Vorgehensweise des Halters beim Tierarzt

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Isa
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Vorgehensweise des Halters beim Tierarzt

Beitrag von Isa » Fr 8. Apr 2011, 07:56

Ich hab in einem anderen Forum diese Aussage gelesen, die ich etwas abgeändert habe, damit sie auf alle Tierarten passt:
....
Ich habe denen nicht gesagt, was sie untersuchen sollen, denn schließlich sind DIE die Tierärzte und somit Fachleute....nicht ich.
Die werden schon wissen, auf was sie untersuchen müssen.

Man darf nicht vergessen: Tiermedizin ist ein richtiges Studium. Wir mögen uns einiges angelesen haben, sicher....aber wir haben keine Tiermedizin studiert.
Auch wenn sich viele Tierärzte nicht mit gewissen Tierarten auskennen, so heißt das nicht, dass sie gar nichts drauf haben.
Und wenn ein TA sagt, dass er mal XY untersuchen will, dann laß ich ihn das machen.
Er wird schon wissen, was zu tun ist. Wenn seine Behandlung dann nicht anschlägt mache ich mich auf und versuche andere Wege zu finden, dem Tier zu helfen. Aber erstmal vertraue ich dem TA meiner Wahl.
Was haltet ihr davon?
Würdet ihr das so unterschreiben oder sofort dagegen sprechen?
Wie ist eure Meinung?
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schweinsnase77
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Re: Vorgehensweise des Halters beim Tierarzt

Beitrag von schweinsnase77 » Fr 8. Apr 2011, 08:22

Generell würde ich dem Schreiber zustimmen. Allerdings find ich das Thema sehr schwierig..alerdings nicht nur bei Tierärzten, weil ich medizinisch vorgeschädigt bin. Und da komm ich dann einfach in den Zwiespalt das ich oft schon mit ner fertigen Diagnose zum Arzt gehe, dann aber meist als völig ahnungslos hingestellt werde.

Dann ist halt die Frage: Hab ich wirklich keinen Plan oder kann nicht sein, was nicht sein darf (sprich der Halter hat mehr Erfahrung/Ahnung als der Arzt? :hm:

Ich würde mich mit dem standpunkt der Ärzte leichter tun wenn sie meinen Standpunkt mit Argumenten wiederlegen könnten und nicht wie nen HB-Männchen unter die Decke gehen würden, weil nur die eigene Meinung die richtige ist. :mrgreen:
Mit freundlichen Grunzern

Annette

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Re: Vorgehensweise des Halters beim Tierarzt

Beitrag von chien » Fr 8. Apr 2011, 08:26

Problematisch ist bei TA einfach, dass dieses Wissensgebiet viel zu groß ist.

Nehmen wir den Menschen mal als Beispiel.
Für den Menschen gibt es diverse Fachärzte für die unterschiedlichsten Fachgebiete.
z.b. Hals / Nasen /Ohren, Urologie, Gynäkologe, Arzt für innere Medizin, Orthopäde usw...

Ein Tierarzt muss alles können und das auch für alle Arten und dazu auch noch fachgerecht und spezialisiert?
Ich denke das ist einfach unmöglich!

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Isa
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Re: Vorgehensweise des Halters beim Tierarzt

Beitrag von Isa » Fr 8. Apr 2011, 08:49

chienloup hat geschrieben: Nehmen wir den Menschen mal als Beispiel.
Für den Menschen gibt es diverse Fachärzte für die unterschiedlichsten Fachgebiete.
z.b. Hals / Nasen /Ohren, Urologie, Gynäkologe, Arzt für innere Medizin, Orthopäde usw...

Ein Tierarzt muss alles können und das auch für alle Arten und dazu auch noch fachgerecht und spezialisiert?
Ich denke das ist einfach unmöglich!
Das ist ein ganz ganz wichtiger Einwand, finde ich!!
Von demher KANN ein TA gar nicht bei jeder Tierart auf je Krankheit spezialisiert sein.

