04.06.09, 22 Uhr:
Heute war Itchy's Kastra. Ich hab extra erwähnt, dass ich Inhalationsnarkose wünsche. Um 16.30 war ich dort, um 17 Uhr hatte ich den Termin. Auf einmal nahm die Sprechstundenhilfe die TB mit und stellte sie in den Aufwachraum. OK, ich dachte mir noch nicht dabei. Um 17.30 fragte ich dann mal nach, wann ich denn endlich dran käme. Sie sagte mir, dass der TA schon operiert. Ich hab nochmal gefragt, ob sie denn an die Inhalationsnarkose gedachte haben. "Ja, natürlich."
Um 18.30 sagte mir der TA, dass er fertig sei und er sie noch etwas wegen der Atmung beobachten möchte. Um 19 Uhr gab er sie mir mit. Itchy war noch völlig in Narkose, aber das sei ok so. Ich Dummerchen hab dem TA vertraut.
Jetzt sitzt ich hier und hab sie schon in eine Decke und eine Wärmedecke gewickelt und noch eine Decke drüber, weil sie total abgekühlt ist und einfach nicht wach wird. Jetzt zumindest mal ganz langsam (kaum merkbar) das Näschen.
ICH KÖNNT KOTZEN!!! LÄUFT DENN BEI MIR GAR NICHTS MEHR NORMAL!!!
Ich hab vorher Temperatur gemessen. 34,5 °C
Jetzt, wo die Wärmedecke richtig warm wird, hat sie mal von selbst den Kopf gedreht.
22.30 Uhr:
Ich hab ihr mal 10 ml lauwarmen Kräutertee eingeflösst (evtl sind 5ml daneben gegangen). Jetzt kann sie schon mal das Köpfchen bewegen und wegziehen, wenn sie nix mehr mag.
23 Uhr:
Vorhin hat sie sich aus den Decken bfreit und auch gepinkelt. Jetzt liegt sie in der TB mit Decken und Wärmflasche. Honig ist drin, ca. 5ml Tee mit Päppelpulver ist drin und 20 ml NaCl
23.30 Uhr:
Jetzt liegt sie in der TB und außer dem Näschen geht nix.
0 Uhr:
Mein Freund kam grad heim. Wir fahren jetzt hier in die Tierklinik zum Notdienst
5.6.09, 8 Uhr:
In der TK hat man sie noch gepäppelt, ihr Infusion und noch was für den Kreislauf gegeben.
Zudem andern TA geh ich nie wieder und werde da heut auch anrufen.
Sie hat die Nacht in der Box mit Wärmeflasche verbracht. In der TK hatte sie um 1 Uhr 39,... °C und der Puls war normal. Um 4 Uhr hab ich sie wieder gepäppelt, weil sie selbst nichts fraß. Jetzt hab ich sie mal rausgelassen, aber sie will immer noch nix fressen. Hab sie nochmal gepäppelt und ihr Sab gegeben. Den Kastrabody hab ich jetzt ausgezogen, damit sie sich richtig putzen kann. Der war hinten ganz nass. Sie taumelt noch und wenn ich sie anfasse, zittert sie. Sie ist aber sowieso mein Panikhasi und hat Angst vor Menschen.
Ich nehme nicht an, dass ich sie wieder zu Hugo ins Gehege setzen kann in der Hoffnung, dass sie dann ohne Stress fressen wird?
Für heute hab ich mich krank gemeldet. Kopfschmerzen habe ich sowieso.
Hab sie mal wieder ins Gehege gesetzt. Sie fiebt immer so komisch, wenn Hugo auf sie zu kommt. Als ob sie Angst vor ihm hätte. Er wollt sie sauber lecken. Als sie es nicht geschafft hat, aufs Häuschen zu srpingen, ist sie nun in die große Käfigunterschale gehüpft und ruht sich da jetzt aus. Hugo ist ihr mal nicht gefolgt.
Sie sitzt ruhig und halbwegs entspannt in der Unterschale. Ich hab ihr noch Wasser und Kräuter dazu gestellt. Jetzt behandle ich noch Scratchy's Auge und dann geh ich nochmal schlafen.
8.15 Uhr:
Madame hat sich geputzt und ist mal im Gehege rumgelaufen. Hugo die Granate will jetzt viel Wohnungsauslauf und sie kann alleine im Gehege hocken bleiben. Typisch Mann, einfach kein Mitgefühl.
