[Diskussion] Kosten die die Liebe zum Tier übersteigen?

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[Diskussion] Kosten die die Liebe zum Tier übersteigen?

Beitrag von Kaktus » Mo 21. Nov 2011, 10:09

schweinsnase77 hat geschrieben:Ich würde es zum einen vom ALter abhängig machen, aber zum anderen auch ganz klar von meiner finanziellen Situation. Eine Bauchop birgt immer ein hohes Risiko an Komplikationen die eben auch finanziell abgefedert werden müssen.

Klingt jetzt hart und unsensibel, aber es bringt keinem Tier was wenn es nach einer Op wegen nicht vorhandener Finanzen eingeschläfert werden muss :(
Deiner Aussage wegen dem Alter stimme ich zu, vom Rest bin ich etwas schockiert! Wenn mann nicht bereit ist, seine Haustiere adäquat tierärztlich zu versorgen, dann soll man sich gefälligst keine anschaffen. Ein Tier nur deshalb einzuschläfern wegen Geld ... :shock: Wenns danach ginge hätte ich meine Emma auch einschläfern lassen müssen, die am Bauch operiert wurde, die Chancen nicht so gut standen, und sie noch wochen danach zur Nachversorgung zum TA musste :? Heute ist sie fit :nein:
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Re: Luise & ein großer Tumor - OP ja oder nein?

Beitrag von Isa » Mo 21. Nov 2011, 10:22

schweinsnase77 hat geschrieben: Klingt jetzt hart und unsensibel, aber es bringt keinem Tier was wenn es nach einer Op wegen nicht vorhandener Finanzen eingeschläfert werden muss :(
Die durchgeführte "Leistung", sprich die OP am Bauch wurde ja dennoch durchgeführt. Also muss sie auch bezahlt werden.
Da ändert auch ein Einschläfern danach nix; vor allem nicht wenn man die OP nicht zahlen könnte.
Das Einschläfern wird ja dann sogar noch oben drauf gerechnet!

Ich seh das wie Kaktus: Wenn man Tiere hält, muss man mit hohen Kosten rechnen.
Sicherlich kann immer mal eine Notsituation auftreten (eigene Arbeitslosigkeit und/oder eine unvorhergesehene OP, die sehr teuer ist), aber ich persönlich würde die Gesundheit eines Tieres NIEMALS von den Kosten abhängig machen! Notfalls spricht man mit dem TA über eine Ratenzahlung, o.ä.
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Re: Luise & ein großer Tumor - OP ja oder nein?

Beitrag von Nightmoon » Mo 21. Nov 2011, 17:49

Hey Tatjana,
danke für deine Antwort und ich hab deine erste Antwort darauf richtig gelesen. :)
Umso besser, dass sie keine Schmerzen hat.
Dass "dein TA" wohl nicht der Richtige sein kann, liegt glaub ich auf der Hand. Vielleicht sieht er die Relationen nicht. :hm:
Er denkt sich wohl, was leider viele andere TÄ auch denken, dass eine OP bei so ner kleinen Ratte (andere sagen auch nem kleinen Vieh) sich nicht lohnt. Wobei sie aber scheinbar vergessen, dass auch Ratten kleine Lebenwesen sind, die es gut haben wollen. Die Größe/Aussehen/Stammbaum eines Tierchens ist für mich unerheblich.
Mit 2 Jahren denke ich, dass sie noch nicht zu alt wäre, um eine OP durch einen auf Ratten spezialisierten TA! durchführen zu lassen. Vielleicht kannst Du uns deinen PLZ-Bereich nennen, wo Du die Möglichkeit hast, einen entsprechenden TA aufsuchen zu können und wir "bombardieren dich mit entsprechenden TA-Praxis-Adressen zu", die sich auf Ratten spezialisiert haben? :lieb:
In so einem heiklen Fall würde ich mir IMMER eine 2. Meinung holen.

@ Schweini...
Klar ist es, wie bei allen Haustieren auch ein finanzieller Aspekt, den man sich sehr gut überlegen sollte, aber ma ehrlich Schweini, macht man sowas nicht schon vor der Anschaffung eines oder mehrer Haustierchen? :lieb:
Ich sehe es ähnlich, wie Kaktus, deswegen würde ich einem Tierchen nie eine lebenswichtige Behandlung verweigern. (...und wenn ich dafür nebenbei Putzen gehen müsste - es wäre mir Wurst)
Eher würde ich mein Tierchen wohl in andere Hände geben, als ihm die nötige Hilfe zu verwehren.
Wer sein Tier liebt, der findet einen Weg, wie man ihm helfen kann. Einschläfern lasssen sollte IMMER der allerletzte Weg sein, bevor es sich nur noch quält oder gar zu Tode quälen würde, weil keine Besserung mehr in Aussicht ist.
Gerade deshalb ist es wirklich besser, wenn man über solche Sachen vor Anschaffung nachdenkt, was nicht heißen soll, dass man nicht auch Mal unverhofft in finanzielle Nöte geraten kann. Das ist mir selber auch schon ein paar Mal passiert, auch durch wichtige Behandlungen von Tessa. Kaum einer kann wohl Mal eben locker 500,-€ monatlich und mehr "aufn Tisch packen", wenn man kurz vorher einen Urlaub schon gebucht und bezahlt hat oder eine neue Waschmaschine fällig war oder das Auto eine dringende Reparatur nötig hatte und und und... Es kann immer etwas sein. ...und bei Tessa war auch immer irgend etwas. :hehe:
:liebe: Ich liebte sie dafür umso mehr, weil sie es mir mit jedem Blick, mit jeder Geste dankte.
8-) Obwohl sie schon hin und wieder ein kleiner Tyrann sein konnte und erst Ruhe gab, wenn ich ein Machtwort sprach oder das "wer zuerst wegguckt, hat verloren-Spiel" mit ihr "spielte". Ich fands dennoch süß, weil sie eine richtige kleine Persönlichkeit war.
In Punkto Kosten für ein krankes Tier kenne ich mich gerade durch meine Tessamaus mehr, als nur gut aus. :schwitz: Alleine unseren letzten 3 bis 4 Jahre, haben mich wohl mehr, als ein Kleinwagen gekostet. Von den Kosten von damals ganz abgesehen, als ich sie schon schwerkrank aus dem TH holte. :arg:
Wäre sie ein Auto gewesen, dann hätte man wohl gesagt, dass sie ein typisches Montagsauto sei. :jaja:
Ich musste finanziell eine Menge herumrudern, aber ich bereue nicht einen einzigen Cent. :)
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Meine süße kleine Tessamaus, ich hab dir immer versprochen, dich nicht leiden zu lassen, ich hoffe Du verzeihst mir.[/align]

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Re: Luise & ein großer Tumor - OP ja oder nein?

Beitrag von schweinsnase77 » Mo 21. Nov 2011, 18:21

@Isa, Kaktus und Nightmoon: Ich antworte später. Hab gerade nen Knoten im Hirn, und alles was ich jetzt schreiben würde, würde die Sache noch wirrer machen :schäm:
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Re: Luise & ein großer Tumor - OP ja oder nein?

