Obduktion bei Kleintieren? Welche Ergebnisse?

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Obduktion bei Kleintieren? Welche Ergebnisse?

Beitrag von lapin » So 4. Jul 2010, 19:49

Huhu...

heute wollte ich mal mit einem unangenehmeren Thema an euch herantreten...
mich beschäftigt das schon lange und ich versuch da mittlerweile fast so ne kleine Studie drüber zu führen.

Leider sind Todesfälle Alltag bei uns Tierhaltern :( und manchmal kommt es erwartet, aber auch sehr häufig unerwartet.
Wer von euch hat sein Liebstes zur Obduktion gegeben und was war das Ergebnis?

Wäre lieb, wenn die antworten ungefähr so strukturiert wären:

- Tierart
- Welcher Verdacht
- Welches Ergebnis
- eigene Beobachtungen und Bemerkungen

Vielen Dank....
Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

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Re: Obduktion bei Kleintieren? Welche Ergebnisse?

Beitrag von Doro » So 4. Jul 2010, 20:36

Ich hab mein allererstes Schweinchen zur Obduktion gegeben. Hörnchen hat damals von jetzt auf gleich aufgehört zu fressen, er war apathisch und es lief eine, für mich damals unbekannte Flüssigkeit aus dem Mund. In der Praxis ist er bei der Untersuchung kollabiert. Es bestand der Verdacht auf Schweinchenlähme.

Der Befund war negativ, also was die Schweinchenlähme betraf. Die Diagnose war eine zersetzte Lunge, wahrscheinlich weil ihm, auf welche Weise auch immer, Magensäure in die Lunge gelaufen war, eventuell bei der Kastration im Tierheim.

Mehr kann ich dir leider nicht sagen, das war bisher das einzige Mal dass wir eine Obduktion haben machen lassen. Bei allen anderen kannte ich die Diagnose.

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Melissa
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Re: Obduktion bei Kleintieren? Welche Ergebnisse?

Beitrag von Melissa » So 4. Jul 2010, 20:38

Hallo

Ich habe es einmal bei meinem Chinchilla gemacht. Zur Sicherheit meiner anderen Chinchillas und Kaninchen.

- Tierart: Chinchilla
- Welcher Verdacht: E.C.
- Welches Ergebnis: chronisch autotoxe Hepatose(Leberschaden und dadurch innerlich vergiftet)
- eigene Beobachtungen und Bemerkungen: Das Chinchilla hatte ein paar Tage vorher 60g abgenommen. Als ich es fand lag es flach auf dem Boden, beim hochnehmen drehte legte es den Kopf in den Nacken und drehte sich um sich selbst.

LG Melissa

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Re: Obduktion bei Kleintieren? Welche Ergebnisse?

Beitrag von lapin » So 4. Jul 2010, 20:46

Konnten bei den beiden Fällen von euch Rückschlüsse auf die Fütterung gezogen werden?
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Re: Obduktion bei Kleintieren? Welche Ergebnisse?

Beitrag von Melissa » So 4. Jul 2010, 20:50

Ja, mein Tierarzt hatte mir damals gesagt, das ein Leberschaden quasi Haupttodesursache nr. 1 bei Chinchillas ist, denn die werden alle mit Pellets gefüttert. Da erfuhr ich zum ersten mal von der naturnahen Ernährung von Chinchillas.

LG Melissa

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Re: Obduktion bei Kleintieren? Welche Ergebnisse?

Beitrag von Doro » So 4. Jul 2010, 20:57

Hörnchen war ca. 3 Jahre als er zu mir kam. Er war ein Schwein dass im Tierheim abgegeben wurde, der Grund der Abgabe war unbekannt. Im TH gab es zwar Möhren, ansonsten aber nur Kuntibunti Futter welches für alle Tierarten gleich war, für Chins genauso wie für Ratten, Mäuse, Hamster, Kaninchen und eben auch Meerschweinchen. Ich habe Hörnchen langsam umgestellt auf Gemüse, Salate, Obst und Heu. Im Januar 2006 habe ich ihn bekommen, da schien noch alles normal zu sein. Im Februar fing er leicht an zu röcheln, beim TA gab es Baytril zur Vorbeugung da eine Erkältung nicht ausgeschlossen werden konnte. Das Röcheln blieb, Hörnchen fing an abzunehmen. Der TA schob es auf die Ernährungsumstellung und riet mir wieder etwas Trofu zu füttern. Ich griff daraufhin zu Vitakraft Special Junior, bekannter vielleicht unter dem Namen "Böller". Das Gewicht ging wieder leicht nach oben, bis er Anfang April 2006 das Fressen komplett einstellte und beim TA kollabierte.

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Re: Obduktion bei Kleintieren? Welche Ergebnisse?

Beitrag von halloich » Mo 5. Jul 2010, 10:15

Nur zur Vollständigkeithalber.
Ich habe bisher noch kein Tier obduzieren lassen.
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Re: Obduktion bei Kleintieren? Welche Ergebnisse?

Beitrag von schweinsnase77 » Mo 5. Jul 2010, 11:11

EInes.

Tierart: meerschweinchen
Verdacht: Gar keiner
Diagnose: massive Pneumonie


Eigene beobachtungen: Schweinchen abends fit, morgens tot :?

Keinerlei Rückschlüsse auf Fütterung.
Mit freundlichen Grunzern

Annette

Mit 2 samtpfotigen Killern

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Re: Obduktion bei Kleintieren? Welche Ergebnisse?

