Muskulaturprobleme bei Dreibeinigem Kaninchen ?

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Nicht jeder kennt sich mit diversen Krankheiten aus.
Selbst als sehr erfahrener Kaninchenhalter kann man nicht alles kennen und wissen.

Alles, was hier im Forum speziell zu Krankheiten, Diagnosen, Medikamenten und deren Dosierungen zu finden ist, sind persönliche Erfahrungen, Tipps und Ratschläge.

Diese Tipps und Ratschläge ersetzen keinen Tierarztbesuch.

Es gibt sehr viele ernst zu nehmende Krankheiten, die man durch Eigenbehandlung/Eigentherapie noch verschlimmern kann.

Es ist daher wichtig, jede Medikamentenabgabe und Therapie unbedingt mit dem Arzt zu besprechen und gemeinsam nach der besten Lösung, für das jeweilige Tier zu suchen.

Also zieht bitte immer einen Tierarzt zu Rate. Selbstverständlich könnt Ihr die hier gegebenen Tipps und Ratschläge mit Eurem Tierarzt besprechen.
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Muskulaturprobleme bei Dreibeinigem Kaninchen ?

Beitrag von Bigfoot63 » Di 1. Jan 2013, 10:31

Bei uns lebt Gustav, Schlachtkaninchenmodel Baujahr 2007 ca.
Gewicht knapp 4 kg.
Eines seiner Vorderbeine musste amputiert werden, das war 2010-
Er liegt viel und hoppelt aber ganz munter rum. In Wendungen hat er so seine Probleme und raufspringen ist nicht so sein Ding. Er ist auch schnell, alles kein Problem.

Doch nun stellen wir seit Weihnachten fest, das er hinten auf einer Seite etwas mehr kippelt, also einfach mal so wegkippt, bis auf die Seiter. Er rudert etwas mehr beim aufstehen. Sonst alles normal und keine Veränderungen erkennbar.

Kann es sein das sich die Muskulatur weiter verändert, nach der ganzen Zeit.
Sein Vorderbein ist sehr durchtrittig, aber das schon sehr lange.
Kann man irgendetwas tun. Klar rufe ich auch morgen gleich noch beim Tierarzt an, aber was meint ihr. Kann ich ihm stützend noch irgendwas füttern ?
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Re: Muskulaturprobleme bei Dreibeinigem Kaninchen ?

Beitrag von Murx Pickwick » Di 1. Jan 2013, 11:10

Es kommt drauf an, was du bisher fütterst ... wenn du artenreiche Wiese und Wegrand fütterst, bis eh liegenbleibt und nur im Winter auf Gemüse, Heu und Co ausweichst, kannst du eigentlich nix mehr besser machen - außer vielleicht noch supplementiertes Fertigfutter aller Art wegzulassen und stattdessen Sämereien, in dem Fall insbesondere Ölsaaten, anzubieten.

Das Problem ist, daß Kaninchen einen sehr spezialisierten Bewegungsapparat haben, fehlt da ein Bein, wird die gesamte Seite nicht mehr genügend belastet, mit der Zeit bauen sich auf dieser Seite die Muskeln ab, auf der anderen Seite auf - durch den langen Rücken und durch die hoppelnde Gangweise ziehen nun die Muskeln auf der intakten Seite die Knochen zu sehr in ihre Richtung. Die Langzeitfolgen sind Bandscheibenschäden, verstärkte Abnutzung der Gelenke, so daß diese gar nicht mehr schnell genug repariert werden können und irgendwann auch Spondylose. Die daraus erfolgenden Beschwerden können zwar mit Wiese und Wegrand hinausgezögert werden, aber dennoch werden sie irgendwann kommen ... heißt also für dich beobachten, ob das Ganze noch fürs Kanin in Ordnung ist, oder langsam und sicher zur Tierquälerei wird.
Eventuell könntest du noch über so eine Art Gymnastik und Massage dem einseitigen Muskelschwund entgegenwirken.

Mit ein bißchen Glück wirst du dennoch für die nächsten fünf Jahre ein munteres, wenn auch unsicheres Kaninchen haben ... also verrückt machen würd ich mich an deiner Stelle mit diesem Wissen nicht.

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Re: Muskulaturprobleme bei Dreibeinigem Kaninchen ?