Beitrag von Miss Marple » Mo 21. Nov 2011, 19:15

Kaktus hat geschrieben:Wenn mann nicht bereit ist, seine Haustiere adäquat tierärztlich zu versorgen, dann soll man sich gefälligst keine anschaffen.
Definiere mal in so einem Fall adäquat. :lieb: Ich kenne eigentlich nur hier aus dem Forum Leute, die buchstäblich bereit sind, sämtliche Kosten aufzubringen, selbst auf die Gefahr hin, dass das Tier mit großer Wahrscheinlichkeit nicht überlebt. In meinem realen Leben ausserhalb des www kenne ich niemanden. Allein schon bei den Futterkosten wird die Bremse stark angezogen. Tierarztkosten müssen auch in einem bestimmten Limit bleiben. Das ist für den durchschnittlichen, tierliebenden Tierhalter adäquat. Und mit eben solchen Tierhaltern rede ich, auf Arbeit, in der Nachbarschaft, unterwegs irgendwo. Was nützt eine komplizierte OP, wenn der Halter eine kosten- und zeitäufwendige Nachsorge als nicht adäquat erachtet? Soll ich dann sagen "Dann hätten sie sich gefälligst keine Tiere anschaffen dürfen."?
Samstag hatte ich gerade den Fall, Anruf aus Tübingen, 12jähriger Dackel mit schlimmen Rückenschmerzen. Die waren beim TA, da gabs Cortison, dem Hund gings nicht besser. Wie ich dann anfing, die Optionen aufzuzählen (Röntgen usw.), wurde das dem Mann (Rentner) alles viel zu viel. Das hat ihn komplett überfordert, auch wenn er seinen Hund 12 Jahre lang gut und fürsorglich gehalten hat.
Oder die Frau neulich, die einfach keine Möglichkeit sieht, den Stall zu vergrößern, weil sonst der Domäne - Schrank untendrunter bei dem Gewicht zusammenkracht. Aber auch die liebt ihre Tiere, auf ihre Weise.
Es gibt einfach medizinische Probleme, Ernährungs- und Haltungsprobleme, die be- und überlasten die Menschen schon bei zweibeinigen Angehörigen extrem. Bei nichtsprechenden Vierbeinigen sind sie umso mehr überfordert, und dazu dann noch Kosten, die ratz fatz in den vierstelligen Bereich schnellen.
Isa hat geschrieben: Ich seh das wie Kaktus: Wenn man Tiere hält, muss man mit hohen Kosten rechnen.
Sicherlich kann immer mal eine Notsituation auftreten (eigene Arbeitslosigkeit und/oder eine unvorhergesehene OP, die sehr teuer ist), aber ich persönlich würde die Gesundheit eines Tieres NIEMALS von den Kosten abhängig machen! Notfalls spricht man mit dem Tierarzt über eine Ratenzahlung, o.ä.
Das wird mir in letzter Zeit immer klarer: ich kann da einfach nicht von mir auf andere schliessen. Zum einen macht mich das kaputt, zum anderen, wer bin ich, anderen Maßstäbe zu setzen? :hm: Ab welcher Höhe Tierarztkosten beginnt der "gute" Tierhalter?
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Re: Luise & ein großer Tumor - OP ja oder nein?

Beitrag von Isa » Mo 21. Nov 2011, 20:04

Miss Marple hat geschrieben:
Isa hat geschrieben: Ich seh das wie Kaktus: Wenn man Tiere hält, muss man mit hohen Kosten rechnen.
Sicherlich kann immer mal eine Notsituation auftreten (eigene Arbeitslosigkeit und/oder eine unvorhergesehene OP, die sehr teuer ist), aber ich persönlich würde die Gesundheit eines Tieres NIEMALS von den Kosten abhängig machen! Notfalls spricht man mit dem Tierarzt über eine Ratenzahlung, o.ä.
Das wird mir in letzter Zeit immer klarer: ich kann da einfach nicht von mir auf andere schliessen. Zum einen macht mich das kaputt, zum anderen, wer bin ich, anderen Maßstäbe zu setzen? :hm:
Nein, keiner kann und soll von sich auf andere schließen (müssen)!
Aber ich kann MEINE Meinung vertreten und MEINER Einstellung treu bleiben und MEINE Meinung öffentlich vertreten! ;)
Maßstäbe setzt man anderen deshalb doch noch lange nicht?!
Ich kann nur mich selbst vertreten. Und das tu ich, indem ich meine Meinung und Einstellung im Umgang mit Lebewesen kund tue, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, auch wenn ich davon ausgehen muss, das will das Gegenüber nicht hören.
Das gilt genauso umgekehrt!
Wenn ich mich jedesmal aufregen müsste, wenn jemand anderer Meinung ist als ich, könnt ich mich nur noch zuhause vergraben. Und das mein ich Wort wörtlich. Denn auch ich kenne in meinem persönlichen Umfeld vielleicht 5% die mich vertehen und davon dann nicht mal 1%, welches auch so denkt wie ich! (Auf dieses Thema hier im Thread bezogen!)

Ich kann doch nur meine kleine Welt in Ordnung halten und meine für mich richtige Einstellung vertreten... Damit setze ich sicherlich keine Maßstäbe, denn so "mächtig" bin ich nicht!
Miss Marple hat geschrieben: Ab welcher Höhe Tierarztkosten beginnt der "gute" Tierhalter?
Ab gar keiner! Einfach weil das nicht messbar ist.
Habe ich gesunde Tiere, die keine bis wenig TA Kosten verursachen, freu ich mich genauso wie jeder "Otto-Normal-Halter" (= Definitionssache).

Es geht nicht darum, sich an Geldgrößen zu messen, sondern an der EINSTELLUNG die jeder selber dem Lebewesen entgegegen bringt, das er in seine Obhut nimmt, in welcher das Tier grenzenlos unserer Gunst ausgeliefert ist.
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Re: [Diskussion] Kosten die die Liebe zum Tier übersteigen?

Beitrag von Entensusi » Mo 21. Nov 2011, 20:46

ein heikles Thema...
Darüber habe ich mir wieder den Kopf zerbrochen, als ich von den Haflinger-Pferden las, die einen neuen Platz gebraucht hätten... ja, wir könnten uns die Anschaffung, Unterbringung und laufenden Kosten für ein Pferd leisten, aber sobald dann etwas größeres käme, wäre Schicht im Schacht. Also muss man vor dem Elend der Tiere von Vornherein die Augen verschließen? Oder nehm ich einen Notfall auf, kümmere mich, bis meine Grenze erreicht ist? Gönne dem Tier noch ein paar Jahre, vielleicht?
Oder der Tierschutzverein meiner Freundin. Was sammeln die kranke, überfahrene, heimatlose Katzen ein, obwohl der Verein sich das eigentlich schon lange nicht mehr "leisten" kann. Lieber wegsehen, auf der Straße lassen?
Oder soll eine ältere Frau, die eine Katze hat, die weggeben, BEVOR sie an ihre Grenze kommt, weil die Rente hint und vorne nicht reicht?
Ich denke, jemand, der sein Tier liebt, und von solchen Leuten gehe ich aus, macht sich die Entscheidung nie leicht. Und ich kenne auch im realen Leben viele, die verzichten eher auf den nächsten Urlaub, als der Katze die vielleicht lebensrettende OP nicht zu gönnen.
Dazu kommt, ein TA darf meines Wissens gar nicht einschläfern, wenn das Tier durch eine OP noch gerettet werden kann. Zur Not geht das Tier in den Besitz des Tierarztes über und wird gegen Kosten weiter vermittelt.
Ansonsten ist da jeder seinem Gewissen gegenüber verantwortlich. :hm:
Liebe Grüße, Entensusi und ihre Tiere

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Re: [Diskussion] Kosten die die Liebe zum Tier übersteigen?

