Die Sinne der Katze!

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Die Wilde7
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Die Sinne der Katze!

Beitrag von Die Wilde7 » Fr 2. Jan 2009, 20:21

Wenn Ihr so richtig Hochachtung vor eurer Katze bekommen wollt, dann betrachtet sie mal als Wunderwerk der Natur - mit Fähigkeiten, von denen wir Menschen nur träumen können.

Es fängt schon beim Körper an: Ein Mensch, der im Verhältnis zu seiner Körpergröße so hoch springen, oder so schnell Kurzstrecken laufen könnte wie die Katze, wäre der Athlet aller Athleten.
Wer seinen Körper so verbiegen könnte, wie es die Katze oft tut, wäre als "Gummi-Mensch" die Attraktion jedes Zirkuses.

Noch verblüffender sind die Sinnesorgange der Katze.

Die Augen:
Bei hellem Sonnenlicht zieht sich die Pupille extrem zu einem schmalen, manchmal kaum sichtbaren Schlitz zusammen. Beim Schwinden des Lichts wird sie zu einem großen dunklen Loch, um das herum die Iris kaum noch zu erkennen ist. Durch dieses Loch "saugt" die Katze sozusagen das Restlich in sich ein. Wenn es stockdunkel ist, sieht auch die Katze nix mehr, dann helfen ihr die Sinnesorgane. Eine Katze hat nach vorne ein etwas eingeengtes Blickfeld, wenn man sie nach draußen lässt kann man Beobachten das sie erst mal einen Rundumblick macht. Alles was sich nicht bewegt ist für die Katze zunächst uninteressant. Sie wendet ihre Aufmerksamkeit nur dem Ausschnitt zu wo sich etwas bewegt, das aber mit der höchsten Aufmerksamkeit.
Für die Katze als Jäger ist die Konzentration auf ein Ziel enorm wichtig.
Allerdings sieht sie dies dann erstaunlich scharf, vor allem in einem Bereich zwischen zwei und sechs Metern, und dreidimensional. Katzen haben die Gabe bemerkenswert gut Entfernungen abzuschätzen.

Schnurrbartspitzen:
Wenn sich die Katze bei Dunkelheit mit nachtwandlerischer Sicherheit bewegt, so tragen dazu auch noch ihre hochempfindlichen Schnurrbarthaare bei. Sie wirken wie eine Art Radar. Die Katze schiebt bei ihrer Bewegung eine Luftwelle vor sich her. Stößt diese auf ein Hindernis, etwa einen Baumstamm, wird sie zurückgeworfen und von den Schnurrbarthaaren ins Gehirn der Katze gemeldet und damit zugleich auch das Hindernis.
Katzen tun z.B. auch mit Ihren Schnurrbarthaaren "abmessen", ob sie bei einer Engstelle durchkommen.
Es ist auch anzunehmen das diese empfindlichen Organe der Katze noch eine Fülle weiterer Informationen zukommen lassen, z.B. die Vibrationen, die durch die Bewegungen von anderen Tieren entstehen.

Ohren:
Daß die Ohren für die Orientierung der Katzen in ihrer Umwelt eine wichtige Rolle spielen, sieht man schon daran, daß sie im Verhältnis zum Kopf bei den meisten Katzen sehr groß sind. Die Ohren der Katze sind zudem auch mit einer großen Anzahl von Muskeln ausgestattet, mit denen die Katze auf Geräuschquellen "ausrichten" kann. Das komplizierte System von Gehörgängen ermöglicht der Katze ein "dreidimensionales" Hören. Sie kann verschiedene Geräusche auseinanderhalten und lokalisieren. D.h. die Katze kann genau unterscheiden ob zwei meter vor ihr ein Käfer durchs Gras raschelt und einen Meter hinter ihr eine Maus. Forscher sagen, das allein aufgrund ihres Gehörs eine Katze einen zielsicheren Sprung auf die Bäute unternehmen kann.

Geruchssinn:
Geruch und Geschmack hängen bei der Katze eng zusammen, wobei allerdings der Geruchssin überwiegt.
Wir alle Katzenhalter haben schon erlebt, daß eine Katze grundsätzlich alles beschnuppert, besonders natürlich ihr Futter. Aber auch der Mensch wird nach jedem Zusammentreffen erst mal wieder auf seinen Geruch überprüft und, wenn nötig, mit den Durftdrüsen an Kopf und Flanken wieder "richtig" parfümiert. Wenn die Katze auch vielleicht nicht so ein "Nasentier" ist wie der Hund, so ist doch ihre Nasenschleimhaut-Oberfläche doppelt so groß wie die des Menschen.
Außerdem hat die Katze noch ein Zusatzorgan, nach seinem Entdecker das "jacob-sohnsche Organ" genannt. Es liegt im Mund, unterhalb der Nase. Wenn die Katze es einsetzt, zieht sie die Lefzen hoch, öffnet etwas den Mund und zieht die Luft ein. Man nennt das "Flehmen", es dient zur überprüfung der Nahrung auf genießbarkeit, das erklärt auch weshalb Katzen etwas "angegangenes" Futter meist verachten.

Schmecken
Mit dem Geschmackssinn ist es bei Katzen nicht so weit her. Sie haben nur wenige Geschmacksknospen auf der Zunge und können Süßes vermutlich gar nicht wahrnehmen. Wie bereits gesagt übernimmt die Nase und das Vomeronasalorgan die Auswahl zwischen "lecker" und "mag ich nicht". Mit starken Gerüchen kann man also versuchen, seiner Katze auch weniger Schmackhaftes wie Medizin unterzujubeln.

Quelle: Die Sinnesorgane der Katzen, Gerd Schmitt-Hauser

Nachtrag zu den Augen:
Katzenaugen haben die Fähigkeit Licht zu reflektieren. Es ermöglicht ihnen auf diese Weise auch wenige kleine Lichtquellen optimal auszunutzen, um besser sehen zu können.
Die Ursache dafür ist, die Innenwand der Lederhaut wird von der, mit ihr fest verbundenen Adernhaut komplett ausgekleidet. Im hinteren Bereich des Auges, ist diese noch viel dichter. als im vorderen Bereich des Auges. Sie enthält das Organ Tapetum Lucidum, was widerum Guanidinpigmente enthält. Dadurch ist das Katzenauge in der Lage das einfallende Licht wieder "zurückzuwerfen" - tja und das ist der Grund, warum die Augen das Licht im Dunkeln reflektieren und die Augen unserer Mietzekatzen im Dunkeln so schön gespenstisch leuchten lässt. ;)
Sie können durch die Reflektion sozusagen doppelt hell alles wahrnehmen.

© tierpla.net

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