schweinische Berichte beim Kaffeetrinken

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schweinische Berichte beim Kaffeetrinken

Beitrag von Ziesel » So 8. Aug 2010, 19:32

Vorhin hab ich mal gefragt ob man(n) sich während der Südamerika-Rucksack-Rundreise mehr mit Mehrschweinchen beschäftigt hat als diese blos zu kosten und bekam Folgendes erzählt:

Die Indios hielten Meeris hauptsächlich weil es wohl einige der wenigen "ihnen erlaubten" Fleischsorten war, der Rest wie Lama/Alpakafleisch (damals speziell die dort lebende Wildform Vikunja) war den Adligen zum Verzehr vorbehalten.
Als der Erzähler sich da rumtrieb, war er auch großen Ställen, wo Gruppen von 80-100 Tieren gehalten wurden und sah, dass diese mit Frischfutter vom umliegenden Land genauso ernährt werden wie mit Küchenabfällen.
Gekostet hat die Reisegruppe Meeri allerdings in einem normalen Restaurant mit gedünstetem Paprika und befand es als sehr lecker. Laut Berichtet ist Lama wesentlich zäher und trockener, nicht so zart, saftig und lecker wie die Schweins...
Wilde Mehrschweinchen sah man kaum bei bei Wanderungen

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Re: schweinische Berichte beim Kaffeetrinken

Beitrag von Miss Marple » So 8. Aug 2010, 19:44

Ziesel hat geschrieben:Laut Berichtet ist Lama wesentlich zäher und trockener, nicht so zart, saftig und lecker wie die Schweins...
Vom Meerschwein oder Cuy kriegt man schwer nen großes Steak auf den Teller. Zuviel Pitzelei.
Verarbeiten die nach wie vor nur die hellhäutigen Tiere als Gemüsebeilage?

Hat er irgendwie mitbekommen können, ob die Schweinchen in den großen Ställen rund um die Uhr Futter zur Verfügung hatten?

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Re: schweinische Berichte beim Kaffeetrinken

Beitrag von Ziesel » So 8. Aug 2010, 19:48

Wohl eher nicht, denn er meinte es waren so ziemlich alle Farben quer Beet in den Ställen.

Zum Futter sagte er nur, dass da´n ganzer Haufen von dem lag was halt in der Gegend wächst und eben immermal Küchenabfälle dazukommen wie und wann sie eben gerade überbleiben

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Re: schweinische Berichte beim Kaffeetrinken

Beitrag von Murx Pickwick » So 8. Aug 2010, 19:54

Was man im Restaurant bekommt, sind die Schnellmastvarianten, die in Massentierhaltung mit Pellets fettgefüttert werden und ähnlich wie Kaninchen mit nem halben Jahr oder früher schon geschlachtet werden - da ist dann kein Wunder, wenn die Braten schön saftig sind. Außerdem ist an diesen Mastmeerschweinchen deutlich mehr dran, wie an den traditionell gehaltenen Meerschweinchen.
Die bei den Indios gehaltenen Meerschweinchen haben wohl nur ein Gewicht von 400 - 600g, die Mastmeerschweinchen sollen ein Gewicht von über einem Kilo draufhaben - und glaubt man den Leuten, die hier Riesenmeerschweinchen nach Deutschland importiert haben, soll es sogar Schläge mit bis zu 4kg Gewicht geben!
Also mehr Pitzelei wie beim Kaninchen oder Hähnchen wird das dann nicht sein ...

Ich find den Bericht total spannend! :D
Wieder ein Puzzlestein mehr über Meerschweinchen in ihrer Heimat!

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Re: schweinische Berichte beim Kaffeetrinken

Beitrag von Ziesel » So 8. Aug 2010, 20:04

jein, muss wohl so´ne Art Kleinstadt/größeres Dorf unterwegs gewesen sein, wo von den umliegenden Höfen verarbeitet wird. Er hat sich selbst erst mal´n Halbes bestellt weil ja noch unklar war obs schmeckt aber seine Tischnachbarn schafften ein Ganzes incl.Beilage..kann also kein Riesentier gewesen

Ich hab nach Bildern gefragt aber wozu muss man(n) denn Meeris knipsen?! Die kennt doch jeder !
...könnte allerdings sein, dass sich eventuell´n Schwein auf irgend´n Pic verirrt hat. Na das krieg ich noch genauer raus !

