Bedeutung von Kastraten für Brünftigkeit

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Diese Tipps und Ratschläge ersetzen keinen Tierarztbesuch.

Es gibt sehr viele ernst zu nehmende Krankheiten, die man durch Eigenbehandlung/Eigentherapie noch verschlimmern kann.

Es ist daher wichtig, jede Medikamentenabgabe und Therapie unbedingt mit dem Arzt zu besprechen und gemeinsam nach der besten Lösung, für das jeweilige Tier zu suchen.

Also zieht bitte immer einen Tierarzt zu Rate. Selbstverständlich könnt Ihr die hier gegebenen Tipps und Ratschläge mit Eurem Tierarzt besprechen.
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Bedeutung von Kastraten für Brünftigkeit

Beitrag von Gast0815 » Do 2. Jul 2009, 11:43

Hallo!

ich habe hier nen Text bekommen, den wllte ich euch nicht vorenthalten - auch in Bezug zu Gruppenzusammensetzungen. Ist aber nciht von mir, sondenr von eienr Petra Lahann verfasst.
Ich hab nur kopiert.

Zu den zahlen in Klammern gehört noch ein Rattenschwanz Wuellenangaben, kann ich bei Bedarf noch per pn schicken.

"Man entscheidet beim Meerschweinchen den regulären und spontanen Östrus
(Brunst) (1). Beides scheint vorzukommen, wie bei vielen anderen
Tierarten auch. Das heißt, dass ein Meerschweinchen durchaus spontan
brünstig wird, wenn sich eine „gute Gelegenheit“ bietet, um trächtig zu
werden. Das erklärt diese Geschichten, wo ein Bock sich in eine
Weibchengruppe verirrt und es schafft alle Weibchen zu decken. Und man
sollte darum extrem vorsichtig sein mit dem Dazusetzen von frisch
Kastrierten, denn es gilt nicht: Mein Weibchen war gerade brünstig,
dann passiert jetzt 3 Wochen lang nichts.

Des Weiteren gibt es eine Reflex- oder Koital-induzierte Ovulation (2)
beim Meerschweinchen und vielen anderen Tierarten. Hier gehen aber dann
die Aussagen in den Publikationen der letzten 70 Jahre auseinander und
leider gibt es auch nur wenig nur über das Meerschweinchen. Bezogen auf
diverser Tierarten, wobei ich denke, dass es identisch gesteuert sein
muss, machen einige alleine die Kopulation und dann auch noch die
Anzahl der Kopulationen (je mehr desto besser) verantwortlich und dann
wird die Ovulation mechanisch-neuronal reguliert über eine Ausschüttung
des LH (Luteinisierendes Hormon) (3, 4). Andere sagen, dass die
Ovulation durch die Spermien induziert werden könnte, aber bis dato
weiß man noch nicht, wie das genau funktioniert (5). Und wieder andere
sagen, dass beides einen Effekt hätte und im Zusammenspiel den
größtmöglichen Erfolg (sofortige Ovulation) bewirkt (1,5), ab auch
alleine zum Ziel führt (1,5).

Spannenderweise scheint der reguläre Zyklus beim Meerschweinchen
tatsächlich durch die bloße Anwesenheit eines Männchens gesteuert
werden (6,7). Das Männchen sondert über die Kaudaldrüse Sexualhormone
(Pheromone) ab, die werden über das Vomeronasales Organ aufgenommen
(6,7). Das Vomeronasales Organ besteht aus winzigen Einbuchtungen auf
beiden Seiten der Nasenscheidewand. Bedingt durch die Aufnahme der
Pheromone an den Rezeptoren des Vomeronaselen Organs werden neuronale
Signale über die Amygdala an die Hypophyse geleitet. Diese Signale
sorgen dort für die Regulation der Bildung von LH (Luteinisierendes
Hormon) (6). Trifft ein Weibchen plötzlich auf ein Männchen oder ein
fremdes Männchen, dann kommt es zu extremen Anstieg an LH und zu einer
spontanen Brunst (7).Im normalen gemischten Haltung sorgt der Bock
einfach nur für einen regulären Zyklus.