Beitrag von Miss Marple » Mo 21. Nov 2011, 21:04

@Entensusi: Das mit den älteren Menschen ist mir auch vor paar Wochen passiert. Süßer kleiner Pudel kam zu mir gerannt, irgendwann erzählt mir die alte Frau, sie kann kaum noch Futter zahlen, TA ginge gar nicht. Sie wird den Hund ins überfüllte Tierheim geben müssen.
Sie ist 5 Euro über Hartz IV oder Grundsicherung, hat nen Kreditvertrag für neue Möbel für ihren Sohn mit unterschrieben, weil der so gebettelt hat und jetzt reichts hinten und vorne nicht mehr. Wie sie den Hund vor 15 Jahren angeschafft hat, sah´s eben anders aus.
Ich hab ihr dann die Adresse der Tiertafel hingebracht. Die helfen ja auch aus bei Futter- und TA - Kosten.
Isa hat geschrieben:Es geht nicht darum, sich an Geldgrößen zu messen, sondern an der EINSTELLUNG die jeder selber dem Lebewesen entgegegen bringt, das er in seine Obhut nimmt, in welcher das Tier grenzenlos unserer Gunst ausgeliefert ist.
Nun ja, die Einstellung kann man z. T. auch an der Bereitschaft, wieviel Geld man bei TA, Spezialisten, THP, Notdienst mit Feiertagszuschlag, ... zu lassen bereit ist, ablesen. Darauf wurde ja oben in den Beiträgen hingewiesen. ;)
So eine EINSTELLUNG ist weder meß- noch standardisierbar - zum Glück! Andererseits isses dann auch schier unmöglich zu sagen, wenn man nicht bereit ist, X€ für eventuelle, komplizierte, zeit- und kostenaufwendige Nachsorge bei einer Bauch - OP eines Kleintieres (bei denen solcherart OP´s ja eben wirklich häufig zu Komplikationen führen) zu zahlen, dann sollte man sich keine Tiere anschaffen. Die Leute schaffen sich trotzdem Tiere an. Und wenn sie sich im Vorfeld versuchen klar zu machen, welche Kosten auf sie zukommen könnten, dann geht das meist unweigerlich an der Realität vorbei.
In nem anderen Forum gabs mal eine Umfrage, wie hoch die TA - Kosten waren, die die Meerschweinchen bereits verursacht hatten. Bei den meisten Haltern war es wirklich sehr überschaubar. Dann gabs aber auch die Halter, die für die Summe eben auch ein nettes Fahrzeug hätten kaufen können. Das waren die Ausnahmen.
Die Frau, die sich da im Vorfeld informieren wollte, welche Kosten auf sie zukommen könnten, hat sich dann ganz klar an den Aussagen der größeren Menge Halter orientiert. Und vermutlich gehofft, dass die Geschichten der Ausnahmen sie nie treffen werden. :bet:

Und an diesem Punkt beginnt dann die Argumentation, z. B. ob ein schwerwiegender, riskanter Eingriff Sinn macht. Ich kenne da z. B. auch Leute, die verdienen im Monat, davon werde ich mein Leben lang träumen, und trotzdem sagen die, solch einen Eingriff, der Schmerzen nach sich zieht und mit hoher Wahrscheinlichkeit noch Komplikationen, muten sie dem Tier, das sie lieben, nicht zu. Wohlgemerkt, Kleintier.

Nightmoon hat geschrieben:(...und wenn ich dafür nebenbei Putzen gehen müsste - es wäre mir Wurst)

Stelle ich mir schwierig vor. Ich habe also nen Job, der Verdienst reicht nicht aus für die TA - Rechnungen. Jetzt soll ich neben der Arbeit, den TA - Besuchen, der Krankenpflege rund um die Uhr, dem Päppeln (und ich arbeite ja nicht Zuhause, wo das Tier gepflegt wird), noch nen Nebenjob suchen, bzw. dann arbeiten, plus zusätzliche Wege. Gerade bei der Kleintierpflege wüßt ich gar nicht, wie ich das machen sollte. Mal so als alltägliches Bsp., 16 Monate Zahnschwein. Da wär ich froh, wenn ich noch die Kraft hätte, meine persönliche Hygiene zu betreiben. Bei meinem Hauptjob bin ich schon längst krank geschrieben, weil ich nicht mehr kann. :grübel:
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Re: [Diskussion] Kosten die die Liebe zum Tier übersteigen?

Beitrag von schweinsnase77 » Mo 21. Nov 2011, 21:51

So 2. Versuch.....

Zum 1. Ging es mir gar nicht um die Wahlmöglichkeit Op oder Euthanasie ( wobei keine Op selbstverständlich irgendwann auf letzteres rausliefe), sondenr einfach um den Hinweis: Eventuell mußt du mit weit mehr als (angenommenen) 100 Euro Op- Kosten rechnen.


@Kaktus und Isa: Selbstverständlich habt ihr recht. Wenn man sich keine TA-Kosten leisten kann sollte man sich kein Tier anschaffen. Ist nur (leider) recht realitätsfern. Fragt doch mal eure Tierärzte wieviel % der Halter bereit sind für Nager mal eben 400- 500 Euro auf den Tisch zu legen.
Natürlich ist das ne Einstellungssache. Aber wieviele % der Tierhalter teilen den unsere Einstellung? Da hapert es doch oft schon an den "günstigen" Variablen was Futter und Platzangebot betrifft.....

@Isa: Du hast mich falsch verstanden. Es ging mir primär darum: Kann ich mir finanziell die Op + mögliche Komplikationen leisten, oder mute ich dem Tier eventuell eine Op zu und muss es dann eben aus finanziellen Gründne hinterher doch einschläfern lassen, einfach weil das Geld aus welchen Gründen auch immer nicht reicht.

Natürlich wäre es sinnvoller sich dann vom Tier zu trennen...aber welche Orga nimmt den wirklich kostenintensive Tiere auf? Wir haben doch heute schon in Tierheimen und Notstationen (teilweise) das problem, dass lang nicht mehr alles behandelt wird, was behandelt werden kann, einfach weil auch die Orgas finanziell wahnsinnig überlastet sind.

Zumal für mich da bei Rudeltieren noch en anderer Aspekt dazukäme: Ist es wirklich sinnvoll ein schwerkrankes Tier welches Bestandteil eines intakten Rudels ist zu verpflanzen? Da wären mal Erfahrungsberichte interressant.

Ich für mich habe mittlerweile entschieden das ich zumindest bei Meerschweinen nicht mehr alles machen lasse, was medizinisch machbar ist (gerade im Zahnbereich) , einfach weil ich festgestellt habe, das die Überlebensrate der Tiere im Verhältnis zum investierten Geld nicht wirklich steigt, sondern eher sinkt. Was aber schlicht und ergreifend auf die mangelnde Erfahrung der Tierärzte in dem Bereich zurückzuführen ist :(
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Re: [Diskussion] Kosten die die Liebe zum Tier übersteigen?

Beitrag von Ziesel » Di 22. Nov 2011, 00:13

Für den einen ist adäquate Behandlung alles medizin.Mögliche machen zu lassen solange´n Tier noch halbwegs selbstständig atmen kann und sich auch dafür zu verschulden wenns sein muss und für den anderen ist das nicht "angemessen“, weil er einfach´ne andere Einstellung hat, die meiner Meinung nach auch von der gehaltene Tierart abhängt.
Gehts um eine Art mit´ner Lebenserwartung von 2-3 Jahren und wird´ne teure Op am Ende des 2. Jahres fällig sehen die meisten Halter das ganz anders als wenns um ´n Tier geht, dass den Halter noch 10-15 Jahre begleiten könnte. Das kann ich teilweise nachvollziehen, denn auch ich würde mir überlegen, ob´s sich "lohnt" (was ich jetzt nicht unbedingt von Kosten abhängig mache)
Wie einige wissen, bin ich bei Kleintieren wie Lemming, Mäuse, Hamster gegen operative Eingriffe wie Kastration weil ichs für nicht notweniges Risiko erachte (man kann zB Mäusemädelsgruppen halten usw) würde aber zum jetzigen Zeitpunkt zB eine Op aus gesundheitlichen Gründen bei´nem Hamsti durchführen lassen wenns notwendig wäre und die Chance besteht, dass Tier hinterher ein schmerzfreies und weitestgehend uneingeschränkt-normales Tierleben weiterführen kann.
Wie das aussähe wenn ich einen 3 Jahre alten Hamster hätte und´ne Op unumgänglich wäre, kann ich nicht wirklich sagen, vermute aber das ich da auch überlegen würde. Hier wäre dann die Frage: lohnen sich die Kosten bzw lässt man alles machen was medizinisch noch ansatzweise möglich wäre? Ehrlich gesagt, denke eher nicht weil die weitere Lebenserwartung gering sein dürfte im Gegensatz zum hohen OP-Risiko...

