Lippengrind... behandlungsbedürftig?

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Alles, was hier im Forum speziell zu Krankheiten, Diagnosen, Medikamenten und deren Dosierungen zu finden ist, sind persönliche Erfahrungen, Tipps und Ratschläge.

Diese Tipps und Ratschläge ersetzen keinen Tierarztbesuch.

Es gibt sehr viele ernst zu nehmende Krankheiten, die man durch Eigenbehandlung/Eigentherapie noch verschlimmern kann.

Es ist daher wichtig, jede Medikamentenabgabe und Therapie unbedingt mit dem Arzt zu besprechen und gemeinsam nach der besten Lösung, für das jeweilige Tier zu suchen.

Also zieht bitte immer einen Tierarzt zu Rate. Selbstverständlich könnt Ihr die hier gegebenen Tipps und Ratschläge mit Eurem Tierarzt besprechen.
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Lippengrind... behandlungsbedürftig?

Beitrag von Isa » Sa 9. Okt 2010, 20:31

Lippengrind, das hatten wir hier erst einmal. Ist schon ne Weile her.
Damals bin ich zum TA und das Schweinchen bekam Panolog verschrieben.
Das ist eine Salbe, die bei allem möglichen hilft. Auch bei Pilz.
Hat super geholfen!
Hört sich toll an, aber im Nachhinein bin ich nicht mehr so begeistert.
MUSS denn alles immer sofort mit einem Mittelchen behandelt werden, wenn es etwas harmloses ist?
(Bitte nicht falsch verstehen, das meiste, auch ein Lippengrind der sich immer großflächiger entwickelt, muss von einem TA behandelt werden!!)

Fjell hatte jetzt aktuell Lippengrind. Genau unter dem Näschen an der geteilten Oberlippe.

Aber ich hab GAR NICHT behandelt. Warum? Einfach weil ich keine "chemische Salbe" verschrieben haben wollte.
Und weil ständiges Rausnehmen, Tierarzt, etc. ihn unnötig stresst.
Habe einfach nur gut beobachtet.
Auch homöopathisch hab ich nix gemacht. Einfach weil ich nicht gewusst hätte WAS ich jetzt direkt nehmen sollte, ohne dass es sich auf den ganzen Organismus auswirkt.
Außerdem ernähre ich ja so ausgewogen wie nur möglich. Ist schon ne gute Behandlung, find ich. :hehe:
Hab ihn einfach gut beobachtet; morgens und abends drauf schauen ohne raus holen, und gut. ;)

Und heute is die Kruste abgefallen. Darunter ist wunderschöne Meerschweinchenhaut! :D

Habt ihr Erfahrungen mit Lippengrind?
Wie habt ihr behandelt?
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Re: Lippengrind... behandlungsbedürftig?

Beitrag von schweinsnase77 » Sa 9. Okt 2010, 20:40

Ich behandle solange es das Schwein nicht stört gar nicht mehr.

ich hab immer mal wieder Schweine in der Gruppe die zeitgleich Lippengrind haben, aber nach max. 14 Tagen (meist schneller) ist auch das letzte bischen Grind wieder weg.

Wenn es ne Streßreaktion ist, bedeutet das rausfangen aus der gruppe noch mehr Streß.

bei ner Infektion haut der Rausnehmstreß aufs Immunsysten....

Generell halte ich bei leichtem Lippengrindbefall behandlung so sinnvoll wie ne Herpesbehandlung bei mir *ggg* Anders sieht es natürlich aus, wenn das Schweinegesicht nur noch aus lippengrind besteht. Aber so ausgewachsener Lippengrind deutet auch auf ne Suprainfektion hin und die muss natürlich wieder behandelt werden.

Ich vermerk halt beim wöchentlichen TÜV bei wem mir was auffällt und entscheide ne Woche später was ich weiter mache.

