Wasserrute, Hund lässt Schwanz hängen, Rute hängt im Bogen

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Es gibt Hundehalter, erfahrene Hundehalter und sehr erfahrene Hundehalter.
Nicht jeder kennt sich mit diversen Krankheiten aus.
Selbst als sehr erfahrener Hundehalter kann man nicht alles kennen und wissen.

Alles, was hier im Forum speziell zu Krankheiten, Diagnosen, Medikamenten und deren Dosierungen zu finden ist, sind persönliche Erfahrungen, Tipps und Ratschläge.

Diese Tipps und Ratschläge ersetzen keinen Tierarztbesuch.

Es gibt sehr viele ernst zu nehmende Krankheiten, die man durch Eigenbehandlung/Eigentherapie noch verschlimmern kann.

Es ist daher wichtig, jede Medikamentenabgabe und Therapie unbedingt mit dem Arzt zu besprechen und gemeinsam nach der besten Lösung, für das jeweilige Tier zu suchen.

Also zieht bitte immer einen Tierarzt zu Rate. Selbstverständlich könnt Ihr die hier gegebenen Tipps und Ratschläge mit Eurem Tierarzt besprechen.
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Wasserrute, Hund lässt Schwanz hängen, Rute hängt im Bogen

Beitrag von Nightmoon » So 25. Apr 2010, 10:28

Die Wasserrute; alias Hammelschwanz, Limber Tail (schlaffe Rute), Cold Tail (kalte Rute), Cold Water Tail (Kaltes-Wasser-Rute) und sogar Dead Tail (tote Rute)

Typischer Weise tritt diese Erkrankung allgemein bei Sporthunden, Jagdhunden und sonstigen, sehr aktiven und geforderten Hunden auf, aber auch Hunde, die nur selten gefordert sind, sogenannte "Schön-Wetter-Hunde".
Häufiger, als andere Hunderassen bekommen diese Erkrankung Golden Retriever, Labrador und halt typische Jagdhunderassen, wie Setter, Beagle usw..., aber auch ein Chihuahua kann davon betroffen sein, das ist nicht größenabhängig!
Typisches Alter dieser Ekrankungen ist zwischen 1 und 2 Jahren, kann aber durchaus auch bis zum 10. Lebensjahr auftreten, bei älteren Hunden eher selten, da diese sich von Natur aus zurückhaltener zeigen, was Überbelastungen anbelangt.

Symptome:

Hund lässt Rute bogenförmig hängen. Vergleichbar ist das mit einer Bogenlampe.
Die Rute wird etwas vom Körper weggespreizt und gleichzeitig hängen gelassen.
Allgemein mag der Hund sich nur wenig bewegen, Schwanzwedeln wird nach kurzem Versuch sofort unterlassen, weil es sehr schmerzhaft ist.
"Belämmerter", wehleidiger Blick, Ohren oft angelegt, bis hin zum Schmerzzittern. Man sieht es, dass es Hund nicht gut geht. Die Hunde haben bei allen möglichen Bewegungen starke Schmerzen, was oft auch Versuche die Rutenwurzel zu beknabbern mit sich bringt. Sitzpositionen sind für den Hund schwer einzunehmen, oft "verfallen" sie in die Welpensitzposition. Springversuche scheitern oft kläglich oder werden nur mit extrem großer Mühe oder gar nicht vollzogen.
Der Hund sollte in dem Fall auch nicht springen, da er seine Rute nicht zum Ausgleichen benutzen kann! Das heißt, er kann sein Gleichgewicht nicht aussteuern!
Hinlegen ist ebenso ein Problem, es dauert eine Weile, bis der Hund diese Position eingenommen hat.
Deutlich schwerer zu erkennen ist es bei kupierten Hunden. Ein Abtasten der Rutenwurzel, durch den Tierarzt kann Aufschluss bringen, denn das ist die hauptsächliche Stelle, von wo aus der Schmerz ausgeht.

*** Hier ein Bild dazu, wie das aussieht, keine Sorge, Tessa hatte das nicht, sie diente mir lediglich als Vorlage, für meine Fotomontage. :jaja:
Wasserrute Hund.jpg
Ursachen:

Häufig nach außergewöhnlichen Belastungen, wie:

Wasserspiele, Deckakt, Extremstrecken, wie "plötzliche" Gebirgswanderungen und allgemein bei feucht-kaltem Wetter oder wenn der Hund allgemein zu kalt war, auch Ausdauersport ohne vorherige Erwärmung der Muskulatur kann dazu führen. Längere Zwangshaltung, wie langes Sitzen in Transportboxen in Fahrzeugen, wenn der Hund dabei nicht entspannen kann.
Ebenso Hunde, die nur an den Wochenenden und bei besonders schönem Wetter erhebliche Leistungen erbringen müssen, also untrainierte Hunde. :arg:


Therapie:

Da es eine ziemlich schmerzhafte Angelegenheit für Hund ist, sollte man ihn unbedingt schonen. Ein Tierarztbesuch ist je nach Schweregrad aufzusuchen.
Das Ganze sollte nach zwischen 3 und 5 Tagen abgeklungen sein. Eine deutliche Besserung der Beschwerden sieht man bei optimaler Schonung bereits nach 2 Tagen.
Normaler Weise braucht der Hund dabei oft keine Medikamente, man kann aber ein leichtes schmerz- und entzündungshemmendes Präparat nach Absprache mit dem Tierarzt geben, denn der Tierarzt bestimmt das jeweilige Präparat. Ansonsten wird Traumeel oft empfohlen.

Leider ist diese Erkrankung aus medizinischer Sicht noch nicht komplett erforscht, ich habe hier lediglich meine Erfahrungen dazu niedergeschrieben, die ich selber erlebt oder durch Gespräche mit vielen anderen Hundebesitzern erhalten habe. Sollte also jemand neueste Erkenntnisse dazu haben, dann bitte eine PN an mich oder an einen der Administratoren. Danke.

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Re: Wasserrute, Hund lässt Schwanz hängen, Rute hängt im Bog

Beitrag von Dogmaniac » Mo 26. Apr 2010, 07:57

Häufig ist liegt die ursache auch darin das die Hunde eine Kreuzdarmbeinblockierung haben. Durch die Blockierung sind manchmal auch Nerven betroffen (z.B. N.Ischias), sodaß die Hunde die Rute gar nicht anders bewegen können, auch ist es meißt mechanisch gar nicht anders möglich und durch die Überreizung dauert es sehr lange bis der Hund dieses Symptom nicht mehr zeigt. selbst wenn die Rute wieder normal gehalten wird ist die Blockierung weiterhin vorhanden, denn wenn sie sich so extrem zeigt, dann muss sie von einem Chiropraktiker oder Osteophat deblockiert werden.
www.sporty-dogs.de

Glücklich wer, das was er liebt, voll Mut zu verteidigen wagt.

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Re: Wasserrute, Hund lässt Schwanz hängen, Rute hängt im Bog

Beitrag von Nightmoon » Mo 26. Apr 2010, 15:18

Dankeschön Dogmaniac, das mit den Blockierungen habe ich irgendwie vergessen zu schreiben. :lieb:
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