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Re: [Diskussion] Kosten die die Liebe zum Tier übersteigen?

Beitrag von Kaktus » Di 22. Nov 2011, 00:29

Wenn ich nach Aussagen einiger hier gehen würde, würde Emma nicht mehr leben. Die Prognose war ungewiss, mehr schlecht als recht. Der bauch wurde komplett ausgeschnitten, der Tumor als möglicherweise bösartig diagnostiziert (das Labor war sich uneinig) etc. Wenn ich heute sehe wie sie glücklich durch die Gegend popcornt, bin ich einfach nur dankbar - auch dafür, mich für und nicht gegen die OP entschieden zu haben.

ich spreche nicht von Einzelfällen, wo Leute unverschuldet arbeitslos werden oder sonstige private Gründe sie in den finaziellen Ruin treiben würden, müssten sie plötzlich 2000 Euro für ihr Tier ausgeben. Solch eine Entscheidung ist immer individuell. Ich kann aber keine Toleranz für Leute finden, die sich Tiere anhscaffen, die sich bereits in einer schlechten finanziellen Situation befinden und im Voraus schon wissen, dass wenn beim TA mehr als 100 Euro fällig sind, man scih lieber ein neues Tierchen holt und das alte einschläfert statt es tierärztlich zu versorgen. Ich spracht auch niemals davon ein Tier mit allen Mittel am Leben zu halten - das ist ein völlig anderes Thema ;) Wie gesagt, kommts immer auf den individuellen Fall an.
Übrigens ist Emma nicht der erste und letzte Fall, wo ein TA ein Chin totgesagt hat und dieses Tier nun schon lange lebt (ohne Schmerzen).

Würde sich jmd, der sonst alles für seine Tiere tat, gegen eine OP beim Tier entscheiden, wo die Aussicht auf ein gesundes Weiterleben bei 10% steht und die OP 500 Euro kostet, würde ich sicherlich dem Halter deswegen nichts vorwerfen. Was ist aber, wenn wir bei 80% oder mehr wären? Dennoch einschläfern, weil man das Geld nicht hat? - Davor würde ich mein Tier abgeben an jmd, der die OP bezahlen kann, wenn ich keine andere Lösung wie Geld leihen, dazuverdienen etc. finden könnte.

Ich bleibt dabei: hat man kein Geld, bitte keine neuen Tiere mehr anschaffem. Ansonsten ist es nur ein reines egoistisches, tierunwürdigen Handeln. Ob diese Einstellung utopisch ist oder nicht - wen interessierts? Es ist auch utopisch zu glauben, dass iwann jeder große Gehege hat oder ad lib ernährt. Ich kann dennoch was raten und eine eigene Ansicht haben, die ich vertrete.
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Re: [Diskussion] Kosten die die Liebe zum Tier übersteigen?

Beitrag von Ziesel » Di 22. Nov 2011, 02:03

ich stimme zu, dass man keinen tierischen Mitbewohner in Betracht ziehen solltre, wenn eh Ebbe in der Kasse ist aber der Threadtitel..janee ich weissnicht...
Übersteigen die Kosten die Liebe zum Tier wenn man zB
- sein Kanin/Meeri wegen der Kosten im Winter weniger reichhaltig/abwechslungsreich füttert
- bei Katzenfutter zwischen "vernünftiger Zusammensetzung" und "bezahlbar" jongliert
- den Wau vom netten Bekannten vor&nach der Arbeit betreuen lässt weil man sich das Ganztagesprog in der Tierpension nicht leisten kann/will (krank, Urlaub, Kur)
- Tier per MFG/Tierspedition bringen lässt statt selbst Benzin oder Fahrkarte und Zeit zu investieren
- sich nicht total verschuldet ohne jegliche Aussicht auf Einnahmen in der Zukunft um Tier-Op zu zahlen
- nach mehreren TA-Konsultationen ohne Diagnose und Besserung auf Ausgaben für Hömo, Tierkommunikation uÄ verzichtet
- . .
Ich würde keinem der Beispiele unterstellen, dass Tier nicht geliebt wird obwohl in jedem auf Kosten geachtet wird..nur den Rahmen zwischen der Liebe und den Möglichkeiten muss jeder individuell für sich, sein Tier und die jeweilige Situation finden

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Re: [Diskussion] Kosten die die Liebe zum Tier übersteigen?

Beitrag von Isa » Di 22. Nov 2011, 05:49

Kaktus hat geschrieben: Ich bleibt dabei: hat man kein Geld, bitte keine neuen Tiere mehr anschaffem. Ansonsten ist es nur ein reines egoistisches, tierunwürdigen Handeln. Ob diese Einstellung utopisch ist oder nicht - wen interessierts? Es ist auch utopisch zu glauben, dass iwann jeder große Gehege hat oder ad lib ernährt. Ich kann dennoch was raten und eine eigene Ansicht haben, die ich vertrete.
Genau das meine ich auch! Wer von vornherein weiß, er wird TA Kosten ab einer Summe X nicht mehr aufbringen können, sollte sich keine weiteren Tiere anschaffen.
Denn wie oft liest man:
"Ich hab noch einen Platz frei."
"Darf ich vorstellen: XY ist da."
"Neuzugang XY stellt sich vor."
...
Und hinterher wird möglicherweise Tier ABC krank und es wird gejammert über die nicht vorhandenen finanziellen Mittel, dieses Tier zu versorgen!
(Genauso wie es Halter gibt, die sich 20 Meerschweinchen halten, aber finanziell nicht in der Lage sind über den Winter mehr als Heu und Futterrüben zu verfüttern! :strange: Da ist es in meinen Augen "sinnvoller", eben nur 15 Tiere zu halten und ihnen eben auch mal nen Apfel, ne Gurke, etc. anzubieten.)

Es geht mir nicht darum, einen Halter zu "verurteilen", der sich gegen eine umfang- und risikoreiche OP bei einem bereits 3-jährigen Hamster mit schlechtem Allgemeinbefinden entscheidet, wo die Überlebenschancen und / oder die gute Lebensqualität danach bei unter 10 % liegen!

Es geht mir vielmehr darum, dass so viele Leute sich (im Kleintierbereich) sehr viele Tiere anschaffen, aber von vorn herein wissen, sie können kaum eine etwas größere Summe Geld für Krankheitsfälle aufbringen.

OB das aber nun doch die Regel ist in deutschen Haushalten, tut nichts zu meiner Einstellung die ich dazu habe!
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Re: [Diskussion] Kosten die die Liebe zum Tier übersteigen?

Beitrag von schweinsnase77 » Di 22. Nov 2011, 06:33

@Kaktus: Wenn es um die Anschaffung von neuen Tieren geht, bin ich ganz bei dir. Hier in meiner Argumentation ging es aber ja nicht um " Schläfere dein Tier ein und hol dir ein neues", sondern um " Mach mal nen Kassensturz und rechne mal nach, ob das Geld für vermutliche Komplikationen auch da wäre".

