Würmer- trotzdem Gartenfreilauf ??

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Würmer- trotzdem Gartenfreilauf ??

Beitrag von mausefusses » Sa 16. Okt 2010, 10:27

Meine Scheißer haben leider Würmer, gestern früh haben sie die erste Dosis Panacur erhalten ,heute die 2.

Heute früh waren schon ordentlich Würmchen zu sehen.

Dürfen die Tiere trotzdem in den Garten oder verwurme ich dann den ganzen Garten oder ist der Garten eh verwurmt ??
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Re: Würmer- trotzdem Gartenfreilauf ??

Beitrag von lapin » Sa 16. Okt 2010, 10:29

Werde die mit dem Wurmmittel nicht Tod ausgeschieden?

Um was für Würmer handelt es sich denn, weißt du das?
Wie sehen denn in diesem Fall allgemein die Hygienebedingungen jetzt aus?
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Re: Würmer- trotzdem Gartenfreilauf ??

Beitrag von mausefusses » Sa 16. Okt 2010, 10:35

Die hier sind das :

https://www.jr-x.de/kaninchen/pflege/wurm.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Ich weiß nicht genau ob sie tot ausgeschieden werden, sehr lebendig sahen sie in der tat nicht aus....das ist so ekelhaft!!!

Hygienebedingen sind wie immer, ich mach eh täglich Klos und Stall komplett sauber. Mit einer Dampfente bin ich noch nicht rumgelaufen....
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Re: Würmer- trotzdem Gartenfreilauf ??

Beitrag von Murx Pickwick » Sa 16. Okt 2010, 10:39

Viel wichtiger, waren denn die Kaninchen vorher schon auf der Weide?

Wurmeier überleben leider die ganzen Wurmkuren. Wenn ein Weidewechsel möglich ist, sollte der dann auch erfolgen, also die nächsten zwei Jahre keine Kaninchen mehr auf das Stück Land, wo verwurmte Kaninchen hingeschissen haben.
Wenn ein Weidewechsel nicht möglich ist, muß zwangsweise ein vierteljährliches Screening über Kotprobe und entsprechende Fütterung (Frischkräuterreich) ausreichen. Schließlich kann man die Kaninchen ja nicht jahrelang in der Wohnung halten, nur weil sie Würmer hatten!

Wenn die verwurmten Kaninchen noch gar nicht auf der Weide waren, ist günstiger, sie erstmal wurmfrei zu bekommen und sie dann auf die Weide zu entlassen ... dann hat man das Wurmproblem auf der Weide nicht.

Dampfente kannste dir sparen, die feuchte Wärme ist auch noch sehr bekömmlich für Wurmeier, sie halten durch die Feuchtigkeit länger ... wichtig ist einzig, den Kot morgens und abends möglichst gründlich zu entfernen ... und das tust du ja, wenn ich das richtig lese.

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Re: Würmer- trotzdem Gartenfreilauf ??

Beitrag von lapin » Sa 16. Okt 2010, 10:41

Also wenn es da nix besonderes zwecks Desinfizierung oä gibt, dann würde ich auch den Gartenfreilauf weiterhin gewähren.
Interessant ist natürlich, wenn sie diese immer wieder über das Kotfressen aufnehmen KÖNNEN, wie verhält es sich dann mit dem Blinddarmkot...und muss man jetzt JEDEM Köttel hinterher rennen und aufsammeln...

Da ich aber glaube, dass durch alleine dem Wurmmittel dieser Teufelskreis unterbrochen wird, durch die Abtötung der Würmer, würde ich Bedenkenfrei wie immer die Tiere laufen lassen :D!
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Re: Würmer- trotzdem Gartenfreilauf ??

Beitrag von Murx Pickwick » Sa 16. Okt 2010, 10:44

Die Wurmeier sind meist nur im Kot ... weil eben die Darmwürmer sich im Dickdarm aufhalten und dort vor sich hin Eier produzieren ...
Gibt auch Würmer im Blinddarm, da sind die Eier dann auch im Blinddarmkot drin. Nur sieht man die dann nicht im Kot ... sind also in diesem Falle schon eindeutig Dickdarmwürmer.

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Re: Würmer- trotzdem Gartenfreilauf ??

Beitrag von mausefusses » Sa 16. Okt 2010, 11:16

Sie waren schon auf der Wiese bevor ich von den Würmern wußte. Eins meiner Fundtiere hat die eingeschleppt, die Würmer sind also unbemerkt bereits seit Juli bei mir, damals hatte man in der Kotprobe nix gefunden aber bei Würmern ist die Kotprobe ja oft falsch negativ.....
Ich denke ich werde ab sofort 1x jährlich entwurmen bzw. Neuankömmlinge grundsätzlich, erst Recht wenn sie aus dem Straßengraben kommen.

