Recht auf Schutz gegen die Sklavenhaltung?

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Kaktus
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Recht auf Schutz gegen die Sklavenhaltung?

Beitrag von Kaktus » Fr 10. Feb 2012, 15:20

Ein Bundesrichter hat am Montag zum ersten Mal in der Geschichte der USA in einem Fall ermittelt, in dem geklärt werden soll, ob Tiere den gleichen verfassungsrechtlichen Schutz gegen die Sklaverei wie die Menschen erhalten sollen.
[...]
Der ganze Artikel: https://tierschutznews.ch/tiere/politik/1360-usa-gericht-verhandelt-ob-tiere-versklavt-werden-duerfen.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Was meint ihr dazu?
Es grüßt Flora mit den geliebten Plüschbällchen
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Re: Recht auf Schutz gegen die Sklavenhaltung?

Beitrag von .Miriam. » Fr 10. Feb 2012, 15:27

Wow! Der erste Schritt in die richtige Richtung! :top:

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Re: Recht auf Schutz gegen die Sklavenhaltung?

Beitrag von halloich » Fr 10. Feb 2012, 15:41

Naja, ich weiß nicht so recht ob das nicht ein wenig zu weit geht.

Hier geht es ja primär, als Beispiel, um die Orcas.
Klar sind Vergnügungsparks nicht der richtige Ort für Wale und Delfine.
Genauso wie Tiere nicht in einen Zirkus gehöhren.
Über Zoos und Tierparks lässt sich bekantlich auch streiten.

ABER, im grunde machen wir mit unseren Haustieren nichts anderes.
Wir versklaven sie auch. Wir nutzen sie zu unserer eigenen Freude und Lust und Laune. Wir nutzen sie zwar nicht gewerblich, aber immerhin halten wir sie weil wir wollen. Sie haben keine Chance selber zu wählen.

Wenn das Urteil durch ist, und Tiere das gleiche Recht bekommen, dann dürften theoretisch keine Haustier, und auch keine Nutztiere (Kühne, Schweine, Hühner....) gehalten werden.

Demnach finde ich das ein wenig fragwürdig wie ernst das gestzt dann genommen wird.
Die Folgen sind noch nicht abzusehen.


Man hätte besser auf Haltungsverbote von diversen Tieren in diversen Vergnügungseinrichtungen pochen können, oder einfach besserer bedingungen schaffen können.

Aber so geht es, meiner Meinung nach, viel zu weit.
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Re: Recht auf Schutz gegen die Sklavenhaltung?

Beitrag von Entensusi » Fr 10. Feb 2012, 17:37

Viel Aufmerksamkeit, aber im Grunde, sorry, sinnlos.
Liebe Grüße, Entensusi und ihre Tiere

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Re: Recht auf Schutz gegen die Sklavenhaltung?

Beitrag von RuJo » Fr 10. Feb 2012, 19:40

Ich finde es nicht nur sinnlos oder zu weit gehend, sondern denke, dass PETA damit wiedermal ungewollte (aber nicht das erste Mal) den ernsthaften Tierschutz auf die Schippe nimmt. Damit gibt man Kritikern doch wieder wunderbares Material an die Hand.

Das das so oder so nirgendwo hinführen kann ist offensichtlich. Man male sich aus, welches Auswirkungen ein Urteil zugunsten der Wale hätte. Eigentlich würde man damit die komplette Tierhaltung (sei es nun als Haustiere, Nutztiere oder Arbeitstiere) ans Messer liefern. Das das kein Gericht der Welt zulassen kann und würde ist doch offensichtlich.
PETA schießt hier der Medienwirksamkeit wegen komplett über das Ziel hinaus. Man könnte sicherlich mehr für die Tiere erreichen, wenn man so einen Schritt mit einem realistischen Ziel gegangen wäre (denn dass die Haltung da unter aller Kanone ist, ist ganz offensichtlich). Am Ende wird das Sea World recht bekommen, vielleicht für die Medien noch ein bisschen Reue heucheln und noch 5 m anbauen oder sowas (aber wohl eher nicht), und dann wars das wieder...
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Re: Recht auf Schutz gegen die Sklavenhaltung?