Bei mir tritt er häufig dann auf, wenn ich vermehrt Äpfel und Tomaten anbiete, also scheint es zumindets bei mir nen Zusammenhang zwischen der Fruchtsäure und Lippengrind zu geben. Ich vermute das sich dadurch der Ph-Wert der Haut ändert und Viren/Bakterien sich besser einnisten können.
Mit freundlichen Grunzern

Annette

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Re: Lippengrind... behandlungsbedürftig?

Beitrag von Murx Pickwick » Sa 9. Okt 2010, 20:54

Ich hab schon bei Anton den Lippengrind nicht behandelt gehabt und ich kenn ne Menge Meerschweinchen, wo der Lippengrind, egal wie groß er ist, auch nicht behandelt wurde/wird. Die Umstellung auf abwechslungsreiche Frischkost und das Verfüttern von thujonhaltigen Kräutern hilft meist schon, daß der Lippengrind innerhalb weniger Tage bis Wochen verschwindet.

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Re: Lippengrind... behandlungsbedürftig?

Beitrag von schweinsnase77 » Sa 9. Okt 2010, 21:13

Witzigerweise tritt er bei mir erst seitdem auf, seit ich Sachen verfüttere, die ich zu Zuchtzeiten aus finaziellen Gründen nicht verfüttern konnte. :hm:
Mit freundlichen Grunzern

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Re: Lippengrind... behandlungsbedürftig?

Beitrag von Isa » Sa 9. Okt 2010, 21:55

Tomate und Apfel... Annette, da sagst du was. Gibt es hier auch täglich und ist beides auch sehr beliebt.
Und vielleicht hatte Fjell einfach ne kleine Miniwunde (durch den Zweig oder einen Heu-Piekser) und dadurch hat sich dann ein bisschen Grind gebildet.
Gerade eben hab ich gesehen, dass sich an Fjells linker Oberlippe wieder eine kleine Kruste gebildet hat. :roll:
Nun, wir beobachten weiter.
Evtl. mach ich morgen mal ein Foto, wenn er es stressfrei zulässt. ;)

Murx, würdest du noch die thujonhaltigen Kräuter aufzählen, die da helfen können?
Eben für mich und die stillen Mitleser / Gäste hier. :lieb:
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Re: Lippengrind... behandlungsbedürftig?

Beitrag von schweinsnase77 » Sa 9. Okt 2010, 22:03

Ich hab bei mir gemerkt, seit ich beides nicht mehr zusammengebe und auch mal 1-2 tage Pause zwischen beiden lasse, hab ich weitaus weniger Probleme als noch im Sommer.
Mit freundlichen Grunzern

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Re: Lippengrind... behandlungsbedürftig?

Beitrag von Isa » Sa 9. Okt 2010, 22:08

Hm, aber eigentlich sollte die gemeinsame und tägliche Verfütterung von Apfel und Tomate bei ad libitum ja kein Problem darstellen dürfen. :grübel:
Schließlich ist ja so viel Auswahl von anderem Gemüse, Obst, Grünzeug vorhanden.
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Re: Lippengrind... behandlungsbedürftig?

Beitrag von Löwenzahn » Sa 9. Okt 2010, 22:12

Bei Lippengrind, Cutis Compositum (Heel) 0.5ml alle zwei Tage ins Mäulchen.
Völlig Stressfrei. Wird gerne genommen.

Wirkt ebenso bei Pilz (und anderen Veränderungen der Haut).
Bei Pilz zusätzlich noch Omida Cardiospermum (homöopathische Salbe) ab und an auf die betroffene Stelle.

Lippengrind kann ja diverse Ursachen haben.
Säuren, Pilzbefall, Stress, Vitaminmangel usw.
Tut weh beim fressen,
ist von mir aus gesehen schon behandlungsbedürftig.
Liebe Grüsse, Arletta

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Re: Lippengrind... behandlungsbedürftig?