Da ich ja im Sommer auch Wiese von auswärts fütter sind da bestimmt eh immer irgendwie irgendwo Würmer...

Das mit der Dampfente war ein Witz, ich habe gar keine, ich find das nur so lustig wenn Leute bei Kokis anfangen zu dampfen....ich hab noch nie gedampft und bin die Kokis, die mir bisher immer eingeschleppt wurden von neuen Tieren, trotzdem los geworden.
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Re: Würmer- trotzdem Gartenfreilauf ??

Beitrag von Murx Pickwick » Sa 16. Okt 2010, 11:24

Würd ich nicht machen ... dann lieber Quarantäne mit Kotproben für die Neuen und eben vierteljährliches Kotscreening und entsprechend Frischkost mit hohem Kräuteranteil.
Eine jährliche Entwurmung bringt nix, außer, daß die Würmer mit der Zeit resistent gegen die eingesetzten Mittel werden.

Was du allerdings machen kannst, ist, verschiedene Farne, Tomaten und Kartoffeln im Kaninchenauslauf anzupflanzen - der Vorteil ist, die Kaninchen entwurmen sich dann selbst. Funktioniert bei mir wunderbar ... ich brauch da nur selten einzugreifen.

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Re: Würmer- trotzdem Gartenfreilauf ??

Beitrag von mausefusses » Sa 16. Okt 2010, 11:27

ok

Aber wie kann man sicher sein das die neuen wirklich nichts haben, die Kotproben sind ja oft falsch negativ, das hatte ich jetzt schon häufiger und hab auch gelesen das es oft so ist.

Als ich meine Rexe vom Züchter neu hatte hat die Kotprobe nur Kokis ergeben, kurze Zeit später sah ich aber auf dem Kot die Würmer.
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Re: Würmer- trotzdem Gartenfreilauf ??

Beitrag von Murx Pickwick » Sa 16. Okt 2010, 12:27

Wenn die Kotproben falsch negativ sind, sind sie es nur, weil die Wurmbesiedlung unter ferner liefen sind ... da futtert das Kanin mal nen Farnblatt oder futtert Kartoffelgrün, dann sind auch die paar Würmchen im Darm Geschichte ...

Was bei der ganzen Sache schlichtweg verschwiegen wird, wenn die Kotproben falsch negativ sind, dann sitzen die Würmer noch irgendwo im nirgendwo im Körper, weil sie noch nicht ausgereift sind (ist je nach Wurmart sehr verschieden, wie die wo und warum durch den Körper wandern gehen), und in diesem Zustand können sie von keinem einzigen Wurmmittel erfaßt werden!
Sind dagegen Darmwürmer ausgewachsen, lassen sie sich auch im Kot unter dem Mikroskop nachweisen - und nur dann sind sie auch zuverlässig von den Wurmmitteln erfaßbar!
Die nicht erfaßbaren Jungwürmer sind also auch gar nicht bekämpfbar! Zumindest nicht mit den modernen Wurmmitteln.

Bei den Rexen scheinst du das wahnsinnige "Glück" gehabt zu haben, daß die Darmwürmer ausgerechnet nach der Kotprobe ausgereift waren und in den Dickdarm eingewandert waren ... hättest du entwurmt, hättest du das gleiche Ergebnis gehabt, kurze Zeit später Würmer im Kot ... das kann sogar zwei Tage nach ner Entwurmung passieren, einfach weil eine Entwurmung nur ausgereifte Würmer erfaßt!
Weiterhin wirken Entwurmungsmittel nicht auf alle Darmwürmer, würde man tatsächlich Kaninchen gegen alle möglichen und unmöglichen Würmer behandeln, dann würde man die Kaninchen gleich mit umbringen ... man muß sich also entscheiden. In einer Kotprobe kann die Wurmgattung bestimmt werden, und damit ist klar, welcherart Chemie gegen die Würmer wirkt ... aufs Blaue hinaus muß man sich auf die häufigsten Würmer beschränken ... tja, und was sind die häufigsten Würmer?
Sind da Kaninchen aus Hobbyhaltungen tatsächlich mit Kaninchen aus Mastbetrieben vergleichbar, was die Besiedlung mit Würmern angeht?
Oder haben wir da nicht viel eher ganz andere Wurmhäufungen, die teils nicht mal bekannt sind?