@Murx: du bist eh schuld :D
Hätt ich nicht an dich gedacht (wat hatse jeschriebn is jut fürde Nieren) wären mir wohl das schweinische Thema nicht eingefallen

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Re: schweinische Berichte beim Kaffeetrinken

Beitrag von Miss Marple » So 8. Aug 2010, 20:08

Apropos Nieren: gibts die Meerschweinchen dann auch mit Innereien oder ist das dann ein Extragericht?

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Re: schweinische Berichte beim Kaffeetrinken

Beitrag von Ziesel » So 8. Aug 2010, 20:39

öhm *tel schnapp*
Er sagt: ausgenommen, normal als Braten ganzes oder halbes Schwein, von Innereien war nix drin und er wüsste auch nicht, dass man sich ´ne Meerileber oder so hätte extra bestellen können

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Re: schweinische Berichte beim Kaffeetrinken

Beitrag von Miss Marple » So 8. Aug 2010, 21:05

Von den Fotos im Netz kenne ich es auch nur ohne Innereien. Vielleicht essen die das nicht aus rituellen Gründen? :grübel:
Wenn ich nach den peruanischen Gewichten gehe, habe ich 4 ausgesprochene Mastschweine. :mrgreen:

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Re: schweinische Berichte beim Kaffeetrinken

Beitrag von Ziesel » So 8. Aug 2010, 21:08

Auf Hinweis des eben telefonterroristisch befragten Ex-Südamerika-Reisenden hab ich mal in die verfügbaren Speisekarten der Restaurants geglotzt aber die ich gefunden hab, sind meerschweinfrei

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Re: schweinische Berichte beim Kaffeetrinken

Beitrag von Murx Pickwick » So 8. Aug 2010, 22:45

Vermutlich aus Rücksicht auf Amis und europäische Touristen?

Geh ich nach dem Ausschlachtungsgrad eines Kaninchens, würden bei einem Kilo Meerschwein ca. 450g mit Knochen überbleiben, also etwas über 200g, was Fleisch ist ... bei 500g Meerschweinchen wären das dann gerade mal 200g, wovon dann ca. 100g Fleisch ist - Größe eines Rattenbratens!
Und davon noch mal die Hälfte?
Ich denk schon, daß es da eher die Mastschweinvariante ist ... so rein rechnerisch zumindest ...

Unsere Hausmeerschweinchen sind übrigens eher mit diesen Mastmeerschweinchen verwandt, wie mit den Meerschweinchen, die bei den Indios hocken ... zumindest wenn man einer molekulargenetischen Studie in dieser Richtung glaubt.

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Re: schweinische Berichte beim Kaffeetrinken

Beitrag von Ziesel » Fr 20. Aug 2010, 23:05

Die oben genannten Vikunjas, welche von den Indios nicht verspeist werden durften, sollen weder so schmackhaft noch so zart wie Meeris sein und sehen so aus
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Re: schweinische Berichte beim Kaffeetrinken

Beitrag von Feli » Mi 4. Mai 2011, 06:51

Tatsächlich ist es wohl so, dass Cuy kein Standardgericht in peruanischen Restaurants ist, allerdings gibt es Restaurants in denen Meerschweinchen auf der Speisekarte stehen. In Peru allein werden pro Jahr 65 000 000 Meerschweinchen verspeist (Quelle: https://www.geo.de/GEO/heftreihen/geo_special/65680.html" onclick="window.open(this.href);return false;). Ich las einen Bericht, in dem eine peruanische Mutter für einen Gast Meerschwein anrichtete mit den Worten "das gibt es bei uns nur an Feiertagen und heute ist ein solcher Tag, weil du da bist".

Ich vermute eher, dass Meerschwein im Restaurant zu teuer für die einheimische Bevölkerung ist und es deswegen so selten auf der Speisekarte steht. Oder aber, dass bei den Peruanern kein Bedarf an Restarurant-Cuy besteht, da dort eh jeder der will sein eigenes Mittagessen irgendwo rumlaufen hat? Und dass einige Restaurants es anbieten ist, denke ich, gerade wegen der Touristen.

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