Beitrag von Bigfoot63 » Di 1. Jan 2013, 15:59

Ich hatte mir so was schon gedacht.
Fertigfutter gibt es überhaupt nicht. Im Winter gibts Gemüse únd viele trockene Kräuter und auch Laub, allerdings auch viele frische "Küchenkräuter".
Sämereine habe ich bisher nicht gefüttert, mal abgesehen von Fenchelsamen, Sonnenblumenkernen.
Was könnte ich ergänzen ?

Es scheint ihm nichts auszumachen, der hoppelt locker weiter. Schmerzen hat er ziemlich sicher nicht
Mir ist einfach der Unterschied aufgefallen.

Massage und Gymnastik, wie stellt man sowas an ? Der Kollege Dreibein ist sehr zugänglich, was könnte ich da machen ?

Wenn die Lebensqualität keine mehr ist, sind wir ganz sicher beim Tierarzt :)
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Re: Muskulaturprobleme bei Dreibeinigem Kaninchen ?

Beitrag von Murx Pickwick » Di 1. Jan 2013, 17:54

Wenn das Bein amputiert wurde, ist sicherlich noch ein Stummel oder ähnliches dort, wo das Bein mal war ... diesen Stummel anheben und das Kaninchen mit Belohnungsstückchen oder was auch immer dazu bringen, sich mit vollem Gewicht auf diesen Stummel zu stellen, so daß es leichtes Übergewicht über diesen Stummel hat beispielsweise. Nach einer Weile wieder normal hinsetzen lassen und wiederholen, solange, wie das Kanin freiwillig mitmacht. Verliert es die Lust, hast du so gut wie keine Chancen, noch irgendwelche Übungen dieser Art mit ihm zu machen.

Weitere Übung, die allerdings erst andressiert werden müßte, du läßt das Kaninchen sich auf die Seite mit dem gesunden Fuß legen und läßt es dann den Kopf möglichst weit heben, ohne daß es aufsteht oder sein Bein benutzt, es geht hier um die Hals- und Seitenmuskulatur, die auf der Seite mit dem fehlenden Bein angespannt werden soll. Vermutlich wirst du eine solche Dressur noch am ehesten mit Clickern erreichen.

Ich vermute, daß alle Übungen zum Aufbau der Muskeln auf der Seite des fehlenden Beines erstmal fürs Kaninchen entwickelt werden müssen - eventuell hilft dir da weiter, wenn du mit Ergotherapeuten oder ähnlichen Berufsgruppen redest, die haben bei ihren Patienten oft ganz ähnliche Probleme. Heißt also für dich, vom Menschen auf das Kaninchen schließen und sich die Muskelgruppen der Kaninchen zu verinnerlichen, damit du dir entsprechende Übungen ausdenken kannst.

Beim Massieren gibt es nur wenige Grundregeln, da du hier allerdings eine recht spezialisierte Massage brauchst, heißt es auch da wieder, am besten zeigen lassen von jemanden, der Massage im medizinischen Bereich macht - auch hier mußt du dann das, was du erlernst, vom Menschen aufs Kaninchen umsetzen.
Kaninchen können recht gut mit den Daumen und den Fingerspitzen massiert werden. Massiert wird in kreisenden Bewegungen und immer Richtung Herz, niemals direkt auf der Wirbelsäule, sondern immer nur daneben. Da Kaninchen ein Fell haben, kommt zusätzlich hinzu, daß das Ausstreichen oder vom Hinterteil Richtung Vorderteil massieren oft als unangenehm empfunden wird, da das Haar dann gegen den Strich gedrückt wird - solche Massagetechniken fallen dann weg, es bleiben nur noch die kreisenden Bewegungen. Du mußt auch ein wenig ausprobieren, was überhaupt als angenehm empfunden wird. Viele Kaninchen sind beispielsweise recht empfindlich an den Rippen.

Insgesamt betrittst du jedenfalls Neuland ...

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Re: Muskulaturprobleme bei Dreibeinigem Kaninchen ?

Beitrag von Bigfoot63 » Di 1. Jan 2013, 21:52

Eine gute Bekannte ist Tierphysiotherapeutin, die könnte ich mal fragen.