Fazit:
Was heißt das nun für unser Meerschweinchen:

Eindeutig zeigt eine Studie, dass Weibchen in Einzelhaltung oder ohne Männchen häufiger Hormonstörungen haben (Hamel, 1979).

Eine Spermien-induzierte Ovulation gibt es nicht beim Kastraten, aber
eine durch Kopulation-induzier te Ovulation, die zwar allein nicht so
wirksam zu sein scheint, aber dennoch wirkt.

Viel wichtiger erscheint mir aber die geruchliche Steuerung des weiblichen Zyklus und die ist eindeutig bewiesen.

Also dürfen wie uns in Zukunft besonders über die müffelnden Jungs
freuen, denn die sorgen in bester Absicht und mit vollem Einsatz für
einen ausgewogenen Hormonhaushalt der Mädels."

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Re: Bedeutung von Kastraten für Brünftigkeit

Beitrag von halloich » Do 2. Jul 2009, 13:14

Das würde dann ja bedeuten das reine Weibchengruppen anfälliger für Hormonstörungen wären.
Das würde dann auch das gezicke in reinen Weibchengruppen erklären.
Eigene Erfahrungen habe ich noch nicht gemacht.
Ich hatte bisher immer nur reine Bockgruppen oder Haremsgruppen, oder Paare.

Bei meinem Päärchen kann ich beobachten das ca. alle 2,5 Wochen reges Treiben im Gehege ist.
Das Böckchen umwirbt dann intersiver das Weibchen und kommt auch zum Zug. das ganze dauert ca. 1-3 Tage.
Dazwischen umwirbt er auch, kommt aber nicht zum Zug und wird rigeros weggejagt, bzw. geduscht :schäm:

Bei meiner Haremsgruppe hingegen kommt meines Wissens der Bock gar nicht zum Zug. Ich konnte schon lange kein Umwerben und besteigen mehr feststellen. Vielleicht machen sie das auch nur wenn sie unbeobachtet sind, was ich mir aber eigentlich nicht vorstellen kann.

Woran jetzt die Unterschiede bestehen kann ich nicht sagen, ob es eher an den Weibchen oder den Böckchen liegt.

fazit:
Scheinbar ist bei dem Weibchen vom Paar der Zyklus regelmässiger oder der Bock duftet besser und intensiver.

Hier steht jetzt die Frage im Raum was eventuell nicht richtig arbeitet bei der haremsgruppe?
Die Kaudaldrüse des Männchens oder das Vomeronasales Organ der Weibchen?!
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Re: Bedeutung von Kastraten für Brünftigkeit

Beitrag von Gast0815 » Do 2. Jul 2009, 14:06

Hallo!

bei Weibchen sind Hormonstörungen häufiger - wenn ein Weibchen lange ohne Kastrat gelebt hat steigt die Wahrscheinlichkeit für Eierstockzysten ganz klar an. Diese Eierstockzysten sorgen für einen überschuss männlicher Hormone, der zu aggressivem, Bockähnlichem Verhalten führt - durch den fehlenden Auslöser für den Eisprung kann also ein Weib praktisch hormonell zum Bock mutieren, verhält sich dann auch so. Dumm nur,d ass diese zysten oft sehr groß werden, auf Darm und innere organe drücken udn große Schmerzen verursachen, die irgendwann zu einem unkontrolliert aggressivem Verhalten führen.

zysten kommen zwar grundsätzlich auch ing emischten gruppen vor, aber deutlichs eltener bei einem regelmäßig sexuell aktivem kastraten.

Es gibt auch kastraten die sexuell weniger aktiv sind. da wären z.B. ältere oder dickere Böcke, die nicht mehr so viel Werbungsverhalten zeigen, sondern etwas faul sind. oder Böcke die deutlich jünger als die Weibchen sind, und deswegen nicht "ran gelassen" werden. Oder Kastraten, die allgemein weniger interessiert sind.