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Re: Würmer- trotzdem Gartenfreilauf ??

Beitrag von lapin » Sa 16. Okt 2010, 12:51

Also langsam spring ich aber auch im Kreis hier :crazy;...
wenn ich das jetzt mal alles der letzten Tag zusammenfasse, dann hat ja jede Probe KEINEN Sinn :jaja:!

In dem Fall hier, muss ich nun davon ausgehen, dass meine Tiere eigentlich immer mit Würmer leben könnten, ich sie aber erst bemerke, wenn sie schon im Darm sind und somit ausgeschieden werden und ich kann sie auch erst DANN behandeln :strange:!

Das heißt vorbeugend ist da mal gar nichts möglich und man ist gezwungen, bei einem Befall die Tiere umzusiedeln, um so den Würmern endgültig den Gar aus machen zu können...
Das heißt, selbst wenn ich jetzt weiß, um welche Wurmart es sich handelt, diese schon sichtbar sind, hilft meine Wurmkur nicht wirklich...da sie wieder über Köttel aufgenommen werden könnten.
Dann erstmal nicht mehr sichtbar sind, aber dennoch im Kaninchenkörper existieren und iwann wieder sichtbar werden und somit behandelbar sind... :autsch:!

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Re: Würmer- trotzdem Gartenfreilauf ??

Beitrag von lapin » Sa 16. Okt 2010, 12:51

Also langsam spring ich aber auch im Kreis hier :crazy:...
wenn ich das jetzt mal alles der letzten Tag zusammenfasse, dann hat ja jede Probe KEINEN Sinn :jaja:!

In dem Fall hier, muss ich nun davon ausgehen, dass meine Tiere eigentlich immer mit Würmer leben könnten, ich sie aber erst bemerke, wenn sie schon im Darm sind und somit ausgeschieden werden und ich kann sie auch erst DANN behandeln :strange:!

Das heißt vorbeugend ist da mal gar nichts möglich und man ist gezwungen, bei einem Befall die Tiere umzusiedeln, um so den Würmern endgültig den Gar aus machen zu können...
Das heißt, selbst wenn ich jetzt weiß, um welche Wurmart es sich handelt, diese schon sichtbar sind, hilft meine Wurmkur nicht wirklich...da sie wieder über Köttel aufgenommen werden könnten.
Dann erstmal nicht mehr sichtbar sind, aber dennoch im Kaninchenkörper existieren und iwann wieder sichtbar werden und somit behandelbar sind... :autsch:!

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Re: Würmer- trotzdem Gartenfreilauf ??

Beitrag von ClaudiaL » Sa 16. Okt 2010, 13:50

Murx Pickwick hat geschrieben: Wurmeier überleben leider die ganzen Wurmkuren.
Also jetzt bin ich auch verunsichert. Wir haben ja auch gerade Würmer und ich dachte mit dem Panacur bring ich Würmer + Eier um. Heißt sie werden dann tot ausgeschieden und wenn das Kaninchen den Kot wieder frisst ist es sozusagen nicht schlimm.

Das würde ja aber bedeuten, dass ich die Würmer gar nicht los werden kann wegen der Eier :hm: Versteh ich jetzt nicht so ganz
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Re: Würmer- trotzdem Gartenfreilauf ??

Beitrag von Murx Pickwick » Sa 16. Okt 2010, 16:28

Das ist doch genau das Prinzip, weshalb Darmwürmer einen derartig kompliziertes System der Fortpflanzung haben - damit sie eben überleben!
Panacur ist auch nur eines von vielen Giften, welche die Würmer seit Millionen von Jahren ertragen mußten ... und sowohl Eier als auch Finnen sind einfach nur besonders robuste Dauerstadien, welche keinen eigenen Stoffwechsel haben - und daher gar nicht vergiftet werden können!

Erst, wenn Substanzen in den Darm gelangen, welche die Kapsel dieser Dauerstadien selbst anlöst, sterben auch Eier und Finnen. Allerdings sind diese Kapseln weitaus wiederstandsfähiger wie so ein Kaninchendarm oder Kaninchenmuskel! Es gibt also nix, die Eier abzutöten, ohne den Kaninchendarm abzutöten!

