Eigelb und entzündliche Erkrankungen beim Hund

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Nicht jeder kennt sich mit diversen Krankheiten aus.
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Alles, was hier im Forum speziell zu Krankheiten, Diagnosen, Medikamenten und deren Dosierungen zu finden ist, sind persönliche Erfahrungen, Tipps und Ratschläge.

Diese Tipps und Ratschläge ersetzen keinen Tierarztbesuch.

Es gibt sehr viele ernst zu nehmende Krankheiten, die man durch Eigenbehandlung/Eigentherapie noch verschlimmern kann.

Es ist daher wichtig, jede Medikamentenabgabe und Therapie unbedingt mit dem Arzt zu besprechen und gemeinsam nach der besten Lösung, für das jeweilige Tier zu suchen.

Also zieht bitte immer einen Tierarzt zu Rate. Selbstverständlich könnt Ihr die hier gegebenen Tipps und Ratschläge mit Eurem Tierarzt besprechen.
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Nightmoon
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Eigelb und entzündliche Erkrankungen beim Hund

Beitrag von Nightmoon » Fr 22. Jan 2010, 09:39

In letzter Zeit ist mir aufgefallen, dass Tessa immer nach der Gabe von Eigelb Probleme mit ihren Gelenken hat.
Also beobachtete ich sie über eine gewisse Zeit und machte mich in alle möglichen Richtungen dazu schlau.

Fazit: Tessa leidet an Arthritis und wenn ich ihr Eigelb, roh oder gekocht gebe, dann bekommt sie promt neue Entzündungen in den Gelenken, was dann die Verabreichung von Kortison wieder mit sich führt. :arg:
Kortison richtig und nur im Notfall angewendet ist ein tolles Medikament, aber eben nichts für den Dauermedikation, denn dann kann es zu den gefürchteten, unerwünschten Nebenwirkungen kommen!

Bis vor Kurzem dachte ich immer, dass das mit dem Eigelb nur für uns Menschen zutrifft, nun weiß ich, dass es auch bei Hunden möglich ist.
Dass Andere bei ihren Lieblingen auch mit darauf achten können, schreibe ich meine Erfahrungen dazu hier auf.
Hunde, die unter einer Bauchspeicheldrüsenentzündung leiden, haben ebenfalls Probleme mit Eigelb, es sollte daher nicht während der Erkrankung gefüttert werden.
Warum das so ist?
Eigelb ist besonders reich an Arachidonsäure. Diese hat leider die Wirkung, dass sie Entzündungen auslösen und/oder extrem verstärken kann. Gefährdet sind daher die Hunde, die unter entzündlichen Erkrankungen des Bewegungsapparates und der inneren Organe leiden.

Der Anteil der Arachidonsäure beträgt z.B. im Eigelb ca. 297 mg/100 g, im Schweineschmalz ca. 1700 mg/100 g, in Schweineleber ca. 870 mg/100 g und in Leberwurst sind es ebenfalls um 230 mg/100 g.

Muskelfleisch hingegen vom Huhn, Schwein oder Rind enthalten gerade Mal zwischen 42 und 120 mg Arachidonsäure pro 100 g Lebensmittel.

Was mich ehrlich gesagt dabei verwundert, ich musste mich ja damit beschäftigen, da ich selber Rheumapatient (rheumatoide Arthritis) bin, dass ich persönlich nur mit Eigelb akute Probleme habe. Ich meide es also und hab es dann immer, wenn wir ein Frühstücksei machten Tessa gegeben. Was für ein Fehler, wie ich feststellen musste. :arg:
Okay, Schweineleber esse ich persönlich nicht so, wohl aber Leberwurst, und auch da passiert nichts. Bei Tessa konnte ich auch keine weiteren so extrem wirkenden Lebensmittel feststellen, bei ihr scheint auch nur das Eigelb extrem zu reagieren, sodass sie anschließend ca. 1 Woche lang mit ihrer Arthritis zu kämpfen hat. :(
Seit dem bekommt sie von mir max. noch gekochtes Einweiß.


Vielleicht habt Ihr damit auch schon Erfahrungen gemacht und könnt auch noch etws dazu beitragen, wann Eure Hunde, mit welcher Erkrankung solche Lebensmittel lieber meiden sollten, da sie Entzündungen auslösen, bzw. verstärken könnten.
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Re: Eigelb und entzündliche Erkrankungen beim Hund

Beitrag von Die Wilde7 » Fr 22. Jan 2010, 09:43

Das ist ja mal wirklich interessant zu lesen.
Ehrlich gesagt hab ich mir darüber noch keine großen Gedanken gemacht, ich wusste zwar das man Eiweis nicht nehmen soll und viele Leute den Hunden sogar einmal die Woche ein Eigelb ins Futter machen.

