Trockenfutter bei Außenhaltung

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Giftige Pflanzen die hier aufgeführt oder vorgestellt werden, stellen für Tiere die Ad Libitum ernährt werden selten eine Gefahr dar, da sie in der Lage sind zu selektieren und daher immer wissen, was fressbar und genießbar ist und was nicht.

Wie in allen Fällen auch, ist jedes Tier individuell zu betrachten und man sollte neue Pflanzen IMMER langsam anfüttern.
Jedes Tier kann unterschiedliche Dinge auch unterschiedlich vertragen.

Die User sprechen von eigenen Erfahrungen, es liegt an Euch, Eure zu sammeln.
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Trockenfutter bei Außenhaltung

Beitrag von Isa » Di 8. Jun 2010, 13:20

Gibts so ein Thema schon?
Wurde das hier schon einmal diskutiert?
Ich konnt nix finden und eröffne deshalb mal ein neues Thema. :jaja:

In vielen Foren liest man, dass Außenhalter TroFu verfüttern. Seien es nun Pellets oder ganze Körnchen.
Grund: Meerschweinchen brauchen in Außenhaltung mehr Energie und diese Energie liefert wunderbar das TroFu. :grübel:

Nun hab ich aus einem anderen Thread hier das von Murx Pickwick mal raus kopiert:
....es ist einfach nur im Vergleich zu bemerken, daß beispielsweise Meerschweinchen, welche im Winter Samen bekommen, schneller frieren wie Meerschweinchen, welche im Winter keine Samen bekommen....
Also ist es ein dummer Irrglaube, dass TroFu bei Außenhaltung "sinnvoll" ist?

Kann mir von euch -oder vielleicht Murx selbst :lieb: - das näher erläutern, bzw. begründen?


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Re: Trockenfutter bei Außenhaltung

Beitrag von Miss Marple » Di 8. Jun 2010, 13:27

Ich habe Euren Thread vorhin gelesen. :hot: Der Threadverlauf ist immer ebenso gleich, wie die Leute, die wieder und wieder seit Jahren die selben Meinungen kund tun.
Fehlten noch die Argumente:
- Leichtgewichtige Schweinchen nehmen ohne Trockenfutter nicht zu bzw. ab. (Na Schweinsnase, was sagste? :lieb: )
- Getrocknete Kräuter begünstigen Blasensteine, Trockenfutter hingegen nicht.


@Isa: Eine lebhafte Diskussion gab es z. B. hier: https://www.tierpla.net/ernahrung-meerschweinchen/trockenfutter-diskussion-t4923.html" onclick="window.open(this.href);return false;

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Re: Trockenfutter bei Außenhaltung

Beitrag von Isa » Di 8. Jun 2010, 13:33

Du, ich bin da drüben so selten unterwegs. Aber ich finde die Threads in der Ernährungsecke immer so... ich weiß es nicht mal zu beschreiben... das lässt mich echt verzweifeln. :autsch:
Da gibt es 4-5 "Gurus" die ihre Weisheiten und Standpunkte hammerhart verbreiten und mit Vorschlaghämmern um sich werfen, wenn einer nicht ihrer Meinung ist.
Da dacht ich einfach mal, ich als Wenigschreiber misch dort mal n bissi mit. :pfeif: :lol:

Danke für den Link, Marpelchen!
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Re: Trockenfutter bei Außenhaltung

Beitrag von schweinsnase77 » Di 8. Jun 2010, 13:42

Das leichtgewichtige Schweine nicht zunehmen, dem Stimme ich zu :lieb:

Momentan gibts deswegen auch täglich ne Handvoll Gertie Genuia Pig dazu :pfeif:


Ich hab die Erfahrung gemacht, dass meien Schweine im Winter zumindets in Dauerfrostperioden oder bei nasskaltem Wetter immer frieren. Allerdings diesen Winter ohne Trofu wesentlich mehr als meine Zuchtschweine damals mit Trofu. Mag aber einfach daran liegen, dass meien Schweine bis sie zu mir kamen Trofu und Außenhaltung gewöhnt waren und zumindest der Latbock auch schon nen Winter mit Trofu draußen erlebt hat. Außerdem denke ich das meine Schweine auch wesentlich weniger Platz haben als Murx Schweine. Allerdings hatten meine Zuchtschweine damals in etwa dieselben Platzverhältnisse oder sogar weniger.

Ebenfalls konnte ich Unterschiede in der Gewichtsabnahem feststellen. Bei meinen Trofuschweinen lag die in der Regel so zwischen 100- und 300g, die 300g hatten im letzten Winter aber alle bis zu dem Brand runter und haben sie teilweise auch immer noch nicht drauf.

@Isa: Wo biste denn unterwegs? :X
Mit freundlichen Grunzern

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Re: Trockenfutter bei Außenhaltung

Beitrag von Isa » Di 8. Jun 2010, 13:50

@ Annette: Im "großen" Forum (https://www.meerschweinforum.de" onclick="window.open(this.href);return false;) (falls dir das was sagt. ;) Ich weiß nicht ob man andere Foren direkt hier nennen darf => JA DARF MAN :jaja:) ist besagter Thread.
Heißt "Kräuterdiskussionsthread".