Alle Säuger haben sich daher an ihre Würmer angepaßt (einschließlich des Menschen übrigens!). Die Darmwürmer werden nunmehr kurzgehalten, denn wenige Würmer im Darm schaden nicht und werden einfach benutzt, um das Immunsystem zu pushen und zu trainieren. Damit sind verwurmte Säugetiere viel weniger anfällig gegenüber Infektionskrankheiten, bekommen seltener Blasenentzündungen oder Ohrentzündungen.
Das Ganze geht soweit, daß der Dünndarm besonders schwer für Darmwürmer zu besiedeln ist, im Dickdarm jedoch regelrechte Festhaltezonen für bestimmte Wurmarten existieren - dadurch sollen die Würmer in den Dickdarm gelockt werden, wo sie weniger anstellen können, wie ausgerechnet im Dünndarm.

Der Nachteil ist ganz klar, daß der Wirt für die Würmer mitfressen muß - also deutlich mehr Nahrung braucht, wie normalerweise. Also wird er versuchen, die Wurmpopulation ab und an mal auszulichten - indem dann eben bewußt giftige Pflanzen gefressen werden, auf welche die Würmer empfindlich reagieren. Die ganzen ausgewachsenen, eierlegenden Würmer sterben ab und werden ausgeschissen, den Eiern können Tiere gut entgehen, indem sie das große Wandern bekommen und einfach weiterziehen - dann müssen nämlich die Eier jahrelang warten, bis endlich mal wieder was vorbeigeschlappt kommt und zufälligerweise das Ei mitfrißt.
Dabei wird von den Säugern der Zeitpunkt abgepaßt, an dem die Würmer geschlechtsreif werden ... also genau dann, wenn sie empfindlich werden auf Pflanzengifte.

Kaninchen wandern nicht ... sie sind äußerst ortstreu und leben deshalb natürlicherweise mit ihren lokal vorkommenden Würmern - nur fressen sie allerdings auch ein Giftpotpourri, welches zu einer ständigen Auslichtung der Würmer führt, die armen Darmwürmer haben kaum eine Chance, länger wie ein paar Tage lang im Darm zu verbleiben ...

Mit Kotproben macht man das Gleiche, man paßt einfach den Zeitpunkt ab, an dem die Würmer empfindlich werden - und lichtet sie mit Panacur und Co aus. Auf der Weide ist es nicht möglich, die Kaninchen wirklich wurmfrei zu bekommen - eben weil es oft nicht möglich ist, die Kaninchen einfach ne Weide weiter zu setzen und die Weide ein paar Jahre lang ungenutzt zu lassen.
In der Wohung dagegen oder im Stall ist es möglich - wenn der Kot immer schön weggeräumt wird und gleichzeitig abwechslungsreiche Frischkost und eben kein Heu verfüttert wird, nehmen Kaninchen keinen Kot mit Wurmeiern auf, da dieser verwurmte Kot weggeschmissen wird, man bekommt also die Kaninchen tatsächlich wurmfrei ...

Auf der Weide gibt es deshalb andere Methoden, der Würmer her zu werden: man siedelt Farne und solaninhaltige Pflanzen an. Die Kaninchen passen genau den Zeitpunkt ab, wo die Würmer ausgewachsen in den Darm wandern, also empfindlich werden, aber noch keine Eier legen ... und sorgen dafür, daß der Wurm abgeht - ohne Eier zu legen.
Es schaffen zwar immer mal ein paar Würmer, dennoch Eier zu produzieren, aber deren Kindern passiert das Gleiche ... die Wurmpopulation auf der Weide nimmt also immer mehr ab, bis die Würmer auf der Weide ausgestorben sind ...

Als Mensch braucht man das nur noch zu beobachten und dann zu behandeln, wenn die Würmer sich aus welchen Gründen auch immer dennoch schaffen, sich mordsmäßig zu vermehren ... nur dann muß auch behandelt werden.

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Re: Würmer- trotzdem Gartenfreilauf ??

Beitrag von lapin » Sa 16. Okt 2010, 16:36

Na das klingt doch wenigstens mal nach ein paar Lösungen :top:! :D
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Re: Würmer- trotzdem Gartenfreilauf ??

Beitrag von Gianna » Sa 16. Okt 2010, 17:35

In welcher Frequenz wird das Panacur bei Kaninchen denn gegeben? Theoretisch müsste doch, wenn nur die Würmer und nicht die Eier abgetötet werden, nach dem ersten Durchlauf doch so viele weitere folgen, bis alle sich fortpflanzenden Würmer getötet und ausgeschieden sind, in der Zwischenzeit aus den noch vorhandenen Eiern ausgewachsene Würmer geworden sind und diese vor der Eiablage wiederum duch Panacur getötet werden, oder? Kann man verstehen, was ich meine? :crazy:

Sind Oxyuren bei Kaninchen eigentlich wirtspezifisch? So weit ich weiß kann ich die Kaninchen mit den Oxyuren meiner Landschildkröten (auch wenn die zurzeit keinen nachweisbaren Befall haben :freu: ) nicht anstecken, oder? Wie ist das denn bei Kokzidien?