12 Uhr:
Fressen mag sie immer noch nicht.
Ich hab eben nur die Sprechstundenhilfe am Telefon gehabt. Die sagte mir sogar, dass es meine Schuld ist, weil ich ja morgens keinen Termin wollte. Ich hatte lediglich gesagt, dass ich morgens arbeiten muss. Aber dannhätten die doch sagen müssen, dass es nur morgen geht.
Und jedes Tier würde ja aud Narkose anders reagieren. Es wäre auf jeden Fall Gasnarkose gewesen.
Sie wären ja keine Tierklinik und deswegen können sie keine Tiere über NAcht dabehalten.
Dürfen Tierärzte eigentlich eine Quittung ausstellen, auf der nur "Kaninchen Kastration" drauf steht und sonst nichts? Keine Medis, kein Verbrauchsmaterial, keine Narkoseart, nix. Die Sprechstundenhilfe wollte mir dann noch Honig ums Maul schmieren. "Ach Frau Ruffing, Sie machen das doch bestimmt gut. Sie passen auf ja auf ihr Häschen auf..:" Blöde Kuh, klar hab ich mir die ganze Nacht um die Ohren geschlagen!
Hunde geben sie übrigens auch noch narkosiert wieder raus.
14 Uhr:
So eine Frechheit.
Ich hab grad mit dem TA telefoniert. Hätt ich doch mal genügend Mut, richtig sauer zu werden am Telefon!
Seiner Meinung nach, war der Kreislauf stabil. Es war auf jeden Fall Isofloran-Narkose, aber er hätte doppelt so lange gebraucht, weil die Eierstöcke so klein waren. Er wollte mich ja auch nicht noch 2 Std warten lassen und es wäre ok gewesen, dass er sie raus gab. Das machen sie schließlich immer so. Ich hätte sie halt eben warm halten müssen und man kann mir ja nicht alles sagen müssen. Der Gang in die Tk war bestimmt total unnötig und er hat auch keine Lust, darüber zu diskutieren. Dann soll ich mir doch einen anderen TA suchen und Tschüss. Aufgelegt.
Die detaillierte Rechnung hab ich immer noch nicht.
14.30 Uhr:
Manno, fressen will die kleine Maus immer noch nichts. Selbst gematschte Banane mit Ananassaft und Päppelbrei will sie nicht. Sie wehrt sich sogar, wenn ich ihr nen Löffel hin halte und drückt ihn weg.
21.30 Uhr:
Sie frisst ein Kohlrabiblatt.
Sie scheint es endlich überstanden zu haben!
8.6.09, 8 Uhr:
Seit heute morgen kommt Itchy wieder ganz normal zum Fressen und sitzt nicht mehr verstört in der Ecke bis ich weg bin.
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Bis Itchy von selbst gefressen hat, habe ich sie fast stündlich gepäppelt. Ich bin sehr froh, dass es die Mitglieder vom Kaninchenschutz gibt, die mir sehr geholfen und zur Seite gestanden haben.
Ein Beschwerdebrief an den TA hatte ich am 8.6. weggeschickt. Ich verlangte zumindest die Kosten für den Notdienst (56 €) zurück. Ansonsten hatte ich rechtliche Schritte angekündigt. Durch die ganze Sache hatte ich ja sogar einen Tag Arbeitsausfall.
Eine Rechnung wird dort grundsätzlich nicht ausgestellt. Man bekommt immer nur eine Quittung. Auf mein Verlangen, bekam ich dann eine detaillierte Rechnung. Laut GOT müssen sie es auch so machen.
Geld habe ich keins zurück bekommen.
Am 8.7. war ich beim Anwalt, um noch etwas mehr Druck zu machen. Der Anwalt schickte einen Brief an den TA. Wenn er darauf nicht reagiert, wäre der nächste Schritt ein Befund durch einen unabhängigen TA, um evtl Behandlungsfehler rauszufinden. Denn nur, wenn man Behandlungsfehler nachweisen kann, kann auch was dagegen angegangen werden.
Die (sehr hohen) Kosten hierfür würde meine Versicherung aber mit großer Wahrscheinlichkeit nicht übernehmen. Deswegen werde ich es bei dem Anwaltsschreiben belassen. Vielleicht klappt es ja trotzdem. Und wenn nicht, kann ich wenigstens sagen, dass ich es versucht habe und nicht alles still hingenommen habe.