Allerdings liegt der zeitpunkt des Eisprungs meistens in den nachtstunden (das hat was mit der anderen hormonellen Zusammensetzung nachts zu tun, auch menschen haben vor allem nachts den eisprung), also kriegt man oft alleine deswegen nichts mit.

manche Böcke sind halt auch einfach fleissige Sexprotze, die nie was anbrennen lassen, andere sind weniger sexy und weniger interessiert.

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Re: Bedeutung von Kastraten für Brünftigkeit

Beitrag von saloiv » Do 2. Jul 2009, 15:20

Eindeutig zeigt eine Studie, dass Weibchen in Einzelhaltung oder ohne Männchen häufiger Hormonstörungen haben (Hamel, 1979).
Bisher dachte ich, dass diese Aussage wahrscheinlich aber bisher unbewiesen sei, da interessiert mich sehr die Quelle :D.

Der Text ist auf jeden Fall interessant, danke fürs reinstellen!
durch den fehlenden Auslöser für den Eisprung kann also ein Weib praktisch hormonell zum Bock mutieren, verhält sich dann auch so.
Finde ich eine interessante These :lach:, findest du, dass Meerschweinchenweibchen mit größeren Zysten sich bockähnlich verhalten? Ich finde eher im Gegenteil. Sie sind fast nicht mehr gruppenfähig, wahnsinnig agressiv und total unruhig... Böckchen kenne ich irgendwie anders...
Offtopic:
Schickst du mir bitte die Quellen per pn? :lieb:
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Re: Bedeutung von Kastraten für Brünftigkeit

Beitrag von Gast0815 » Do 2. Jul 2009, 16:01

Hallo!

Wie sich ein Mädel mit Zysten verhält hängt in erster Linie davon ab, wie stark die hormonell aktiv sind. Es gibt auch große zysten, die keine verhaltsstörungen auslösen, und zysten die Kaum tastbar sind, und trotzdem zu schwreren Störungen führen.

Am Anfang, im frühstadium sozusagen, zeigt das Weibchen sich nur Auffällig, während es brünftig ist, besteigt übermäßig andere Mädels. Das wird dann aber zunehmen zu Bockverhalten - ist ein kastrat in der Gruppe, gibt es mit dem immer mehr Konflikte. Das Weibchen brommselt vermehrt und besteigt auch ohne selbst brünftig zu sein andere Mädels (sieht man ja, ob die Geschlechtsteile leicht angeschwollen sind) Ein aufmerksamer Halter merkt es dann und geht zum tierarzt - da kann man dann noch super mit Ovaria behandeln, ohne Hormonspritzen oder Operation. Ich achte schon drauf, wenn ein Weibchen auf einmal brommselt wie ein Weltmeister, und werfe eben mal ein Blick unter den popo um einzuschätzen, ob es "nur" brünftig ist - und taste mal kurz ab, ob da sowas Kirschenähnliches vor den Beinen im bauchraum tastbar ist.

Ignoriert man diesen Punkt wird das Mädel dann zunehmend aggressiver, weil die zysten eben langsam auch schmerzhaft werden, bis es gar nicht mehr gruppentauglich ist - dann kann man es zwar noch mit Ovaria probieren, aber es ist nicht gesagt, dass das dann noch klappt. einen versuch iste s aber IMMER wert, weil man damit Riskante teure Ops spart und dem Schwein auf eine Geldbeutel- und tierverträgliche Art ein normales Leben ermöglicht.

teils müssen dann teure Hormonspritzen gegeben werden, teils lässt sich auch über längere zeiträume durch Punktion erleichterung schaffen,manchmal muss das Schwein aber sogar kastriert werden - sehr ungünstig, da kastrierte Weibchen zu Neutren werden und daher in der Gruppe eine Art Sonderstellung außerhalb - und damit oft unterhalb - der normalen Rangordnung belegen.