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Re: Würmer- trotzdem Gartenfreilauf ??

Beitrag von ClaudiaL » Sa 16. Okt 2010, 18:04

Also bei uns ist es so, dass nach drei Wochen eine weitere Panacurgabe erfolgt, um das was evtl. übrig geblieben ist, platt zu machen.

Kokzidien und Oxyuren sind laut I-Net wirtsspezifisch. Deine Schildkröte sollte sie also eigentlich nicht anstecken können.

Die Würmer, die wir hier haben sind nicht wirtsspezifisch :roll:
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Re: Würmer- trotzdem Gartenfreilauf ??

Beitrag von Gianna » Sa 16. Okt 2010, 18:11

Ist ja blöd :(

Bei den Schildkröten muss die nächste Panacurgabe nach 14 Tagen erfolgen, aber das ist wahrscheinlich auch abhängig von der Wurmart. Bei uns waren es bisher immer Oxyuren.

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Re: Würmer- trotzdem Gartenfreilauf ??

Beitrag von Murx Pickwick » Sa 16. Okt 2010, 18:51

Die meisten Darmwürmer sorgen dafür, daß ihre Eier nach draußen gelangen, dort überdauern diese Eier oft wochenlang, manchmal monatelang, im Boden um dann von Zwischenwirten wiederum sich aufnehmen zu lassen und sich so drapieren zu lassen, daß es wahrscheinlich wird, daß der nächste Zwischen- oder Endwirt die jungen Darmwurmlarven futtert.

Bis so ein Bandwurm beispielsweise geschlechtsreif ist, dauert es Jahre ... viele Bandwurmarten haben gleich mehrere Zwischenwirte, bevor sie endlich in ihrem Endwirt ausreifen können.
In den Zwischenwirten werden als Dauerstadien von diesen jungen Würmern sog. Finnen gebildet ... sie sitzen im Muskelfleisch. Kommt ein Endwirt und frißt den Zwischenwirt, haben sie es geschafft, sie können endlich in den Darm wandern und ausreifen.

Die Pfriemenschwänze (Oxyuren) nutzen keine Zwischenwirte, sie nutzen wiederum aus, daß viele Säuger sich zur Begrüßung und zum Abschecken des Ranges am Hinterteil beschnuppern und belecken. Die Eier werden also mit dem Kot bis zum Anus transportiert, wo sie hängenbleiben. Kommt ein Tier gleicher Art am Hintern schnuppern, nimmt es diese Eier auf und nach drei bis vier Wochen beherbergt es selbst geschlechtsreife Pfriemenschwänze im Darm.
Also auch hier entgehen die Pfriemenschwänze sehr elegant sämtliche Vernichtungsversuche, indem sie ihre Eier nicht im selben Tier ausreifen lassen.
Kaninchen schützen sich vor Pfriemenschwänzen, indem sie diese Analkontrollen nur sehr selten durchführen, meist sogar gar nicht ... eine Übertragung von Pfriemenschwänzen auf Kaninchen ist deshalb nur möglich, wenn die Kaninchen nicht genug Frischkost oder Sämereien bekommen und deshalb wegen Nährstoffmangel ihren eigenen Kot fressen müssen. Der beste Schutz ist also, Kaninchen erst gar nicht in so eine Mangelsituation kommen zu lassen.

Die Pfriemenschwänze der Reptilien haben einen etwas anderen Vermehrungszyklus, wie die, welche in Säugern parasitieren ... da ist demzufolge auch die Übertragung eine andere.

Eimeria (Kokzidien) gibts sehr, sehr viele Arten, in Kaninchen parasitieren mind. vier Arten im Darm und nochmal so viele Arten in der Leber ... einige Eimeria-Arten können von Hühnern auf Kaninchen und umgekehrt übertragen werden. Immer muß dazu der Kot mit Dauerstadien der Eimeria aufgenommen werden, damit das geht - und selbst das ist kein Garant, daß die Übertragung klappt. Die Magensäure löst Eimeriadauerstadien einfach auf, bevor die über den Pförtner in den Darm gelangen können.
Allerdings leben Eimeria eh schon im Blinddarm von Kaninchen, die gehören da auch ganz normal rein, die kann man dort auch nicht bekämpfen. Nur dann, wenn durch Streß, durch ungesunde Haltung oder Fütterung oder durch Krankheiten anderer Art das Immunsystem in einer bestimmten Art und Weise geschädigt wird, bekommen die Eimeria ihre Chance und vermehren sich auch im Darm. Das ist jedoch noch nicht tragisch, tragisch ist es erst, wenn gleichzeitig das Kaninchen durch andere Faktoren so geschwächt wird, daß sie durch die Eimeria Durchfall bekommen - nur dann muß behandelt werden, dann muß allerdings auch schnell behandelt werden, denn Eimeria können sich rasend schnell vermehren und ein eh anderweitig schon geschwächtes Kaninchen innerhalb von Tagen umbringen.