Stumpf, na ja irgendwie gibt es da keinen, ich setz mal ein Bild kurz nach der OP rein,
da sieht man es ganz gut.

Auf dem zweiten Bild übt er gerade ein wenig, das konnte er aber nach 2 Tagen viel besser, so "breitbeinig" steht er hinten nicht mehr....
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: Muskulaturprobleme bei Dreibeinigem Kaninchen ?

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 2. Jan 2013, 02:30

Als Tierphysiotherapeutin dürfte sie sogar mehr Erfahrungen mit dem Bauplan der Vierbeinigkeit haben ... auch, wenn sie noch nie ein Kaninchen therapiert hat, dürften sich ihre Erfahrungen etc viel leichter aufs Kanin übertragen lassen, wie Erfahrungen vom Menschen aufs Kanin ...
Ich bin auf ihre Meinung gespannt.

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Re: Muskulaturprobleme bei Dreibeinigem Kaninchen ?

Beitrag von Bigfoot63 » Mi 2. Jan 2013, 09:18

Sie arbeitet wohl auch mit Kleintieren, leider sind die meisten Kleintierhalter wohl noch nicht soweit. Sie hat meine andere Riesenhäsin damals mit Lymphdrainage behandelt das hat nach der OP gut geholfen. Die Schwellung am Bein ist schnell abgeklungen.

Die Tierarztpraxis die gleich neben an ist, hat ihr aber schon diverse Meerschweine und andere Kleintiere zur Behandlung geschickt, wohl auch mit Erfolg - soweit machbar...

Ihre HP falls erlaubt https://www.tierphysiotherapie-pallak.de/start.html?/semi.html" onclick="window.open(this.href);return false;
wenn nicht einfach löschen :)
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Re: Muskulaturprobleme bei Dreibeinigem Kaninchen ?

Beitrag von saloiv » Mi 2. Jan 2013, 09:33

Ich habe auch eine Tierphysiotherapeutin, bei Krankheiten, die in ihr Behandungsfeld fallen, habe ich mit den Kaninchen gute Erfahrungen damit gemacht.
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Ich wünsche Dir...
dass Du arbeitest als würdest Du kein Geld brauchen.
dass Du liebst, als hätte Dich noch nie jemand verletzt.
dass Du tanzt, als würde keiner hinschauen.
dass Du singst, als würde keiner zuhören.
dass Du lebst, als wäre das Paradies auf Erden.

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Re: Muskulaturprobleme bei Dreibeinigem Kaninchen ?

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 2. Jan 2013, 13:18

Ich hab mir angeschaut, was sie macht ... das klingt sehr vielversprechend, ich denke, da bist du gut aufgehoben, zudem sie auch mit selteneren Erkrankungen, wie beispielsweise dem Schwimmer-Syndrom Erfahrungen hat, wo die Massagen ähnlich aussehen dürften, wie für das, was du brauchst.

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Re: Muskulaturprobleme bei Dreibeinigem Kaninchen ?

Beitrag von Bigfoot63 » Mi 2. Jan 2013, 13:35

Ich werde dann berichten, wir stimmen gerade mal die Termine ab.
Ist schon sinnvoll das ganze bei mir vor Ort zu machen, damit Gustav nicht ganz so genervt ist.
Immerhin findet sie den Fall interessant :)
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Re: Muskulaturprobleme bei Dreibeinigem Kaninchen ?

Beitrag von Bigfoot63 » Mo 7. Jan 2013, 09:13

Habe nun einen Termin mit dem Tierarzt, der damals auch operierte, abgestimmt.
Damit ein paar aktuelle Röntgenbilder vom Rücken und Vorderpfote gemacht werden.
Er würde ihn gerne vorher nochmal sehen, damit wirklich ein anderes Problem ausgeschlossen werden kann.
Ich hatte nun einige Tage Zeit ihn nochmal genauer zu beobachten, ich denke einfach sein Vorderbein ist noch durchtrittiger geworden und deshalb wackelt er vermehrt beim aufstehen. Wenn er garde aus läuft kompensiert er da mit mehr unter dem Körper gesetzen Hinterbein, das scheint zwar Muskelkraft zu sparen, aber er wird instabiler, also unausbalancierter durch die eng stehenden Hinterbeine beim hoppeln.
Weiterhin kann er locker auf den Hinterbeinen stehen und diese Erdmännchenposition einnehmen. Ich drehe gerade Filme für den Tierarzt und die Therapeutin, die würden gerne die Bewegungen sehen.