Dort werden Kräuter verteufelt, TroFu aber gut geheißen. :X

Ich bin da echt fast nie unterwegs, aber die Ernährungsecke ist immer "spannend":
"Vooooooorsischt! Das und das und das is alles määääääächtig giftig! :lieb: "
:arg:
Zuletzt geändert von Isa am So 1. Jan 2012, 10:23, insgesamt 5-mal geändert.
Grund: Hab nur was ergänzt
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Re: Trockenfutter bei Außenhaltung

Beitrag von schweinsnase77 » Di 8. Jun 2010, 14:03

Ne sagt mir nichts. Ich denk schon das du andere Foren heir nennen darfst, die Admins hier wissen schließlich dass sie Konkurenzlos gut sind :D

ich bin in nem Forum in dem Kräuter und Trofu verteufelt werden :lol:

Wobei sich das bei den Frischkräutern gerade ein bischen lockert. :D Aber ich bin bei der Empfehlung von der Fütterung der Trockenkräuter auch vorsichtig. Einfach weil Heu + wenig Frischfutter und trokräuter die Problematik des getörten Wasserhaushaltes durch die entwässernde Wirkung vieler kräuter ja nicht besser machen. Was wäre es einfach wenn die Leute einfach mehr Frifu fütternwürden *seufz*
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Re: Trockenfutter bei Außenhaltung

Beitrag von Isa » Di 8. Jun 2010, 14:10

Oh find ich ja gut, dass man öffentlich andere Foren nennen darf! :top:
Danke für die Ergänzung Lapin.
Also ist das nicht pööööhse. :freu:
Ich bin schon leider zig Mal in Grund und Boden von den Forengurus ermahnt worden, dass ich doch bitte beim Thema "Kräuter sind scheiße" bleiben soll. :schäm: :lol:
Aber mir reicht der Beitrag der einen Person, dass TroFu numal einen hohen Energiewert hat und deshalb für die Meerschweinchen benutzt wird.
Somit ist für mich klar: TroFu ist dieser Person schlichtweg bequemer als nach Alternativen auch nur mal zu schauen. :jaja:
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Re: Trockenfutter bei Außenhaltung

Beitrag von Murx Pickwick » Di 8. Jun 2010, 14:54

Ich hatte die Weidehaltung von Meerschweinchen damals mit einem ziemlich kleinen, transportablen Auslauf (Käfigoberteil eines 1,40cm langen "Hasenkäfigs" für zwei Meerböcke *hüstel*) begonnen ... damals noch mit Sämereien als Trockenfutter. Die Draußenhaltung davor von meinen Meerschweinchen sah auch nicht viel besser aus, war nämlich nur ne größere Kaninchenbucht zusätzlich mit nem Kaninchen drin ... oder auch wahlweise vielen Kaninchen - auch da gabs ordentlich Hafer neben dem Gras, Kräutern und Gemüse. Erst nach und nach begann ich die Ausläufe systematisch zu erweitern ...

Fast alle Meerschweinchen wurden mir aufs Auge gedrückt - typische Secondhand-Meerschweinchen, für die Kiddies angeschafft, lästig geworden, verdreckt und mit gutem Futter aus dem Zoofachgeschäft gefüttert - wenn sie Glück hatten, kannten sie Heu, mal ne Apfelspalte oder ein Möhrchen zum Sonntag ... Artgenossen hatten sie allesamt das letzte mal nach Entwöhnung gesehen: ihre Wurfgeschwister und noch ein paar Jungtiere im Verkaufskäfig der Zoofachgeschäfte. Die hatte ich nur Paarweise zusammengestellt und weitervermittelt.
Nun ja ... so im Nachhinein betrachtet hattens die armen Schweinchen bei mir auch nicht viel besser, wie zuvor bei ihren Haltern.

Erst mit Grand Dame hatte ich angefangen, mich mit Meerschweinchen genauer zu beschäftigen. Grand Dame war übrigens Marke Ü-Ei und sie hatte es sogar richtig gut gehabt bei ihren Vorbesitzern, immerhin bekamen die Meerschweinchen dort ein durchaus abwechslungsreiches Futter aus viel Gemüse, Heu, Stroh und Kuntibunti und durften sich nach Belieben der Liebe hingeben ... Grand Dame kam dann auch samt Familie zu mir, mit Mann, zwei Söhnen und ihren noch nicht geborenen Kindern ... Grand Dame war auch keines dieser langweiligen Meerschweinchen, die nur in der Ecke sitzen und ihr Leben fristen, wie ich sie bisher kannte - sie war ne echte Persönlichkeit, eine große Dame, wie sie im Buche steht!

Und erst hier fing ich dann an, parallel zu meinen Kaninchen, nach und nach die Tiere erst in kleine Winzausläufe von zwei Quadratmetern für Meerschweinchen und Kaninchen zu setzen, diese dann langsam auf vier Quadratmeter, 20 Quadratmeter und irgendwann dann auf ihre endgültige Größe von 50 - 100qm zu erweitern ... und die Meersauen halt tagsüber im Freilauf ohne Zaun und Kaninchen zu halten ...

Parallel dazu gings dann auch mit dem Ausprobieren mit dem Futter los.
Die gesamte Grand Dame Family waren echte Leichtschweinchen. Sie wogen unter 500g, besonders leicht war Hau ab, er kam teilweise nur auf 450g!
Zum Überwintern dachte ich da noch, sie müßten wenigstens 500g draufhaben, damit das klappt ... naja, also wurden die armen Schweinchen halt ordentlich mit Sämereien gemästet, bevor es auf den Winter zuging ... Hau ab hat sein Sollgewicht nur selten erreicht, Grand Dame und ihre Tochter konnten ihr Gewicht über den Winter nicht mal im Ansatz halten ... Sämereien ganz wegzulassen hatte ich mich da jedoch noch nicht getraut.