Beitrag von WELLEN » Fr 10. Feb 2012, 22:28

Ich finde schon, dass es eine Tendenz gibt wo das Recht der Tiere in der Öffentlichkeit immer mehr Aufmerksamkeit bekommt. Daher könnte ich mir (und hoffe es auch sehr!) schon vostellen, dass es da bald Gesetze geben wird, die eine Versklavung für bestimmte Tiere verbieten werden.
Das wird sich dann nur auf Wildtiere beziehen.
Haustiere und Nutztiere werden da dann gesondert behandelt. Denn da wäre es dann wirklich schwierig die Grenzen zu ziehen.
Wenn Tiere die gleichen Rechte wie Menschen bekommen, dann dürfte man sie nicht mehr töten und auch nicht mehr essen. Das wird sicher nie passieren.

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Re: Recht auf Schutz gegen die Sklavenhaltung?

Beitrag von RuJo » Fr 10. Feb 2012, 22:57

WELLEN hat geschrieben: Das wird sich dann nur auf Wildtiere beziehen.
Haustiere und Nutztiere werden da dann gesondert behandelt.
Nee, das kann ich nicht glauben. Mit welcher Begründung will man denn dann Grenzen zwischen diesen Tiere und jenen Tieren ziehen? Was hat ein Wildschwein, was ein Hausschwein nicht hat? Was unterscheidet die Kuh vom Gnu, das Huhn vom Adler oder den Hund vom Löwen?
Wenn sie da eine Entscheidung pro Tier treffen, dann muss die zwangsläufig allumfassend sein. Aus dem grund ist eine solche Entscheidung (zum jetzigen Zeitpunkt und sicherlich auch in den nächsten paar Jahren) undenkbar.
Es wäre erfolgversprechender, allgemein gegen tierquälerische Haltung vorzugehen, also so eine Grundfeste des Weltverständnisses so brutal anzugreifen.
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Re: Recht auf Schutz gegen die Sklavenhaltung?

Beitrag von Ziesel » Fr 10. Feb 2012, 23:29

Bei aller (Tier)Liebe, das ist sowas von daneben...
Ich weiss, dass so manch einer das Tier gern dem Menschen gleichsetzt aber das geht zu weit und sich auf die Verfassung zu berufen find ich eh schwachsinnig, die ist von Menschen für Menschen entstanden und für mich ist und bleibt ´n Unterschied zwischen Mensch und Tier. Ich hab nix gegen Gesetze zum Schutz für Tiere uÄ aber was was kommt dann als Nächtes? Schulpflicht für Tiere weil es intelligente Lebewesen sind?

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Re: Recht auf Schutz gegen die Sklavenhaltung?

Beitrag von ElHappy » Sa 11. Feb 2012, 00:16

Halloich . Die Orcas und Delfinhaltung ist grausam vorallem schau Dir die Umstände an !!! Und da geht es um Proffit. Ich hab mich viele Jahre mit Orcas beruflich und vor Ort ,freie Wildbahn, beschäftigt !

Wenn jemand mag kann ich euch in dem Bereich mal die harten und traurigen Hintergrundinfos liefern übringes sind Orcas unter andern durch ein Bundegesetz geschützt ,aber greift leider nich so !
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Re: Recht auf Schutz gegen die Sklavenhaltung?

Beitrag von Ziesel » Sa 11. Feb 2012, 00:39

das mag sein ElHappy aber findest du, dass das der richtige Weg ist ?

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Re: Recht auf Schutz gegen die Sklavenhaltung?

Beitrag von RuJo » Sa 11. Feb 2012, 00:42

Ich denke, dass die Umstände, die in dem Artikel angedeutet werden, von keinem gutgeheißen werden... auch von mir nicht. Aber das ist weidermal genau so ein Fallbeispiel das zeigt, warum ich PETA nicht sonderlich mag.
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Re: Recht auf Schutz gegen die Sklavenhaltung?