Beitrag von Miss Marple » Sa 9. Okt 2010, 22:15

Wenn 1 von X Tieren auf Fruchtsäure mit Lippengrind reagiert, liegt es wohl kaum an der Fruchtsäure, sondern an der Konstitution des einen Tieres.
Mein Gustav hatte mal nen leichten Anflug von Lippengrind. Daraufhin habe ich 2 Tage lang Apfel weggelassen und gut war.
Nun geht er von sich aus nicht sooo oft an Apfel, und Tomate ist auch nicht sein unverzichtbares Futter. Die Mädels wiederum fressen Apfel und Tomate leidenschaftlich gerne, hatten aber noch nie einen Hauch von Lippengrind!

Dann kenne ich noch zwei schwere Fälle, einer davon Franzis Sunny (ich denke, sie wird hier noch ihre Erfahrungen posten), die wohl ihre Ursache in Problemen in der Gruppe haben. Der andere Fall ist fast schon chronisch. Seit einem Jahr muss täglich auch Dreck unter der Oberlippe entfernt werden. :hm:

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Re: Lippengrind... behandlungsbedürftig?

Beitrag von schweinsnase77 » Sa 9. Okt 2010, 22:18

Ich vermute das die Tiere da keinen Zusammenhang herstellen können. Ähnlich wie wir bei Herpesinfektionen oder Migräne.

Bei Giftpflanzen hast du ja recht schnell ne Wirkung, bei Schleimhautreizungen/Infektionen liegen schon mal Tge dazwischen.
Mit freundlichen Grunzern

Annette

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Re: Lippengrind... behandlungsbedürftig?

Beitrag von Löwenzahn » Sa 9. Okt 2010, 22:22

Miss Marple hat geschrieben:Wenn 1 von X Tieren auf Fruchtsäure mit Lippengrind reagiert, liegt es wohl kaum an der Fruchtsäure, sondern an der Konstitution des einen Tieres.
Ja. Fast sämtliche Erkrankungen lassen sich letztendlich auf Konstitution / Veranlagung schieben.
Dies ist eine einfache Erklärung.
Aber weder Heilmittel noch Linderung für das betroffene Tier.
Liebe Grüsse, Arletta

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Re: Lippengrind... behandlungsbedürftig?

Beitrag von Miss Marple » Sa 9. Okt 2010, 22:59

Löwenzahn hat geschrieben:Ja. Fast sämtliche Erkrankungen lassen sich letztendlich auf Konstitution / Veranlagung schieben.
Dies ist eine einfache Erklärung.
Aber weder Heilmittel noch Linderung für das betroffene Tier.
Ich schiebe, und das auch noch mal so ganz einfach? :grübel:

Worauf ich hinaus will ist, die Konstitution sollte meiner Meinung nach verbessert werden.
Die "herkömmliche" Lösung, das seltene Füttern oder sogar das Weglassen von Fruchtsäure (und auch Oxalsäure, was oft in dem Zusammenhang empfohlen wird) ist in meinen Augen keine Lösung des Problems Lippengrind!
Die Homöopathie als ganzheitlicher Ansatz und nicht nur einzelne Symptombekämpfung empfehle ich gerne!

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Re: Lippengrind... behandlungsbedürftig?

Beitrag von schweinsnase77 » Sa 9. Okt 2010, 23:08

Aber wenn es an der Konsttution liegt, warum wird es bei mir dann besser, bzw. tritt nicht mehr auf?

Könnte es nicht sein, dass Meerschweinchen nicht für so hohe Mengen Fruchtsäure auf einmal programiert sind? Das Phänomen hast du bei Babies/kleinkindern ja auch recht häufig. :lieb:
Mit freundlichen Grunzern

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Re: Lippengrind... behandlungsbedürftig?

Beitrag von KathyMHL » Sa 9. Okt 2010, 23:10

Ich habe bei Lippengrind nicht behandelt, außer das ich besonders auf vitaminreiche Ernährung achtete, wobei sie immer ein ausgewogenes Futter bekommen haben, aber dann achtete ich eben noch mehr drauf. Hatte ich allerdings in den ganzen Jahren mit den vielen Schweinchen generell nur 2 mal beim gleichen Schwein.

