Weibchen seit 2 Monaten scheinschwanger.

[mausefusses]

Wie der Titel schon sagt, der Einzug der Jungs letzten Sommer hat einiges durcheinander gebracht.
Im Dezember war schon eins der Mädel über ca. 4 Wochen scheinschwanger, ich war dann beim Arzt und hab ihr eine Hormonspritze geben lassen, diese hat auch geholfen.
Nun ist dafür seit 2 Monaten ein anderes Mädel scheinschwanger, das Gesäuge ist leicht geschwollen, kein Milcheinschuß und keine Verhärtung spürbar.
Nester baut sie nicht, sie läuft mit wackelnder Blume durch den Stall und berammelt die Böcke, was sehr lustig aussieht weil das Mädel 2kg wiegt und die Böcke 4kg. Manchmal wird auch Urin gespritzt....
Sollte ich über eine Kastration nachdenken?? Ich werde es jetzt erstmal mit einer Hormonspritze probieren, im akuten Zustand sollte man ja eh nicht kastrieren.

Was meint ihr ?

[lapin]

Das was du beschreibst sind aber keine Anzeichen von Scheinschwangerschaft!!
Das ist normales, dominantes, Rangordnungsverhalten!!!
Wackelnde Blume + Urin spritzen = Revier markieren, besteigen = dominieren

Typische Anzeichen für Scheinschwangerschaft ist eigentlich, stark ausgeprägtes Buddelverhalten, empfindliches reagieren auf Artgenossen und seinen Menschen, Heu rumschleppen, Fell zupfen bishin zum Nestbau (der nicht immer stattfindet).

Ich würde also dementsprechend machen lassen.

[Murx Pickwick]

Einfaches Prinzip bei Kaninchen:
Kein Milcheinschuß, keine Scheinschwangerschaft ...

Was du beobachtest, ist absolut normales Kaninchenverhalten, wenn sie nen Kinderwunsch haben ... da die Rammler sich nicht genügend um die Häsinnen bemühen, bemühen sich halt die Häsinnen um die Rammler. Sie berammeln ihn, sie trietzen sie, sie werden gemobbt, gejagt und und dürfen nicht mehr zur Ruhe kommen, bis sie endlich das tun, wofür Rammler nunmal da sind - rammeln und Babys zeugen.
Da gesunde Kaninchendamen eigentlich grundsätzlich und immer den Wunsch nach Kindern haben und nunmal nur kastrierte Rammler zur Verfügung stehen, müssen die armen Rammler halt extrem drunter leiden ... freu dich doch, daß es deinen Häsinnen offenbar so gut geht.
Hormonspritzen bringen das alles nur durcheinander und schaden mehr, als daß sie was bringen.

Wenn bei mir die amtierenden Rammler nicht so spuren, wie die Häsinnen wollen, siehst du bei mir genau dasselbe Verhalten bei meinen Häsinnen - und scheinschwanger werden die garantiert nicht, sie werden wenn überhaupt, dann richtig schwanger ...

[mausefusses]

Buddeln tut sie auch!

Das Problem ist halt nur das das Tier echt unter Strom steht und auch andere Mädels jagt und das Gesäuge ja auch geschwollen ist.....
nach der Hormonspritze bei dem anderen Mädel ist Ruhe eingekehrt.

[lapin]

Ich persönlich halte sehr wenig von Symptom-unterdrückung...ohne die Ursache dafür zu beachten...
wenn es zum Verhalten der Kaninchen dazu gehört, warum lässt man sie nicht einfach machen?
So weit ich weiß, haben sie genügend Platz und auch genug Unterschlüpfe...sollte es also jemanden extrem nerven, kann er auch abhauen !

Meine Meinung (die eh gegen Hormonspritzen ist )

[mausefusses]

Die Ursache ist doch klar: Da will jemand schwanger werden und ich kann ihr das nicht ermöglichen.
Klar können sie sich aus dem Weg gehen, ein Mädel sitzt aber momentan immer alleine weil es Angst vor dem verrückten Tier hat....und das finde ich etwas schade.

[lapin]

Kann es sein, dass sich dieses Weibchen momentan in einem pubertärem Alter befindet?

[Murx Pickwick]

Du kannst versuchen, einen Bereich so abzutrennen, daß die gemobbte Häsin sich außer Reichweite flüchten kann, ohne verfolgt zu werden ... oft reicht hier eine Barriere aus, welche genau so hoch ist, daß die gemobbte Häsin drüber fliehen kann, die verrückte Häsin jedoch aus Faulheit nicht folgt. Hier mußt du einfach beobachten, von was sich die verrückte Häsin aufhalten läßt, da sind einfach alle Kaninchen unterschiedlich.

Mit dem geschwollenen Gesäuge kommt vor ... einfach aufgrund der unnatürlichen mechanischen Reizung beim berammeln. Das ist nicht weiter gefährlich, solange das Gesäuge weich bleibt.

Die Hormonbehandlungen haben weitreichende und oftmals irreversible Nebenwirkungen, die Wahrscheinlichkeit für Gesäugetumore, Darmtumore und Knochenkrebs steigt mit jeder Hormonbehandlung, weiterhin finden Veränderungen im Skelettapparat, Blutbild und der Gebärmutter statt. Die Nebenwirkungen durch sozialen Streß, den eine verrückte Häsin verbreitet, sind lange nicht so weitreichend.

[mausefusses]

Pubertät sollte mit 4 Jahren ausgestanden sein.

Danke für die Antworten! Dann laß ich sie verrückt sein, zum Glück gibt es im Gehege eine Buddelzone.