Beitrag von ElHappy » Sa 11. Feb 2012, 02:53

Ziesel ich find dass "Gesetz" nicht gut . Aber für wildlebende Tier ,wie die Orcas und andere Tierarten sind Gesetze wichtig um ihren Lebensraum und damit sie zuschützen . Von solchen Gesetzten und von den Vorschlag Menschenrechte für Menschenaffen distanzier ich mich ,dass geht zu weit !!

Wie vieles im "extremen" Tierschutz ! Da ist viel Medienmache ala Peta und co. dabei . Wildtiere kann man wie gesagt anderes schützen als so . Und der Tierschutz für unsere Haustiere fängt bei uns Zuhause und in unserer Umgebung an !

Hab grad mal genauer gelesen ! Tilikum ist ein Orcamännchen dass vor Island gefangen wurde , als in Kanada verboten wurde ORcas zu fangen wichen die PRofitgierigen nach Island . Tilikum hat schon 2 Menschen getötet , Gründe kann man sich denken ORcas hab in freier Wildbahn nie Menschen getötet , einen in den 80igern in Kanada (British Columbis) danach hat der besitzer dieses Meeresparks sie(es waren drei) für mehr als eine millonen
UsDollar an Seaworld verkauft und er hat sie für 50 000 gekauft . Der Grund ist einfach Seaworld braucht/e fortpflanzungsfähige Männchen , und Tillikum hat in Kanada gezeugt und später auch in Seaworld .Dort hat dann nochmal dieses größte Raubtier unser Erde ihn für Streicheltier gehalten , so wie es dort dargestellt wird . Tja der Grat ist schmal zwischen verfolgen und verteufeln in den 60igern und dem zu Tode lieben was bis heute geht !!


Tillkum wird schon lange so gehalten und man kann und wird nie ORcasopimal halten können ! Das werden sie auch nicht durch dieses anhängige Gerichturteil oder was auch immer ändern . Ich denke mal das Peta es einfach aus dem zusammenhang gerissen hat und für sich "vermarket" wahrscheinlich steckt das was viel weniger medienwirksames dahinter . Was Tillikum und den andern unter diesen wiederlichen spietzensportlern in die nach Chlorreingier stinkende Toilettenkabine Verhältnissen leiden ,vielleicht helfen kann ! Aber dazu brauchen wir nicht PEta dazu reicht solche Verantstaltungen zu boykottieren . Auch den Loroparc auf Teneriffa den dort wird ein Nachkomme von tillikum gehalten.
Oh gott sorry so ins Detail gehen wollt ich nicht aber , ich halte es für wichtig dass man genaue Hintergründe kennt . Und wie schwachsinnig dass von PEta ist .

Orcas bedeuten mir eine ganze Menge !! Deshalb bin ich grad bei denen sehr arrangiert !


Bin auch kein Fan von Peta !Und hat wie die meisten Organisationen den falschen Ansatz !
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Re: Recht auf Schutz gegen die Sklavenhaltung?

Beitrag von halloich » Sa 11. Feb 2012, 08:26

ElHappy hat geschrieben:Halloich . Die Orcas und Delfinhaltung ist grausam vorallem schau Dir die Umstände an !!! Und da geht es um Proffit.
Dann les mal genau was ich geschrieben habe ;)
halloich hat geschrieben:Hier geht es ja primär, als Beispiel, um die Orcas.
Klar sind Vergnügungsparks nicht der richtige Ort für Wale und Delfine.
Genauso wie Tiere nicht in einen Zirkus gehöhren.
Über Zoos und Tierparks lässt sich bekantlich auch streiten.
Deswegen finde ich schon richtig und gut das etwas geschieht und auch geschen muß.
Aber man kann keine Gesetzt für Menschen auf Tiere übertragen.
Schon gar nicht die Grundgesetzte.