In Meerschweinchen gibt es nur eine einzige Eimeria-Art, welche nur in Meerschweinchen parasitiert. Kokzidiose kann also nicht von Meerschweinchen auf Kaninchen oder Hühner übertragen werden und sie können sich nicht von Meerschweinchen oder Hühnern anstecken lassen.

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Re: Würmer- trotzdem Gartenfreilauf ??

Beitrag von Gianna » Sa 16. Okt 2010, 19:20

Dann brauch ich mir ja wegen der Würmer und der Kaninchen keine Sorgen zu machen.Wie siehts denn mit Salmonellen aus? Lasse unsere Hasen nie raus zu den Schildkröten, denn die haben zwar ein eigenes Gehege, aber trotzdem habe ich da immer Angst, dass sie sich gegenseitig mit irgendetwas anstecken können. Bin da vielleicht auch etwas hysterisch :schäm:

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Re: Würmer- trotzdem Gartenfreilauf ??

Beitrag von Murx Pickwick » Sa 16. Okt 2010, 19:27

Für Salmonellen gilt ähnliches wie für Eimeria, also der Kokzidiose ... mit einem Unterschied, Kaninchensalmonellen gibts meines Wissens nicht, wenn Kaninchen sich Salmonellen einfangen, haben sie die von anderen Arten - insbesondere von Mäusen, Hühnern und Enten.
Frischfutter-Kaninchen erkranken fast nie an Salmonellose, wenn, muß da schon einiges zusammenkommen ... die Salmonellen selbst werden gewöhnlicherweise im Magen in der Magensäure aufgelöst.
Sie können jedoch in verdreckten Ställen durchaus über den Darm einwandern ... ist das Kaninchen zudem auch noch anderweitig geschwächt und krank, kann Salmonellose zusätzlich ausbrechen. Vor allem in Verbindung mit Hunger (Heukaninchen!) ist Salmonellose für Kaninchen gefährlich.

Salmonellen, die auf Reptilien parasitieren, dürften meines Wissens nicht auf Säuger übergehen - wobei ich mir da nicht sicher bin, hab mich bisher zuwenig mit den Parasiten von Reptilien beschäftigt.

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Re: Würmer- trotzdem Gartenfreilauf ??

Beitrag von Gianna » So 17. Okt 2010, 14:33

Danke für deine Antwort Murx :) Es gibt wohl einen Zusammenhang zwischen Salmonelleninfektionen bei Kindern und der Haltung von Landschildkröten und ich war deshalb immer ziemlich vorsichtig. Um uns mache ich mir da auch keine Sorgen, nur wegen der Kaninchen. Würdest du sie denn ohne Bedenken in die Nähe der Kröten lassen?

Was mir noch zur Weide/Wiese einfällt. Kleinere Gehege könnte man doch auch mit einem Gasbrenner abflämmen,oder? Ich meine natürlich nur den Boden ohne Mobiliar, insofern es sich da um Erde oder Ähnliches handelt ;)

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Re: Würmer- trotzdem Gartenfreilauf ??

Beitrag von Murx Pickwick » So 17. Okt 2010, 15:28

Würdest du sie denn ohne Bedenken in die Nähe der Kröten lassen?
Ich persönlich ... natürlich ...
Ich füttere die Kaninchen so, daß eben weder Salmonellose noch Kokzidiose wahrscheinlich ist - und damit können die in Salmonellen schwimmen gehen, wenn sie wollen, da passiert nix ...

Ich spiele mit dem Gedanken, nächstes Jahr doch Hühner anzuschaffen - damit hol ich mir die Hauptüberträger für Salmonellen und Kokzidien für Kaninchen aufs Grundstück - selbst da hab ich ehrlich gesagt keine Bedenken!

