Wachsen Wiesenkräuter nach dem Bedarf von Tieren?
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Giftige Pflanzen die hier aufgeführt oder vorgestellt werden, stellen für Tiere die Ad Libitum ernährt werden selten eine Gefahr dar, da sie in der Lage sind zu selektieren und daher immer wissen, was fressbar und genießbar ist und was nicht. Solltest du Interesse daran haben bei deiner Tierart genau in Erfahrung zu bringen, ob entsprechende Pflanzen nun gut oder schlecht für sie sind, bitten wir dich im entsprechenden Forum eine direkte Frage zu stellen.
Giftige Pflanzen die hier aufgeführt oder vorgestellt werden, stellen für Tiere die Ad Libitum ernährt werden selten eine Gefahr dar, da sie in der Lage sind zu selektieren und daher immer wissen, was fressbar und genießbar ist und was nicht. Solltest du Interesse daran haben bei deiner Tierart genau in Erfahrung zu bringen, ob entsprechende Pflanzen nun gut oder schlecht für sie sind, bitten wir dich im entsprechenden Forum eine direkte Frage zu stellen.
- lapin
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Wachsen Wiesenkräuter nach dem Bedarf von Tieren?
Ist es möglich das die Pflanzen und Geschöpfe der Natur im Einklang miteinander leben...
also genauer gesagt...bestimmte Wiesenkräuter und deren Menge zeigt auf, welcher Bedarf besteht und wächst deshalb so reichlich um eine gute heilende Wirkung für die Kinder der Natur zu leisten?
Ich kann mich auch irren und mir fallen die Pflanzen jetzt einfach vermehrt auf, weil ich mich nun auch wesentlich mehr mit der Bestimmung auseinandersetze,...aaaaber ich kann mich absolut nicht erinnern, dass ich zB Rainfarn in solchen Mengen gesehen habe, wie sie jetzt bei uns blühen!!!
Ich "spinn" mal weiter...
Wetter und Klima sind Grundlage für gewissen Bakterien, Parasiten und Virenwachstum...
diese begünstigten Grundlagen für diese Krankmacher, ist auch gut für Pflanzen deren Wirkung gegen diese "anstinkt"...dementsprechend, habe wiederum die Lebewesen, die Wirt dieser Krankmachertierchen sind Zugriff auf die Apotheke der Natur und können sich so ausreichend davor und während des Infekts schützen.
Wie denkt ihr darüber?
Orientiert an Vielfalt und Menge an Kräutern, die ich in der aktuellen Region finde, kann ich auch den Bedarf meiner Tiere erkennen?
also genauer gesagt...bestimmte Wiesenkräuter und deren Menge zeigt auf, welcher Bedarf besteht und wächst deshalb so reichlich um eine gute heilende Wirkung für die Kinder der Natur zu leisten?
Ich kann mich auch irren und mir fallen die Pflanzen jetzt einfach vermehrt auf, weil ich mich nun auch wesentlich mehr mit der Bestimmung auseinandersetze,...aaaaber ich kann mich absolut nicht erinnern, dass ich zB Rainfarn in solchen Mengen gesehen habe, wie sie jetzt bei uns blühen!!!
Ich "spinn" mal weiter...
Wetter und Klima sind Grundlage für gewissen Bakterien, Parasiten und Virenwachstum...
diese begünstigten Grundlagen für diese Krankmacher, ist auch gut für Pflanzen deren Wirkung gegen diese "anstinkt"...dementsprechend, habe wiederum die Lebewesen, die Wirt dieser Krankmachertierchen sind Zugriff auf die Apotheke der Natur und können sich so ausreichend davor und während des Infekts schützen.
Wie denkt ihr darüber?
Orientiert an Vielfalt und Menge an Kräutern, die ich in der aktuellen Region finde, kann ich auch den Bedarf meiner Tiere erkennen?
Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."
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- Meerschweinchen Supporter
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Re: Wachsen Wiesenkräuter nach dem Bedarf von Tieren?
Eher nicht. Woher soll Mama Natur denn wissen, welche Tiere du hast? Mal davon abgesehen, dass hier jeder Rasenmäher ja die natürlicheSelektion vernichten würde.
Theoretisch müßte es eher umgekehrt sein, Das was am wenigsten gebraucht wird ist am meisten vorhanden, da es weniger gefressen wird und die Chanchen zur Vermehrung höher sind.