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Re: Lippengrind... behandlungsbedürftig?

Beitrag von Nightmoon » Sa 9. Okt 2010, 23:17

Habt Ihr es denn einfach schonmal mit Honig "behandelt"? Ein bisschen Dickflüssigerer sollte es schon sein, dass er besser haftet.
Ich hab damit bei meiner Hündin kleinere "Defekte" an der Schnute betupft und sie entzündeten sich nicht. Aber, es sollte schon echter Bienenhonig sein. Ohne Honig dauerte so ein kleiner Lippengrind ca. 1 bis 1,5 Wochen, bis die Heilung erreicht wurde und mit Honig dauerte es max. 1 Woche, Meistens war es in 3 bis 4 Tagen schon okay.

Mit Lippengrind hatte Tessa ab und an zu tun, wenn Ihr Immunsystem im Keller war, oft nach Krankheiten oder med. Eingriffen.

Ich dachte mir damals, was bei uns Menschen gegen Herpes hilft, kann für Tiere auch nicht schlecht sein, da es ein Produkt aus der Natur ist. So war es dann auch. ;)
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Re: Lippengrind... behandlungsbedürftig?

Beitrag von Miss Marple » Sa 9. Okt 2010, 23:29

Schleckert sich Tessa den Honig nicht ab?

Wollt nur noch sagen @Schweinsnase77 :lieb: : Das Immunsystem ist was ganz individuelles. Tier X reagiert wieder ganz anders als Tier Y. Patentrezept kenn ich keins!

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Re: Lippengrind... behandlungsbedürftig?

Beitrag von Nightmoon » Sa 9. Okt 2010, 23:41

Nee sie schlabbert ihn nicht ab, wenn sie was am Unterkiefer hat. Da bekam sie es eine zeitlang öfter mal. Die Ober"lippe" vorn war nur einmal betroffen und das auch noch im Zusammenhang mit einer anderen Verletzung, die von einem Angriff stammte. Da zog sich die Herpesvirusinfektion von der Nase bis runter zur Oberlippe/Leftze. Aber da musste ich dann mit Salbe ran, weil es zu großflächig war. Auch mussten wir damit zu einem Tierarzt. Die Salbe wollte sie auch nicht abschlabbern, statt dessen rubbelte sie ihre Schnute über meinen weißen Teppich. :arg:
Wenn es an der Unterlippe/auch zum Kinn hin war, dann versuchte sie es zwar, aber sie kam ja da nicht wirklich ran.
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Re: Lippengrind... behandlungsbedürftig?

Beitrag von Doro » So 10. Okt 2010, 08:29

Ich hab hier von allen meinen Schweinchen nur ein Einziges sitzten dass oft Lippengrind hatte, und zwar Balu.
Ich glaube ich hatte es hier schon mal geschrieben, mein alter TA hat die Theorie aufgestellt dass es sich dabei, wie beim Menschen, um eine Art Herpes handeln könnte. Balu hat die Veranlagung, alle anderen nicht.

Honig hatte ich mal ausprobiert, Balu mag ihn nicht, also blieb er drauf. Der Vorteil war wirklich dass Honig die Lippen bzw. den Lippengrind schön geschmeidig hielt und er nicht aufplatzte. Apfel hab ich nicht weggelassen, ich hab nur darauf geachtet dass er nicht so säuerlich war sondern süßlich. Ich muss mal nachschauen, ich hatte damals so eine rostbraune Tinktur bekommen, ich bin mir nur gerade nicht sicher ob Jod mit enthalten war. Stress war das Rausnehmen für Balu nicht, er ist eh sehr zutraulich.

Ach mensch Isa, ich drück Fjell die Daumen dass der den Grind schnell wieder los ist.

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Re: Lippengrind... behandlungsbedürftig?

Beitrag von Murx Pickwick » So 10. Okt 2010, 08:49

Ich vermute selbst, daß es ähnlich dem Herpes simplex beim Menschen ist ... daher kam ich auf thujonhaltige Kräuter, sie wirken noch am Besten gegen Viren.