Die meisten Krankheitserreger sind erstens sehr hitzeresistent und werden durch den Regen in eine Tiefe von 10cm geschwemmt, wo sie monatelang überdauern können ... wie lange wolltest du nochmal mit deinem Gasbrenner pro Quadratzentimeter vor dich hinflämmen? :D

Solltest du es tatsächlich schaffen, den Boden keimfrei zu bekommen, hast du gleich noch nen sterilen Boden, auf dem gar nix mehr wächst ... ist ja alles tot. Der Nachteil ist dann natürlich, daß es nun erst recht keine Konkurrenz mehr für Krankheitserreger gibt, welche von den Kaninchen ausgeschissen werden - innerhalb von nur 10 Tagen ist der Boden also besonders voll mit ausgeschissenen Krankheitserregern.
Eine Weide zu entkeimen ist nicht möglich, auf kleinen Flächen ist höchstens das Auswechseln des Bodens praktikalbel.

Gibt dennoch etwas, was Keimen das Leben schwer macht, ohne das empfindliche Bodenleben groß zu stören: Sonnenlicht!
Nach nur zwei sonnigen Tagen sterben fast alle Eimeria und Salmonella im Boden ab ... der Grund hierfür ist das Zusammenspiel von Pflanzen, Mikroorganismen und der Kapillarwirkung des Bodens.
Die Dauerstadien von Eimeria und Salmonella haben keine Möglichkeit entwickelt, sich im Boden zu verschanzen. Scheint die Sonne auf den Boden, so wird auf dem Boden Wasser verdunstet und durch die Kapillarwirkung wird Wasser von tieferen Schichten nach oben gezogen. Das ganze verstärkt sich noch durch die Tätigkeit von Pflanzen, die ihrerseits dafür sorgen, daß Wasser aus tieferen Schichten nach oben gezogen werden. Selbst bei vollständig bewachsenem Bodengrund gelangen also sowohl die Eimeria, als auch die Salmonella auf die Erdoberfläche, wo sie erstmal angetrocknet werden. Die UV-Strahlung des Sonnenlichtes tut ein übriges und läßt diese Krankheitskeime absterben ...

Einige Wirkstoffe der Pflanzen, die eigentlich dafür da sind, deren Freßfeinde zu exen und diese Pflanzen vor Pflanzenkrankheitenb zu schützen, werden bei starker Sonneneinstrahlung vermehrt gebildet - und in den Boden abgegeben. Dort wiederum sitzen die Dauerstadien von diversen Darmparasiten, die diesem Giftangriff nicht entkommen können, da sie nicht wegkriechen können, deren Schale wird angelöst, wodurch sie besonders angreifbar werden für UV-Strahlung und weitere Pflanzengifte.

Die Natur ist perfekt, sie läßt sich nunmal nicht verbessern!
Auch nicht durch Gasbrenner ...

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Gianna
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Re: Würmer- trotzdem Gartenfreilauf ??

Beitrag von Gianna » So 17. Okt 2010, 17:21

Wow, werde das bei Gelegenheit mal in meinem Schildkrötenforum weitergeben ;) Dann kann der nächste Sommer für unsere Beiden ja kommen :) Bin auf die erste Begegnung mal gespannt, sollte es je zu einer kommen.

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Re: Würmer- trotzdem Gartenfreilauf ??

Beitrag von mausefusses » Mo 18. Okt 2010, 10:47

Also ich hatte ja bisher nur 2x Würmer, einmal bei 2 Tieren die vom Züchter kamen, da sind mir die Würmer aufgefallen als sie über den Kot ausgeschieden wurden und jetzt bei meinen gefundenen Tieren wo ich über eine leichte Gewichtsabnahme hellhörig wurde.

Nach der ersten Gabe Freitag früh war ganz eindeutig nur Würmer (massig) in dem Kot der neuen Tiere sichtbar.

Mein Altbestand scheint zum Glück kein Wurmproblem zu haben wobei ich das ja bei einer Wiesenfütterung , also von fremder Wiese, auch nie wissen kann.

Was für Pflanzen soll ich da vorrangig geben zum selber entwurmen ??

Verstehe ich es richtig das wenn im Kot nix nachzuweisen ist alles gut ist und kein Behandlungsbedarf besteht??
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Re: Würmer- trotzdem Gartenfreilauf ??

Beitrag von Murx Pickwick » Mo 18. Okt 2010, 11:04

Ja ... wenn im Kot nix nachzuweisen ist, besteht kein Handlungsbedarf.

Es gibt eine große Palette an Darmparasiten, selbst bei den Darmwürmern hat man sehr unterschiedliche Organismen, die alle sehr unterschiedlich bekämpft werden müssen, je nach Gattung halt.