Und wenn das Gesetz durchkommen würde, so wie PETA das fordert, dann gibt es keine Haustiere und auch keine Nutztiere mehr.
Weil, warum soll dann zwischen einzelnen Tierarten unterschieden werden?

Was ist so besonderes daran das man mit Orca und Delfinen Profit macht?
Das macht schließlich jeder Zoo mit vielen anderen Wildtieren auch, genauso der Nutztierhalter (speziell die Massentierhaltung) da geht es auch nur um Profit.

Und du machst mit deinen Tieren nichts anderes, wir wir alle.
Wir halten sie zwar nicht zum Profit, aber als Belustigung und Unterhaltung, und somit sind sie auch unsere Sklaven (Ok, manch Katzenbesitzer fühlen sich eher als Sklaven ihren Mietzen :X ).


Und deswegen bleibe ich auch bei meiner Meinung
halloich hat geschrieben:Aber so geht es, meiner Meinung nach, viel zu weit.
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Re: Recht auf Schutz gegen die Sklavenhaltung?

Beitrag von WELLEN » Sa 11. Feb 2012, 11:37

RuJo hat geschrieben:Nee, das kann ich nicht glauben. Mit welcher Begründung will man denn dann Grenzen zwischen diesen Tiere und jenen Tieren ziehen? Was hat ein Wildschwein, was ein Hausschwein nicht hat? Was unterscheidet die Kuh vom Gnu, das Huhn vom Adler oder den Hund vom Löwen?
Ganz leicht ist es sicher nicht da die Grenzen zu ziehen, aber ein großer Unterschied ist z.B., dass Haus- und Nutztiere schon seit tausenden von Jahren vom Menschen "missbraucht" werden. Somit könnte man argumentieren, dass die sich schon etwas im Verhalten angepasst haben. :hm:
Orcas und Wildtiere, wie Löwen im Zirkus werden erst seit verhältnismäßig kurzer Zeit gehalten.

Aber es ist echt nicht leicht zu trennen! Denn z.B. der Elefant wird in Indien schon ewig vom Menschen als Nutztier gehalten. Da könnte es also schwierig werden den dann im Zirkus zu verbieten. Bei anderen Tieren, wie dem Löwen, ist das schon leichter.

Dass Tiere dem Menschen gleichgesetzt werden, das wird nicht geschehen.
Aber man könnte ein Gesetzt entwerfen, dass die Haltung von Arten verbietet, die in der Natur in einem besonders großen Revier leben. Dazu gehören eben auch die Wale. Aber auch andere Tiere, wie der Eisbär. Dieser sollte auch aus den Zoos verbannt werden, da auch dieser ein extrem großes Revier hat.

Nochmal ein Beispiel für den Unterschied von Wildtier und Nutztier:
Z.B. das Huhn unterscheidet sich vom Adler schon stark. Denn das Huhn braucht verhältnismäßig nicht viel Platz, ist an den Menschen gewöhnt und lebt einfach nicht mehr wild in der Natur. Ein Huhn ist auch beim Menschen "glücklich". Ein Adler wohl kaum.
Ich meine jetzt natürlich kein Hühner-KZ-Huhn, sondern ein freilaufendes Bauernhofhuhn.

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Re: Recht auf Schutz gegen die Sklavenhaltung?

Beitrag von RuJo » Sa 11. Feb 2012, 13:01

WELLEN hat geschrieben: Ganz leicht ist es sicher nicht da die Grenzen zu ziehen, aber ein großer Unterschied ist z.B., dass Haus- und Nutztiere schon seit tausenden von Jahren vom Menschen "missbraucht" werden. Somit könnte man argumentieren, dass die sich schon etwas im Verhalten angepasst haben. :hm:
Das wäre auf der Basis, dass Tiere hier Menschenrechte eingeräumt werden sollen kein vernünftiger Diskussionsansatz.

