Wie gefährlich kann ein Otter usw. für einen Hund werden?

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Wie gefährlich kann ein Otter usw. für einen Hund werden?

Beitrag von Grashüpfer » Mo 24. Aug 2009, 11:49

Was kann ihm schlimmsten Fall eine Otter, eine Bisamratte oder ein Biber mit einem schwimmenden Hund anstellen?

Mir ist nämlich letztes Jahr folgendes passiert:

Meine Hunde (totale Wasserraten, wenn die Wasser sehen, schalten die auf Durchzug) sind in einen Bach schwimmen gegangen.
Mein Rüde schwimmt so fröhlich pfeiffend vor sich hin, während Madame schon am Ufer war, als ich auf einmal direkt auf meinen Rüden ein Vieh zu schwimmen sah, gut getarnt, kaum sichtbar (aber ein goldiges Tierchen, ehrlich, ich habe zwar nur die Augen, die Schnurrhaare und die überaus niedlichen Öhrchen gesehen, restlicher Körper war komplett in Wasser getaucht, aber das Gesichtchen sah aus wie ein Seehund, voll süß). Naja, aber mein Hund, der ja immer mit sämtlichen Lebewesen dieser Welt versucht Freundschaft zu schließen, schwamm ebenfalls auf das Tier zu. So einen halben Meter bevor sie sich "Küsschen" geben konnte, tauchte das Vieh unter, mein Hund zappelte, schwamm kurz danach uns Ufer und kam Blutüberströmt aus dem Wasser raus.

Letztendlich hatte er nur einen mittleren Biss am Hinterschenkel der geklammert werden konnte. Das viele Blut war nur durch das Wasser verdünnt und hat sich dadurch über den Hund verteilt.

Kann so was auch tötlich ausgehen? Hätte das Tier, was immer es war, meinen Hund unter Wasser ziehen können? Einen Biber schließe ich aus, da ich nirgends Biberbauten sah.
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Re: Wie gefährlich kann ein Otter usw. für einen Hund werden

Beitrag von Murx Pickwick » Mo 24. Aug 2009, 12:49

1. Was dir da passiert ist, ist so häufig, wie ein ernstgemeinter Angriff seitens eines Kaninchens auf einen Hund, sowas gibt es zwar, aber normal ist das nicht
2. Es kommt ganz auf Größe und Behaarung deines Hundes drauf an, ob und wieviel ihm dabei passieren kann

Will sagen:
Ein Chihuahua kann leicht von einer Bisamratte im Wasser getötet werden, ein ungeschorener Komondor dagegen ertrinkt eher, weil sein Fell sich so schwer mit Wasser vollsaugt, daß er untergeht, als daß ihm ein Tier im Wasser was anhaben könnte.

Prinzipiell können Bisse zu schweren Entzündungen führen, welche generell eben unbehandelt zum Tode führen können - aber ich denke, hier erkennt man doch als Hundehalter selbst, wann es Zeit ist, zum TA zu marschieren ...

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Re: Wie gefährlich kann ein Otter usw. für einen Hund werden

Beitrag von chien » Mo 24. Aug 2009, 13:04

Ein Otter kann zwischen 10 und 25 KG auf die Waage bringen (auch mehr, allerdings nicht in unseren Breitengraden hab ich mir von moony sagen lassen ;) ), je nach Art und Beschaffenheit, grad wenn es um die Verteidigung von Nachwuchs oder Ähnliches geht, würde ich da schon eine potenzielle Gefahr für den Hund sehen. Der Hund ist im Wasser überhauptnicht in seinem Element und demnach völlig überfordert.

Biber dito.

Die Bisamratte dürfte nicht so die Gefahr sein, hier kann sicherlich wie oben auch schon erwähnt eher zu entzündichen Bissen etc. kommen, die aber bei rechtzeitiger und richtiger Behandlung nicht mehr als Narben hinterlassen dürften ;)

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Re: Wie gefährlich kann ein Otter usw. für einen Hund werden

Beitrag von Nightmoon » Mo 24. Aug 2009, 20:38

Uih, Bisamratten sind auch angriffslustige Tiere. Vor allem wenn es darum geht, ihre Jungen zu beschützen. Ein Bekannter von mir wurde von einer angegriffen, nur weil er das Gras am Grabenrand mähte. Es hätte nicht viel gefehlt und sie hätte ihm den Finger abgebissen. So fehlte ihm lediglich "nur" eine Fingerspitze.
Sie haben eine ziemlich große Beißkraft, welche durch die superscharfen Zähne noch verstärkt wird.

Hat der arme Hund nicht gewinselt oder gejault? Oder wurde er panisch beim/oder nach dem Angriff? :(
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Re: Wie gefährlich kann ein Otter usw. für einen Hund werden

Beitrag von Grashüpfer » Di 25. Aug 2009, 08:36

Murx Pickwick hat geschrieben:1.