@Isa: Ich denke da verschätzen sich Leute oft hoffnunglos. Wenn ich damlas Amico nicht gehabt hätte, würde ich auch nicht in den Dimensionen denken. Ich werde auch meine Gruppe nicht mehr über 15 Tiere aufstocken. Einfach weil ich sonst im Winter einfach durch die Fütterung kein Polster mehr habe. Aber ganz klar muss ich sagen: bei 15 Amicos auf einmal hätte ich auch ein Problem.....aber vermutlich geht es jedem Halter mit mehr als zwei Tieren so....;)
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Re: [Diskussion] Kosten die die Liebe zum Tier übersteigen?

Beitrag von Emmy » Di 22. Nov 2011, 08:06

Also wenn ich so meine TA Rechnungen durchsehe, hätte ich davon einen tollen Urlaub sonstwo machen und meinen Freund einladen können.
Aber wenn ich nachhause komme und mein schwarzes Erdmännchen Ida sehe, wie sie auf mich wartet, war es mir jeden Cent wert und ich würde es immer wieder machen.

Viele fassen sich an den Kopf, weil sie es einfach nicht verstehen. Auch in Bezug auf Haltung und Fütterung. Das erwarte ich auch nicht.
Aber wenn ein Tier eingeschläfert wird, weil kein Geld da ist bzw. es den Menschen nicht wert ist, das Geld zu investieren, weil man grad bei den Nagern für 20 Euro ein neues Tier bekommt, finde ich das sehr traurig.
Bei Hunden sind die Leute auch bereit, mehr Geld zu bezahlen. Darüber hatte ich schon öfter mit unserer TÄ gesprochen. Dort werden die Tiere aufgenommen, behandelt und versucht in ein neues Zuhause zu vermitteln.
Aber soviel Glück haben sicher die Wenigsten :?

Bevor man sich ein Tier anschafft, muss man sich bewusst machen, dass es eben ziemlich teuer werden kann.
Auch wenn es "nur" Nager sind. Und ich bin auch der Meinung, dass man lieber darauf verzichten sollte, wenn einem das zu teuer ist.

Und dazu fällt mir noch ein: Vielleicht sollten viel mehr Menschen in die Haltung ihrer Tiere investieren. Dann hat man eben auch nicht ein verängstigtes Schwein im kleinen Käfig sitzen. Diese Tiere haben keine Chance sich zu entfalten und zu zeigen, was alles in ihnen steckt. Und leider auch nicht die Chance, die Herzen ihrer Halter zu erobern, weil die ja sooooo langweilig sind :arg:
Liebe Grüße von Kerstin

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Re: [Diskussion] Kosten die die Liebe zum Tier übersteigen?

Beitrag von ClaudiaL » Di 22. Nov 2011, 11:10

Das ist ein sehr heikles Thema finde ich. Als ich mir damals Kaninchen anschaffte war mir keinesfalls klar, was da für Kosten auf einen zukommen können. Ich denke, da geht es vielen ähnlich und wenn dann auf einmal 1000 Euro und mehr auf einen zukommen ist das schon hart.

Ich hatte z. B. Klausi und Sammy parallel, die tierärztlich versorgt werden mussten + OP. Für mich wäre aber niemals in Frage gekommen einen einschläfern zu lassen, weil ichs mir finanziell nicht leisten kann. Ich hab an mir gespart, mein Gespartes ging drauf und das Konto erstmal ins Soll. Das ist aber schon heftig.

Ich mach mir da auch schon ein bißchen Sorgen. Nun bin ich alleine, muss alle Lebenshaltungskosten alleine tragen. Was, wenn ich nun z. B. arbeitslos werde und dann was passiert?

Alles nicht so einfach. Jedenfalls würde ich immer versuchen alles zu tun, mit meiner TÄin Raten vereinbaren o. ä.

Ein Tier wegen der Kosten einschläfern, ich hoffe, dass ich sowas nie muss.....
Wenn es mir schlecht geht, gehe ich nicht in die Apotheke, sondern zu meinem Buchhändler
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Re: [Diskussion] Kosten die die Liebe zum Tier übersteigen?

Beitrag von Murx Pickwick » Di 22. Nov 2011, 12:59

Ich muß ganz ehrlich sagen - bei der Kostenfrage hab ich keine Meinung, nur Verunsicherung und Fragen ...
Warum?

Versucht einfach mal folgende Fragen für euch zu beantworten ...

Wir versuchen unsere Haltung und Fütterung ja schon ein wenig an der Natur zu orientieren und in Richtung Natur zu optimieren. Wenn ich das in Richtung Krankheit und Tod mache, find ich eine sehr unbefriedigende Antwort:
- Die Tiere behandeln sich selbst, wenn sie es können ... wenn sie es nicht können, weil die Medikamente eben nicht gerade vor ihrer Schnauze rumwachsen, Pech gehabt ... exitus
- Tiere, die es geschafft haben, eine schwere Krankheit zu überstehen, oder eine schwere Verletzung zu überleben, haben kein Anrecht auf weitere Hilfe, ihnen kann es durchaus passieren, daß sie zwar halbwegs sich wieder herstellen konnten, aber dennoch gefressen werden. Pech gehabt ... exitus
- Selbst innerhalb einer Art ist die Verletzung oder Tötung von Konkurrenten, insbesondere Sexualkonkurrenten, vollkommen normal, altruistisches Verhalten dagegen, die Hilfe bei Krankheit oder Verletzung, selbst in der engsten Familie zwischen Mutter und Kind eher die Ausnahme.
- Jungtiere, welche nicht lebensfähig sind oder nur mit hohem Aufwand durchzubringen sind, werden von ihren eigenen Müttern normalerweise verlassen oder getötet - wenn es nicht die eigenen Mütter sind, dann doch immer noch allzuoft die eigenen Gruppenmitglieder! Gepardenmütter verlassen sogar ihre eigenen Würfe kurz nach der Geburt, wenn da zuwenig Junge im Wurf sind und lassen die einfach verhungern ...

Wenn wir also alles uns Machbare tun, um unsere Pets, die nicht mal zu unserer eigenen Art gehören, durchzubringen - ist das überhaupt noch gesund im Sinne der Natur?
Oder haben wir es hier nicht eher mit einer seelischen Störung zu tun?
Einer Auswirkung einer Geisteskrankheit?

Es heißt ja immer in der Schule, man soll aus der Geschichte lernen ...
Gut, wenn ich mir so die letzten paar Hundert Jahre anschaue ... ach was, ich brauch gar nicht so weit zurückgehen, die letzten 60 Jahre reichen eigentlich auch schon, und dann mal schau, wie so die Behandlung der eigenen Gruppenmitglieder aussah, dann hab ich folgende Situation:
- Knechte und Mägde waren genauso abhängig von ihren Herrschaften, wie unsere Pets heute, viele von ihnen arbeiteten nur für Kost und Logis ... aber das sie im Krankheitsfalle zum Arzt geschleppt wurden, war die absolute Ausnahme.
- Kinder wurden sehr, sehr stark nach Produktivität für die Gruppe eingeteilt, ein ewig kränkliches Kind bekam weniger Liebe, weniger Aufmerksamkeit und die notwendige ärztliche Behandlung blieb für sie fast immer verwehrt. Das war eigentlich nur in den reichen Familien anders. Ein Kind, welches besonders viel für die Gruppe leistete, wurde im Krankheitsfalle eher zum Arzt geschleppt, Jungs eher wie Mädels - der Kostenfaktor war allerdings immer ko-Kriterium bei der Annahme einer Therapie oder OP!
- Der Hausherr hatte den höchsten Anspruch, zum Arzt geschleift zu werden, jeder andere, auch die geliebte Frau, wurden deutlich seltener bei gleicher Krankheit zum Arzt geschafft.
- Knechte und Mägde wurden genauso behandelt, wie das Vieh ... insbesondere bei der Entscheidung, Arzt oder nicht Arzt, Vieharzt oder nicht Vieharzt. Es wurde knallhart die Produktivität in der Gruppe dem Preis der Arztkosten gegenübergestellt.
Selbst, wenn ich ganz weit in der Geschichte bis in die Steinzeit oder mich sogar bei unseren nächsten Verwandten umschau, immer steht der Kosten-Nutzen-Faktor bei der Entscheidung, gesundpflegen oder liegenlassen/töten an erster Stelle.