Und mal ehrlich, ich weiß nicht, ob das Gnu in der Afrikaanlage im Zoo dann wirklich mehr leidet, als die durchschnittliche Nutzkuh. Wie kann man sich denn an Massentierhaltung unter meist katastrophalen Bedingungen anpassen?
Diese Argumentationsschiene wäre schlicht nicht zulässig, wenn man einmal einen gewissen Punkt überschritten hätte. Die Unterscheidung wäre dann rein willkürlich, was einem Rechtsstaat entgegen stünde, und genau da könnte man vor dem Gesetz weiter ansetzen (und würde es mit Sicherheit auch tun).
Wenn es im Prozess gegen die Versklavung von Tieren ein Urteil gibt, ist das ein entscheidender Präzidenzfall. Man wird sich hier genau überlegen, auf welches Urteil sich in ZUkunft bezogen werden soll.. Ich werde auf der Stelle Vegetariern, wenn in diesem Fall tatsächlich PETA recht gegeben wird.
Aber es ist echt nicht leicht zu trennen! Denn z.B. der Elefant wird in Indien schon ewig vom Menschen als Nutztier gehalten. Da könnte es also schwierig werden den dann im Zirkus zu verbieten. Bei anderen Tieren, wie dem Löwen, ist das schon leichter.
Also haben die Tiere, die bisher niemals domestiziert oder genutzt wurden schlicht Glück gehabt? Ich halte auch das für keine Begründung, auf die sich ein Anwalt einlassen würde. Ist es verbotener, einem Menschen Leid anzutun, der in seinem Leben noch nie Leid erfahren hat, als einem, der eh immer schon in der Scheiße wühlt? Wohl kaum.
Eine solche Unterscheidung würde den Faktoren die eigentlich entscheidend sein sollte nicht gerecht: nämlich die Leidensfähigkeit eines Tieres. Die ist sicherlich eher an die Intelligenz des Tieres und die Haltungsbedingungen im Zusammenhang mit seinen Bedürfnissen gekoppelt als an seine Geschichte in Menschenhand. Aber wie gesagt, wo sollen da die Grenzen gesetzt werden.
Dass Tiere dem Menschen gleichgesetzt werden, das wird nicht geschehen.


Ja eben, genau das meine ich. Das wird nicht geschehen. Und ganz ehrlich, das ist auch gut so. Andere Tiere sind keine Menschen. Es ist vermessen, sie dennoch ständig an diesem messen zu wollen. Man sollte Tiere als das betrachten, was sie sind. Damit wird man ihnen mit Sicherheit gerechter, als wenn man irgendwelche Menschenbilder auf sie projeziert.
Aber man könnte ein Gesetzt entwerfen, dass die Haltung von Arten verbietet, die in der Natur in einem besonders großen Revier leben. Dazu gehören eben auch die Wale. Aber auch andere Tiere, wie der Eisbär. Dieser sollte auch aus den Zoos verbannt werden, da auch dieser ein extrem großes Revier hat.


Auf jeden Fall. Aber das erreicht man nicht durch so einen lächerlichen Prozess gegen Sklavenhaltung.
Z.B. das Huhn unterscheidet sich vom Adler schon stark.


natürlich...genauso wie sich Papageien vom Spatzen unterscheiden, Schwäne von Möwen und Pinguine vom Strauß. Es ging mir nicht speziell um den Vergleich von Huhn und Adler, das war eher metaphorisch zu verstehen. Kongreter könnte die Frage lauten, was unterscheidet das Haushuhn vom Bankivahuhn (die Stammform, die nach wie vor wild in der Natur vorkommt), die Brieftaube von der Hohltaube, die Schlachtgans von der Graugans, einen Falken, der einer Jahrtausendenalten Tradition zur Jagd verwendet wird von einem der in der Wildnis lebt?..
Ein Huhn ist auch beim Menschen "glücklich". Ein Adler wohl kaum.
Aber woran machst du das fest? Es gibt viele Hinweise darauf, dass Hühner intelligenter sind als Falken oder Adler. Bei diesen Raubvögeln steht hinter ihrem Verhalten oft nicht viel mehr als purer Instinkt (nach dem, was man als Menschn einzuschätzen in der Lage ist.. und freilich nach menschlichen Maßstäben). Sie fliegen, wenn sie hungrig sind, sie reagieren, wenn sie Beute sehen und sonst sitzen sie stundenlang rum um warten, dass das Hungergefühl ihnen wieder sagt, was zu tun ist (ja, das war stark überspitzt).
Hühner hingegen haben ein ausgeklügeltes Sozialsystem mit Hierarchien und Freundschaften (es ist wissenschaftlich erwiesen, dass sie in der Lage sind andere Hühner wiederzuerkennen) und sind sehr neugierig.
Das ist eigentlich ein schönes Beispiel um zu verdeutlichen, wie schwierig die Grenzziehung ist und wie ungerechtfertigt es wäre, für den Menschen wirklich nützliche Tiere zu vernachlässigen, weil ein Leben ohne sie schwer vortsellbar wäre.