Thujonhaltige Kräuter: Salbei, Wermut, Rainfarn, Beifuß ... Thymian und Rosmarin sind zwar auch thujonhaltig, werden jedoch bei Viruserkrankungen nicht gefressen.

Beim Rainfarn hab ich das Gefühl, als wenn er speziell bei Lippengrind beim Meerschweinchen am besten wirkt ... bin mir jedoch noch nicht sicher.

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Re: Lippengrind... behandlungsbedürftig?

Beitrag von Doro » So 10. Okt 2010, 09:08

Ich habe hier ja aktuell "noch" 35 Schweinchen leben wovon wirklich nur Balu mit Lippengrind betroffen ist. Alle anderen haben nichts, hatten auch noch nie Lippengrind. Ansteckend scheint es dann doch wohl auch nicht zu sein oder liege ich da falsch?

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Re: Lippengrind... behandlungsbedürftig?

Beitrag von Murx Pickwick » So 10. Okt 2010, 09:47

Beim Menschen haben je nach Volksgruppe geschätzte 70 - 98% Herpes simplex, nur bei wenigen bricht es jemals im Leben aus und noch weniger haben regelmäßig damit zu kämpfen. Die Leute, die es richtig schlimm erwischt, laufen unter ferner liefen ...

Der Grund liegt in der Lebensweise der Herpesviren, sie sind in der Lage, sich eigenständig ins Genom einzubauen und auch wieder auszubauen. Wenn sie eingebaut sind, sind sie kein Problem, wenn sie jedoch dazu veranlaßt werden, sich auszubauen, gibts Probleme ... und hier gibt es so viele Faktoren, die das ein- und ausbauen einzelner Genabschnitte regeln, daß man schon gar nicht mehr sagen kann, DAS ist es ... manchmal sinds kaum merkliche Mutationen, die dazu führen, daß beispielsweise irgendein Signalprotein sich ausgerechnet bevorzugt an das Herpesvirus andockt und ihm dadurch sagt: "Ausbauen bitte", dann sinds wieder winzige Fehler in der Zellteilung, die bei winzigen Verletzungen der Haut bei der Hautregeneration auftreten können, selbst die Störung durch unterschiedliche Wirkstoffe in Früchten hätten da dann einen wahrscheinlichen Anteil, weil beispielsweise Xanthophylle (rote Farbstoffe in Früchten, vor allem in Tomaten, Paprika und Apfelschale) oder Äpfelsäure und Zitronensäure die Zellteilung behindern. Selbst Hormonproduktion oder auch nur ne normale Reizweiterleitung kann dann zum Ausbau des Herpesvirus führen. Ekelherpes und Streßherpes entsteht ... bei Meerschweinchen wäre sogar ein ungutes Zusammenspiel von Grabmilben und Herpesvirus denkbar ...

Wenn wir es also auch beim Meerschweinchen mit einem Herpesvirus zu tun haben, dann haben wir das gleiche Problem. Mit Honig und Traubenzucker kann das Abheilen der Wunden beschleunigt werden und der Juckreiz unterdrückt werden, mit Thujon werden die Herpesviren dazu veranlaßt, sich schön brav wieder einzubauen und Ruhe zu geben ... wenn alles nicht klappt, helfen auch die ganzen schönen Salben nix mehr ... wenn sie denn überhaupt irgendeine Wirkung haben, bezweifel ich nämlich inzwischen bei Lippengrind bei Meerschweinchen.
Die Selbstheilung ohne Salbe war bei allen Meerschweinchen, die ich bisher bei Lippengrind als Patienten hatte, deutlich schneller wie mit Salben und Medikamente - am selben Schwein wohlgemerkt!

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Re: Lippengrind... behandlungsbedürftig?