Mit welchem Grund machen wir das bei unseren Pets anders?
Reines Luxusdenken?
Gehts uns vielleicht einfach nur zu gut?

Wenn ich mich dann in der Behandlung der eigenen Art umschaue, dann hab ich
- Abschieben der Alten in billigste Aufbewahrungsanstalten für alte Menschen, weils weniger kostet, wie die Pflege in der eigenen Familie oder das Verbringen der Alten in gute Altenheime.
- Kinder werden auf die naheliegendste und billigste Staatsschule geschickt und nicht auf die beste Bildungsmöglichkeit, die es für Kinder nunmal gibt, Ausnahmen lassen sich fast nur bei den Besserverdienern beobachten.
- Wichtige Zahnbehandlungen oder Operationen werden nicht gemacht, weil es Geld kostet und der Produktionsfaktor Arbeitskraft für die Zeit der Behandlung ausfällt - also Verdienstausfall. Selbst die fünf Euro Praxisgebühr läßt viele Menschen darüber nachdenken, ob sie wirklich nen Arzt brauchen ... oft werden so Krankheiten bis zur Unbehandelbarkeit verschleppt.
Das Ganze wird zwar (immer noch) stark abgemildert durch unser Sozialsystem, aber das wiederum wird ja aus Kostengründen genauso abgebaut wie Bildungsmöglichkeiten ...

Was ist an unseren Pets anders, daß sie höher gestellt sind, wie unsere eigenen Artgenossen oder gar wir selbst?
Steckt da nicht eigentlich nen ziemlich angeschlagenes Selbstbildnis dahinter?
Muß tatsächlich in den sauren Apfel gebissen werden, und eine aufwendige OP für einen Hamster gezahlt werden, wenn die Familie sich nicht mal in der Lage sieht, die Blasen-OP vom Hausherrn zu bezahlen, so daß man da lieber wartet, bis das Ganze lebensgefährlich wird? Geht die Zahnbehandlung eines Meerschweinchens tatsächlich vor eine Darmspiegelung von einem selbst?

Jeder von euch wird hier anders darüber denken ... ich selbst habe auf keine der Fragen eine zufriedenstellende Antwort gefunden. Für mich ist das ein noch größeres Problem, wie das Problem, ab wann ist es fürs Haustier besser, eingeschläfert zu werden, ab wann lohnt es sich aus der Sicht des Haustieres, jede mögliche Behandlung auch tatsächlich zu machen?

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Re: [Diskussion] Kosten die die Liebe zum Tier übersteigen?

Beitrag von Ziesel » Di 22. Nov 2011, 13:03

Lilly hat geschrieben:Ein Tier wegen der Kosten einschläfern, ich hoffe, dass ich sowas nie muss.....
Das hoffen wohl alle Tierhalter...ich glaub niemand will so´ne Entscheidung treffen müssen.

Ich seh´s auch so, dass man sich kein (weiteres) Tier anschaffen sollte wenn man die Kosten nicht tragen kann oder bereit ist so viel auszugeben, dem Tier ein möglichst gesundes langes Leben zu ermöglichen aber schon da gehen die Meinung was nötig/wichtig weit ist auseinander. Für den einen tuts ´n 80er Käfig bei regelmäßig Trofu, Heu, Streuwechsel und für den anderen ist Frifu und Auslauf ein Muss.
Wer sollte/dürfte sich überhaupt Tiere anschaffen? Kosten für´ne Op sind ja nicht wirklich vorsehbar und Folgekosten meist auch nicht absehbar bei der Anschaffung.
Bin ich arbeitslos, hab ich ausreichend Zeit mich mit Wau zu beschäftigen, hätte aber das Prob wenn wirklich mal was Kostenintensives ansteht und find ich ´n Job, muss ich zeitlich Abstriche machen. Also wäre es ja prima wenn ich noch total fiter Rentner mit gesichertem Einkommen und Zeit wäre oder Hausfrau eines Typen mit gutem Einkommen. Tja, ich werd nicht ewig fit bleiben im Rentenalter und ob mein Gemahl bei mir bleibt bzw sein gut bezahlten Job behält solange der Hund lebt weiss ich doch auch nicht.
Nehm ich als Azubi/Schüler/Student ´ne kleine Mietz auf, ist mir auch klar, dass sich meine Lebensumstände in den nächsten 10-15 Jahren ändern werden (Umzug, Jobsuche-bzw Wechsel, Familienplanung) und ich kann nicht sagen, ob ich der Katze mit 12´ne OP bezahlen kann.
Selbst wenn ich heutzutage über ein eigenes Einkommen verfüge und nicht auf staatl. Leistungen oder Unterstützung durch meine Eltern/Partner angewiesen bin, könnt ich nicht garantieren, dass ich den gesamten Lebenszeitraum meiner Tiere in der Lage bin erhöhte Kosten aufzubringen - sollt ich also besser meine Tiere abschaffen oder erst gar keine halten ?!
Wer von euch könnte nach solchen Überlegungen enstpannt zurückgelehnt sagen, kein Problem - ich kann alle Kosten incl. vielleicht zusätzlicher Op´s, Behandlungen, Spezialfutter ect innerhalb der Lebenserwartung meiner Tiere abdecken?

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Re: [Diskussion] Kosten die die Liebe zum Tier übersteigen?

Beitrag von Miss Marple » Di 22. Nov 2011, 13:15

Das Tierschutzgesetz sagt ja so schön:
Das Tierschutzgesetz (TierSchG) in Deutschland ist als Gesetz zu dem Zweck erlassen worden, "aus der Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf dessen Leben und Wohlbefinden zu schützen." (§ 1 S. 1). Der Grundsatz des Tierschutzgesetzes lautet: "Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schaden zufügen" (§ 1 S. 2).
https://de.wikipedia.org/wiki/Tierschutzgesetz_(Deutschland" onclick="window.open(this.href);return false;)

Nur im konkreten Fall sind das oft unfassbar schwere Entscheidungen, die den Menschen meist vom TA abgenommen werden, weil der die entsprechende Kompetenz haben sollte. :hehe:

Wenn dann dagegen ein Gesetz erlassen wird, dass der Hundehalter die Haufen seines Hundes zu beseitigen hat, da gehts um ganz konkrete persönliche Verantwortung.
Heute morgen auf der Wiese hat mir gerad erst eine Frau erzählt, dass sie sich keinen Hund mehr anschafft, weil ihr das Rumgerenne mit der Tüte zu blöd ist.
Und solche konkret bennenenswerten Fakten bei der Anschaffung eines Tieres schwarz auf weiss zu lesen, würde meiner Meinung nach Einiges verändern. Hätte mir irgendeiner bei der Anschaffung meiner Tiere gesagt, dass ich unter Umständen, die gar nicht so selten auftreten, schnell mal 1000 Euro für ein erkranktes Tier lt. Tierschutzgesetz locker machen muss, wer weiss, wie ich mich entschieden hätte, denn zu dem Zeitpunkt habe ich meine Tiere ja noch nicht gekannt und geliebt.
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geklaut


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Re: [Diskussion] Kosten die die Liebe zum Tier übersteigen?