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Re: Bedeutung von Kastraten für Brünftigkeit

Beitrag von saloiv » Do 2. Jul 2009, 16:36

Also die Quelle zu dieser Aussage:
Eindeutig zeigt eine Studie, dass Weibchen in Einzelhaltung oder ohne Männchen häufiger Hormonstörungen haben (Hamel, 1979).
Ist Unsinn. Ich zitiere mal was in diesem Buch wirklich steht:
"Ätiologie: Overalzysten kommen vorallem bei einzeln gehaltenen Meerschweinchen vor. Im Sektionsbefund weiblicher Tiere erreichen sie eine Häufigkeit von über 90%. Über auslösende Ursachen ist bisher nichts bekannt."
Quelle: Hamel, Ilse, Das Meerschweinchen als Patient

Also entweder konnte hier jemand nicht lesen, oder aber er hat es sich hingedreht, wie er es brauchte....

Etwas gründlicher ist beipielsweise diese Zusammenfassung: https://elib.tiho-hannover.de/dissertations/rieckena_ws08.pdf" onclick="window.open(this.href);return false; (aber wohl eher etwas für jemanden, den es tierfer interessiert ;)).
Spoiler: anzeigen
2.4.1.1 Prävalenz und Ätiologie
Ovarialzysten treten mit einer hohen Prävalenz beim weiblichen Meerschweinchen auf. Diese
wird in der Literatur sehr unterschiedlich angegeben und variiert von 30 % (SOMMEREY et al.
2004) über 58 % (NIELSEN et al. 2003) und 76 % (KELLER et al. 1987, O'ROURKE 2004) bis zu
90 % (ISENBÜGEL u. FRANK 1985, HAMEL 2002). Laut QUATTROPANI (1976 u. 1981) und
RUELØKKE et al. (2003) sind sie sogar bei bis zu 100 % aller weiblichen Meerschweinchen
histologisch nachzuweisen, weshalb die Möglichkeit eines physiologischen Vorkommens
diskutiert wird.
Sowohl die Wahrscheinlichkeit, dass Zysten auftreten als auch deren Größe nehmen mit
steigendem Alter der Tiere zu (QUATTROPANI 1976, KELLER et al. 1987, NIELSEN et al. 2003,
SOMMEREY et al. 2004). Die Größe variiert von 5 μm bis 7 cm (KELLER et al. 1987,
RUELØKKE et al. 2003, O'ROURKE 2004), laut ISENBÜGEL (1985) sogar bis zu 10 cm, während
RICHARDSON (2000) sie mit bis zu 3 cm angibt.
Sowohl ein- als auch beidseitiges Auftreten von Ovarialzysten ist möglich, wobei die
beidseitige Form deutlich häufiger vorkommt. Einseitige Zysten befinden sich gehäuft am
rechten Ovar (KELLER et al. 1987, O'ROURKE 2004). Laut KELLER et al. (1987) sind 81,5 %
aller Zysten bilateral und 80 % aller einseitigen Zysten auf der rechten Seite. NIELSEN et al.
(2003) dagegen beschreiben bei 38 % aller Tiere beidseitige Zysten und unilaterale Zysten zu
81 % am linken Ovar. Hierbei sind keine signifikanten Unterschiede zwischen Tieren mit
unterschiedlichem Reproduktionsstatus erkennbar.
Die Ursachen für die Entstehung von Ovarialzysten beim Meerschweinchen sind bislang
unbekannt, allerdings wird ein hormoneller Einfluss angenommen. Während ISENBÜGEL u.
FRANK (1985), BEREGI et al. (1999) und HAMEL (2002) eine Häufung bei allein gehaltenen
weiblichen Meerschweinchen beschreiben und von einer Ursache in diesem Bereich
ausgehen, nehmen EWRINGMANN u. GLÖCKNER (2005) eine hormonelle Dysfunktion an, da
auch bei Tieren aus Zuchtbeständen regelmäßig Ovarialzysten auftreten. Auch
Zusammenhänge mit östrogenen Substanzen (QUANT u. HUTZ 1993, QUESENBERRY 1994)
und eine Malfunktion der Epithel-Ionenpumpe (RUELØKKE et al. 2003) werden ebenso wie
eine Veränderung der Zellpermeabilität und Zelldilatation (Quattropani 1976 u. 1981)
diskutiert. Laut SHI et al. (2002) steigern zudem Defekte im Inhibin-FSH-System die
Häufigkeit der Zystenbildung. Ebenso ist bei adipösen Tieren eine erhöhte Inzidenz
beobachtet worden (SOMMEREY et al. 2004). Laut QUATTROPANI (1976) konnten an den
Epithelzellen der Zysten weder Hinweise auf eine sekretorische Aktivität noch Mitosen
festgestellt werden.
Eine wirklich gute Zusammenfassung allgemein zum Thema Overalzysten hat Frau Meier ;): https://www.fraumeier.org/zyst.htm" onclick="window.open(this.href);return false;