Will sagen:
Ein Chihuahua kann leicht von einer Bisamratte im Wasser getötet werden, ein ungeschorener Komondor dagegen ertrinkt eher, weil sein Fell sich so schwer mit Wasser vollsaugt, daß er untergeht, als daß ihm ein Tier im Wasser was anhaben könnte.
Das stimmt. Mir ging es hauptsächlich um die Frage, wie angriffslustig sind diese Tiere. Habe mich wohl ein wenig unglücklich ausgedrückt. Ich habe übrigens Weiße Schäferhunde.

@Nightmoon: Mein tapferes Bubchen hat echt schon viel mit gemacht in seinem Leben, aber gewinselt hat er noch nie.

Als das Tierchen untertauchte bin ich davon ausgegangen es schwimmt einfach weg. Aber untertauchen, sich unsichtbar machen, unter dem Hund durch schwimmern und dann hinten rein beißen ist total hinterhältig. :sauer:

Er hatte schon heftig gestrampelt, ich vermute, dass war zu dem Zeitpunkt, als er eben spürte, dass er gebissen wurde. Aber das strampeln zeigt ja auch, dass das Vieh nicht nur gebissen und gleich wieder los gelassen hat, sondern es sich wohl "fest gebissen" haben muss. Er zappelte schon heftig. Das könnte man evtl. als Panik bezeichnen. Als er frei war, kam er sofort aus dem Wasser. Setzte sich hin schaute mich an. Er wirkte schon leicht irritiert, aber kein Gewinsel oder Gejaule. Ich war über das viele Blut total erschrocken, denn so was passiert ja immer, wenn man km weit vom Auto oder von zu Hause weg ist. Und einen 30 kg Hund über mehrere km tragen? Als ich dann raus gefunden habe, wo der Biss ist, habe ich ihn animiert zum Laufen, die ersten paar Schritte lief er irgendwie taumelnd, zittrig, verunsichert. Er blieb dann noch mal kurz stehen, schleckte sich, aber dann ist er ganz normal bis zum Auto weitergelaufen und wir direkt zum TA.

Wann haben Otter, Bisamratten und Biber eigentlich ihren Nachwuchs?

Sind sie auch ohne Nachwuchs angriffslustig?

Das mit deinem Bekannten, Nightmoon, ist ja Horror. Gott sei Dank ist nicht mehr passiert. Da hat er echt Glück gehabt. Siedeln sich diese "Menschenfressende Tiere" nur in fliesendem Gewässer an, oder auch in Teichen und Seen?
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Re: Wie gefährlich kann ein Otter usw. für einen Hund werden

Beitrag von Nightmoon » Di 25. Aug 2009, 18:51

Oh je, na bloß gut, dass er es noch gut wieder zurück zum Ufer schaffte.
sunshine hat geschrieben:Wann haben Otter, Bisamratten und Biber eigentlich ihren Nachwuchs?

Sind sie auch ohne Nachwuchs angriffslustig?

Das mit deinem Bekannten, Nightmoon, ist ja Horror. Gott sei Dank ist nicht mehr passiert. Da hat er echt Glück gehabt. Siedeln sich diese "Menschenfressende Tiere" nur in fliesendem Gewässer an, oder auch in Teichen und Seen?
Ich fange mal von hinten an.
Alle drei Tierarten leben bevorzugt in Feuchtgebieten, wie Sümpfen, Teiche, an Bächen oder Seen.
Von der Bisamratte weiß ich, dass sie ihr Gebiet "bis aufs Blut" verteidigt, wenn es sein muss, noch extremer, wenn sie Junge hat. Die Wurfzeit geht bei ihr übers ganze Jahr. Bisamratten können schon ziemlich groß werden, deswegen besteht für Unwissende auch Verwechslungsgefahr mit Ottern, gerade der Otter, der liebend gerne in stilleren Gewässern lebt sieht meiner Meinung der Bisamratte schon recht ähnlich. Diese haben auch übers gesamte Jahr verteilt ihre Paarungsbereitschaft und dem entsprechend halt Wurfzeiten, die man nicht festmachen kann.
Mit Bibern kenne ich mich nur wenig aus. Obwohl es die in unserer Gegend, in meiner Kindheit öfter gab. Ich glaube fast, dass die einfach zu scheu sind und sich vor Menschen eher verkrümeln. Aber, ein Biber bringt locker zwischen 20 und 30 kg auf die Waage. ich schätze, dass da Dein Hund weniger Chancen gehabt hätte. Seine Fortpflanzungszeit ist eher Anfang des Jahres bis in den Frühling.
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Re: Wie gefährlich kann ein Otter usw. für einen Hund werden

Beitrag von Grashüpfer » Di 25. Aug 2009, 19:21

Danke Nightmoon für die Infos. Jetzt hoffe ich nur, dass sich die lieben Tierchen nicht in meinem extra für den Hund angelegten Teich ansiedeln werden. Der ist nämlich von drei Seiten total naturmäßig und leicht sumpfig zu gewachsen. (Ich glaube ich gehe da mal vorischtshalber mit dem Freischneider durch).

Irgendwo muss ich doch meine Lieblinge unbedenklich baden lassen können.
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