Theoretisch müßte es eher umgekehrt sein, Das was am wenigsten gebraucht wird ist am meisten vorhanden, da es weniger gefressen wird und die Chanchen zur Vermehrung höher sind.
Mit freundlichen Grunzern
Annette
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Re: Wachsen Wiesenkräuter nach dem Bedarf von Tieren?
Doch, gibts, obwohl ich erst wenig davon begriffen habe. In "Wild Health" steht da einiges zu. Speziell Tiere, die ortstreu sind, haben ihre Bedürfnisse danach ziemlich angepaßt. Müsste ich die entsprechenden Stellen raussuchen.
Wenn die Tiere bspw. mehr Fallobst fressen, sind zu der Zeit dann die Kräuter bisher über geblieben, die helfen, mit dem Überangebot an Obst klar zu kommen.
Fraßschutzstoffe variieren nach Abfraß und Witterung. Auch da haben die Tiere ihren Rhythmus angepaßt.
Zu Eiche habe ich heute morgen gelesen:
"Pferde verschlingen Eicheln oft, trotz ihres Gerbstoffgehaltes, aber Eicheln haben ihre eigenen Pläne. Alle paar Jahre produzieren sie Eicheln im Überschuss, so dass .... mehr übrig bleiben, die keimen und zu Eichen werden können. In solchen Überschussjahren sterben viele wilde Ponys im britischen New Forest durch die Überdosis an Gerbstoffen..." -> Also weniger Ponys als Fressfeinde. Alles abhängig voneinander.
Wenn die Tiere bspw. mehr Fallobst fressen, sind zu der Zeit dann die Kräuter bisher über geblieben, die helfen, mit dem Überangebot an Obst klar zu kommen.
Fraßschutzstoffe variieren nach Abfraß und Witterung. Auch da haben die Tiere ihren Rhythmus angepaßt.
Zu Eiche habe ich heute morgen gelesen:
"Pferde verschlingen Eicheln oft, trotz ihres Gerbstoffgehaltes, aber Eicheln haben ihre eigenen Pläne. Alle paar Jahre produzieren sie Eicheln im Überschuss, so dass .... mehr übrig bleiben, die keimen und zu Eichen werden können. In solchen Überschussjahren sterben viele wilde Ponys im britischen New Forest durch die Überdosis an Gerbstoffen..." -> Also weniger Ponys als Fressfeinde. Alles abhängig voneinander.
- Isa
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Re: Wachsen Wiesenkräuter nach dem Bedarf von Tieren?
Hm, ich glaube nicht dass Pflanzen im allgemeinen nach dem Bedarf von Tieren wachsen.
Wie sollten sie auch? Pflanzen versuchen sich ja eher gegen Fraß zu schützen.
Die Eiche z.B.: Laut Wild Health entwickelt die Eiche alle paar Jahre "giftige" Stoffe, um sich vor Fraß zu schützen, damit sie sich besser vermehren kann. Die Tiere lassen dann von den Eicheln ab. (Habe jetzt den genauen Wortlaut nicht mehr im Kopf, müsste nochmal nachschauen.)
Wird Pflanze X angefressen, kann sie an umliegende Pflanzen der gleichen Art Stoffe senden.
Diese anderen Pflanzen entwickeln dann Stoffe, die für die Tiere ungenießbar oder gar gefährlich werden können.
Somit sichert sie ihre Art; ihr ungehindertes Wachstum.
Vielmehr würde ich meinen, dass Tiere sich an Pflanzen und deren variierenden Inhaltsstoffe anpassen können, nicht umgekehrt.
EDIT: Ah, ich sehe gerade, dass Antje auch was zu dem Abschnitt der Eiche von Wild Health geschrieben hat.
Aber ich hab das jetzt anders im Kopf. Müsste wie gesagt nochmal genauer nachlesen.
Wie sollten sie auch? Pflanzen versuchen sich ja eher gegen Fraß zu schützen.
Die Eiche z.B.: Laut Wild Health entwickelt die Eiche alle paar Jahre "giftige" Stoffe, um sich vor Fraß zu schützen, damit sie sich besser vermehren kann. Die Tiere lassen dann von den Eicheln ab. (Habe jetzt den genauen Wortlaut nicht mehr im Kopf, müsste nochmal nachschauen.)
Wird Pflanze X angefressen, kann sie an umliegende Pflanzen der gleichen Art Stoffe senden.