In den meisten Fällen springt ja Ovaria an, so dass keine Kastra nötig ist. Hormonspritzen helfen wohl nur kurzfristig.
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Re: Bedeutung von Kastraten für Brünftigkeit

Beitrag von halloich » Fr 3. Jul 2009, 08:01

SusanneC hat geschrieben:Es gibt auch kastraten die sexuell weniger aktiv sind. da wären z.B. ältere oder dickere Böcke, die nicht mehr so viel Werbungsverhalten zeigen, sondern etwas faul sind. oder Böcke die deutlich jünger als die Weibchen sind, und deswegen nicht "ran gelassen" werden. Oder Kastraten, die allgemein weniger interessiert sind.
Also mein Kastart in der Haremsgruppe mit seinen zwei Weibchen ist gerade mal 3 Jahre alt. Er hat sich aber letztes Jahr genauso verhalten.
Die Damen sind 3 und 2,5 Jahre alt, also etwa gleich alt.
Dick ist er auch nicht. er ist eher klein und zierlich, er ist leichter als die beiden Damen, aber auch nicht untergewichtig, eigentlich für seine Größe gut proportioniert.

Er ist fast sein ganzes Leben mit den beiden zusammen, vielleicht findet er sie nicht mehr attraktiv genug, vielleicht sind die Damen ihm einfach zu langweilig?!
Oder er ist einfach zu faul.

Wobei bei meinem Experiment alle 7 zusammen zu packen hat er seine Damen ordentlich vor den anderen Böcken verteidigt, also keinen anderen rangelassen

Mit Zysten bei Weibchen habe ich bisher, ein Glück, noch keine eigenen Erfahrungen sammeln dürfen.
Vielleicht weil bei meinen Damen immer ein Kastrat dabei war :hm:
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Re: Bedeutung von Kastraten für Brünftigkeit

Beitrag von Dani » Fr 3. Jul 2009, 08:29

Meine Oma hat ja stark vergrößerte Zysten. Sie war ja immer die Anführerin und hat immer sehr stark gebromselt und männliches Verhalten gezeigt. Probleme hatte sie aber nie und agressiv war sie auch nie. Im letzten Jahr ist sie dann ruhiger geworden, wobei ich das auf ihr Alter geschoben habe. Nun nach euren Beiträgen frage ich mich ob es nicht was mit den Zysten zu tun haben könnte. Meine TÄ meinte, dass sie zu alt für eine Kastra ist, was ich mit ihr teile. Sie berichtete mir auch von der Möglichkeit mit den Hormonspritzen. Nur finde ich Hormonspritzen in dem Alter auch etwas riskant. Was meint ihr dazu?

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Re: Bedeutung von Kastraten für Brünftigkeit

Beitrag von saloiv » Fr 3. Jul 2009, 13:58

Hormonspritzen sind im Prinzip nicht belastend, kannst du auch einer "Oma" spritzen ;). Allerdings helfen sie immer nur sehr kurzfristig, und dann ist halt die Frage, ob es nötig ist...
Sie ist eine alte Dame, ältere Tiere haben immer ab und zu das ein oder andere Wehwehchen und wenn sie gesundheitlich trotz Zysten noch fit ist, dann würde ich sie einfach so lassen, ohne etwas zu unternehmen ;).
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Re: Bedeutung von Kastraten für Brünftigkeit

Beitrag von Gast0815 » Fr 3. Jul 2009, 14:03

Hallo!

