Hunde und Depressionen - mein Hund hat Depris?

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Es gibt Hundehalter, erfahrene Hundehalter und sehr erfahrene Hundehalter.
Nicht jeder kennt sich mit diversen Krankheiten aus.
Selbst als sehr erfahrener Hundehalter kann man nicht alles kennen und wissen.

Alles, was hier im Forum speziell zu Krankheiten, Diagnosen, Medikamenten und deren Dosierungen zu finden ist, sind persönliche Erfahrungen, Tipps und Ratschläge.

Diese Tipps und Ratschläge ersetzen keinen Tierarztbesuch.

Es gibt sehr viele ernst zu nehmende Krankheiten, die man durch Eigenbehandlung/Eigentherapie noch verschlimmern kann.

Es ist daher wichtig, jede Medikamentenabgabe und Therapie unbedingt mit dem Arzt zu besprechen und gemeinsam nach der besten Lösung, für das jeweilige Tier zu suchen.

Also zieht bitte immer einen Tierarzt zu Rate. Selbstverständlich könnt Ihr die hier gegebenen Tipps und Ratschläge mit Eurem Tierarzt besprechen.
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Hunde und Depressionen - mein Hund hat Depris?

Beitrag von Nightmoon » Fr 5. Dez 2008, 19:24

Einige werden jetzt vielleicht etwas überrascht sein, dass Hunde auch Depressionen bekommen können, aber es ist Fakt.

Wichtig ist, dass man es auch erkennt!
Als Depression kann man so einen teilnahmslosen Zustand bezeichnen, wenn er mind. 8 Tage und länger anhält.

Depressionen spielen sich bei Hunden ähnlich wie beim Menschen ab.

Mögliche Symptome:

*Niedergeschlagenheit/Antriebslosigkeit
*liegt nur im Korb/Schlafplatz rum
*spielt und tobt kaum oder gar nicht
*verzichtet auf Leckerlies
*uriniert und kotet plötzlich wieder im Schlaf (akutere Form)
* winselt und fiept im Schlaf, schreckt hoch, danach Verstörtheit (akutere Form)
*Gassirunden werden auf das Nötigste beschränkt
*schläft viel
*verweigert Futter
*bleibt plötzlich nicht mehr allein, macht dann Terror, wie Wände und Türen zerkratzen, Teppiche zerlegen...
*allgemeine Gleichgültigkeit, er bewegt sich nur noch, weil Frauchen oder Herrchen darauf bestehen.
Die Rute hängt dabei oft schlaff herunter.

Als Auslöser kommen ebenfalls, wie beim Menschen ähnliche Gründe dafür in Frage.

Mögliche Auslöser für Depressionen:

*Stress, zu viele Umwelteinflüsse, kommt nicht zur Ruhe
*fehlende Harmonie zwischen Hunden und den Besitzern, Hundi fühlt sich unverstanden und/oder nicht integriert ins Rudel
*fehlende Streicheleinheiten - wird nicht oder kaum beachtet
*allgemeine Ängste (wenn Hund nicht gelernt hat in vielen Situationen relaxt zu bleiben)
* fehlende Sozialisierungsphase
*Krankheit
*Änderung gewohnter Tagesabläufe
*Änderung heißgeliebter Gassirunden oder deren Verkürzung
*fehlende Gassirunden
*Bewegungsmangel
*Herrchen oder Frauchen sind verstorben
*Hund wurde ausgesetzt
*muss plötzlich alleine oder sehr lange alleine bleiben
*Bezugsperson fehlt plötzlich
*Hund wird regelmäßig misshandelt/geschlagen/grob behandelt/angebrüllt
*Unfälle
*schwere Angriffe von andern Hunden

*und ganz wichtig... Herrchen oder Frauchen leiden selber an starken Depressionen!
Hunde haben die Eigenschaft, das Verhaltensmuster von Herrchen und Frauchen zu übernehmen. Von daher ist es wichtig, dass man aufpasst, wenn man selber unter Depressionen leidet, dass Hundi nicht auch in Depris verfällt.