Diese anderen Pflanzen entwickeln dann Stoffe, die für die Tiere ungenießbar oder gar gefährlich werden können.
Somit sichert sie ihre Art; ihr ungehindertes Wachstum.
Vielmehr würde ich meinen, dass Tiere sich an Pflanzen und deren variierenden Inhaltsstoffe anpassen können, nicht umgekehrt.
EDIT: Ah, ich sehe gerade, dass Antje auch was zu dem Abschnitt der Eiche von Wild Health geschrieben hat.
Aber ich hab das jetzt anders im Kopf. Müsste wie gesagt nochmal genauer nachlesen.

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- Meerschweinchen Supporter
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Re: Wachsen Wiesenkräuter nach dem Bedarf von Tieren?
@Marpelchen: Wenn ich Lapin richtig verstanden habe, meint sie es aber andersherum. Nicht die Tierepassen sich den Pflanzen an, sondern die Pflanzen den Tieren.
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Re: Wachsen Wiesenkräuter nach dem Bedarf von Tieren?
Das Problem der Pflanzen ist, sie wollen überleben, aber sie können nicht abhauen ...
Ein Tier bleibt niemals so lange stehen, bis es anfängt zu schimmeln, die meisten Pflanzen bleiben ihr Leben lang an einem einzigen Ort - also müssen sie zusehen, daß sie ihre Verpilzungen und die bösen Fraßfeinde anders loswerden, wie mit weglaufen. Sie stellen hochwirksame Gifte her - Gifte gegen Tiere, Gifte gegen Pilze, Gifte gegen Viren, Gifte gegen andere Pflanzen - Pflanzen sind echte Chemielabore, die tagtäglich neue Substanzen entwickeln, um anderes zu vernichten! Sie sind die Giftmischer in unserer Welt ...
Tiere haben nun das Problem, daß sie zwar weiterwandern können und nach Pflanzen suchen können, die noch keine Gifte gemixt haben - nur werden diese Pflanzen bald vollständig weggefressen sein, ihnen bleibt also nur noch ein tödliches Giftpotpourri - nun funktioniert das mit den Beinen nicht mehr, keine Beine sind lang genug, um von der Erde zu verschwinden und auf einen Planeten zu marschieren, auf dem noch giftfreie Pflanzen wachsen ...
Tiere müssen sich also an dieses Giftpotpourri anpassen oder fressen der Einfachheit halber andere Tiere ... die Tiere, die sich anpassen, entwickeln nun unterschiedlichste Maschinerien zur Entgiftung:
- Gärkammern
- Enzyme
- Säuren und Laugen
- Sortiermechanismen im Darmtrakt
Tiere ihrerseits schützen sich vor Gefressenwerden mit Giften, mit speziellen Verhaltensweisen, mit Angriff und Verteidigung.
Was also in Wirklichkeit stattfindet, ist ein Krieg, ein Krieg auf Leben und Tod ... jeder ist daran beteiligt.
Und wie in jedem Krieg macht es Sinn, sich mit dem Feind seines Feindes zu verbünden, es wird versucht, andere auszunutzen, zu belügen, zu betrügen, es wird zusammengearbeitet und man macht sich gegenseitig voneinander abhängig.
Akazien, die von etlichen Tieren durchhölt und angeknabbert werden, bieten Ameisen speziellen Wohnraum - diese mögen die meisten Freßfeinde der Akazien und fressen gefräßige andere Insekten weg. Gleichzeitig verteidigen sie ihre Akazien gegen die großen Freßfeinde, wie Gazellen, Giraffen und Co.
Sowohl die Ameisen als auch die Akazien haben was davon ...
Unsere Meerschweinchen haben ein Bündnis mit diversen Mikroben geschlossen - ein sehr wackliges Bündnis, denn nicht alle Mikroben sind friedlich, da gibts auch immer wieder die Nutznießer, die für wenig Arbeit sich stark vermehren wollen - Meerschweinchen sind mit allem bemüht, es ihren Mikroben in ihrer Gärkammer möglichst schön zu machen, damit eben sich nicht die Nutznießer und Parasiten darin breit machen können, weil eben die schon anwesenden Helferlinge die Parasiten und Nutznießer erst gar nicht in ihr kleines Paradies lassen - wobei die Meerschweinchen gar nicht nett sind, denn sie fressen einen Teil ihrer gehegten und gepflegten Mikroben regelmäßig auf! Mikrobenhaltung also ...