Beitrag von Isa » Di 22. Nov 2011, 13:27

Murx, du kurbelst mein Hirn an. Seeehr schön! :mrgreen:

.... vielleicht liegt der Unterschied darin, dass ich für mich selbst (und jeder andere Mensch ab einem gewissen Alter) eine eigene Entscheidungsfreiheit -Arzt, oder nicht Arzt- habe und unsere Tiere, die wir für uns in "kleinen Gitterkäfigen zu unserer Bespaßung" halten, diese Entscheidungsoptionen gänzlich fehlen?

Weil die Haustiere in freier Natur eher selbständige Entscheidungen treffen könnten a la "Bei Verdauungsproblemen fresse ich Pflanze ABC und wenn diese hier nicht wächst, schaue ich mich eben an einem anderen Ort um"?

Entweder ich übernehme die volle Verantwortung, oder gar keine. Ganz oder gar nicht. Aber so halb fühlt sich für mich falsch an.
Es fühlt sich falsch an, zu sagen "Ich halte meine Tiere nun hier bei mir und erfreue mich an ihnen. Aber wenn sie krank werden schwindet meine Freude und ich werde nichts unternehmen, um sie wieder in einen gesunden Zustand zu bringen."

Kann ich nicht in allen oder zumindest den meisten Eventualitäten für sie sorgen, darf ich sie nicht halten.

Angenommen ich werde morgen arbeitslos und alle meine Tiere werden gleichzeitig krank... kann jedem jederzeit passieren.
Dann muss ich mir überlegen, wie ich weiter verfahre. Türen gibt es mehrere. Ich muss nur jede öffnen und dahinter schauen, ob der Inhalt des jeweiligen Raumes für mich als Lösung in Frage kommen könnte.

Öffne ich von vorn herein keine Tür oder weiß sogar schon vor einer persönlichen Notlage, dass ich keine dieser Türen öffnen würde, läuft für mich persönlich etwas falsch!!
Dann kann ICH mich nicht mehr im Spiegel ansehen.

Ob ich nun mit dieser Einstellung rasseuntypisch handle... möglich! :hot: Aber ich hab in so vielem eine relativ rassefremde Einstellung. :hehe:
Wobei das auch wieder Definitionssache ist damals und jetzt in unserer modernen Konsumwelt?!
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Re: [Diskussion] Kosten die die Liebe zum Tier übersteigen?

Beitrag von Ziesel » Di 22. Nov 2011, 15:14

Murx Pickwick hat geschrieben:Ich muß ganz ehrlich sagen - bei der Kostenfrage hab ich keine Meinung, nur Verunsicherung und Fragen ...
Ist auch sehr zwiespältig, einerseits wird oft für meinen Geschmack zu wenig fürs Tier getan/investiert und anderseits find ich schon manches hier im Forum gelesene to much (egal ob bei Haltung, Fütterung bis Zwangsernährung, Krankheiten bzw deren Behandlung . .).
Allerdings glaub ich nach wie vor nicht, das die Entscheidungen wer wann was wie handhabt von mehr oder weniger Liebe zum Tier bzw mangelndem Verantwortungsbewusstsein zeugt oder stets nur von Kosten abhängt.
Kosten und Aufwand sind Punkte wo jeder mit sich und seinem Gewissen/Verantwortungsgefühl ausmachen muss, wie er damit umgeht oder klarkommt.


Isa, sie abzugeben wenn man sich nicht allen Eventualitäten gegenüber sicher fühlt, würde für mich bedeuten
nie Tiere zu halten und es dürfte sie quasi auch niemand aufnehmen..
Desweiteren gaub ich kaum , dass es ´n kränkelndes Tier in der Natur immer schafft zur "richtigen" Pflanze zu kommen oder sich dafür entscheidet, dem Beutegreifer jetzt nicht mehr entkommen zu können.

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Re: [Diskussion] Kosten die die Liebe zum Tier übersteigen?

Beitrag von Isa » Di 22. Nov 2011, 15:31

Ziesel hat geschrieben: Isa, sie abzugeben wenn man sich nicht allen Eventualitäten gegenüber sicher fühlt, würde für mich bedeuten
nie Tiere zu halten und es dürfte sie quasi auch niemand aufnehmen..
und
Ziesel hat geschrieben: Desweiteren gaub ich kaum , dass es ´n kränkelndes Tier in der Natur immer schafft zur "richtigen" Pflanze zu kommen oder sich dafür entscheidet, dem Beutegreifer jetzt nicht mehr entkommen zu können.
Da stimm ich dir in beiden Punkten voll und ganz zu!!
Ein Tier in der Natur KANN eine bestimmte Pflanze zur Gesunderhaltung erreichen oder auch nicht (weil es zu schwach ist, weil es vorher von einem Beutegreifer erwischt wird, weil es diese Pflanze momentan schlichtweg nicht in der Nähe gibt,.....).
Es ist komplett auf sich gestellt und hat aber eine EIGENE Entscheidungsfreiheit von A nach B zu gehen oder mit diesem und jenem Partnertier eine (Gruppen-)Verbindung einzugehen.
Anders bei uns in Gefangenschaft:
WIR bestimmen die Partnertiere.
WIR bestimmen den Speiseplan.
WIR bestimmen die Platzmöglichkeiten.
...
Müssen dann nicht auch WIR für medizinische Versorgung gerade stehen?

Grundsätzlich kann man sicherlich niemals alle Eventualitäten abdecken! In keiner Lebenslage wird das je möglich sein.
Aber ich kann mich zumindest bemühen. Das meinte ich mit meinem letzten Beitrag oben.... Ich darf nicht von vorn herein alle Türen geschlossen halten!
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Re: [Diskussion] Kosten die die Liebe zum Tier übersteigen?

Beitrag von Sana » Di 22. Nov 2011, 16:17

Also ich habe mir die Beiträge jetzt nicht wirklich durchgelesen aber ich will auchmal was schreiben.

Ich habe mein Kaninchen auch operieren lassen müssen, Abszess am Kiefer mit zwei Tagen stationär wegen Komplikationen inkl. Medikamente hat mich das ganze ca. 250 Euro gekostet...Für mich ziemlich viel aber dennoch machbar für die lieben Tierchen...Aber das war nicht das Ende. Aus irgendeinem Grund wurde er etwas krank...Am Ende die dicke Rechnung. Inklusive der Abszess Op beliefen sich die Kosten auf knapp 700 €. Ganz ehrlich ich habe mir in der Zeit 150 Euro geliehen von meinem Bruder (wie gut das wir uns so gut verstehen und die Tiere so liebt wie seine eigenen!) Aber mir wäre niemals in den Sinn gekommen was ich tun würde wenn ich es niht bezahlen könnte. Eine Möglichkeit gibt es immer, finde ich!
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Re: [Diskussion] Kosten die die Liebe zum Tier übersteigen?

Beitrag von mausefusses » Di 22. Nov 2011, 16:22

Ich habe "nur" Kaninchen, da ist zum Glück selbst eine aufwendige OP finanziell weitaus preiswerter als beispielsweise ein Routineeingriff beim Pferd....

Ich versuche immer zum Wohle des Tieres zu entscheiden, also das was ich als Wohl erachte.

Sagt der TA das die OP eine 10% "Erfolgsgarantie" hat und sehe ich das es dem Tier aucvh einfach nicht gut geht würd ich euthanasieren auch wenn er die OP umsonst machen würde.
Man tut dem Tier mit einer OP und wochenlangen nachsorge ja auch viel Streß an und ich denke man sollte immer überlegen ob man das Tier damit nicht quält als ihm hilft.....
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Re: [Diskussion] Kosten die die Liebe zum Tier übersteigen?

