"Todeskandidaten" und einpieseln

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Diese Tipps und Ratschläge ersetzen keinen Tierarztbesuch.

Es gibt sehr viele ernst zu nehmende Krankheiten, die man durch Eigenbehandlung/Eigentherapie noch verschlimmern kann.

Es ist daher wichtig, jede Medikamentenabgabe und Therapie unbedingt mit dem Arzt zu besprechen und gemeinsam nach der besten Lösung, für das jeweilige Tier zu suchen.

Also zieht bitte immer einen Tierarzt zu Rate. Selbstverständlich könnt Ihr die hier gegebenen Tipps und Ratschläge mit Eurem Tierarzt besprechen.
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Vollblutkaninchen
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"Todeskandidaten" und einpieseln

Beitrag von Vollblutkaninchen » So 27. Jan 2013, 12:55

Hallo ihr Lieben,

ich habe hier zwei Kaninchen - beide 5 Jahre alt, die eine mit zunehmend gelähmten Hinterläufen (rechts funktioniert garnicht mehr, links noch ein wenig, kann sich aber dennoch vorbewegen, da sie nur ihre Vorderbeine belastet und da auch sehr ausgeprägte Muskeln hat) und einen mit Nierenkrebs. Bei beiden sagt der TA, dass man nichts mehr machen kann, ausser sie, wenn es eben nicht mehr geht erlöst. Beide sind soweit ganz fit, halt den Umständen entsprechend aber beide haben leider auch ein Problem, was langsam überhand nimmt. Sie können beide ihre Blase nicht mehr richtig kontrollieren und pieseln sich ständig ein. Das sieht bei dem weißen Fell am Bauch sehr schlimm aus, teilweise vermengt mit Kot und kahlen Stellen, wo man deutlich rote Haut sieht. Ich habe heute beide sauber gemacht und lasse sie gerade trocknen, aber alles war nur von mäßigem Erfolg. Luna hat es auch wirklich gehasst, Fjodor war recht entspannt. Fjodor hat halt noch das Problem, dass er noch ein wenig müffelt und bei ihm das ganze nur schwer trocknet, da er draußen lebt.
Ich wollte mich nun erkundigen, was ihr an meiner Stelle tun würdet....gibt es irgentwas womit ich das Problem "einpieseln" dämmen kann? Sollte ich beiden (vorallem Luna, Fjodor weniger) den Stress zumuten und jeden Tag das Hinterteil säubern? Wäre es besser, wenn Fjodor nach drinnen zieht?
Ich weiß im Moment echt nicht mehr weiter....danke schon mal im Vorraus für Antworten....


Liebe Grüße
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Re: "Todeskandidaten" und einpieseln

Beitrag von lapin » So 27. Jan 2013, 13:03

Als Ninchen letztes Jahr Gebärmutterkrebs diagnostiziert bekam, dauerte es gar nicht lange und der riesen Tumor drückte auf die Wirbelsäule und es ergab sich eine Spondylose.
Ninchen war ab der Hüfte plötzlich Querschnittgelähmt.
Sie kam soweit klar...
hatte auch genug Kraft in den Vorderbeinen, um sich zu ziehen...allerdings war da auch das einnässen und einkoten :(!

Im Kopf noch völlig klar, aber Ninchen zeigte mir iwie sehr oft...dass sie das so nicht wollte...das war nicht mehr sie, kein Kaninchen mehr...sie verkroch sich immer in dunkle Höhlen...
also ließ ich sie gehen, da ich ihr die Würde nicht nehmen wollte.
Zu dem Zeitpunkt war sie auch schon drin....

Ich wünsch dir viel Kraft für alles...tut mir leid!
:(
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Re: "Todeskandidaten" und einpieseln

Beitrag von Kim » So 27. Jan 2013, 13:06

Inkontinente Kaninchen würde ich IMMER rein holen.