Jetzt wäre es nur noch wichtig zu erfahren, ob es gesunden Hunden, also Hunde die an keinen Gelenkkrankheiten leiden, irgendwie schaden könnte?

Ich selbst verfüttere überhaupt kein Ei... manche sagen das macht schönes Fell, hierzu nehme ich einfach ein Teelöffel Distelöl den ich als ins Futter tue.

Danke für den Beitrag Moonie!

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Re: Eigelb und entzündliche Erkrankungen beim Hund

Beitrag von freigänger » Fr 22. Jan 2010, 10:08

guten morgen,
wilde, distelöl hab ich in diesem zusammenhang noch nie gehört, ich geb abundanmal einige tropfen leinöl - davon bekommen auch die hasen ~ 1x/mo einige tropfen auf ein zwibackstück.

night, sind unsere hunde zwillinge :o ? den verdacht, daß er ei nicht verträgt hab ich schon lange und keines (trotz starkem haarausfall) gegeben. aufgrund der bauchspeicheldrüsenerkrankung gibts nur mehr reis+huhn. topfen, quark, hüttenkäse wurde zwar vom ta empfohlen, doch verträgt er nicht. ich hab eiweiß in jeglicher form in verdacht.
wirkung bei menschen und ei > werd ich mal beobachten.
sehr interessant deine beobachtugen und erfahrungen.
liebe grüße freigänger

vom 18.6.00 bis 14.4.12 begleitete mich cano treu und in liebe, wie nur ein hund kann. danke cano. Wer wagt, kann verlieren. Wer nicht wagt, hat schon verloren. (b.brecht)

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Re: Eigelb und entzündliche Erkrankungen beim Hund

Beitrag von Murx Pickwick » Fr 22. Jan 2010, 10:37

Noch eine Erfahrung zu Eigelb und Arthritis beim Menschen dazu:
Eigelb von Hühnern, welche weder Legemehl noch Kükenstarter oder ähnliches bekamen, sondern sich ihr Futter ihr Leben lang selbst suchen mußten und nur abends kleine Mengen Getreide bekamen, hat diesen Effekt nicht, es ist also beim Eigelb nicht die Arachidonsäure ... ich vermute hier vielmehr, daß Krankheiten, welche durch das Industriefutter den Hühnern angefüttert wurden, einfach nur über das Ei weitergegeben werden.
Besonders auffällig war das hier bei einem älteren Herrn aus dem Dorf, er hatte seine Hühner immer morgens rausgelassen, die sich ihr Futter suchen lassen und abends sie dann mit Getreide in den Stall gelockt. Im Winter hatte er nur in Milch eingeweichtes Brot, Gemüseabfälle und Getreide zugefüttert, auch da mußten die Hühner sich einen Teil ihres Futters selbst suchen. Er hatte sein Leben lang die Eier gegessen ...
Weil er einfach nicht mehr so kann, hatte er nen Futterautomaten bei den Hühnern reingehängt und angefangen Legemehl zu verfüttern, damit er die Hühner nicht mehr täglich rauslassen mußte - seine Arthritis wurde deutlich schlimmer. Als er wieder seine Hühner wie eh und je fütterte, wurden die Gelenkschmerzen auch wieder deutlich weniger. Da er in der fraglichen Zeit die Hühner dann doch täglich rauslies, kann es auch kaum daran gelegen haben, daß er sich nun weniger bewegte oder so.
Von seinem Arzt wurde das übrigens als Einbildung abgetan - ich selbst glaub da ehrlich gesagt nicht an Einbildung, hat sich nämlich in den letzten Jahren so einiges als ziemlich real herausgestellt, was Patienten an sich beobachtet hatten!

Leider reicht es nicht, einfach auf Bioei umzustellen, denn hier werden die Hühner genauso mit Legemehl und Co gefüttert - und selbst wo nicht, die Hühner leben nicht mehr in einer Gruppe von einem Hahn und ein paar Hennen, sondern werden in Herden gehalten ... und auch das führt zu Veränderungen des Stoffwechsels. Wäre merkwürdig, wenn da das Eigelb nicht von betroffen wäre.