Bin mal gespannt.
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Re: Muskulaturprobleme bei Dreibeinigem Kaninchen ?

Beitrag von lapin » Mo 7. Jan 2013, 09:23

Die Filme kannst du uns dann auch zeigen? :lieb:

Bin auch gespannt, ich wünsche das Beste und gute Lösungen!! :daum:
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Re: Muskulaturprobleme bei Dreibeinigem Kaninchen ?

Beitrag von Bigfoot63 » Mo 7. Jan 2013, 11:33

klar mach ich gerne :)
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Re: Muskulaturprobleme bei Dreibeinigem Kaninchen ?

Beitrag von Bigfoot63 » Di 8. Jan 2013, 09:38

Das geht nun aber heftig bergab. Im wahren Sinne des Wortes.
Termin ´TA ist morgen - das vorab.
Gustav läuft manchmal total schlecht und dann wieder fast normal. Leider verstärken sich die Probleme beim aufstehen.
Ich habe Angst, das hier eine ganz andere Entscheidung anstehen könnte.....
irgendwie wünsch ich mir immer das ein Kaninchen mal tot umfällt wenn es an der Zeit ist und man nicht selber rausfinden muss, wann endet die Lebensqualtiät. Ist auch schwierig, da ich kein Kaninchen bin.
Er rast mit seinem Kumpel los, kippt um, rappelt sich irgenwie hoch und hoppelt hinter seinem Kumpel her....umfallen und aufrappeln geschieht mittlerweile ohne Panik auf seiner Seite. Wie mag er das empfinden ? Nicht laufen können so wie man will muss eigentlich doch schrecklich sein ? Aber wenn ich ihn so sehe............
Zum Putzen lehnt er sich entspannt mit dem Hintern an die Wand und putzt sich ausführlich. Er knispelt mit den Zähnen wenn Kumpel ihn putzt und knuffelt. Sie zerlegen gemeinsam Klopapierrollen, meine Papiermülltonne noch heute morgen und dann wieder das umkippen .......
Ich bekomme noch mehr graue Haare als ich sowieso schon habe :autsch:
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Re: Muskulaturprobleme bei Dreibeinigem Kaninchen ?

Beitrag von lapin » Di 8. Jan 2013, 09:46

Warte bis Morgen...
Tiere kommen mit besonderen Umständen besser klar als wir...
das zeigt er dir ja auch, er hat für alles ne eigene Lösung, bisher :lieb:!
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Re: Muskulaturprobleme bei Dreibeinigem Kaninchen ?

Beitrag von Bigfoot63 » Di 8. Jan 2013, 09:48

Trotz meines hohen Alters ist Warten definitiv nicht meine allergrößte Stärke :schäm:

Ich bin einfach total nervös :arg:
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Re: Muskulaturprobleme bei Dreibeinigem Kaninchen ?

Beitrag von lapin » Di 8. Jan 2013, 09:51

Meine allerdings auch nicht :hehe: lässt sich viel leichter empfehlen, als sich selbst dran zu halten :jaja:!

Ich denke, eine endgültige Entscheidung wirst du nicht fällen müssen...
Schmerzen scheint er ja auch keine zu haben.

Ich denke nen bissl Training könnte am Ende ausreichend sein, da kann man ja als Mensch auch helfen...?!
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Re: Muskulaturprobleme bei Dreibeinigem Kaninchen ?

Beitrag von Bigfoot63 » Di 8. Jan 2013, 09:56

Es ist halt sehr schwer mitanzusehen wie er so strampelt um auf die drei Füße zu kommen.
Anfänglich ist er noch in Panik geraten, das macht er nun nicht mehr. Er bleibt da ganz locker und guckt halt das er hochkommt.
Wir lassen ihn auch, denn das muss er können.
Schmerzen hat er sicher nicht. Er frisst wie jeck und ist viel zu viel unterwegs. Es wirkt eher so als ob er sich damit nicht abfindet, daß laufen nicht ganz so gut klappt. Gut ich habe auch keine Ahnung wie Kaninchen denken /handeln/ Instinkte dazu haben.
Vielleicht deute ich da etwas aus menschlicher Sicht, obwohl ich das gerade versuche zu vermeiden....