Dann bin ich auf Drescher gestoßen und hatte mich lang und breit mit ihr über Kaninchenernährung unterhalten - getreidelose Kaninchenernährung! Was für eine Idee!
Aber - was für Kaninchen geht, sollte eigentlich auch für Meerschweinchen gehen, die Sämereien wurden also weggelassen ... und siehe da, das erste Mal überhaupt hatte ich eine Grand Dame Family, bei der jedes einzelne Schweinchen die 500g locker erreichte! Und nicht nur das, die hatten allsamt dann auch noch richtig zugelegt, und das, ohne zu verfetten!
Nur ein Winter drauf war saumäßig kalt, nach fast eineinhalb Jahren ganz ohne Sämereien (und nicht nur für die Grand Dame Family, da kamen noch etliche andere Mehrwertschweinchen dazu, einschließlich Ü-Eier und ihren Anhang) hatte ich das erste Mal Meerschweinchen, die bei -20°C in der Nacht unterhalb der Häuschen auf dem kalten Boden schliefen, statt in die schönen, warmen und mit viel Heu ausgepolsterten Hütten zu gehen - ihnen war zu warm!
Nur im Frühjahr und Herbst, bei naßkaltem Wetter um die 0°C blieb es spannend mit den Meerschweinchen, sie nutzten bei solchem Wetter die Kaninchen als Wärmflaschen, wie sie es schon die Jahre davor machten. Ich müßte noch irgendwo ein Bild haben von einem Kaninchenhaufen, bei dem kein einziges Meerschweinchen sichtbar ist - aber zu diesem Zeitpunkt 10 Meerschweinchenböcke unter den Kaninchen lagen ... :mrgreen:

Allerdings hatte ich auch ordentlich Lehrgeld zahlen müssen ... Wuschel Wischmop ließ mich das erste Mal sehr stark an dem Zweifeln, was ich da machte, sie nahm nämlich ohne Sämereien radikal ab - nach einem halben Jahr wog sie nur noch die Hälfte von dem, was sie ursprünglich wog!
Ich konnte mir das nicht erklären und hab das arme Schwein wirklich von oben bis unten auf den Kopf stellen lassen! Es war nix zu finden!
Was ich damals noch nicht wußte, eine solche Gewichtsentwicklung ist für eine Hopplahopp-Umstellung und weg sind die Sämerein und das Industriefutter, vollkommen normal - wenn die Meerschweinchen stark verfettet sind, bauen sie das Fett ab, die Muskeln jedoch brauchen für den Aufbau Zeit - viel Zeit ... und ich hatte Wuschel Wischmop, als ich sie bekam, in einem vergleichsweise Miniauslauf gehabt, einfach weil die Vermutung bestand, daß sie ein Ü-Ei war ... da hatte sie dann auch keine Bewegung gehabt, um ihre Muskeln schneller aufbauen zu können. Ich sah also nur das Gewicht purzeln ...
Nach etwas mehr wie ein halbes Jahr war der Spuk vorbei und Wuschel Wischmop nahm wieder zu - genauso kontinuierlich, wie sie vorher abgenommen hatte ... und ich hatte gelernt ...

Aufgrund von Wuschel Wischmop hatte ich mir dann leider bei Stupsi keine Gedanken gemacht, als dieser mitten im Winter genau die gleiche Gewichtsentwicklung durchmachte! Nun - Stupsi hätt ich lieber reinholen sollen! Diese Gewichtsabnahme mitten im Winter war alles andere wie gut - kein isolierendes Fett mehr auf den Rippen, noch keine Muskeln zum Warmzittern und ein Meerschwein mit absolutem Haß auf alles, was lange Ohren hat und deshalb eben die Kaninchen nicht als Wärmequelle genutzt hatte ... ich hatte ihn eines Morgens arg unterkühlt im Auslauf gefunden ...
Gut ... er hatte überlebt, da ich ihn offenbar noch rechtzeitig unter die Wärmelampe gepackt hatte - aber das war nicht nötig gewesen! Es fehlte einfach von meiner Warte aus die gründliche Beobachtung, sonst wär mir Stupsi schon vorher aufgefallen ...

Stupsi und Wuschel Wischmop waren beides Extremtypen, vermutlich Beide hoffnungslos überfettet, ohne zuviel Unterhautfett aufgebaut zu haben. Normal ist da eine andere Entwicklung. Aber eines zeigen diese Beiden sehr gut - die Umgewöhnung von Kraft-Trockenfutter auf kein Kraft-Trockenfutter dauert mind. ein halbes Jahr! In diesem halben Jahr kann alles mögliche passieren - sogar daß die Tiere abnehmen ... und wenn sie dann abnehmen, gehören sie einfach nicht mehr in Draußenhaltung, bis der Prozeß abgeschlossen ist.
Fast alle anderen Meerschweinchen, die ich über den Winter bekommen hatte, blieben entweder erstmal über den Winter drinnen, weil es einfach zu kalt war, um ein Meerschweinchen aus überheizter Wohnung in den eisekalten Auslauf zu setzen, oder aber sie hatten sich über den Sommer erstmal an die neue Fütterung und das Klima gewöhnen können ... das ist das eigentliche Geheimnis, nicht so sehr der Platz.

Schaut mal bei euren Meerschweinchen, wann da das Weglassen vom Trockenfutter war und wann der Winter kam ... vielleicht deckt sich hier ja doch einiges mit meinen Beobachtungen.