Wie gesagt, da wird sich kein Gericht der Welt drauf einlassen..
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Re: Recht auf Schutz gegen die Sklavenhaltung?

Beitrag von WELLEN » Sa 11. Feb 2012, 22:43

RuJo hat geschrieben:Man sollte Tiere als das betrachten, was sie sind. Damit wird man ihnen mit Sicherheit gerechter, als wenn man irgendwelche Menschenbilder auf sie projeziert.
Ja, genau. Sie sind aber auch Lebewesen und Lebewesen haben das Recht artgerecht und frei zu leben. Eigentlich sollte man Lebewesen daher in Ruhe lassen und wir sollten alle auf unsere Nutz- und Haustiere verzichten und sie alle freilassen :lol:

Naja gut, aber Tier bekommen ja auch Rechte zugesprochen, so ist es ja nicht. Ich hoffe, dass es immer mehr Rechte im Sinne der Tiere sein werden in Zukunft und weniger im Sinne der Menschen wie es bisher war. Oder im Sinne Beider wenn das möglich ist. Sollte ja nich so schwer sein.
RuJo hat geschrieben:was unterscheidet das Haushuhn vom Bankivahuhn
Ich glaube schon, dass der Unterschied darin liegt, dass sich ein Haushuhn mit den gegebenen Umständen wohl fühlen kann und das Bankivahuhn in den selben nicht. Ein Wildtier ist halt einfach nicht an den Menschen gewöhnt.
So wie halt der Hund mim Menschen zurecht kommt und der Wolf halt nicht?! :hm:

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Re: Recht auf Schutz gegen die Sklavenhaltung?

Beitrag von Ziesel » So 12. Feb 2012, 00:01

WELLEN hat geschrieben:Ich hoffe, dass es immer mehr Rechte im Sinne der Tiere sein werden in Zukunft und weniger im Sinne der Menschen wie es bisher war. Oder im Sinne Beider wenn das möglich ist. Sollte ja nich so schwer sein.
Im Sinne beider...nicht so schwer ? Kannste mal erklären wie du dir das vorstellst ?

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Re: Recht auf Schutz gegen die Sklavenhaltung?

Beitrag von WELLEN » So 12. Feb 2012, 09:43

Im Sinne Beider meine ich jetzt, dass Haus- und Nutztiere artgerecht gehalten werden. Das ist im Sinne der Tiere und in unserem auch.
Z.B. wenn ein Huhn schlecht gehalten wird, dann hat auch der Mensch nichts davon, da er dann von den Eiern und dem Fleisch krank wird. So meinte ich das.
Dass ein Huhn überhaupt von uns gehalten und gegessen wird ist natürlich nicht in seinem Sinne. Aber es hat ja auch Vorteile beim Menschen. Keine Feinde (außer den Menschen :jaja: ), immer viel zu fressen. etc.
Ob es jetzt in der Wildnis von nem Fuchs gerissen wird oder von uns gegessen wird kann dem Huhn dann auch schon "egal" sein. Es ist nunmal ein Beutetier und kein Räuber am Ende der Nahrungskette.

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