Beitrag von Nightmoon » So 10. Okt 2010, 09:53

:hm: Mein Tierarzt war sich rel. sicher, dass es eine Herpessache ist, weil es mit normaler Wund- und Heilsalbe nicht so schnell wegging. Egal, ob es nun bei Hunden, Katzen, Kaninchen oder Meerschweinchen ist, weil diese im gleichen Schema, wie bei uns Menschen auftreten. Selbst Pferde können Herpeserkrankungen bekommen, allerdings in unterschiedlichen Virenarten. Bei Pferden allerdings gibt es sehr schwere Formen, die sogar bis zum Tode führen kann.
Stress, extreme Sonneneinstrahlung, geschwächtes Immunsystem usw..sind die häufigsten Ursachen, die bei Kleintieren und uns Menschen dazu führen.

Einen Herpesvirus wird man nicht los, man kann ihn nur eindämmen, dass er keine äußerlichen Schäden dauerhaft verursacht. Herpesviren können jahrelang unbemerkt irgendwo im Körper schlummern, bis sie ausbrechen.

Edit: Murx war schneller ;)
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Re: Lippengrind... behandlungsbedürftig?

Beitrag von Isa » So 10. Okt 2010, 11:33

Löwenzahn hat geschrieben:Bei Lippengrind, Cutis Compositum (Heel) 0.5ml alle zwei Tage ins Mäulchen.
Völlig Stressfrei. Wird gerne genommen.

Wirkt ebenso bei Pilz (und anderen Veränderungen der Haut).
Bei Pilz zusätzlich noch Omida Cardiospermum (homöopathische Salbe) ab und an auf die betroffene Stelle.
Oh hört sich interessant an.
Von dem Cutis, hast du da die Inhaltsstoffe?
Arletta, erzähl mal von dem Verlauf bei deinen Schweinchen.
Hatte nur ein Schweinchen den Lippengrind oder mehrere?
Hattest du Stress in der Gruppe, evtl. durch den Neuzugang Fenya?
Was konntest du im Allgemeinen beobachten?
Finde das sehr interessant.

Zu Fjell:
Also er zeigt keinerlei Schmerzen. Er frisst ganz normal, verhält sich sonst auch wie immer.
Er ist aber eine sehr große Zicke und wirkt oft unzufrieden mit sich selbst.
Von seinen Mädels wird er aber nicht gemobbt. Allerdings hat er auch keinen großen Einfluss auf sie.
Als Harems"wächter" würd ich ihn nicht bezeichnen, sondern als ein Gruppenmitglied mittleren Ranges.

Momentan frisst er Gemüse.
Später mach ich mal ein Foto von seinem Schnäuzchen.

Moony, das mit dem Honig hört sich ja auch interessant an.
Ich denke das werd ich mal ausprobieren.

EDIT: Hab doch schnell n Foto gemacht, während Fjell Fresspause gemacht hat. :hehe:
Also die letzten Tage sah es viel "schlimmer" aus. Die Kruste war viel größer.
Gestern ist die Kruste ja abgefallen und kurz darauf hat sich diese kleine Kruste nun wieder gebildet.
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Re: Lippengrind... behandlungsbedürftig?

Beitrag von Löwenzahn » Mo 11. Okt 2010, 11:16

Also. Zu Cutis Compositum. Erhältlich bei "Heel".
Das ist DAS Basismittel bei Hauptproblemen.

Gemäss Jörg Zinke "Ganzheitliche Behandlung von Kaninchen und Meerschweinchen"
habe ich das der Patientin Fenya dreimal im Abstand von zwei Tagen verabreicht.
Dosierung ebenfalls wie von Jörg Zinke empfohlen.
Einmal habe ich das Näschen noch mit Bepanthen eingecremt.
Nach sechs Tagen war der Grind vollkommen verschwunden.

Stress in der Gruppe möchte ich verneinen.
Mehr könnte ich mir vorstellen, dass die Umstellung von Kuntibunti auf viel Frischfutter (auch säurehaltiges) bei Fenya doch ein Umstellungsproblem verursacht hat. Ihre Konstitution kann bleiben wie sie ist, zumal solche Therapien auch eine lange Umwälzung darstellen, bei Lippengrind aber doch auch schnelle Linderung hilfreich ist, denn angenehm ist sowas ja kaum, wer z.B. schon mal eingrissene Mundwinkel hatte, weiss, wie unangenehm schmerzhaft die Nahrungsaufnahme dadurch werden kann.