Was kann man dagegen tun?

Wenn man merkt, dass es dem Hund nicht so gut geht, sollte man immer zuerst einen Tierarzt aufsuchen. Schon um rauszufinden, ob nicht doch eine Krankheit der Auslöser für das Verhalten ist!
Wenn eine Krankheit ausgeschlossen ist:
Ein Tierarzt kann mit leichteren Mitteln, wie einer Bachblütentherapie versuchen, ob Hundi "sich wieder fängt".
Später dann eventuell Psychopharmaka verabreichen, aber nur vom Tierarzt verschriebene!!! Bitte keine Selbsttherapie!!!

Wenn Nichts mehr hilft, dann ab zu einem Tierpsychologen, manchmal hilft auch schon ein guter Tiertrainer, denn nicht in jedem Fall liegt es auch an dem Hund, sondern eher an dem Halter, ohne dass er es selbst weiß/bemerkt.

© Nightmoon & tierpla.net 2008
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Meine süße kleine Tessamaus, ich hab dir immer versprochen, dich nicht leiden zu lassen, ich hoffe Du verzeihst mir.[/align]

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Re: Hunde und Depressionen - mein Hund hat Depris?

Beitrag von Nightmoon » Mi 20. Jan 2010, 14:45

Das ist eine tolle Ergänzung zum Thema.
Dankeschön an Lightning

© Lightning 2010

Depressionen - und 15 Methoden um seinen Hund wieder glücklich zu machen.

Depressionen sind bei Hunden nun wirklich keine Seltenheit.Verurscht werden können diese durch Krankheit,Einsamkeit,mangelnde Bewegung oder auch durch die Dunkelheit vom Winter.Aber auch Veränderungen im Leben wie der Tod eines langjährigen Freundes oder der Umzug in ein neues Zuhause können Depressionen verursachen.Aber es gibt ein paar Maßnahmen,die dem Hund helfen können und ihn wieder munter machen.

Tägliche Spielstunden
Ausgiebiges Spielen mit dem Hund kann ihn auf andere Gedanken bringen.Manchmal mag er es auch,wenn er gekitzelt wird,so merkt er,dass is völlig in Ordnung ist,fröhlich und gelassen zu sein.

Gesellschaft aus dem Spiegel
Manche Hunde bekommen das Gefühl nicht mehr so alleine zu sein,wenn man ihnen einen Spiegel auf den Boden stellt und er sich selbst angucken kann.

Den Problemen weglaufen
Lange Ausflüge sind jetzt genau das Richtige.Der Hund bekommt nicht nur Bewegung und frische Luft,beim Laufen werden Endorphine freigesetzt,die das Wohlbefinden des Hundes steigern.

Die Depressionen nicht belohnen
Das schlimmste was man jetzt machen kann,ist den depressiven Hund "trösten".Wenn man den Hund jetzt für sein Verhalten belohnt,ist die Warscheinlichkeit,dass es schlimmer wird sehr hoch.Natürlich muss man seinem Hund Zuneigung geben,aber auf eine fröhliche Art,so wird der Hund warscheinlich auch wieder fröhlicher.

Freunde mit einbeziehen
Hunde werden oft depressiv,wenn jemand Neues in das Leben des Besitzers tritt.Das kann entweder ein neuer Partner oder ein neues Haustier sein.Hunde hängen generell sehr an ihrem Menschen und wollen diesen nicht mit jemand anderem teilen.Es gibt aber eine Strategie,wie man den Hund an das neue Gesicht gewöhnen kann.Man ignoriert den Hund kurz,wenn man mit ihm alleine ist.Wenn dann der neue Partner oder das neue Haustier kommt,muss man sich ganz besonders um den Hund kümmern.Am Besten man spielt mit ihm und verwöhnt ihn mit Leckerchen.Der Hund wird bald den Neuen mit Spass verbinden und sich dann auch wieder besser fühlen.