Gräser versuchen sich mit einem besonderen Verbund von Cellulose und Lignin zu schützen - und dagegen haben diverse tierische Fraßfeinde breite Mahlzähne entwickelt, welche diese Riesenmoleküle zermahlen und den wertvollen Inhalt zwischen diesen Riesenmolekülen herauspressen. Meerschweinchen nutzen zudem ihre Mikroben dazu, diese Riesenmoleküle in wertvolles Bakterieneiweiß umzusetzen. Sie können plötzlich die Verteidigung der Gräser für sich nutzen!
Gräser reagieren darauf und lagern nun Silikatverbindungen ein (Kieselsäure!), diese zerreibt die Zähne der Meerschweinchen, macht sie platt, zerstört sie - und die Meerschweinchen haben wieder drauf reagiert und haben ewig nachwachsende Zähne entwickelt ... sollen doch die Gräser die Zähne immer wieder abraspeln, dann wachsen halt die Zähne wieder gesund nach!
Gräser versuchen sich nun mit Oxalsäure zu schützen - Oxalsäure ist so wahnsinnig gefährlich, da sie das für die Zähne und die Knochen ihrer Freßfeinde so wichtige Calcium bindet und unbrauchbar macht - da hilft nicht mal mehr die Gärkammer mit den gut gehegten und gut gepflegten Mikroben mehr was.
Aber auch das wissen nun die Meerschweinchen wiederum zu nutzen ... anders, wie viele Mäuse, die nun endgültig passen müssen und wegen Calciummangel und durch die Kieselsäure verursachten Eiweißmangel sterben, haben Meerschweinchen auch diesen Abwehrmechanismus für sich gelernt zu nutzen ... sie nutzen die Oxalsäure, um Giftstoffe anderer Pflanzen zu binden, hohlen sich nun das Calcium einfach über die so entgifteten Kräuter und können dennoch unbeschadet die Gräser für ihre Mikroben fressen, welche ihnen ein Eiweiß liefern, wo es schlichtweg kein besseres auf der Welt für sie gibt ...
Aber Meerschweinchen haben dennoch Abfall, den sie entsorgen müssen - die ganze Aufrüstung hat nie dazu geführt, daß sie das Gras 100% nutzen konnten, sie scheißen also das, was selbst ihre Mikroben nicht mehr kleinkriegen, aus ... und Pilze im Boden, die schon lange den Krieg gegen das Gras verloren haben und dem Grase nix mehr anhaben können, nutzen nun diese doch recht leicht zu zersetzenden Köttel für sich, geben ihrerseits wiederum Abfallstoffe in den Boden ab, wie beispielsweise Salze, welche wiederum von den Gräsern genutzt werden können - unbemerkt von den Meerschweinchen stärken sich und die Gräser an den Abfällen der Meerschweinchen und können noch effektiver ihre Verteidigungslinie aufbauen ...
Nun, den Meerschweinchen ist das nur Recht, denn nicht nur sie fressen Gras, sie haben auch unmittelbare Konkurrenz: Mäuse, Lamas, Vikunas, Maras, Chinchillas, Degus ... viel dieser Konkurrenz kommt bald nicht mehr durch die Verteidigungslinien des Grases, das Gras hat sich fast perfekt geschützt - sie weichen auf anderes Futter aus, deren Verteidigung sie besser umgehen oder für sich nutzen können. Über bleiben die Meerschweinchen, welche nun fast konkurrenzlos sich am Grase laben kann - die eigentlichen Gewinner in der Pampas!
Allerdings nur jetzt ... in ein paar Tausend Jahren sieht es schon wieder ganz anders aus ... der Krieg geht weiter!
Ein Tier bleibt niemals so lange stehen, bis es anfängt zu schimmeln, die meisten Pflanzen bleiben ihr Leben lang an einem einzigen Ort - also müssen sie zusehen, daß sie ihre Verpilzungen und die bösen Fraßfeinde anders loswerden, wie mit weglaufen. Sie stellen hochwirksame Gifte her - Gifte gegen Tiere, Gifte gegen Pilze, Gifte gegen Viren, Gifte gegen andere Pflanzen - Pflanzen sind echte Chemielabore, die tagtäglich neue Substanzen entwickeln, um anderes zu vernichten! Sie sind die Giftmischer in unserer Welt ...