Irgendwie konfus...
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Re: Muskulaturprobleme bei Dreibeinigem Kaninchen ?

Beitrag von lapin » Di 8. Jan 2013, 10:02

Ja, ich weiß was du meinst...das vermenschlichen zu vermeiden, ist für nen Menschen nicht ganz einfach :D!

Ich denke auch sehr oft nach, ob ich nicht viele Entscheidungen zu menschlich entschieden habe....
keine Ahnung, aber eins steht fest, Morgen bist du wieder ein Stück schlauer.

Aktuell ist mein Leitspruch... das einzig verzweifelnde ist das Planlose...
also hab einen Plan und der Rest läuft von alleine.
Mit dem TA zusammen kann dir die Planlosigkeit genommen werden :daum:!
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Re: Muskulaturprobleme bei Dreibeinigem Kaninchen ?

Beitrag von Murx Pickwick » Di 8. Jan 2013, 12:59

Dabei wäre an der Stelle das vermenschlichen gar nicht so verkehrt ... wer selbst gehandicapt ist, weiß, was ich meine. Wenn man das Glück hat, mit seinem Handicap in einer Umgebung zu sein, wo man nicht aufgrund seiner Andersartigkeit gemobbt wird, sondern so akzeptiert wird, wie man nunmal ist und man keine Schmerzen aufgrund des Handicaps hat, wird man auch als Mensch ein glücklicher Mensch, nur, daß man stärker wie nicht gehandicapte Menschen versucht, die Grenzen auszuloten. Dies ist auch unbedingt notwendig, denn das Bewegen im Raum mit einem Handicap kann nicht von angeborenen Verhalten bestimmt werden, man muß dazulernen, wie man am dümmsten sich bewegt ... als das mit meiner Lunge beispielsweise immer schlimmer wurde, mußte ich lernen, energiesparend zu wandern, Kiepe zu tragen etc, um mit dem Sauerstoff, den ich noch aufnehmen konnte, gut zurechtzukommen. Ich mußte auch lernen, anders und bewußter zu atmen, damit die noch verbliebene Lunge voll ausgenutzt wird.
Inzwischen sieht man mir mein Handicap nur noch an heißen Tagen an, weil ich da halt mit ner Kühlweste durch die Gegend renne - verbraucht weniger Sauerstoff wie zu schwitzen. Dabei werde ich allerdings immer bis an meine Grenzen gehen, einfach, damit das, was noch da ist, optimal genutzt wird und nicht wegen Nichtbenutzung geschlossen und abgebaut wird ... und genau das macht Gustav!

Gustav scheint zusätzlich ein Problem zu haben, daß inzwischen durch die unterschiedliche Ausprägung der Muskeln auf beiden Seiten zunehmend die Wirbelsäule verschoben ist - und damit die Wirbel zeitweise oder ständig auf die Nerven drücken. Dadurch ist eine Reizweiterleitung nicht mehr in dem Maße gegeben, wie wenn diese Behinderung nicht da wäre. Drückt der Wirbel oder eine Bandscheibe zu stark auf irgendwelche Nerven, ist eine Reizweiterleitung gar nicht mehr möglich, bis sich das alles wieder zurückgeschoben hat.
Es ist also gar nicht mehr möglich für ihn, seinen Körper im Gleichgewicht zu halten, da die Reize nicht oder nicht rechtzeitig in den Beinen für Ausgleichsbewegungen ankommen. Solange das keine Schmerzen macht, ist das kein Problem, Säugetiere sind in der Lage, Fallen zu lernen. Danach rappelt er sich halt wieder hoch und trainiert seine Muskeln weiter ... no problem, sieht nur ein wenig erschreckend für Säugetiere aus, die noch alle vier Beine haben und zudem auch nicht einen derartig spezialisierten Bewegungsapparat haben.

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Re: Muskulaturprobleme bei Dreibeinigem Kaninchen ?