Gesunde Hunde und Menschen sind von der Eigelbproblematik nicht betroffen.

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Re: Eigelb und entzündliche Erkrankungen beim Hund

Beitrag von Nightmoon » Fr 22. Jan 2010, 12:14

Ein sehr interessanter Aspekt Murx, denn ich hab auch schon in diese Richtung gegrübelt.
Egal welche Eier ich zu mir nahm, ich bekam Entzündungen oder sie verstärkten sich. Selbst die Eier, die von glücklichen Hühner, einem Bauern des Vertrauens, wie man so schön sagt. Wenn ich aber an einen besonders schweren Entzündungsanfall von mir zurückdenke (innerhalb von 15 min brach die Entzündung so akut aus, dass ich vor Schmerz bewegungsunfähig war)... :grübel: Dieser, ich nenne ihn mal Anfall, kam nachweislich durch das essen von 2 Spiegeleiern, die ebenso nachweislich von Käfighühnern stammten. Dann kommt dazu, dass ich derartige Entzündungen bei Schmalz, Leberwurst & Co halt noch nicht hatte oder zumindest nicht so, dass ich es darauf zurück führen hätte können.
Bei Tessa waren es Eier aus der Region, die man auch noch mit 0,10 € für den heimischen Bauern spendender Weise mehr belegt. Also Bioeier aus Bodenhaltung. Aber, das wissen wir ja inzwischen alle, hat gar nichts zu heißen. Ich dachte, dass ich uns etwas Gutes damit antue und kaufe die, seit es die hier gibt, weil ich die heimische Landwirtschaft halt lieber unterstütze, als irgend etwas, was ich nicht kenne. Außerdem soll ja die Region auch von ihren Produkten leben können.
Tja, aber ob das wirklich mit Legemehl zusammenhängt? Denkbar wäre es. :hm: Nur wie will man das nacprüfen?
Was mir bei mir selber aufgefallen ist, wenn ich die Eier anderweitig verarbeite, also zum Beispiel reichlich im Kuchen mit verbacke oder Eierkuchen bruzzle und esse oder ins hackfleisch mit reinmische und brate, da passiert gar nichts bei mir. Merkwürdig oder? Wenn das Ei nur so gekocht oder gebraten ist, traue ich mich nicht mehr die zu essen, weil es immer nach hinten losgeht und kranksein kann und will ich mir nicht leisten. :(
Wie könnte man also erfahren, dass die Eier sowas nicht enthalten, bzw. die Hühner natur - Pur aufgewachsen sind und gehalten werden?

Übrigens, dass die Arachidonsäure Entzündungen auslöst, das ist nicht auf meinem Mist gewachsen, das wurde mir in der Rheumaklinik damals schon gesagt. Nur in letzter Zeit bekam ich immer das Grübeln, weil Tessa aus mir schier unerklärlichen Gründen plötzlich sehr häufig Entzündungen in ihren Gelenken bekam, obwohl keine zusätzliche Belastung oder sowas dazu kam. Deswegen beobachtete ich die ganze Sache und bin fest davon überzeugt, dass es mit der Gabe von Eigelb zusammenhängt.
:grübel: An was für einen Stoff das nun im Eigelb wirklich liegt.... Ich bin bisher davon ausgegangen, dass es, wie von meinem Rheumatologen gennannt die Arachidonsäure ist.
Gibt es darüber schon irgendwelche Studien, die auf Anderes hindeuten?

Und ja Murx, bei gesunden Menschen oder Tiere stellt das normal keine Gefahr dar. Zumindest ging ich auch davon bisher immer aus.... man weiß ja nie.... ;)
:jaja:
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Re: Eigelb und entzündliche Erkrankungen beim Hund

Beitrag von chien » Fr 22. Jan 2010, 12:28

Eigelb ist recht Fetthaltig, deshalb meiden Topsportler auch das Eigelb und dagegen schwören sie auf das Eiweiß. Lt. Google hat 100g Eigelb 32g Fett, dagegen Eiweiß grad mal 0.2g.

Ich meine Fett ist grad bei entzündlichen Erkrankungen das Schlimmste was man zu sich nehmen kann, besonders Erkrankungen des Gelenksystemes bzw. Knochen. Daraus könnte man ableiten, dass Eigelb nicht empfehlenswert ist in solchen Fällen.