Es gibt jedoch noch eine Fehlerquelle - sämereienfrei heißt nicht kraftfutterfrei ...
Meine Meerschweinchen bekamen als Kraftfutter genau wie die Kaninchen viel Kohl, Futterrüben und irgendwann sogar Zuckerrübenschnitzel (hab ich lange nicht gewagt zu verfüttern, weil, ist ja so zuckersüß). Diesen und letzten Winter fehlte der Kohl und die Futterrüben, gab nur Mohrrüben - die Meerschweinchen waren alle nicht in der Kondition, wie ich es mit Kohl gewöhnt bin - es war noch im Rahmen, da sie im Kaltstall überwintert haben und nicht auf der Weide und sie außerdem die Kaninchen als lebende Wärmflaschen hatten, aber auffällig wars schon.
Andererseits hatten die Meerschweinchen dieses Jahr im Frühjahr extrem zugelegt, wie ich es nicht gewöhnt bin. Was anders wie sonst war, ist einzig, daß ich eben kaum mehr Wiesenheu (eigentlich nur noch Rotkleeheu, getrocknete Hirsepflanzen und getrocknete Maispflanzen ohne Kolben) verfüttert hatte und konsequent als Rauhfutter Nadelbaum und Schachtelhalm angeboten hatte ...
Der Zusammenhang ist mir hier noch nicht so klar, aber inzwischen hat wirklich jedes Meerschweinchen mind. 100g zum normalen Gewicht zugelegt - es fehlen nun einfach bestimmte Gräser, wie Weidelgras zum Beispiel und ich fütter sehr viel Waldgräser, wie Binsen, Simsen, Seggen bzw an Süßgräsern auch Knaulgras, Quecken, Bambus, Borstgras und Schilf. Durch den höheren Gerbsäuregehalt des Futters durch das viele Gehölz (nun gibts viel Laubbaum und Strauch) sollten sie theoretisch eher abnehmen und nicht zunehmen ... sie sind jedoch allesamt nicht dick, sondern äußerst muskulös, wie ich es selbst von der Weide her nicht kenne - und sie haben definitiv nicht mal ein Viertel so viel Platz wie auf der Weide!

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Re: Trockenfutter bei Außenhaltung

Beitrag von schweinsnase77 » Di 8. Jun 2010, 15:19

Das mit der zeitlichen Umstellung kann bei mir nicht hinkommen ich hab sie Ende Mai bekommen, und da waren sie schon auf rfelativ viel gras umgestellt. die züchterin hat ne eigene Wiese und hat natürlich aus Kostengründen im Sommer lieber Wiese statt Trofu gefüttert. :mrgreen:

UInsofern hielt sich das mit der gewichtsabnahme auch durchaus im Rahmen, aber bei 900g ist definitv Ende. Was für Teddies, Rexe, Shelties und Co nun nicht wirklich ein Zielgewicht ist.

Kohl ( zumindets Blattkohl) gucken meine Schweine genausowenig an wie Eisbergsalat oder auch zweige 8da wird mal dran rumgeknabbert, ist aber hier definitv kein Schweinefutter). generell wird hier nur sehr wenige gefuttert was gerb- oder Oxalsäure enthält. :hm:

Ne mögliche Erklärung wäre vll. die unertschiedlcihe herkunft. Teddies werden ja zumindest in de Zuchtverband wo ich sie her habe, seit sie eingeführt wurden quasi auf Hochleistungschwein getrimmt.
Mit freundlichen Grunzern

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Re: Trockenfutter bei Außenhaltung

Beitrag von Miss Marple » Di 8. Jun 2010, 15:28

schweinsnase77 hat geschrieben:Das mit der zeitlichen Umstellung kann bei mir nicht hinkommen ich hab sie Ende Mai bekommen, und da waren sie schon auf rfelativ viel gras umgestellt. die züchterin hat ne eigene Wiese und hat natürlich aus Kostengründen im Sommer lieber Wiese statt Trockenfutter gefüttert. :mrgreen:
Wieviel hatte Deine Jungmännergruppe den abgenommen, nach dem sie zu Dir kamen?
Ich dachte, nur Deine "Alt"herrenmanschaft hat Gewichtsprobleme. :grübel:

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Re: Trockenfutter bei Außenhaltung

Beitrag von Isa » Di 8. Jun 2010, 15:32

Ein unglaublich interessanter Beitrag! Vielen Dank Murx. :top:
Ich werde mir das heute Abend, wenn ich von der Arbeit zuhause bin, noch einmal durchlesen.

Mein Fjell kommt auch aus Außenhaltung. Er lebte ganz alleine in einem handelsüblichen 1-m-Käfig ohne Schutzhütte auf dem Balkon. Das war der Winter 2008/2009.
Heute Abend dann mehr darüber, wie ich ihn aufnahm, wie es ihm erging, was er zu fressen bekam, etc. ;)


Als ich hier vor Kurzem von rationiert auf ad libitum umgestellt habe, haben erstmal alle kräftig um 50-100g zugenommen.
Mittlerweile hat sich das aber wieder eingependelt und ich muss sagen, sie haben nun ein wunderbares, konstantes Gewicht.
Noch nie zuvor -bei der rationierten Fütterung- gab es KEINE Gewichtsschwankungen.
Abnehmen tut hier keiner, obwohl ich viel Gerbsäure verfüttere; ich hol hier ja nach und nach alles, was mir an Zweigen zwischen die Finger kommt. :D
Zweige machen hier neben den Gräsern den Hauptbestandteil meiner Ernährung aus.

Als ich vor ein paar Jahren das Kuntibunti TroFu weg gelassen habe, konnte ich eine leichte Gewichtsabnahme in der ersten Zeit feststellen. Aber auch das pendelte sich schnell wieder ein.
Nur dass meine Schweinchen sehr viel aktiver wurden! :top:
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Re: Trockenfutter bei Außenhaltung

Beitrag von Murx Pickwick » Di 8. Jun 2010, 16:37

Teddies werden ja zumindest in de Zuchtverband wo ich sie her habe, seit sie eingeführt wurden quasi auf Hochleistungschwein getrimmt.
Ok ... das ist tatsächlich eine mögliche Erklärung ... ich hatte zwar auch immer mal Teddies beigehabt, aber eben keine auf Show getrimmten Tiere, sondern die "Teddies", die für Zoofachgeschäfte in Massen produziert wurden - die haben schon vom Aussehen nicht viel gemein mit den Tieren auf Showen und sind zudem auch noch in Wirklichkeit wilde Mixe aus allem Möglichen, da waren einige Tiere bei, wo ich mir sicher bin, genetisch alle Kräuselhaarvarianten kombiniert vor mir gehabt zu haben ...

