Verschreiben Tierärzte zu schnell Medikamente / vorsorglich?

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Es gibt Kaninchenhalter, erfahrene Kaninchenhalter und sehr erfahrene Kaninchenhalter.
Nicht jeder kennt sich mit diversen Krankheiten aus.
Selbst als sehr erfahrener Kaninchenhalter kann man nicht alles kennen und wissen.

Alles, was hier im Forum speziell zu Krankheiten, Diagnosen, Medikamenten und deren Dosierungen zu finden ist, sind persönliche Erfahrungen, Tipps und Ratschläge.

Diese Tipps und Ratschläge ersetzen keinen Tierarztbesuch.

Es gibt sehr viele ernst zu nehmende Krankheiten, die man durch Eigenbehandlung/Eigentherapie noch verschlimmern kann.

Es ist daher wichtig, jede Medikamentenabgabe und Therapie unbedingt mit dem Arzt zu besprechen und gemeinsam nach der besten Lösung, für das jeweilige Tier zu suchen.

Also zieht bitte immer einen Tierarzt zu Rate. Selbstverständlich könnt Ihr die hier gegebenen Tipps und Ratschläge mit Eurem Tierarzt besprechen.
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Balino
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Verschreiben Tierärzte zu schnell Medikamente / vorsorglich?

Beitrag von Balino » Fr 23. Aug 2013, 11:41

Hallo,

Ich hab es nun schon mehrmals erlebt. Wurde ein Tier operiert oder auch nur kastriert (Männchen sowie Weibchen) wurde von mehreren Tierärzten dazu geraten die Tiere 10 Tage lang (bis zum Fäden ziehen) nur auf Handtüchern zu halten. Kein Streu!!!
Des weiteren gibt es immer vorsorglich (?) außer bei einer Rammler-Kastra für 4-5 Tage Antibiotikum und nach einer Weibchen Kastra noch Schmerzmittel.

Da es in einem großen Gehege oder in einer Kaninchengruppe fast nicht machbar ist die Ninchen auf Handtüchern zu halten, hab ich mich daran nicht gehalten und sie schon im Streu und Heu rumhoppeln lassen.
Nach Skibbys Kastra war ich ja noch der Meinung die brauchen das AB aber weil ich ihr nichts ins Maul geben konnte hab ich das AB und das Schmerzmittel weggelassen und nichts ist passiert. Ihr ging es prima und es ist super verheilt.
Bei Nelly ja nun das gleiche. Das war eine recht kleine OP und sie sollte auch AB bekommen, habs aber wieder weggelassen.

Über Schmerzmittel denke ich, es sollte nach Bedarf gegeben werden. Manche Weibchen können es nach einer Kastra sicher gut gebrauchen.


Was ist eure Meinung dazu? Habt ihr auch solche Erfahrungen?
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Entensusi
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Re: Verschreiben Tierärzte zu schnell Medikamente / vorsorgl

Beitrag von Entensusi » Fr 23. Aug 2013, 11:56

Ja, das hängt stark vom Tierarzt ab. Manche verordnen z.B. immer die Halskrause, selbst wenn das Tier OP-Nähte komplett in Ruhe lässt. Bei anderen muss man direkt danach fragen.
Ich denke, je "klinischer" ein Tierarzt ist, desto eher funktioniert seine Praxis nach vorbestimmten Abläufen. Ist halt oft die "Nummer sicher"-Strategie!
Liebe Grüße, Entensusi und ihre Tiere

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Re: Verschreiben Tierärzte zu schnell Medikamente / vorsorgl

Beitrag von Murx Pickwick » Fr 23. Aug 2013, 12:39

Einige TÄ wissen nicht, ob sie sauber genug operiert haben ... also lassen sie lieber vorsorglich weiter AB geben.
Wenn sauber operiert wird, ist dies nicht notwendig.
Dazu kommt, das ein TA ja nicht weiß, in was für ein Biotop das Tier anschließend tatsächlich gesetzt wird - also wird auch aus diesem Grunde lieber AB gegeben, denn wenn das Tier eines derjenigen ist, die in einer verdreckten Bucht oder einem siffigen Käfig unterm berühmten Küchentisch vor sich hinvegetieren, ist AB definitiv angebracht!

Mit dem Schmerzmittel ist erst durch die Foren entstanden, noch vor mehr wie 10 Jahren war es unüblich, einem Tier nach der OP Schmerzmittel zu geben, da mußte man schon sehr nachdrücklich drauf bestehen, wenn man sah, das eigene Tier zeigt starke Schmerzen nach der OP.
Inzwischen wird in diversen Tierforen sofort jeder Neuling eingewiesen: "Stell sicher, daß dein Tier nach der OP auch Schmerzmittel bekommt" - tja, und bevor TÄ ihre Kunden verlieren, geben sie eben schon Schmerzmittel raus, auch wenn sie selbst es für unnötig erachten. Auch TÄ sind lernfähig ... :D

Mit den Stoffwindeln für Babies anstelle von Einstreu kommt aus dem klinischen Bereich ... wenn viele Tiere versorgt werden müssen, kann man nicht auf Kleinigkeiten achten. Selbst die tägliche Stippvisite vom Chefarzt ist seit den 70er Jahren nicht mehr in allen Krankenhäusern üblich, in Tierkliniken siehts noch wüster aus.
Also nutzt man lieber etwas saugfähiges, was sich nicht in irgendwelche Nähte bohren könnte - also Stoffwindeln.
So wird das dann auch in den Unis gelehrt ... nur, wer hat schon entsprechende Stoffwindeln oder sowas zuhause, wenn es doch Pampers fürs Gör gibt?
Also wird improvisiert und ungeeignete Handtücher, Geschirrtücher etc empfohlen ...

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Re: Verschreiben Tierärzte zu schnell Medikamente / vorsorgl

Beitrag von mausefusses » Fr 23. Aug 2013, 16:40

Bei einer Weiberkastra ist ja nun der komplette Bauchraum offen, da fühle sogar ich als AB-Gegner mich wohler wenn man eins gibt.
Bei einer Rammler Kastra hab ich das noch nie erlebt und würde es auch nicht machen.
Diese Handtuchsache mach ich auch nicht. Ich schmeiß die Tiere von der Transportbox in den Garten. Ich desinfiziere 2x am Tag die Wunden, Weiberkastras bekommen ein wasserdichtes Pflaster, die Jungs Silberspray und fertig ist!
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