Tiere haben nun das Problem, daß sie zwar weiterwandern können und nach Pflanzen suchen können, die noch keine Gifte gemixt haben - nur werden diese Pflanzen bald vollständig weggefressen sein, ihnen bleibt also nur noch ein tödliches Giftpotpourri - nun funktioniert das mit den Beinen nicht mehr, keine Beine sind lang genug, um von der Erde zu verschwinden und auf einen Planeten zu marschieren, auf dem noch giftfreie Pflanzen wachsen ...
Tiere müssen sich also an dieses Giftpotpourri anpassen oder fressen der Einfachheit halber andere Tiere ... die Tiere, die sich anpassen, entwickeln nun unterschiedlichste Maschinerien zur Entgiftung:
- Gärkammern
- Enzyme
- Säuren und Laugen
- Sortiermechanismen im Darmtrakt
Tiere ihrerseits schützen sich vor Gefressenwerden mit Giften, mit speziellen Verhaltensweisen, mit Angriff und Verteidigung.
Was also in Wirklichkeit stattfindet, ist ein Krieg, ein Krieg auf Leben und Tod ... jeder ist daran beteiligt.
Und wie in jedem Krieg macht es Sinn, sich mit dem Feind seines Feindes zu verbünden, es wird versucht, andere auszunutzen, zu belügen, zu betrügen, es wird zusammengearbeitet und man macht sich gegenseitig voneinander abhängig.
Akazien, die von etlichen Tieren durchhölt und angeknabbert werden, bieten Ameisen speziellen Wohnraum - diese mögen die meisten Freßfeinde der Akazien und fressen gefräßige andere Insekten weg. Gleichzeitig verteidigen sie ihre Akazien gegen die großen Freßfeinde, wie Gazellen, Giraffen und Co.
Sowohl die Ameisen als auch die Akazien haben was davon ...
Unsere Meerschweinchen haben ein Bündnis mit diversen Mikroben geschlossen - ein sehr wackliges Bündnis, denn nicht alle Mikroben sind friedlich, da gibts auch immer wieder die Nutznießer, die für wenig Arbeit sich stark vermehren wollen - Meerschweinchen sind mit allem bemüht, es ihren Mikroben in ihrer Gärkammer möglichst schön zu machen, damit eben sich nicht die Nutznießer und Parasiten darin breit machen können, weil eben die schon anwesenden Helferlinge die Parasiten und Nutznießer erst gar nicht in ihr kleines Paradies lassen - wobei die Meerschweinchen gar nicht nett sind, denn sie fressen einen Teil ihrer gehegten und gepflegten Mikroben regelmäßig auf! Mikrobenhaltung also ...
Gräser versuchen sich mit einem besonderen Verbund von Cellulose und Lignin zu schützen - und dagegen haben diverse tierische Fraßfeinde breite Mahlzähne entwickelt, welche diese Riesenmoleküle zermahlen und den wertvollen Inhalt zwischen diesen Riesenmolekülen herauspressen. Meerschweinchen nutzen zudem ihre Mikroben dazu, diese Riesenmoleküle in wertvolles Bakterieneiweiß umzusetzen. Sie können plötzlich die Verteidigung der Gräser für sich nutzen!
Gräser reagieren darauf und lagern nun Silikatverbindungen ein (Kieselsäure!), diese zerreibt die Zähne der Meerschweinchen, macht sie platt, zerstört sie - und die Meerschweinchen haben wieder drauf reagiert und haben ewig nachwachsende Zähne entwickelt ... sollen doch die Gräser die Zähne immer wieder abraspeln, dann wachsen halt die Zähne wieder gesund nach!
Gräser versuchen sich nun mit Oxalsäure zu schützen - Oxalsäure ist so wahnsinnig gefährlich, da sie das für die Zähne und die Knochen ihrer Freßfeinde so wichtige Calcium bindet und unbrauchbar macht - da hilft nicht mal mehr die Gärkammer mit den gut gehegten und gut gepflegten Mikroben mehr was.
