurf verhungert, weil ausgerechnet Mama gefangen wird. Nochmal ein Viertel der Würfe wird niemals geboren werden, weil schwangere Mama aufgefuttert wird. Die meisten wildlebenden Hausmäuse haben nur zwei bis drei Würfe, dann werden sie gefressen - no Chance, älter wie ein Jahr zu werden!

Halten wir fest ... Futtermäuse haben die Chance, ihr natürliches Lebensende zu erreichen, wildlebende Hausmäuse nicht.
Die Angst von verfütterten Säugetieren ist bei der Lebendfütterung in Gefangenschaft lange nicht so lange möglich, weil die Tiere aufgrund der Vorauswahl des Menschen angepaßt sind an den Beutegreifer, in der Natur kann sich dieser Todeskampf samt Panik über Stunden und sogar Tage hinziehen.

Einige Tierarten wählen übrigens das Leben in Gefangenschaft, wenn sie dafür den größten Teil ihres Lebens genügend Futter haben und sich ungestört vermehren dürfen - Waldmäuse beispielsweise, oder Hausmäuse, die gehören auch zu diesen Nutznießern dazu ... für Hausmäuse muß der Käfig nicht mal sonderlich groß sein ... ne begehbare Voliere mit 3m x 1m x 1,90m reicht ihnen, vorrausgesetzt, es ist alles drin, was sie haben wollen. Man kann den Käfig offen halten und sogar die Jungmäuse da rausfangen, die lassen sich da nicht weiter stören, die bleiben einfach in ihrem selbstgewählten Paradies ... und leider meine Waldmäuse bei mir in der Wohnung :(

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Re: Rettung von Futtertieren

Beitrag von Venga » Mi 10. Nov 2010, 18:58

Murx Pickwick hat geschrieben:...und leider meine Waldmäuse bei mir in der Wohnung
Bei uns hatte sich eine Maus in der Küche einquartiert. Die hatte einer unserer Kater vor der Haustür "verloren".
Sie lebte hinter dem Küchenschrank, kam nur nachts heraus um aus den Näpfen Futter zu klauen.
Sie hätte ohne Weiteres ´raus können, die Küchen- und die Haustür standen den ganzen Tag offen.
Es dauerte fast 4 Wochen, bis ich sie endlich zu fassen bekam. Lebend natürlich.
Ich habe dann ein kuscheliges Nest und einen riesen Futtervorrat gefunden.

sorry für off topic

Sicher wäre es schön, wenn die Menschen endlich alle Tiere wenigstens annähernd zumutbar halten würden.
Aber das bleibt Wunschdenken. Da hilft nur Aufklärung.

Futtertiere befreien... das ist nicht oder nur in Einzelfällen durchführbar - bis die nächsten Tiere dort gehalten werden.
Retten kann man das kaum nennen. Wohin damit? Wie zusammenführen?
Wäre der Stress des Fangens, transportierens, fremder Umgebung, anderen Futters, eventuell fremder Mitbewohner... nicht viel schlimmer, als einige Wochen/Monate in kleinem aber gewohntem Kasten, mit gewohntem Partner, Junge aufziehend, satt und ruhig?
LG
Venga

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Re: Rettung von Futtertieren

Beitrag von Ziesel » Mi 10. Nov 2010, 22:52

Murx Pickwick hat geschrieben: und da er Angst um seine kleine 5m-Boa constrictor hat, wird er keine gefährlichen Hunde verfüttern, sondern bei Jungkaninchen bleiben - also einer Beute, die so ein kleines Tierchen noch ohne Probleme zu bekommen, überwältigen kann.(
Ich muss mal etwas offtopic klar stellen, dass eine Constrictor von 5m niemals nicht´ne "Kleine" wäre sondern eher´ne Sensation weil die nämlich als Mädels so 3,50m werden und Jungs sogar noch´n bißchen kürzer geraten

@Entensusi
Ja, das ist inkonsequent weil du ja weisst: deine Enten fressen Schnecken und zu sagen, die kämen freiwillig in deinen Garten ändert nix an der Tatsache Lebendfutter sowie deine Katze vielleicht auch euer Grundstück verlässt um´nem Vogel oder ´ner Maus hinterherzujagen.
Kaufe ich Futter, ist mir beim Rinderhüftstek oder Zanderfilet für die Mietz ebenso bewusst, dass es mal´n lebendes Tier war als wenn ich dem Cham´ne Heuschrecke besorge bzw der Schlange ´ne Maus.
Bei Beidem achte ich drauf, waswiewo ich kaufe und lagere das Fleisch für die Katze genauso sorgfältig wie ich den Heuschrecken/Mäusen ein Plätzchen/Futter ect biete bis sie ihrer Bestimmung zugeführt werden.

PS:Das Futtertier würde vielleicht auch bei mir freiwillig mitkommen weil die Heuschrecke ebensowenig weiss, dass sie im Terra landet, wie die Schnecke in deinem Garten, dass du Laufenten hälst. Allerdings könnte Schnecke oder Schrecke überall in der freien Natur das selbe Schicksal ereilen und darum ist das Lebendfutter wohlk in beiden Fällen artgerecht

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Re: Rettung von Futtertieren

Beitrag von Murx Pickwick » Do 11. Nov 2010, 08:18

OT: Jetzt darf ich nicht mal mehr aus stilistischen Gründen übertreiben ... *schmoll* :D

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