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Re: "Todeskandidaten" und einpieseln

Beitrag von lapin » So 27. Jan 2013, 13:08

Nun ein inkontiniertes Tier reinzuholen hätte ja den Grund, dass es nicht erkrankt...aber was mit einem Tier machen...was eh in absehbarer Zeit von uns gehen wird :(?!
Dennoch von der Gruppe trennen? Auch wenns aufs selbe hinaus läuft?
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Re: "Todeskandidaten" und einpieseln

Beitrag von Kim » So 27. Jan 2013, 13:13

Kommt sicher darauf an, wie Lebenswert das Leben des Kaninchens noch ist.
Hat das Kaninchen ein lebenswertes Leben noch (und gerade Filou kann noch einige Jahre leben, je nach ursache für die gelähmten Hinterläufe) würde ich reinholen, ja. Mit einem Partner.
Da: Minustemperaturen und nasses Kaninchen direkt Folgeerkrankungen mit sich führen
und da Hitze und nasses Kaninchen, getränkt in Urin und Kot, direkt wieder Fliegenmaden u.ä. anziehen,

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Re: "Todeskandidaten" und einpieseln

Beitrag von Murx Pickwick » So 27. Jan 2013, 13:16

Du kannst nur noch erstens das Hintergestellt zwischen den Beinen und in der Geschlechtsgegend kahlscheren und auch kahl halten, damit du besser säubern kannst, das Ganze mit Melkfett einreiben, daß der Harnstoff die Haut nicht immer weiter angreift und je nach Bedarf reinigen, reinigen, reinigen ...

Inwieweit Fjodor mit nem nackten Hinterteil draußen bleiben kann oder ob bei ihm die Gefahr einer Blasenentzündung, Blasenkatarrh oder verkühlten Nieren besteht, kannst du nur über genaue Beobachtung, insbesondere Nachts, herausfinden (wenn überhaupt). Wenn er Probleme mit Nierenbeckenentzündung, Blasenentzündung oder ähnliches zusätzlich bekommt, heißt es auf alle Fälle, nur noch raus bei Schönwetter ...

Wenn du das Fell zwischen den Beinen und am Geschlechtsteil beläßt, bleibt dort Harn und Kot hängen und reizt die Haut. Ein regelmäßiges Einreiben mit Melkfett ist ineffektiv und schützt nicht wirklich. Das Ganze fängt irgendwann furchtbar an zu brennen, auch wenn man nur eine Rötung sieht - ein sehr übles Gefühl, was die Lebensqualität auf Dauer extrem einschränkt!

Bei der Lähmung, ist bekannt, wodurch die ausgelöst wurde?
Eventuell hilft hier Krankengymnastik ...

Außer einige tierquälerische Aktionen, wie beispielsweise nur noch Trocken zu füttern, um die Pieselmenge zu reduzieren oder bestimmte Medikamente zu geben, die das Füllen der Blase behindern, gibt es vermutlich keine Alternative ...

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Re: "Todeskandidaten" und einpieseln

Beitrag von Vollblutkaninchen » So 27. Jan 2013, 13:18

Aber abgesehen vom einpieseln, sind beide ja noch so fit....... :heul:
Luna - mit den gelähmten Hinterläufen- ist ja sowieso schon seit Herbst mit Leo in einem Zimmergehege. Nur Fjodor ist halt noch draußen in der Gruppe. Bei ihm haben wir es auch erst vor knapp einem Monat oder so diagnostiziert.....

Bei Luna hat die Lähmung neurologischen Ursprung. Ausgelöst durch E.c.....
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Re: "Todeskandidaten" und einpieseln

Beitrag von Murx Pickwick » So 27. Jan 2013, 13:22

Dann gäbe es doch eine relativ hohe Chance, über Krankengymnastik die Verbindung zwischen Rückgrat und Beinen wieder zu regenerieren ... du bräuchtest nur jemanden, der wirklich viel Erfahrung mit Massagen und Gymnastik bei Kaninchen und Nagern hat. Es gibt ja inzwischen zum Glück Tierphysiotherapeuten.