Am 5.8. bekam ich eine Kopie des Antwortschreibens vom TA:
kann bereits nicht erhoben werden. Selbstverständlich ist uns der BEsuch Ihrer Mandatin noch in guter Erinnerung (was soll das denn bitte heißen). Das Tier wurde Ihrer Mandatschaft, wie dies allein sinnvoll ist, um Komplikationen während des Aufwachens zu vermeiden, bereits im beginnenden Wachzustand übergeben. Hierzu war dem Tier zuvor ein NArkoseantagonist verabreicht worden. Selbstverständlich wurde die Temperatur des Tieres überprüft. (unter "beginnendem Wachzustand" versteht er, dass die Augen reagieren, wenn man daneben antippt)
Sodann wurde Ihre Mandatschaft wiederholt dazu angehalten, dem Tier einen, eigens für diesen Anlass von Ihrer Mandatschaft gefertigten außerordentlich engen "Anzug" während der Heimfahrt nicht überzuziehen. Aufgrund der heißen Tagestemperatur hätte in diesem Fall eine Überhitzung bestanden. (der Anzug war nicht selbst gefertigt, sondern so ein grüner Anzug, den man z.B. für kastrierte Yorkshireterrier Hündinnen kaufen kann oder sogar beim TA bekommt. Er ist definitiv nicht zu eng! Zu heiß war es am 4. Juni um 19 Uhr auch nicht mehr und unterkühlen sollte sie ja auch nicht.) Daneben wurde Ihre Mandatschaft von mir im Beisein unserer Sprechstundenhilfe Frau S. eindringlich darüber unterrichtet, dass das Tier zuhause mit einem zusammengelegten Handtuch warm gehalten werden muss, um die Gefahr einer Unterkühlung zu vermeiden. (das ist schlichtweg gelogen und was soll denn bitte ein zusammengelegtes Handtuch an Wärme spenden? Selbst mit Wärmedecke und Wolldecke ist ihr Kreislauf nicht hochgekommen) Diese Hinweise, die selbstverständlich in jedem gleich gelagerten Fall gegeben werden, wurden im konkreten Fall Ihrer Mandantin nochmals eingehend von unserer Sprechstundengehilfin wiederholt (das ist nicht wahr. Sie war lediglich der Meinung, der Anzug sei zu eng. Sonst kam da nix.) Sie können gewiss sein, dass sich der Aufklärung Ihrer, dem ganzen Praxisteam seit jeher als äußerst schwierig im Umgang bekannten Mandantschaft, ganz besondere Aufmerksamkeit gewidmet wurde. (eine Frechheit! Ich war bis dato immer sehr zufrieden und sie haben die Unterlagen von der KH und vom KS immer dankend und sehr nett entgegengenommen. Ich war nie bei einer Behandlung und hab dabei deren Vorgehen kritisiert oder sonstiges. Die Aussage enttäuscht mich sehr.)
Nicht ersichtlich ist darüber hinaus, ob und inwieweit die Inanspruchnahme des tierärztlichen Notdienstes in Zusammenhang mit der Behandlung des gegenständlichen Tieres, genauer dem gerügten Behandlungsfehler, stehen soll. Unklar ist sowohl konkreter Anlass als auch Gegenstand der behaupteten Notfallbehandlung. (das ist unfair. Wieso sollte ich nachts um 0 Uhr zum Notdienst gehen und teuer Geld bezahlen, wenn es nicht nötig gewesen sein soll?!)
Kann bereits dem Grunde nach eine Pflichtverletzung nicht zum Vorwurf gemacht werden, so sind auch die in Ansatz gebrachten Kosten nicht nachvollziehbar. Dies gilt gerade für die übersetzte Unkostenpauschale.
Zuletzt möchte ich Ihnen mitteilen, dass mir verständlich ist, dass Sie mit einer gewissen Vehemenz die Interessen Ihrer jeweiligen Mandaten vertreten müssen. Ich möchte mir jedoch Ratschläge bzw. Aufforderungen dahin, dass sich "derartige Fälle nicht wiederholen" verbitten. Derartige Vorkommnisse, wie sie behauptet werden, sind unserer Praxis fremd. Sicher ist jedoch, dass konkret Ihre Mandantin "derartige Vorkommnisse" nicht mehr zu befürchten haben wird, da wir von jeglicher tierärztlicher Leistung dieser gegenüber absehen werden