Laß mal überlegen ... US-Teddies gibt es ein Jahr länger wie mich, also seit 1967, seit ca. den 80er Jahren ist das Zuchtbuch praktisch geschlossen, es wurden und werden nur noch sehr selten Glatthaar eingekreuzt, da die Einkreuzung stets auf Fellqualität geht ...
Mitte der 90er Jahre müßten die ersten Tiere importiert worden sein ... inzwischen werden sie auch in Deutschland enorm hochgezüchtet. Sind also inzwischen ca. 40 Jahre Hochzucht ... etwas über 40 Generationen.

Könnte also ähnliche Veränderungen im Darmtrakt ergeben haben, wie bei der Zucht auf Größe bei den deutschen Riesenkaninchen und deutschen Riesenschecken ... und da gibts inzwischen auch Linien, die man nicht mehr genauso ernähren kann, wie normale Kaninchen. Wie stark die Veränderungen sind, was sie wirklich bedeuten, welches Fütterungsmanagement tatsächlich möglich ist oder auch nicht oder ob es sich bei dieser Schwerfuttrigkeit sogar ein Hinweis auf eine Schädigung aufgrund der durch Fertigfutter veränderten Muttermilch handelt, ist nicht mal im Ansatz bekannt. Interessiert ja bisher niemanden, ob es überhaupt sowas gibt ...

Bei den CH-Teddies allerdings ist die Zucht nie so geschlossen verlaufen wie bei den US-Teddies, da kommt dann höchstens noch die Muttermilchvariante in Frage ... zwei bis drei Generationen reichen aus, um über die Muttermilch einen veränderten (weil im Grunde genommen geschädigten) Verdauungstrakt und damit verbunden extrem schwerfuttrige Tiere zu bekommen. Diese Tiere sind teilweise tatsächlich nicht mehr in der Lage, die vollen Nährstoffe aus dem Futter herauszubekommen, wenn das Futter nicht aufgeschlossen ist. Es braucht dann wieder 2 - 3 Generationen, damit die ersten Tiere wieder so einwandfreie Muttermilch produzieren können, daß deren Kinder wieder einen absolut robusten und normalen Verdauungstrakt ausbilden können.
An der allgemeinen Fitness lassen sich solche Tiere nicht erkennen, nur an der Schwerfuttigkeit selbst, die eben nach wenigen Generationen naturnaher Ernährung "weggezüchtet" ist.

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Re: Trockenfutter bei Außenhaltung

Beitrag von schweinsnase77 » Di 8. Jun 2010, 16:47

Die rsten Tiere kamen hier genau am 08.05 19996 an, importiert von Siggi Toosen, die mit mir im sleben Verein gezüchtet hat :D

Was natürlich auch bedeutet das da natürlich nen extreme linienzucht gefahren worden ist, und die Viecher in Amiland ja nu auch nicht gerade getreidefrei ernährt worden sind. Dazu kommt das zumindets hier ja nicht nur mit getreidefutter von Seiten der Züchter gefüttert wurde, sondenr auch noch mt Katzenfutter bzw. mit Garnelen.

Ich schau jetzt einfach mal wie sich die bande unter nem bischen Trofu entwickelt, gerade ihr Fell sieht nämlich auch nicht wirklich Top aus.

Mit den anderen Laghaarrassen die heirr nur auf Fell und Körperbau gezüchtet worden sind dürfte es sich ähnlich verhalten. Ich denk man muss wirklich guckkn wie die Tiere auf nur "Grünzeug" reagieren und dann überlegen was man macht. :hm:
Mit freundlichen Grunzern

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Re: Trockenfutter bei Außenhaltung

Beitrag von Isa » Di 8. Jun 2010, 20:02

Nochmal für mich :schäm: : Das hieße dann -im Falle der US-Teddys- dass diese Tierchen über Jahre / Generationen so "verzüchtet" wurden, dass der Verdauungstrakt total Am Ar*** ist?
Sie haben von vorn herein einen so geschädigten Darm, dass sie kaum mehr naturnahe Nahrung aufschlüsseln können und ggf. nur noch mit TroFu klar kommen?
Oh wei. :(

Mein Schlümpfchen ist ein Rex. (Oder eben ne krause Wuschelmischung mit US-Teddy-Anteil ;) )
Sie hatte eigentlich schon seit Jahren eine üble Verdauung.
Als ich dann vor einigen Jahren das TroFu von jetzt auf gleich weg ließ, wurde es besser.
Nicht super, aber besser.
Nun hat sie über die Jahre während dem Älter werden abgenommen.
Ich hab -sehr schlau :? - ihr wieder etwas TroFu gefüttert, damit sie zunimmt.
Hat auch eine gewisse Zeit lang geklappt. Aber nicht lange.
Also TroFu wieder weg gelassen. :crazy:
Das rationierte Gemüse hat sie mal mehr mal weniger gut vertragen.
Aber sehr oft hat sie auf Gurke oder Tomate mit Matschkot reagiert.

Nun fütter ich ja seit einigen Wochen ad libitum.
Hauptbestandteil Gräser und Zweige (Eiche, Esche, Linde, Ahorn, Hainbuche, Hasel, Pappel, Birke).
SEIT JAHREN war Schlümpfchens Verdauung nicht mehr so super!
Sie hatte seitdem nur einmal (!!!) leicht Matschkot.