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Re: Eigelb und entzündliche Erkrankungen beim Hund

Beitrag von Nightmoon » Fr 22. Jan 2010, 17:51

Naja, aber Fett alleine löst mit Sicherheit keine Entzündungen aus. Sonst würde ich heute nicht mehr laufen können. Ich schrieb ja oben weiter, dass ich mit reinem Schmalz keine Probleme hab z.B. . Denn zwischenzeitlich hab ich mehrere Wochen und Monate am Stück das nicht mehr gekonnt, obwohl ich mich schrecklich gesund ernährte. Es muss dann also irgend ein Stoff sein, der ernährungsbedingt ins Hühnerei gelangt, laut Murx, welches eindeutig auf die Fütterung der Legehennen zurückzuführen sei. Nur was? Vielleicht gibt es auch da Parallelen mit der Fütterung von Schweinen? Nur Schweine bekommen kein Legemehl. :grübel:

Im Übrigen kenne und kannte ich viele Sportler, die hauen/hauten sich die Eier komplett in den Shaker, mixen das mit irgendwelchen Pulverchen und Säften und dann ab damit durchs Gurgelchen. :? Ich machte ja früher selber Leistungssport.... von daher. ;)
Sowas muss ich nicht wirklich haben. :kotz:

:jaja:
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Re: Eigelb und entzündliche Erkrankungen beim Hund

Beitrag von Murx Pickwick » Fr 22. Jan 2010, 19:19

Naja ... ob sich der moderne Industrieschweinefraß wirklich so vom Legemehl unterscheidet?
Das sind die gleichen Mineralstoffvormischungen in Grün, da wird ein wenig mehr Eiweiß zugemixt und dort ein wenig mehr Rohfaser ... aber sonst, im Grunde genommen bleibts doch bei stark vermahlenen billigen Industrieabfällen aus dem Nahrungsmittel- und Agrarsektor, die mal gepreßt, mal gepoppt und mal als Pülverchen in den Futtertrog kommen ... im Grunde genommen können wir froh sein, daß inzwischen Klärschlamm und Tiermehl nicht mehr zu den Zutaten eines Industriefutters für Nutztiere gehört ... :roll:

Dazu kommt, daß Schweine als Waldbewohner irgendwo im dunklen Stall vor sich hinvegetieren dürfen oder, wenn sie Glück haben, auf ner Weide ohne Sträucher sich den weggezüchteten Pelz in der Sonne braten lassen dürfen, die Hühner in riesigen Herden, statt in kleinen Familientrupps leben müssen und und und ... es wird doch wirklich gar keine Tierart mehr so gehalten, wie sie noch vor 100 Jahren leben durfte!
Von der Wildform red ich hier besser gar nicht mehr ...

Daß das niemals ohne Auswirkung auf die Qualität des Fleisches, der Eier, des Fettgehaltes usw usf sein kann, liegt doch auf der Hand. Ich finde es jedenfalls keineswegs erstaunlich, daß sich nun beispielsweise herausstellt, daß Tiere, welche wie ihre Vorfahren die letzten 10.000 Generationen leben dürfen, genauso viele ungesättigte Fettsäuren im Fett haben wie Pflanzen! Und das sogar das Muskeleiweiß meßbar anders ist vom Aufbau!

Was ich hierdran wieder merkwürdig finde an unserer heutigen Zeit ... noch vor 100 Jahren war man sich sicher, wer kranke Tiere ißt, wird selbst krank, das war ne Binsenweisheit - und heute wundert man sich, daß bei Genuß unserer krankgefütterten und krankgehaltenen Nutztieren wir und unsere fleischfressenden Haustiere auch erkranken?

Was die Arachidonsäure angeht - die wird gebraucht für das Immunsystem, je stärker das Immunsystem arbeiten soll, desto mehr Arachidonsäure wird gebraucht.
Ob da allerdings der Umkehrschluß erlaubt ist, daß Arachidonsäure dann auch Entzündungen fördert?
Ich weiß es ehrlich gesagt nicht ... ich weiß nur, daß gerade mit solchen falschen Umkehrschlüssen viel Schindluder in der Vergangenheit im Ernährungssektor gemacht wurde. Beispielsweise galt (und gilt in einigen Kreisen der Medizin immer noch) Cholesterin in der Nahrung als schädlich, dabei ist das niemals nachgewiesen worden, das ist nur ne Vermutung von einem Wissenschaftler gewesen, weil bestimmte Erkrankungen stets mit einem hohen Cholesterinspiegel einhergehen!
Inzwischen stellt sich was ganz anderes raus ... wer viel Cholesterin zu sich nimmt, hat nen niedrigen Cholesterinspiegel, ganz ohne Medikamente!