Beitrag von Heike » Di 8. Jan 2013, 14:27

Bigfoot, ich kann deine Gedanken sehr gut verstehen. Meiner Meinung nach ist es wichtig, dass dein Gustav keine Schmerzen haben muss. Schmerzen beeinträchtigt die Lebensqualität beträchtlich .Ich denke, er macht sich über sein Handicap keine Gedanken - hat er überhaupt noch eine Erinnerung an sein viertes Bein? :hm:

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Re: Muskulaturprobleme bei Dreibeinigem Kaninchen ?

Beitrag von Bigfoot63 » Di 8. Jan 2013, 14:41

Kurz gesagt wenn er ohne Schmerzen und d.h.für mich dann auch ohne Schmerzmittel klar kommt und der Tierarzt auch kein Drama sieht, las ich es einfach.

Die eingeklemmten Nerven würden dann auch den sehr unerschiedlichen Ablauf erklären.
Irgenwie hatte ich schon den Euthanasiegedanken wegen fehlender Lebensqualität.
Gut das es euch gibt, daß muss man/ich wohl von einem anderen Blickwinkel sehen.
Irgendwie fühle ich mich gerade mal nicht mehr als Tierquäler :)
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Re: Muskulaturprobleme bei Dreibeinigem Kaninchen ?

Beitrag von Bigfoot63 » Mi 9. Jan 2013, 17:28

Was für ein Tag.
Geprägt von Missverständnissen in der Absprache konnte Bigfoot heute leider nicht geröngt werden.
Das Röntgengerät war defekt/ wurde getauscht :(
Trotzdem gab es eine gründliche Untersuchung. Gustav scheint aufgrund der Fehlhaltung hinten eine leichte Arthrose zu bilden. Das "umfallen" führt er spontan, nachdem wir zusammen gut 5 Minuten mit Gustav auf dem Boden gesessen haben, auf das Vorderbein und die Durchtrittigkeit zurück. Die Muskelumbildung ist natürlich auch aufgefallen. Da würde eine Physio aus seiner Sicht am meisten bringen.
Freitag um 9 Uhr gibt es dann einen Satz guter Röntgenbilder und danach bespricht er mit mir was wir noch tun können bzw ob sich seine Annahmen so bestätigen.
Schmerzen hat er nach seiner Einschätzung keine, daher auch keine Schmerzmittel.
und wieder einer meiner Stärken....ABWARTEN :autsch: :autsch: :autsch:
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Re: Muskulaturprobleme bei Dreibeinigem Kaninchen ?

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 9. Jan 2013, 17:37

Naja komm ... wir haben Mittwoch, bis Freitag sinds noch zwei Tage.
Das schaffst du schon ... bestimmt! :D

Ich bin gespannt, wie Physio beim Kaninchen aussieht.
Ansonsten hört sich das gar nicht mal so schlecht an ...

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Re: Muskulaturprobleme bei Dreibeinigem Kaninchen ?

Beitrag von lapin » Mi 9. Jan 2013, 17:38

Klingt aber doch beruhigend :lieb:

Das mit der Physio find ich super :top:!
Solange kannste ja nach einem guten Trainingsprogramm suchen, bzw einem Profi ;)!
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Re: Muskulaturprobleme bei Dreibeinigem Kaninchen ?

Beitrag von Bigfoot63 » Do 10. Jan 2013, 16:37

warten, warten ****grummel****

Den Profi habe ich in Form meiner früheren Vorstandskollegin im Tierschutzverein gefunden.
Ich hatte es weiter oben mal verlinkt:

https://www.tierphysiotherapie-pallak.de/start.html?/semi.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Sie hatte schon Erfolge bei Meerschweinen mit Lähmungserscheinungen etc...
Wir sind seit Jahren locke miteinander befreundet und bei Ihr war ich auch mit Miss Marple nach einer OP zur Lymphdrainage. Sie meint da könne man schon was machen, kommt natürlich jetzt auf die Bilder an.
Film stelle ich gleich mal einen an, wenn der gut geworden ist...ich bin ein echter Profi an der CAm :heul:

Immerhin 9:10 morgen früh und wehe das Gerät ist kaputt oder sonst eine Gemeinheit tritt auf :jordi:
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Re: Muskulaturprobleme bei Dreibeinigem Kaninchen ?