Zu Fjell:
Er hat wie gesagt einige MOnate in Einzelhaft in einem handelsüblichen Käfig gelebt.
In Außenhaltung, ohne Schutzhütte bei -20°.
Seine Hauptnahrung waren minderwertiges braunes Heu und kunterbuntes TroFu.
Es kam aber auch schon mal vor, dass vergessen wurde zu schauen, ob er noch Essen hat.
Als mein Freund ihn mit hier her brachte, dachte ich dass er aber wohl genährt und riesengroß ist.
Tja, er hatte massig verfilztes Fell. Als ich ihm das abgeschnitten habe, hab ich gesehen, dass er nur Haut und Knochen war. Er war sehr groß und fürchterlich dürr. 681g.
681g hört sich nicht SO wenig an. Aber für seine Körpergröße bzw. Länge war das sehr wenig.
Der TA stellte bei ihm auch noch eine eingefrorene Kaumuskulatur fest.
Hier bei mir im Warmen hab ich ihm das TroFu ersteinmal gelassen und es ihm erst langsam abgewöhnt, als er um die 800g hatte.
Gemüse kannte er gar nicht und hat dementsprechend lange gebraucht, um sich da ran zu wagen.
Paprika z.B. hat er erst nach mehreren Monaten gefressen, nachdem er wohl kapituliert hatte weil ich ihm die JEDEN Tag aufs neue anbot. :jaja:
Heute ist Fjell ein Prachtkerl von knapp 1400g.
Aber er ist nicht fett. Er hat einen schönen festen muskulösen Körper.

Ja, Fjell hat all das bunte TroFu in Außenhaltung gar nichts gebracht. Im Gegenteil.
Laut TA hätte er keine 2 Wochen mehr draußen überlebt.
Sicherlich lag es auch zu einem sehr großen Teil an seiner falschen Unterbringung.
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Re: Trockenfutter bei Außenhaltung

Beitrag von schweinsnase77 » Di 8. Jun 2010, 20:53

Ich denke die "großen" Rassen haben gleich zwei Probleme zumindest manche Exemplare davon (ich schätze die die wirklich seit ewigen Zeiten in Linien gezüchtet wurden.

1. Zum einen können sie anscheinend die Nahrung nicht so gut verwerten, wie sie eigentlich müßten. Ob das jetzt an ner geschädigten Darmstruktur liegt oder einfach ne Zuchtbegleiterscheinung ist oder einfach auch ne Gewöhnung an die "Linientrockenfütterung" kann ich nicht beurteilen. Vll ist es auch ne Kombination aus allen Faktoren. :hm:

2. Ne andere Überlegung ist die (welche du mit Fjell aber eigentlich wiederlegt hast) das die großen Rassen die ja nen Showgewicht von ca 1500g haben um als gut konditioniert zu gelten, es einfach (gerade in reinen Böckchengruppen mit viel Platz) nicht schaffen nur mit Frischfutter und Heu/Trockenkräutern ihren Kalorienbedarf zu decken. Was meiner Meinung nach für diese These spricht ist das seit ich seit 6 Tagen Amico Sonnenblumenkerne mehrmals täglich gebe und seit Samstag auch "Kunterbunti" seit gestern ne merkliche Verbesserung seiner Hautproblematik eingetreten ist, die selbst den TA verblüfft hat :jaja:

Ich wert jetzt einfach mal ne "Testschweinrunde" fahren und schauen was passiert. Also täglich zum ab lib Angebot einfach noch ne kl. Portion Trofu. Weil so wie die 3 großen jetzt (geschoren) aussehne, bekomm ich sie definitv nicht über den Winter in Außenhaltung. Und in Innenhaltung hätte ich keinen Mann mehr :X

Wenn hier einer vom Tierschutz vorbeikommt, denkt er, die Tiere würden nichts zu fressen kriegen :shock:
Mit freundlichen Grunzern

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Re: Trockenfutter bei Außenhaltung

Beitrag von Murx Pickwick » Di 8. Jun 2010, 21:08

Das hieße dann -im Falle der US-Teddys- dass diese Tierchen über Jahre / Generationen so "verzüchtet" wurden, dass der Verdauungstrakt total Am Ar*** ist?
Nicht ganz ... es sind halt die Meerschweinchen nur noch über, die mit diesem unmöglichen Futter noch so gesund blieben, daß sie ein sagenhaft dichtes Fell und viel Größe entwickeln konnten ... sie sind also anpassungsfähiger geworden, was das Futter angeht - aber sie haben dadurch auch ihre Leichtfuttrigkeit eingebüßt ...

Würden wir die US-Teddies weiterhin mit Pellets, Shrimps und Katzenfutter füttern und das die nächsten 10.000 Generationen, hätten wir US-Teddies, die mit dieser Kost extrem gut zurechtkommen - aber eben nicht mehr allein von Gras und Heu leben könnten, sie bräuchten nun plötzlich wenigstens ein wenig aufgeschlossenes Fertigfutter oder doch zumindest irgendwas Tierisches, um gesund zu bleiben ... aber, man könnte sie mit Industriefutter nicht mehr krank füttern ...