Bei einigen Pflanzen stimmt dieser Umkehrschluß allerdings, Ingwer beispielsweise schwächt das Immunsystem - und ist deshalb gut bei Entzündungen. Meerettich stärkt das Immunsystem - und ist deshalb schlecht bei Entzündungen.

Ähnliche Mythen und Dogmen wie mit Cholesterin auch bei Fett, oder Fleisch ... es gibt nicht eine einzige Studie, die schlüssig nachweisen könnte, daß Fett und Fleisch negative Auswirkungen hat - aber es gibt genügend Leute, auch hochkarätige Wissenschaftler, die dies behaupten! Und das aufgrund von Studien, wo dann Vegetarier und Leute, die wenig Fleisch essen, aber sehr bewußt leben, mit Leuten verglichen wurden, die viel Fleisch essen und gleichzeitig viel rauchen, viel saufen und auch sonst einen sehr ungesunden Lebenswandel haben ... hmmm, bei Zigaretten und auch bei übermäßigem Alkoholgenuß gibts genügend gute Studien, die Hinweise auf eine gesundheitsschädigende Wirkung geben ... die kann dann in solch einer Studie einfach ausgeklammert werden?

Kurzum, wer sich mit Ernährung auseinandersetzt und anfängt, diese ganzen Studien aufmerksam samt Methodenteil und Ergebnisteil zu lesen, wird innerhalb relativ kurzer Zeit feststellen - in Wirklichkeit ist weniger über Ernährung bekannt, wie im Mittelalter!
Und das, obwohl die im Mittelalter nicht mal wußten, daß es Vitamine gibt!

ok ... wo waren wir eigentlich?
Ach ja ... Eigelb ...
Wo ich drauf hinauswollte, ist, daß vieles einfach nicht so ist, wie es scheint. Eier von Hühnern, welche noch im Familienverband leben und sich selbst ihr Futter suchen müssen, gibts bestenfalls noch bei einigen wenigen privaten Geflügelhaltern, im Online-Shop Orkos für sauteures Geld oder irgendwo im Baskenland oder ähnlichen Regionen, die noch nicht so stark Massentierhaltung praktizieren ... unerreichbar für die meisten für uns. So haben wir keinen Vergleich mehr und können nicht mehr ausprobieren, ob das so ist, wie ich vermute oder nicht.
Das Einzige, was man da speziell denen, welche unter Arthritis leiden, raten kann, ist halt, laßt das Eigelb weg ... so blöd es auch klingt.

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Re: Eigelb und entzündliche Erkrankungen beim Hund

Beitrag von Nightmoon » Fr 22. Jan 2010, 20:09

Riiiiichtich... :jaja: Es gibt schließlich mehr alte Säufer, als alte Ärzte. :lach:
Nee, kleiner Scherz. ;)

Genau das meinte ich, dass man gar nicht mehr genau sagen kann, ob es nun wirklich vom Eigelb selber kommt oder der Fehlernährung der Massenproduktionen und -haltung.
Eigentlich wäre es logisch, dass sich das Meiste im Eigelb ansammelt - Gutes, wie auch Schechtes, da in dem Eigelb sich ja neues Leben entwickeln soll. Ist ein Ei befruchtet, geht die Zellteilung Ratz-Fatz, der Bereich wird also bevorzugt versorgt, dass neues Leben entsteht. Macht schon Sinn finde ich.
Murx Pickwick hat geschrieben:Naja ... ob sich der moderne Industrieschweinefraß wirklich so vom Legemehl unterscheidet?
Wohl kaum, denn selbst die Tierkörperverwertung geht zum Teil mit ins Futter und der Kreislauf schließt sich wieder. :?
Murx Pickwick hat geschrieben:Was ich hierdran wieder merkwürdig finde an unserer heutigen Zeit ... noch vor 100 Jahren war man sich sicher, wer kranke Tiere ißt, wird selbst krank, das war ne Binsenweisheit - und heute wundert man sich, daß bei Genuß unserer krankgefütterten und krankgehaltenen Nutztieren wir und unsere fleischfressenden Haustiere auch erkranken?
Eben, alle schreien, dass die Tiere gesund sein müssen, aber mit welchen Mittel sie "gesund gemacht/gehalten" werden - Antibiothikum & Co.. :kotz: Wird dann der "Skandal" "aufgedeckt" dann ist das Geschrei riesig, aber nur solange das Thema aktuell gehalten wird und dann verstummen die Stimmen wieder für eine gewisse Zeit, bis es Jemanden mal wieder aufstößt oder ein Sommerloch in den Medien gestopft werden muss, dass die Leute was zu lesen haben.
Murx Pickwick hat geschrieben:Was die Arachidonsäure angeht - die wird gebraucht für das Immunsystem, je stärker das Immunsystem arbeiten soll, desto mehr Arachidonsäure wird gebraucht.
Wie kannst Du dir da eigentlich noch sicher sein, dass die Säure diese Aufgabe wirklich bewerkstelligt?
;) Kleine ironische Frage am Rande. :jaja: :X
Murx Pickwick hat geschrieben:Kurzum, wer sich mit Ernährung auseinandersetzt und anfängt, diese ganzen Studien aufmerksam samt Methodenteil und Ergebnisteil zu lesen, wird innerhalb relativ kurzer Zeit feststellen - in Wirklichkeit ist weniger über Ernährung bekannt, wie im Mittelalter!
Und das, obwohl die im Mittelalter nicht mal wußten, daß es Vitamine gibt!
Vitamine, gutes Stichwort, wenn auch etwas vom Thema ab...