Beitrag von Püpü » Mo 5. Jul 2010, 21:54

Tierart: Kaninchen (männlich, ca. 2 Jahre)

Welcher Verdacht: Evt. EC, da dies schon Kaninchen hatten, mit denen er in Kontakt war, aber es gab keine konkreten Anhaltspunkte, weil er überhaupt keine (für mich erkennbaren) Anzeichen hatte

Welche Ergebnisse: EC und Kokzidiose, obwohl kurze Zeit vorher der Befund in der Gruppe negativ war. Es standen noch andere, viele lateinische Wörter dabei, die ich auch alle nachgeschlagen hab, aber nicht mehr alle weiß. Müsste den Brief mit den Ergebnissen mal suchen.

Eigene Beobachtungen: Keine, da er wie gesagt keine Anzeichen zeigte. Er lag einfach tot im Gehege.

Rückschlüsse auf Fütterung wurden damals nicht gezogen, aber es kann schon möglich sein, ich habe damals etwas anders gefüttert. (Fast nur Heu, bissl Gemüse. Das wurde in allen Foren so empfohlen und ich dachte ich tu den Hasis was Gutes...)

Lg
Liebe Grüße von Beate
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und Pünktchen, Anton, Olga, Flocke, Yana, Fussel, Samson und Sandor over RBB

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Re: Obduktion bei Kleintieren? Welche Ergebnisse?

Beitrag von Isa » Do 1. Sep 2011, 19:00

krümel 94 hat geschrieben:hallo nochmal
hatte diese woche endlich das obduktionsergebnis im briefkasten, werd das ergebnis nächste woche nochmal mit meiner TÄ durchsprechen, aber hier schonmal das ergebnis(soweit ich es verstanden habe) für alle, die es interessiert

als diagnose wurde ein multifaktorielles krankheitsgeschen angegeben:
-Pneumonie (lungenentzündung)
-Fettlebersyndrom (untersuchung ergab dass er unter verfettung litt :schäm: )
-Pankreasatrophie (funktionsstörung der bauchspeicheldrüse)
-Nierenschaden (sein urin war die letzten 1-2 tage richig gelb)
-vielleicht auch stoffwechselstörung durch die ernährung ( :hm: )

wegen einiger teiluntersuchungen werd ich noch mal meine TÄ fragen, er hatte aber auch u.a. einen "hochgradigen" leberschaden und einen stark aufgegasten magen/dickdarm :heul:
aus [url]http://www.tierpla.net/viewtopic.php?f=57&t=11768&start=90[/url]

Noch interessant:
krümel 94 hat geschrieben: trockenfutter gabs die ersten 2 jahre fast immer :schäm: wusste es aber nicht besser und hab später versucht die menge zu reduzieren, aber da blacky als er krank war fast nur körner selbst futtern wollte, hab ichs tw wieder gefüttert, ansonsten viel gemüse, heu, etwas wiese und obst(er hat banane und orange geliebt, aber nur kleine stücke ab und an bekommen)
War das Trockenfutter der Auslöser für die Fettleber?
Oder war der Funktionsverlust der Pankreas der Auslöser für Fettleber und Nierenprobleme?
Was meint ihr?
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Re: Obduktion bei Kleintieren? Welche Ergebnisse?

Beitrag von Kaktus » Do 1. Sep 2011, 19:10

Ich habe ein Chinchillajungtier obduzieren lassen, nachdem es noch am selben Tag nach seinem Einzug hier im Auslauf zusammenbrach und starb.

Die Obduktion ergab gar nichts, im gegenteil als Todesursache stand drin: Tod durch Sturz aus 1m Höhe :crazy: dabei hatte ich im Vorfeld erzählt, dass das Tier bereits VOR dem "Sturz" wackelte und sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte. Der Sturz war definitiv keine Todesursache, zumal es kein richtiger Sturz war und die Höhe völlig lächerlich für ein chinchi.

Tja mittlerweile bin ich mir zu 99% sicher, dass das Chin am einem Hitzschlag verstab und hätte noch leben können, hätte ich damals mein aktuelles Wissen. Die symptome waren genau dieselben wie bei Jacob, dem zwilligsbruder des verstobenen Chins, als jener im Sommer 2009 ebenfalls einen Hitzschlag erlebte, aber dank meiner Kühlungsmaßnahmen auch überlebte.

Ich finde es schon eine Frechheit, da verlässt man sich auf den Obduktionsbericht und dann kommt so eine Sch**e dabei raus. Selbst der Notfall-TA hatte keinen Plan, was das tier hat/hatte und hat es doch tatsächlich gepäppelt als es im Sterben lag :heul: *kopfschüttel* es kann doch nicht so schwer sein, einen Hitzschlag zu diagnostizieren oder?!

Sorry aber hätte ich mein jetziges Wissen nicht, wären jetzt schon einige Chins von mir tot, weil die TÄ keine Idee hatten, was sie haben oder es nicht für nötig hielten die Ursache zu finden - meist immer nur diese standardmedikation wie BB, CC, AB...fertig. Egal, was das Tier hat oder nicht hat... Die TÄ hätte das Chin damals nur auf Hitzschlag behandeln müssen und es kühlen müssen.
Es grüßt Flora mit den geliebten Plüschbällchen
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Re: Obduktion bei Kleintieren? Welche Ergebnisse?

Beitrag von Entensusi » Do 1. Sep 2011, 19:15

Tierart: Zwergseidenhuhn

Verdacht. Hühnerschnupfen (Virus)

Ergebnis: bakterielle Infektion, allgemeines Organversagen

eigene Beobachtung: Wenn ein TA EINMAL kein AB spritzen will, ist es falsch... :autsch:
Liebe Grüße, Entensusi und ihre Tiere

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