Aber auch das wissen nun die Meerschweinchen wiederum zu nutzen ... anders, wie viele Mäuse, die nun endgültig passen müssen und wegen Calciummangel und durch die Kieselsäure verursachten Eiweißmangel sterben, haben Meerschweinchen auch diesen Abwehrmechanismus für sich gelernt zu nutzen ... sie nutzen die Oxalsäure, um Giftstoffe anderer Pflanzen zu binden, hohlen sich nun das Calcium einfach über die so entgifteten Kräuter und können dennoch unbeschadet die Gräser für ihre Mikroben fressen, welche ihnen ein Eiweiß liefern, wo es schlichtweg kein besseres auf der Welt für sie gibt ...
Aber Meerschweinchen haben dennoch Abfall, den sie entsorgen müssen - die ganze Aufrüstung hat nie dazu geführt, daß sie das Gras 100% nutzen konnten, sie scheißen also das, was selbst ihre Mikroben nicht mehr kleinkriegen, aus ... und Pilze im Boden, die schon lange den Krieg gegen das Gras verloren haben und dem Grase nix mehr anhaben können, nutzen nun diese doch recht leicht zu zersetzenden Köttel für sich, geben ihrerseits wiederum Abfallstoffe in den Boden ab, wie beispielsweise Salze, welche wiederum von den Gräsern genutzt werden können - unbemerkt von den Meerschweinchen stärken sich und die Gräser an den Abfällen der Meerschweinchen und können noch effektiver ihre Verteidigungslinie aufbauen ...
Nun, den Meerschweinchen ist das nur Recht, denn nicht nur sie fressen Gras, sie haben auch unmittelbare Konkurrenz: Mäuse, Lamas, Vikunas, Maras, Chinchillas, Degus ... viel dieser Konkurrenz kommt bald nicht mehr durch die Verteidigungslinien des Grases, das Gras hat sich fast perfekt geschützt - sie weichen auf anderes Futter aus, deren Verteidigung sie besser umgehen oder für sich nutzen können. Über bleiben die Meerschweinchen, welche nun fast konkurrenzlos sich am Grase laben kann - die eigentlichen Gewinner in der Pampas!
Allerdings nur jetzt ... in ein paar Tausend Jahren sieht es schon wieder ganz anders aus ... der Krieg geht weiter!
- lapin
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Re: Wachsen Wiesenkräuter nach dem Bedarf von Tieren?
Also kann man sagen, Rainfarn könnte jetzt evtl mehr Giftstoffe entwickelt haben, um sich vor den Massen von Fressfeinden zu schützen?!
Deswegen begegnet er mir jetzt vermehrt und meine Kaninchen verschmähen ihn?
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Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."
- Murx Pickwick
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Re: Wachsen Wiesenkräuter nach dem Bedarf von Tieren?
Nein ... Rainfarn mag einfach nur Wärme und in den letzten Jahrzehnten ist das Klima wärmer geworden ... also wächst er mehr. Außerdem wird er weniger weggespritzt, wie noch in den letzten Jahren.
In Gebieten, wo es eh schon warm genug für ihn war und wo er nicht todgespritzt wird, kommt er genauso häufig vor wie in den letzten Jahren oder gar Jahrzehnten.
Dazu kommt, daß du vermutlich inzwischen mehr auf Rainfarn achtest - und damit fallen dir Fundstellen auf, die du vorher wegen Desinteresse übersehen hast ...
In Gebieten, wo es eh schon warm genug für ihn war und wo er nicht todgespritzt wird, kommt er genauso häufig vor wie in den letzten Jahren oder gar Jahrzehnten.
Dazu kommt, daß du vermutlich inzwischen mehr auf Rainfarn achtest - und damit fallen dir Fundstellen auf, die du vorher wegen Desinteresse übersehen hast ...

- lapin
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Re: Wachsen Wiesenkräuter nach dem Bedarf von Tieren?
Also meine ganze Illusion futsch....
es hätte so schön sein können
!!
Übrigens:
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Übrigens:
durchaus ein Punkt den ich auch mit in Erwägung zogMurx Pickwick hat geschrieben:Dazu kommt, daß du vermutlich inzwischen mehr auf Rainfarn achtest - und damit fallen dir Fundstellen auf, die du vorher wegen Desinteresse übersehen hast ...

lapin hat geschrieben:Ich kann mich auch irren und mir fallen die Pflanzen jetzt einfach vermehrt auf, weil ich mich nun auch wesentlich mehr mit der Bestimmung auseinandersetze,...aaaaber ich kann mich absolut nicht erinnern, dass ich zB Rainfarn in solchen Mengen gesehen habe, wie sie jetzt bei uns blühen!!!

Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."