Das Gleiche hat ja schonmal in der Geschichte der Meerschweinchen stattgefunden - die Tschudis sind tatsächlich noch reine Grasfresser, die zu ihrer Graskost halt ein paar Kräuter, vielleicht ein paar Wurzeln und halt Rinde und Blätter futtern ... aber im großen und ganzen leben die von Gras. Die kann man nicht mit Gemüse und Heu durchfüttern, die würden davon krank werden, da fehlt zu viel ... und was haben die damaligen Peruaner vor 4.000 Jahren gemacht?
Sie haben einfach diese Grasfresser eingesperrt und sie mit dem gefüttert, was sie selbst entbehren konnten - also nur noch vergleichsweise wenig Gras, dafür aber solche giftigen Sachen wie Kartoffelgrün, Auberginengrün und was halt sonst noch so alles für den Menschen ungenießbar war ... überleben tat der, welcher besonders anpassungsfähig war und inzwischen, nach gut 10.000 Generationen, haben wir Meerschweinchen, die ohne Probleme von Gemüse und Heu leben können!
Aber - sie haben auch etwas eingebüßt - Tschudis fressen nicht nur Gras, sondern auch die nahrhaften Grassamen - also wenn du so willst, Wildgetreide. Der Mensch aber kann diese Grassamen selbst sehr gut verwerten, also gabs fast 10.000 Generationen lang keine Grassamen mehr für die Meerschweinchen - und heute können unsere Hausmeerschweinchen halt nicht mehr so gut mit Grassamen was anfangen, wie noch ihre Vorfahren vor 10.000 Generationen ...

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Re: Trockenfutter bei Außenhaltung

Beitrag von schweinsnase77 » Di 8. Jun 2010, 21:15

Was aber halt wirklich bedeutet das wir durch die ganze Kreuz- und Querzüchterei wirklich Meerschweine haben die vereinzelt nicht mehr mit "nur" Heu und Frischkost klarkommen :grübel:
Mit freundlichen Grunzern

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Re: Trockenfutter bei Außenhaltung

Beitrag von Murx Pickwick » Di 8. Jun 2010, 21:41

Es heißt allerdings leider auch, daß diese vereinzelten oder sogar schon in Reinzucht gezüchteten schwerfuttrigen Meerschweinchen eigentlich mit gar nix mehr richtig gesund gefüttert werden können, sondern egal, wie man es macht, irgendwas schädigts dennoch ... es ist dann nur noch die Frage, was schädigt am wenigsten ... einfach, weil noch nicht genügend Mutationen im Verdauungstrakt hatten auftreten und sich unter den neuen Bedingungen bewähren können.

Ist einfach ne blöde Situation momentan ... heißt also ausprobieren und beobachten, wobei es ganz besonders schwierig ist, da viele Schäden zwar durch eine naturnahe Fütterung reparabel sind, dies jedoch teilweise bis zu zwei Jahre dauert. Und über diese Zeit sind die betroffenen Tiere unter Umständen mit der Fütterung mit Heu, Gras und Gemüse nicht mehr so fit, wie vorher mit dem Katzenfutter und den Pellets.

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Re: Trockenfutter bei Außenhaltung

Beitrag von schweinsnase77 » Di 8. Jun 2010, 21:51

Was mir an der ganzen Diskussion zu denkne gibt: Ich hatte bei doch teilweise sehr großen Bestnad von bis zu 125 Tieren auf einmal nie Darmprobleme. Ich hatte in jetzt über 10 Jahren Schweinchenhaltung (überwiegend mit trofu) nicht ein Schwein mit Verdauungsproblemen. Ich hatte hin und wieder Probleme mit Lungenentzündungen, öfter mit Milben 8haltungsproblematik) und relativ selten (viel weniger als andere züchter) Probelem mit Toxikosen und Pilzen. Lippengrind und Darmparasiten oder Kokzidiosen hatte ich nie. :hm:
Mit freundlichen Grunzern

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Re: Trockenfutter bei Außenhaltung

Beitrag von Murx Pickwick » Di 8. Jun 2010, 22:02

Das waren alles US-Teddies?

Wegen der Lungenentzündung, hast du die Tiere drinnen oder draußen gehalten?
Wäre in dem Zusammenhang sehr wichtig zu wissen, denn Lungenentzündung können auch auf fütterungsbedingte Immunschwächen bestimmter Art hinweisen - und dann hätten wir einen Anhaltspunkt, welcherart Veränderung da stattgefunden hat.

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Re: Trockenfutter bei Außenhaltung

Beitrag von schweinsnase77 » Di 8. Jun 2010, 22:33

*ggg* Nei es war kien einziger US-Teddy dabei, aber zu 97% Zuchtieren aus "stabilen" Zuchtlinien. GH, Ch-Teddies und Rosetten, sowie Texel.

Ich hatte damals Außenhaltung.
Mit freundlichen Grunzern

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Re: Trockenfutter bei Außenhaltung

Beitrag von Murx Pickwick » Di 8. Jun 2010, 22:49

Glatthaar und Rosetten sind mit Sicherheit nicht von dem Hochzuchtproblem betroffen ... aus vernünftigen Zuchten sind jedoch insbesondere die Glatthaar nach meiner Erfahrung äußerst robust, man kann die im Grunde genommen halten, wie man will, die sind eigentlich immer gesund ... :D
Bei den Rosetten hab ich mich zuwenig mit beschäftigt, um da mit der gleichen Sicherheit eine solche Aussage zu treffen ... ich weiß nur, daß es verdammt schwierig ist, diese Wirbel an die richtige Stelle zu züchten, wie sie auf den Ausstellungen verlangt werden, das wars im großen und ganzen dann auch schon mit meinem Rosettenwissen :D

Lungenentzündung tritt normalerweise in Außenhaltungen nicht auf ... bevor ich jetzt jedoch auf falscher Fährte wandle, hattest du mit Styropor isolierte Schutzhäuschen benutzt?
Ansonsten ... könntest du kurz ins Bestandsbuch gucken, wieviel Prozent ca. ne Lungenentzündung hatten?