Beitrag von Murx Pickwick » Do 10. Jan 2013, 18:07

Das klappt schon!
Kann ja nicht immer was schief gehen ...
Und da es morgens ist, ists ja nur noch ein halber Tag, bei dem du hoffentlich den größten Teil schläfst, zu warten!
Also ist doch gar nicht mehr sooo lang :D

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Re: Muskulaturprobleme bei Dreibeinigem Kaninchen ?

Beitrag von Bigfoot63 » Fr 11. Jan 2013, 19:51

Diagnose nach 4 Röntgenbildern in super Qualität:
Athrose im Ellenbogengelenk und in beiden Kniegelenken.
Das konnte ich sogar auf den Röntgenbildern gut erkennen........
Physio meint er könnte man auch lassen, da er den Nutzen hierbei im Moment nicht so sieht.
Eine konkrete Schmerztherapie wäre wichtig. Schmerzmittel habe ich bekommen. Es soll über 10 Tage getestet werden ob und wie er anspricht. Heute hat er eine Injektion bekommen. Natürlich hoppelt er jetzt was besser....
Ob und wielange mit einer Schmerztherapie seine Lebensqualität aufrecht erhalten werden kann, weiß der Tierarzt auch nicht, da er ein Kaninchen mit solcher Erkrankung isher nicht hatte.Die OP ist im Okt. 2010 gewesen und der Tierarzt meinte auch, daß Gustav alle seine Erwartunge übertroffen hat, so wie er mit der Muskulaturumbildung begonnen hat und wie er defizite im Bewegungsablauf ausgeglichen hat.
Erstaunlicherweise hat er kein Spondylose, die hatte der Tierarzt erwartet und eine HD hätte er wohl auch erwartet, zumal Gustav gute 4,1 kg wiegt.
Wie seht ihr das ganze nun ? Was kann ich machen, was sollte ich noch tun ?
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Re: Muskulaturprobleme bei Dreibeinigem Kaninchen ?

Beitrag von Murx Pickwick » Fr 11. Jan 2013, 20:14

Spondylose hätte auch ich erwartet - aber seien wir froh, daß es keine Spondylose ist.

Die Arthrose selbst ist nicht heilbar, aber wenn du Gustav dazu bekommst, viel (Bio-)Ingwer zu futtern oder ihm ein Ingwerpulver mit hohem Gingerolgehalt unterzujubeln, kann er, sobald die richtige (relativ hohe) Dosis gefunden wurde, ohne Schmerzmittel fast schmerzfrei leben. Die richtige Dosis ist hier recht individuell.
Ingwer hat gegenüber Schmerzmitteln und Cortison den Vorteil, daß auch Ingwer entzündungshemmend wirkt und den Schmerz niederhält und als einzige Nebenwirkung die Reizung der Magenwände hat.
Kaninchen haben einen ständig gefüllten Magen ... da verteilt sich der Ingwer und reizt selbst in extrem hohen Dosen nicht die Magenwände, allerdings führt scheinbar der ewig gefüllte Magen gleichzeitig dazu, daß Kaninchen scheinbar im Schnitt sogar eine noch höhere Dosis pro Kilo Lebendgewicht brauchen, wie Pferde.

Leider kann nicht ausgeschlossen werden, daß die Arthrose schlimmer wird ... das muß man halt beobachten.

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Re: Muskulaturprobleme bei Dreibeinigem Kaninchen ?

Beitrag von Bigfoot63 » Sa 12. Jan 2013, 08:35

Das ist ja klasse. Mein altes Pferd ( 33 Jahre ) bekommt Pellets mit Teufelskralle und Ingwerpulver.
Die hasst das Zeugs, das geht nur in Banane.
Wo bekomme ich denn ein Pulver für das Kaninchen, kann ich das kaufen. Gustav ist nölig und schlau beim fressen.
Welche Dosis sollte ich anfangs denn verabreichen bei einem Gewicht von 4,1 kg.
und noch eine Frage, er bekommt nun Metacam für Katzen auf 5 kg und läuft damit auch deutlich besser.
Ich müsste dann die Ingwer Dosis hochfahren und Metacam dann zurück ? Das lebt dann von Beobachtung, nehme ich an.
Kann ich sonst noch was füttern, was die Entzündung hemmt ?
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