Lippengrind ist nicht ansteckend.

Leah - das liegt aber nun schon eine Weile zurück - hatte nach einer Anhäufung von stressigen TA-Besuchen einen Pilz am Bein, welchen ich durch mehrmaliges Eincremen mit Omida Cardiospermum und ebenfalls der Gabe von Cutis Compositum, über zwei Wochen allerdings, zum Verschwinden gebracht habe.

Ich möchte darauf hinweisen, dass dies Eigenversuche waren ohne TA-Konsultationen.
Liebe Grüsse, Arletta

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Re: Lippengrind... behandlungsbedürftig?

Beitrag von Isa » Di 2. Nov 2010, 10:07

Moah, nachdem Fjells Lippengrind weg war, ist er nun seit ein paar Tagen wieder voll da und zwar etwas stärker als zuvor. :autsch:
Schmerzen scheint er weiterhin keine zu haben, er frisst auch normal und gut!

Ich werds jetzt mit dem Cutis Compositum versuchen, welches Löwenzähnchen vorgeschlagen hat.
Habs eben in der Apo bestellt. (Knapp 25 Euro :crazy: aber was tut man nicht alles... :roll: )

Die Salbe Omida Cardiospermum kennt die Apo gar nicht.
Ist das evtl. ein Schweizer Medi, Arletta?
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Re: Lippengrind... behandlungsbedürftig?

Beitrag von Löwenzahn » Di 2. Nov 2010, 12:47

Huhu Isa!

Versuch es sonst mal mit MULTILIND Heilsalbe!
Die find ich persönlich am allerbesten (gibt es leider - für mich hihi - nur in D),
während es Omida nur in der Schweiz gibt!

Auf jeden Fall: gute Besserung meinem süssen Fjell :liebe:
Liebe Grüsse, Arletta

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Re: Lippengrind... behandlungsbedürftig?

Beitrag von Isa » Di 2. Nov 2010, 13:12

Danke Arletta! :)
Mist, bekomme das Cutis erst morgen.
Die hatten es vorhin noch nicht geliefert bekommen.
Kann erst morgen wieder in die Apo gehen.
Naja, aber auf einen Tag wirds jetzt wohl nicht ankommen, es geht ihm ja gut.
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Re: Lippengrind... behandlungsbedürftig?

Beitrag von Nightmoon » Di 2. Nov 2010, 16:17

Du könntest ja mit Honig drauftun die Zeit überbrücken. Der nimmt schonmal etwas den Juckreiz, das evtl. Brennen.
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Re: Lippengrind... behandlungsbedürftig?

Beitrag von Isa » Di 2. Nov 2010, 17:35

Danke Moony, das werd ich auf jeden Fall nachher drauf machen! :top:
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Re: Lippengrind... behandlungsbedürftig?

Beitrag von Doro » Mi 3. Nov 2010, 09:02

Das mit dem Honig wollte ich auch gerade vorschlagen, zumal er noch die Eigenschaft hat dass er den Grind geschmeidig hält und er so nicht austrocknet und so fürchterlich aufreißt.

Ist es denn sehr schlimm bei Fjell?

Ich tendier ja immer noch dazu dass Lippengrind wirklich so eine Art Herpes ist. Viele Menschen, die ich kenne, bekommen Herpes (für mich Lippengrind) immer dann wenn sie was ausbrüten wie z.B. eine Erkältung. Vielleicht ist es ja bei Fjell auch der Fall, er brütet eine leichte Erkältung aus oder sein Immunsytem ist derzeit ein klein wenig geschwächt, wodurch auch immer.

Ich wünsch dem kleinen Kerl auf jeden Fall dass er den Grind schnell wieder los wird.

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