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Re: "Todeskandidaten" und einpieseln

Beitrag von saloiv » So 27. Jan 2013, 13:25

Würde Fjodor denn zur Innengruppe passen?
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Ich wünsche Dir...
dass Du arbeitest als würdest Du kein Geld brauchen.
dass Du liebst, als hätte Dich noch nie jemand verletzt.
dass Du tanzt, als würde keiner hinschauen.
dass Du singst, als würde keiner zuhören.
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Re: "Todeskandidaten" und einpieseln

Beitrag von Vollblutkaninchen » So 27. Jan 2013, 13:29

Ich weiß es ehrlich gesagt nicht.Luna und Leo sind halt ein eingeschweißtes Team...
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Re: "Todeskandidaten" und einpieseln

Beitrag von Anita » So 27. Jan 2013, 13:51

Hallo,

also wir lassen Tiere die sich einnässen niemals draussen. Egal woher das Problem kommt oder wie lang das Tier noch hat: Blasenentzündung, Nieren- oder Nierenbeckenentzüngung, Erfrierungen usw. ist alles sehr schmerzhaft und solange man die Möglichkeit hat das durch sowas "Simples" wie reinnehmen zu verhindern sollte man das tun. Solange ein Tier ohne Beeinträchtigung im Sinne von weiteren Erkrankungen oder Schmerzen in der Gruppe seinen Lebensabend fristen kann ist das absolut auch unsere 1. Wahl. Aber das ist so ja nicht gegeben.

Was zum Waschen wahre Wunder wirkt ist goldene Schmierseife. Ist ein reines Naturprodukt und ungiftig. Es löst die Verschmutzungen sanft an und hinterlässt auf Fell und Haut einen Schutzfilm der verhindert, dass sie das nächste Mal wieder so schlimm einsiffen.

Ich würde es mit der Innengruppe versuchen und wenn es nicht klappt ihm einen Kumpel/Kumpeline nach innen holen.

LG Anita

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Re: "Todeskandidaten" und einpieseln

Beitrag von Vollblutkaninchen » So 27. Jan 2013, 13:57

Das mit der goldenen Schmierseife klingt gut!
Gibt es einen Link, wo man das kaufen kann?
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Re: "Todeskandidaten" und einpieseln

Beitrag von Anita » So 27. Jan 2013, 14:03

https://www.amazon.de/s/?ie=UTF8&keywords=schmierseife+gold&tag=googhydr08-21&index=aps&hvadid=14239567023&hvpos=1t2&hvexid=&hvnetw=g&hvrand=14849428742066819357&hvpone=&hvptwo=&hvqmt=b&ref=pd_sl_78ngh72iyv_b" onclick="window.open(this.href);return false;

Gibts aber in vielen Regionen in DE auch in kleinen Packungen für ein paar Cent in Drogerien. Hier leider nicht, im Norden schon eher. :-)

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Re: "Todeskandidaten" und einpieseln

Beitrag von Vollblutkaninchen » So 27. Jan 2013, 14:35

Ich werde mal morgen mit Luna und Fjodor (und Filou, da der geimpft werden muss) zum TA gehen und schauen, was der sagt. Der hat auch einen anständigen Rasierer in der Praxis. Dann kommt das ganze verklebte Fell ab.
Hoffen wir mal, dass alle wieder mit nach Hause kommen.....

Aber ich denke auch, dass es eine gute Idee wäre Fjodor reinzuholen. Wegen der Nieren trinkt er auch deutlich mehr und dann brauche mir keine Gedanken machen, wegen Zufrieren und so.
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Re: "Todeskandidaten" und einpieseln

Beitrag von Vollblutkaninchen » Sa 2. Feb 2013, 11:16

Gute Neuigkeiten:
Der TA hat uns am Dienstag empfohlen den Po (in Lunas Fall das eine Bein) mit Babyshampoo zu säubern und im Anschluss Babypuder auf die wunden Stellen zu säubern. Nach einmal waschen sieht alles schon viel besser aus, alle roten Stellen sind mittlerweile weg! :freu: :freu:

Derzeit versuchen wir Leo, Luna und Fjodor zusammenzuführen....
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Re: "Todeskandidaten" und einpieseln

Beitrag von lapin » Sa 2. Feb 2013, 13:42

Freut mich, auch kleine Erfolge können so groß sein.
Hauptsache alle zufrieden :lieb:!
Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

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Re: "Todeskandidaten" und einpieseln

Beitrag von Bigfoot63 » Sa 2. Feb 2013, 18:04

Ich habe im Moment auch das Problem das mein Kaninchen sich etwas "einpieselt" ,
diese Goldene Schmierseife ist schon zu empfehlen.
Er riecht auch gut :) und die roten Stellen sind auch weg.
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