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Re: Trockenfutter bei Außenhaltung

Beitrag von schweinsnase77 » Do 10. Jun 2010, 17:20

Schutzhäuschen? :pfeif:

Es gab einen isolierten Stall, dazu heu und Stroh und normale Holzhäuschen. Allerdings hab ichs hin und wieder mit dem misten nicht ganz so genau genommen. :schäm: :schäm: :schäm:

Über 6 Jahre waren etwa 30 Schweine betroffen. Teilweise ne ganze Großgruppe mit 12 Tieren, der Rest waren Einzelschweinchen. Die Großgruppe und 5 andere Schweinchen war nen ziemlich agressiver Virus, bei dem der Tod innerhalb Stunden eintrat. Abends/Morgens Schweinchen qiuetschfidel morgens/abends tot :X
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Re: Trockenfutter bei Außenhaltung

Beitrag von Murx Pickwick » Do 10. Jun 2010, 18:02

Abends/Morgens Schweinchen qiuetschfidel morgens/abends tot
Wie ich sowas hasse!
Ich hab über 30 Kaninchen vor Jahren an RHD verloren - zwei Tage nur! Und alle waren quietschfidel, absolut kräftig und robust, vital und jung! Ein paar Stunden später konnte ich beim Sterben zusehen!
Die überlebenden waren dann gleich nen Tag später dran, zwei Tage nur sterbende Tiere, darunter die beste Häsin, die ich je hatte ... ich werd diese zwei Tage nie vergessen!
Und, oh Ironie des Schicksals:
Ich hatte mich gerade für die Impfung entschieden, nachdem ich sehr sorgfältig für und wider abgewogen hatte, der Impftermin wäre nur ne Woche später gewesen! Und nicht nur das, das einzigste überlebende Tier aus diesem Stall war ausgerechnet ein Murkel! Ein Kaninchen, was schon viel zu klein geboren wurde, nur mit ach und krach überlebt hatte und immer kränglich war!

Gut ... genug gejammert, wieder zurück zum Thema ...

Das sind also bei 125 Tieren über den Daumen gepeilte 24% der Tiere ...

Zwei Fragen noch, die einfach zur Bewertung des Ganzen notwendig sind, so klingt das wirklich heftig übel!
1. Mit was war der Stall isoliert? Waren da auch die betroffenen Meerschweinchen zeitweise oder ständig untergebracht?
2. Wie alt waren die betroffenen Tiere, als sie starben?
3. Wurde der Stall mit Zentralheizung beheizt?

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Re: Trockenfutter bei Außenhaltung

Beitrag von schweinsnase77 » Do 10. Jun 2010, 23:50

Insgesamt hatte ich weitaus mehr als 125 Tiere. die waren nur mein einmaliger Höchstbestand. Aber frag mich bitte nicht wieviel Tiere ich in den 6 Jahren hatte, ich hab nämlich keine Unterlagen mehr.
Ich schätze über die 6 Jahre werden es locker 600 Tiere gewesen sein.

Davon ein Stammbestand von ca 25 Tieren, dazu halt "permanent" Würfe ( ich hatte rund 20 Sauen in der Zucht 8mal eine mehr, mal eine weniger), im schlimsten jahr hatte ich durch die Bank weg 4-6 Würfe....ihr könnt euch vorstellen was das Haltungstechnisch bedeutet, wenn eine 5 Weibchengruppe plötzlich zu 35 da hockt. :X

Der Stall war normale 2 Schichtbauweise mit Styropor. 3 Seiten zu, eine offen.
Eher stänidig, im Sommer gings auch mal in den Auslauf.
Das Alter war quer durch die Bank, es waren sowohl Jungtiere als auch Alttiere betroffen, der Großteil aber unter einem Jahr, was aber logisch ist wenn der Kernbestand im prinzip "nur" aus 30 Tieren besteht :pfeif:
Keine Heizung.

Wobei der Großteil der Erkrankungen im Otober november und dann wieder März/April auftrat. Im Winter gab es nur sehr geringfügige Ausfälle.
Mit freundlichen Grunzern

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Re: Trockenfutter bei Außenhaltung

Beitrag von Murx Pickwick » Fr 11. Jun 2010, 00:49

Der Stall war normale 2 Schichtbauweise mit Styropor. 3 Seiten zu, eine offen.
Konntest du nicht schreiben, Kork?

Du teilst mit dem Styropor nur die Erfahrung mit vielen anderen auch - und das Schlimmste ist, mir gehen langsam die Erklärungen aus, denn da waren einige Konstruktionen bei, da kann meine geliebte Schimmelbildung auf Styropor absolut nicht hinkommen, da der Styropor gut durchlüftet und immer trocken blieb.
Aber es ist immer das Gleiche, es treten Erkältungskrankheiten und Lungenentzündung in Außenhaltung fast ausschließlich nur dort auf, wo Styropor als Isoliermaterial eingesetzt wird, beim einen Halter sinds mehr Tiere, die betroffen sind, beim andern sinds weniger ... und noch schlimmer, es gibt Styroporisolierungshalter, die nicht ein einziges erkranktes Tier bei hatten - allerdings hier nur aus der Gruppe der Wenigtierhalter ...

Ok, schade, ich kann dadurch keine Verbindung zur Ernährung konstruieren, wäre unehrlich ... :heul:

Interessant bei dir die Häufung im Frühjahr und Herbst - also in den feuchtkühlen Jahreszeiten ... ich hatte schon häufiger den Verdacht, daß es dort ne Häufung geben könnte, aber nachweisen ließ sich das leider nicht, da die meisten Haltungen halt nur ne Handvoll Schweinchen umfassen ...

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