Können Kaninchen fasten?

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Giftige Pflanzen die hier aufgeführt oder vorgestellt werden, stellen für Tiere die Ad Libitum ernährt werden selten eine Gefahr dar, da sie in der Lage sind zu selektieren und daher immer wissen, was fressbar und genießbar ist und was nicht.

Wie in allen Fällen auch, ist jedes Tier individuell zu betrachten und man sollte neue Pflanzen IMMER langsam anfüttern.
Jedes Tier kann unterschiedliche Dinge auch unterschiedlich vertragen.

Die User sprechen von eigenen Erfahrungen, es liegt an Euch, Eure zu sammeln.
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Können Kaninchen fasten?

Beitrag von lapin » Di 24. Aug 2010, 11:25

Ich habe nun viel darüber im Netz gelesen und bin natürlich total unsicher was das betrifft, kann mir aber nicht vorstellen das es so ungesund sein soll, wie ich es bisher lesen musste.

Dient es einem Heilungsprozess oder für eine Regulierung müsste es doch eigentlich fast Empfehlenswert sein oder nicht?

Meine Überlegungen kommen hauptsächlich dadurch: https://www.tierpla.net/gesundheit-kaninchen/darmschadigung-was-kann-noch-sein-wir-brauchen-hilfe-t7461.html" onclick="window.open(this.href);return false;
Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

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Murx Pickwick
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Re: Können Kaninchen fasten?

Beitrag von Murx Pickwick » Di 24. Aug 2010, 11:40

Kaninchen "fasten" durchaus ab und an ... allerdings nicht, wie wir Menschen, denn sie nehmen weiterhin geringe Mengen pflanzlichen Materials auf, um ihren Blinddarm in Gang zu halten und sie produzieren die Zeit über vermehrt Blinddarmkot ... die Mengen an pflanzlichen Materials können dabei pro Tag erstaunlich wenig sein, man sieht einfach nicht beim Kräuterberg, daß da überhaupt was fehlt, da wirklich nur wenige winzige Blättchen oder ein paar Heuhälmchen aufgenommen werden ...

Kot wird logischerweise deutlich weniger abgegeben, die Köttel bleiben jedoch normalgroß. Das Gewicht wird meist gehalten, manchmal geht es über die "Fastenzeit" langsam herunter.

Zu dem verlinkten Thread schreib ich lieber dort was, denn das hat nur wenig mit dem natürlichen "Fasten" der Kaninchen zu tun ...

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saloiv
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Re: Können Kaninchen fasten?

Beitrag von saloiv » Sa 28. Aug 2010, 18:19

Im Krankheitsfall kann es Fastenzeiten beim Kaninchen geben. Meist werden jedoch weiterhin bestimmte/ausgewählte Trockenkräuter, einzelne sehr spezielle frische Kräuter und Laub aufgenommen. Sozusagen Schonkost. Diese in extremen Minimengen.

Allgemein wird gerne Panik gemacht wenn Kaninchen "fasten" oder aus anderen gründen die Nahrung verweigern. Dann wird meist zur Zwangsernährung geraten. Das ist so falsch. Niemals sollte ein Kaninchen zwanghaft ernährt werden. Wenn ein Kaninchen Schmerzen im Mundraum hat oder anderweitig bei der Futteraufnahme behindert ist, aber fressen möchte, kann man ihm Brei einflößen. Verweigert ein kaninchen die Kost weil es krank ist, sollte man ihm extrem viel Trockenkräuter, frische Kräuter und Laub anbieten (und alles andere), damit das Kaninchen sich das heraussucht, was in der momentanen Lage noch essbar ist und der Heilung dient statt sie zu blockieren.

Noch zwei Zitate zum Thema Fasten bei Tieren, die ich auch auf meiner Seite habe.

"Das Erste Anzeichen einer Erkrankung bei Tieren ist oft, dass sie aufhören zu fressen - eine Beobachtung, die viele Naturheilkundige zu der Schlussfolgerung brachte, dass Fasten eine natürliche und sinnvolle Reaktion auf eine Erkrankung sei. Juliette de Baíracli Levy schreibt: "Ein krankes Tier zieht sich an einen abgelegenen Ort zurück und fastet, bis sein Körper wieder zum normalen Zustand zurückgekehrt ist". Fehlender Appetit kann ein wirksamer Weg sein, die Heilung zu beschleunigen. Bakterien benötigen Eisen und der Körper nimmt viele Veränderungen vor, um die verfügbare Menge an Eisen während einer Infektion zu reduzieren. Frisst ein Tier weiterhin, kann das in der Nahrung befindliche Eisen auch die Pathogene ernähren,. Ein krankes Tier oder einen Patienten zwangsweise zu ernähren, kann also kontraproduktiv sein."
Quelle: Engel Cindy, Wild Health: Gesundheit aus der Wildnis. Wie Tiere sich selbst gesund erhalten und was wir von ihnen lernen können, animal learn Verlag, Bernau 2004

"Das kranke Tier verkriecht sich und frißt tagelang nichts. Kranke tun also instinktiv das Richtige: Sie fasten! Denn dreizig Prozent der Verdaungsarbeit ist in diesem Zusammenhang einfach zu anstrengend und man nimmt lieber die Energie aus den körpereigenen Nahrungsdepots. Indem man fastet, nutzt man die Energie, die nicht für die Verdauung benötigt wird für die Heilung."
Quelle: naturel.biz

Meinen Beobachtungen nach fasten Kaninchen indem sie extrem kleine Mengen Schonkost aufnehmen, diese kann sehr speziell sein. Sie fasten nicht ohne Grund sondern nur wenn irgendetwas nicht stimmt (meist Krankheiten).

Es ist nicht gefährlich wenn Kaninchen fasten. Zumindest wenige Tage sind problemlos möglich. Nach OP´s fasten die meisten kaninchen auch bis zu etwa vier Tagen. Das ist überhaupt kein Problem. Viele trinken zu diesen Zeiten sehr viel.
Leon hat beispielweise nach seiner Kastration drei Tage fast vollständig gefastet und dann mit Mini-Mengen angefangen und die Menge nur sehr langsam gesteigert.
Picco fastete auch immer als sie noch Tympanien hatte (als ich sie übernahm) bzw. fraß wenn überhaupt nach einer Weile erst eine kleine Menge Schonkost.

Wichtig ist immer die Ursache zu finden und dem Kaninchen alle Möglichkeiten zum fressen zu bieten.

Fasten an sich ist für Kaninchen ungefährlich. gefährlich kann es nur werden wenn sie zu stark abmagern (weil die Krankheit lange anhält und unbehandelt bleibt) wie bei anderen Tieren auch (Hund, Katze, Mensch...). Das schlimmste was passieren kann ist, dass sie an anderen Folgen der Krankheit sterben oder irgendwann keine Energie mehr haben, was allerdings auch bei der Zwangsernährung oftmals passiert...
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