Hilfreiche Pflanzen sind:
Zwiebel- und Knoblauchgrün (die besser wirkenden Zwiebeln selbst werden von Kaninchen normalerweise nicht freiwillig gefressen und bei Zwangsgaben ist die Dosierung schwierig, also nicht ratsam), Kartoffelkraut, Tomatenkraut, Auberginenstiele, Farne, Efeu ...

Bei den Farnen sollte der Wurmfarn bevorzugt werden, zwar gibt es für Kaninchen keine tödlich giftigen Farne, aber es gibt einige Farne, die durchaus flüssigen Durchfall bei angeschlagenen Kaninchen erzeugen können. Wurmfarn in kleinen Mengen hat die gleiche Wirkung und es passiert da nix bei ...

Gerade solaninhaltige Pflanzen und Wurmfarn sollten vorsichtig eingeführt werden, wenn das Kaninchen gesund ist - Kaninchen müssen die Wirkstoffe erst durch Probebiß kennenlernen. Nur dann werden sie nicht im Ernstfall überdosieren. Eine Überdosierung würde zu unnötigem Durchfall und damit unnötigem Wasserverlust führen.

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Re: Würmer- trotzdem Gartenfreilauf ??

Beitrag von mausefusses » Mo 18. Okt 2010, 15:27

Murx, was sacht denn Deine Erfahrung zur Behandlungsdauer ??

Einmalig 5 Tage Panacur oder nach 2 Wochen nochmal wiederholen ??

Also Würmer waren nur 24 Stunden nach der ersten Dosis im Kot zu sehen, nun nicht mehr.
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Re: Würmer- trotzdem Gartenfreilauf ??

Beitrag von Murx Pickwick » Mo 18. Okt 2010, 16:33

Das letzte Mal, daß ich mit Panacur behandelt hatte, war E. c. bei Baby und das in Dauerbehandlung, bis die Symptome sich besserten!

Darmwürmer hab ich bisher noch nie medikamentös behandelt, im Gegenteil, ich hab die Tiere machen lassen und selbst Patienten Wurmfarn mitgegeben und einfach nur fasziniert beim Kotscreening zugesehen ... die Würmer waren tatsächlich innerhalb weniger Tage nicht mehr nachweisbar und kamen meist auch nicht wieder (außer bei meinen Kaninchen, da hab ich allein durchs Gelände alle Jahre wieder eine neue Wurmart im Kaninchen ... und laß die betroffenen Kaninchen sich selbst kurieren)

Normal ist, wenn man mit Panacur behandelt, fünf Tage Panacur - zwei Wochen Pause - dann wieder 5 Tage Behandlung für die Nachzügler ...
Wenn dann immer noch Würmer nachweisbar ist, sind sie gegen Panacur resistent ... also Wirkstoff oder sogar Behandlungsweise wechseln.

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Re: Würmer- trotzdem Gartenfreilauf ??

Beitrag von mausefusses » Di 19. Okt 2010, 14:51

Wenn ich jetzt Farn anbiete, welche menge wäre da angesagt ??
Ein paar kleine Blätter oder so 1 großes Blatt ?? Wieviel fressen die Tiere wenn sie es "brauchen"?
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Re: Würmer- trotzdem Gartenfreilauf ??

Beitrag von Murx Pickwick » Di 19. Okt 2010, 15:00

Du fängst besser mit nem halben Farnwedel höchstens an und möglichst mit Wurmfarn ... der Hintergrund ist, daß Kaninchen erstmal die Wirkstoffe des Farnes erlernen müssen. Sie können also nicht angeborenermaßen dosieren, sondern sie lernen das erst ...

Bei mir war der letzte Wurf von diesem Jahr furchtbar verwurmt, dazu kamen noch Grabmilben ... ich hatte halt gegen Grabmilben mit nem Spot on behandeln lassen und sie ihre Würmer selbst kurieren lassen. Sie haben mir zu fünft nen ganzen Riesenfarn bis auf die Wurzeln weggefuttert und fressen immer noch ab und an nen Wedel, wenn ich Farn mitbringe ... scheint schon heftig gewesen zu sein, aber die Würmer sind nun nicht mehr nachweisbar.
Erstaunlicherweise gabs auch keinen Durchfall, trotz der enormen Menge ...

Beim Wurmfarn scheint ein Wedel pro Tag absolut auszureichen zur Entwurmung - zumindest wenn es sich um Würmer handelt, die auf die Alkaloide im Farn empfindlich reagieren. Es gibt Wurmgattungen, gegen die Wurmfarn nicht hilft ...

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