Das beste was es gegen Zysten gibt ist ein naturheilkundliches Präparat, Ovaria. Man kann es in jeder Apotheke rezeptfrei bestellen lassen, weil es das auch für Menschen gibt. Das sind dann so kleine Glasampullen, wo man dann die Flüssigkeit mit einer Spritze aufziehen kann und ohne Nadel einfach dem Schweinchen ins Maul geben kann. Wie viel notwendig ist - da muss man sich heran tasten, man fängt normal bei 0,5ml alle zwei Tage an und probiert dann einfach aus, ab wann das Weibchen sich wieder wie ein Weibchen verhält und die tastbaren Zysten kleiner werden.
Normal schmeckt das Zeug den Schweinen auch noch so gut, dass sie freiwllig kommen und sich ihre Ration holen, ohne langes fangen müssen.

Leider ist das bisher noch recht unterschiedlich verbreitet. Während die tierärzte hier in franken schon seit Jahren mit besten Erfolgen damit Arbeiten, hat eine Freundin in München sich selber Ovaria besorgen müssen und es ausprobieren - weil ihre Tierärzte ihr nur eine Operation vorgeschlagen haben, für schlappe 300 Euro. Und siehe da: schon wenige Stunden nach der ersten Gabe war das Schwein total verändert und konnte in ihre Gruppe zurück kehren, wo sie vorher total aggressiv war.

Bei einem anderen Schweinchen sind die tennisball großen zysten innerhalb von 2 Wochen auf Kirschgröße geschrumpft, und es hatte endlich keine Schmerzen mehr - und konnte nach mehreren jahren Einzelhaft endlich mit einem anderen Schwein zusammen leben.

Wenn dein Tierarzt noch nie was davon gehört hat: drauf ansprechen und notfalls selber in der Apotheke bestellen.Normal kostet das Mittel nciht mal einen Euro die Woche, und erleichtert deinem Schweindas Leben sehr.

Diese Hormonspritzen helfen schon auch, aber sie kosten deutlich mehr und müssen alle paar Wochen wiederholt werden - also jedes mal fangen, zum tierarzt fahren, spritzen lassen,d as ist schon viel Stress.

Und Operationen - eine Bekannte hat ein kastriertes Weibchen,d as von den anderen Weibchen ziemlich gemobbt und vom kastraten kaum wahr genommen wird. Auch keine ideale Lösung - hier wurde aber wegen kaiserschnitt operiert, ging nciht anders.

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Re: Bedeutung von Kastraten für Brünftigkeit

Beitrag von saloiv » Fr 3. Jul 2009, 16:25

Ovaria hilft wirklich wahnsinnig gut. Ich habe immer eine Ampulle am Tag gegeben und anch 10 Tagen war es meistens wieder normal ;).

Ich bin hier bei München und die Tierärzte hier kennen es, aber es kommt natürlich immer auf den Tierarzt an...
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Re: Bedeutung von Kastraten für Brünftigkeit

Beitrag von Gast0815 » Fr 3. Jul 2009, 17:38

Wie, Du hastd as Ovaria nur ne Zeit lang gegeben und dann ganz aufgehört? Meistens kommen die Zysten doch wieder? Also ich kenne es eher als abbauen auf eine Bleibedosis um die 1-2 mal die Woche 0,5ml.

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Re: Bedeutung von Kastraten für Brünftigkeit

Beitrag von saloiv » Fr 3. Jul 2009, 18:36

Ja, ich habe es als Kur gegeben, eben 10 Tage. Danach waren die Zysten zurückgebildet und das Meerschweinchen wieder normal ;). Bei einem anderen meerschweicnehn musste ich dann etwas später nocheinmal 10 Tage lang eine Kur machen, weil sie wieder kamen. Aber auch dieses Meerschweinchen hat sie danach nie wieder bekommen.

Die Menge würde ich nicht so eng sehen. Es ist ja homöopathisch, da ist in erster Linie die Potenz entscheident und nicht die Menge. Im Prinzip kann man auch einen Tropfen geben.

Das ist ja auch das Schöne an der Homöopathie: Meistens wirkt das Mittel eben für immer ;).
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