Neueste Studien besagen wieder, dass sämtliche Vitaminpräparate völlig unnütz sind, weil man alles mit ganz normaler Ernährung abdecken kann. Man muss sich also kein Bein ausreißen und Massen von sowas in sich reinschaufeln, um sich gesund zu halten.

Sorry, aber die Wissenschaft da festgestellt hat - wow - alle Achtung! :klatsch: :roll:
Da fragt man sich echt, wie unsere Vorfahren es wohl schafften zu überleben, so ganz ohne künstlicher Vitamine und Südfrüchte. Ja, mag sein, sie lebten dafür nicht so lang, aber dafür gab es auch wesentlich weniger Medikamente, womit ersthaftere oder für uns heute leichte Erkrankungen nicht mal eben so geheilt werden konnten. Ich würde also die niedrigere Lebenserwartung nicht zwangsläufig auf Vitaminmangel legen, es waren doch nicht alle Seefahrer, die an Skorbut litten.
Künstliche Vitamine sind normal nicht dazu gedacht, dass man damit eine vollwertige Ernährung ersetzt, sie dienen lediglich dazu, um Defizite durch Krankheiten usw. schneller und besser ausgleichen zu können. Ebenso unterstützen sie Heilungsprozesse, Stoffwechsel und was weiß ich alles. Die Erklärung dazu würde den Rahmen sprengen.

Nun gut, zurück zum eigentlichen Thema. Mir war es wichtig zu sagen, welche Erfahrungen ich mit Eigelb und dessen Fütterung an Tessa, die an Arthritis erkrankt ist Euch mitzuteilen, dass andere Hundehalter in diesem Punkt aufpassen können bzw. darauf achten können, ob bei ihnen auch ein unmittelbarer Zusammenhang besteht.

Gut zu wissen, dass die Möglichkeit besteht und auch noch andere Faktoren eine tragende Rolle bei diesem Thema spielen kann oder sogar spielt. Die Vermutung liegt nahe.

Es wäre schön, wenn Andere ihre Erfahrungen zu diesem Thema auch schreiben könnten. Wer weiß, vielleicht kommen wir so der Sache irgendwann eindeutig näher. :hm:
Murx Pickwick hat geschrieben:Das Einzige, was man da speziell denen, welche unter Arthritis leiden, raten kann, ist halt, laßt das Eigelb weg ... so blöd es auch klingt.
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Übrigens Wildi, das mit dem Eiweiß, ich halte das ehrlich gesagt auch für eine Art Mythos. In der natur macht sich auch kein Wolf, Fuchs oder Wildhund die Mühe und trennt das Eiweiß vom Eigelb. Da wird alles weggeputzt, was das Ei hergibt, oft sogar noch die Schale gleich mit, um Calcium zu gewinnen.
Tessa verträgt Eiweiß nur gekocht, roh bekommt sie Durchfall.
Mögliche Ursache dafür könnte sein, dass Hunde wohl das Roheiweiß nicht aufspalten können?!?
Was aber die Wildtheorie wieder durcheinanderwürfelt.

:arg: Trotzdem, ich hab noch keinen Dingo gesehen, der die Eier vorher trennt, ehe er die verschlingt. :lach:
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