Familienzuwachs
Ein Baby kann manche Hunde sehr eifersüchtig und deprimiert machen.Man sollte den Hund nicht unvorbereitet mit den Baby konfrontieren.Ein Tipp dafür wäre,dass Babypuder oder Öl schon während der Schwangerschaft zu benutzen,damit der Hund sich an den Geruch gewöhnen kann.Ein zweiter Tipp an das Rantasten wäre zB. eine Kassette oder CD mit Babygeschrei abspielen,so gewöhnt sich der Hund schon an dieses nervtötende Geräusch.

Den Hund teilhaben lassen
Wenn man dem Hund den Zutritt in das Kinderzimmer verweigert,sich nur noch hinter verschlossenen Türen um das Kind kümmert,ist es nicht wunderlich,wenn Probleme auftauchen.Gut wäre es den Hund unter Aufsicht mit in das Zimmer zu nehmen und ihm auch hin und wieder Aufmerksamkeit schenken.

Ein Stück Heimat mitnehmen
Der Umzug in ein neues Zuhause kann auf den Hund sehr deprimierend wirken.Um dem Hund den Umzug zu erleichtern,nimmt man eine gewöhnliche Transportbox mit seiner Lieblingsdecke oder Lieblingsspielzeug mit.Es ist sehr wichtig für das Tier einen sicheren und vorallem vertrauten Zufluchtsort zu haben.

Für angenehme Überraschungen sorgen
Hunde fühlen sich dort zuhause, wo es vertraut riecht und auch schmeckt.Um dem Hund die neue Wohnung bzw. das neue Zuhause schmeckhaft zu machen,kann man überall in der Wohnung verteilt Spielzeug und Leckerchen präparieren.So kann der Hund im neuen Zuhause auf Entdeckungtour gehen und sein neues Zuhause in ganzer Ruhe kennenlernen.

Zuhause anrufen
Es gibt viele Hunde die sich sehr alleine fühlen,wenn das Herrchen den ganzen Tag nicht zuhause ist.Da gibt es eine Alternative.Man kann zuhause anrufen und auf den Anrufbeantworter sprechen,so hört der Hund die vertraute Stimme.Man kann natürlich auch seine Stimme auf ein Band aufnehmen und abspielen lassen.Der Hund wird sich warscheinlich wohler fühlen und sich nicht mehr so alleine fühlen.

Der Hund braucht Trauerzeit
Es ist nich selten,dass Hunde einem verstorbenden oder weggelaufenem Gefährten hinterhertrauern.Auch Hunde können wie wir Menschen an einem Artgenossen hängen.In diesem Fall muss man die Trauer respektieren und dem Hund viel Liebe und Aufmerksamkeit schenken,damit er gut über diese Zeit hinwegkommt.

Für Ersatz sorgen
Manche Hunde sind froh darüber,wenn man ihnen einen neuen Freund ins Haus holt.Dieser kann den trauernden Hund dann etwas ablenken.

Neue Wege gehen
Das heißt nicht immer den gleichen Weg mit dem Hund gehen,sondern auch mal neue Routen entdecken. - Man muss für Abwechslung sorgen.Eine neue Umgebung kann helfen den Hund von seinen Depressionen zu befreien.

Abwesend - vertreten lassen
Hunde sind gesellige Tiere,die das Alleinsein nicht gut vertragen.Eine mögliche Alternative dafür wäre zB. der Besuch eines bekannten Nachbarn,während man auf der Arbeit ist.Dies wird dem Hund sicherlich eine Freude machen.

Eine Party geben
Alle Hunde lieben Aufregung und ihre Depressionen verschwinden wenn ihre Freunde zu Besuch sind.In diesem Fall kann man eine "Party" für den Hund machen,bei em all seine Hundefreunde eingeladen sind.Dies wird den Hund auf andere Gedanken bringen.


So ich habe mir viel Mühe gegeben,und ich hoffe es gefällt euch.
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Meine süße kleine Tessamaus, ich hab dir immer versprochen, dich nicht leiden zu lassen, ich hoffe Du verzeihst mir.[/align]

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