Beitrag von lapin » Di 22. Nov 2011, 17:34

Ich bin den Weg gegangen, bevor ich einschläfer nochmal wirklich auf Nummersicher zu gehen, ob man dem Tier nicht doch noch helfen könnte.

Das heißt OP und bei dem was man dann sieht zu entscheiden, was möglich ist.
Diesen Weg würde ich IMMER gehen, solange nichts anderes ersichtlich ist!

Zum einen ist das Mein Gefühl von "das bin ich meinen Tieren schuldig" und zum anderen ist es mein Gewissen, dass weiß, ich hab alles getan.

Geld spielt dann keine Rolle für mich!
Wenn mir dieses Leben ein was bewiesen hat, so war es....das in dem Moment wo das Geld knapper wurde, von iwo ein Geldsegen her kam...
mit diesem Gedanken konnten wir bisher alles meistern...
und wenn ich bedenke Karlchen, Rehlein, Kaboom und Roi...
diese 4 haben mich mittlerweile mehr als 2000,- gekostet und das in einem Guten Jahr!

Ich würde es wieder tun!
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Re: [Diskussion] Kosten die die Liebe zum Tier übersteigen?

Beitrag von Murx Pickwick » Di 22. Nov 2011, 17:54

Bei Rehlein hab ich immer noch ein schlechtes Gewissen ... bei mir hat sie außer den Impfungen und der Rehlein-Routineuntersuchung nix gekostet - und du hast dir mit Rehlein gleich ein Faß ohne Boden ins Haus geholt, was die Kosten angeht ... mal ganz von den Sorgen etc abgesehen, die du ja auch noch hattest.

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Re: [Diskussion] Kosten die die Liebe zum Tier übersteigen?

Beitrag von lapin » Di 22. Nov 2011, 17:59

Hab es bitte nicht, Rehlein gehörte ab dem Punkt wo sie zu uns kam auch einfach zu uns...und wurde auch genauso behandelt...

Sagst du ja selber, solange Tiere unter Strom / Stress stehen, haben sie keine Zeit zum kränkeln...sobald der Stress von ihnen fällt...kommen viele Dinge zum Vorschein. Du sagtest auch immer, dass sie neben Karlchen so ausgeglichen und entspannt aussah...sie hat also die letzten Monate bei uns genossen und ich hab ihr alles geben können, was ich ihr geben wollte...und das war auch gut so!

Rehlein ist/war toll...und hat mich wieder vieles gelehrt!
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Re: [Diskussion] Kosten die die Liebe zum Tier übersteigen?

Beitrag von Murx Pickwick » Di 22. Nov 2011, 18:03

Rehlein hat bei mir wirklich noch nie so entspannt ausgesehen, wie auf den Bildern neben Karlchen!
Sie hatte immer so einen gehetzten Ausdruck in den Augen ... und das war ja auch kein Wunder, sie wurde ja ständig von den andern Kaninchen gemobbt

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Re: [Diskussion] Kosten die die Liebe zum Tier übersteigen?

Beitrag von Luna und Artemis » Di 22. Nov 2011, 18:11

Also bei mir gibt es auch keine Kosten die die Tierliebe übersteigen. Im Juli musste mein Kaninchen Whisky nach einer misslungen Vergesellschaftung operiert werden, da ein anderes Kaninchen ihm binnen von Sekunden den ganzen Hals aufgebissen hat. Mit OP, Nachsorge und Medis hat es um die 500€ gekostet, ist nicht grad ein Pappenstiel für mich mit ALG II. Aber es war doch mein Whisky der mich schon 4 Jahre begleitet hatte, ich konnte ihn doch nicht einfach da liegen lassen und sterben lassen. Es war mir in dem Moment auch egal das mir der TA (nie wieder geh ich dahin -.-) zum einschläfern riet, ist ja schließlich nur ein Kaninchen und es damit zu begründen versuchte das er doch schon 4 Jahre ist und nicht mehr aus der Narkose aufwachen würde... Da ich schon öfters in einer Tierarztpraxis gearbeitet habe, habe ich schon viele Leute gesehen die ein top gesundes Tier zum einschläfern bringen wollten, da sie plötzlich aus heiterem Himmel gemerkt haben, dass es Kosten verursacht. (Weiß man ja schließlich beim Kauf noch nicht.... Steht ja im Zooladen nicht bei der Beschreibung neben: "Ernährt sich ausschließlich von Trockenfutter mit viel Zucker und Getreide", "Denken sie bitte daran, Futter, Einstreu und Tierarzt kosten Geld und bitte versuchen sie keine Batterien in das Tier zu stecken")
Es grüßt Winona mit ihren Fellpoppes

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Re: [Diskussion] Kosten die die Liebe zum Tier übersteigen?

Beitrag von Ziesel » Mi 23. Nov 2011, 16:00

Isa hat geschrieben:Müssen dann nicht auch WIR für medizinische Versorgung gerade stehen?!
ja müssen wir schon, wobei eben das der Punkt ist...
Medizin. Versorgung sollte in gewissen Grenzen selbstverständlich sein aber wie weit geht das aus Liebe zum Tier und im Kostenrahmen? Heisst das alles irgendwie mediz. hömop, tierkommunikative ect Machbare auszuschöpfen ohne Rücksicht auf den "Zustand" des Tieres solange es den Hauch einer Chance gibt und ohne je an die Kosten zu denken?
Für mich ganz klar: NEIN, ich halte nicht alles Machbare für sinnvoll, ich wäge ab..Zustand, Chancen, Kosten
Ja, ich entscheide vielleicht über Tod und Leben meines Tieres, versuche dies allerdings im Sinne und zum Wohle des Tieres zu tun.
So würde ich bei Fällen mit sehr wenig guten Aussichten auch nicht die Kosten für ein Einzeltier explodieren lassen wenn ich dafür die Lebensqualität der anderen tier. Mitbewohner für´n ungewissen zeitl. Rahmen einschränken müsste. Ich liebe schliesslich nicht nur das betroffene kostenverursachende Tier sondern die anderen auch und hab Verantwortung für alle.

Wo wir gerade bei Kosten sind:
Luna und Artemis hat geschrieben: Im Juli musste mein Kaninchen Whisky nach einer misslungen Vergesellschaftung operiert werden...Mit OP, Nachsorge und Medis hat es um die 500€ gekostet, ist nicht grad ein Pappenstiel für mich mit ALG II.
Ich will dir nicht zu nahe treten, kenne die Umstände warum du ALG2 bezogst/beziehst oder dich nicht aber ehrlich wenn du dazu schreibst:
Luna und Artemis hat geschrieben:Also bei mir gibt es auch keine Kosten die die Tierliebe übersteigen
freuts mich, dass es dem Kaninchen gut geht, doch auf die Schulter klopfen und sagen "toll gemacht" kann ich dir dafür nicht. Du bis 20 beziehst das Geld für deine Tierliebe vom Staat, das andere erarbeiten, die bei 500,-€ Kosten für ihr eigenes Tier überlegen müssen wie und ob sie das regeln können...sich einschränken, vielleicht verschulden, um Raten betteln, ´n Putzjob zusätzlich annehmen öÄ...wenn ich da jetzt was von Rentnern lese, die ihr Hundie, welches sie viele Jahre begleitete nicht behalten oder operieren lassen können wegen solcher Kosten obwohl sie Jahrzehnte miteingezahlt haben find ich´s einfach nur unfair (ums mal nett zu umschreiben)

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