Allein schon deshalb stimme ich oben angeführtem Zitat nicht zu.
Und auch wenn ein TA sich auf meine Tierart spezialisiert hat, werde ich immer nachfragen und mich bei der Untersuchung selber versuchen einzubringen.
Ob ich nun Ahnung von meiner Tierart habe oder nicht, ist nebensächlich.
Nur schon aus Interesse, um selber zu lernen, find ich persönlich das wichtig!
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Re: Vorgehensweise des Halters beim Tierarzt

Beitrag von anti-zebra » Fr 8. Apr 2011, 08:54

Huhu

Ich habe meistens auch schon eine fertige Diagnose, wenn ich zum Tierarzt muss.

Jedoch gehe ich hin, berichte von den Symptomen und lasse denn den TA seine Untersuchungen machen. Kann ja eben sogut sein, dass ich mich bei meiner Vermutung, was es ist irre. Meistens kommt denn aber vom TA das, was ich schon dachte.
Letztenendes kostet es gleichviel, egal ob ich reingehe "Der Hamster hat son komsichen Ausfluss" oder "Der Hamster hat Ausfluss, aufgrund dessen dass es eitrig ist und aus dem Genitalbereich eines weibchen kommt müsste es Gebärmutterentzündung sein ich hätte gerne Antibiotika". Nur bei Ersterem guckt der Arzt selbst nochmal genau nach und wenn ich mich geirrt habe ist es gut, dsas der nochmal draufguckt.

Hoch frage ich, wenn ich zb. selbst nicht weiß was es ist meist genau nach. Woran man das sieht, obs schlimmer werden kann und auch bestehe ich darauf, zu erfahren, was man Tier an Medis bekommt.
War mal bei nem TA der alle möglichen Spritzen verpasst hat udn gut war... Was mein Tier da bekommen hatte keine Ahnung.
Reicht ja völlig, wenn der TA sagt "So, hier hab ich noch ne Aufbauspritze mit Vitaminen, damit das Tierchen wieder mehr kraft bekommt" etc...

Aber blind vertrauen tue ich keinem Tierarzt so wirklich. Dafür hab ich zu viele schlechte Dinge schon erlebt.

LG
Sind wir auch klein,
sieht man uns doch von ferne, wenn wir zusammen schein'
durch das dunkle Tor der Welt.

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Re: Vorgehensweise des Halters beim Tierarzt

Beitrag von daniii » Fr 8. Apr 2011, 09:23

Nein. Definitiv keine Zustimmung. In den letzten zwei Jahren habe ich die Erfahrung gemacht, dass lediglich einer von 10 Tierärzten gescheit untersucht und behandelt hat. Ich hatte alles: für Meerschweinchen ungeeignetes AB, MCP-Überdosis, Hormonspritzen für nicht hormonell aktive Eierstockzysten, AB-Gabe auf Verdacht, cortisonhaltiges Mittel für immungeschwächtes Meerschwein, ... von Belas Zähnen will ich gar nicht reden. Ein paar Jahre davor, bei Sam, der immer auf die Seite fiel und nichts fressen wollte: TA Nr. 1 setzt ihn auf den Boden und trampelt, um ihn zum Laufen zu animieren, TA Nr. 2 stopft ihm Heu ins Maul und spritzt "Vitamine". Diagnose: Der hat sich den Kopf gestoßen.
Ich behaupte, dass ich alle drei, Merle, Bela und Sam an falsch behandelnde Tierärzte verloren habe.

Kann sein, dass ich überdurchschnittlich viel Pech hatte, aber niemals würde ich mehr eine Fehldiagnose riskieren, wenn sichs vermeiden lässt. Gerade bei Meerschweinchen ist mir das zu gefährlich, da gehts manchmal einfach zu schnell und man hat keine Zeit mehr für eine Neudiagnose.

Natürlich würde ich auch nicht hingehen und dem TA sagen, was er zu machen hat. Für mich ist wichtig: Wie viel Zeit nimmt sich der TA? Wie genau untersucht er? Wie geht er mit dem Tier um? Fragt er nach Ernährung, Haltung, Vorerkrankungen? Erklärt er mir, was er da macht? Beantwortet er Rückfragen ordentlich?
Ich würde nie mehr ohne eigenes, hier oder anderswo angelesenes Wissen zu einem TA gehen. Bei Hund und Katze vielleicht, aber definitiv nicht mehr bei einem Meerschweinchen. Ich würde ihn erstmal untersuchen lassen, aber zur Not postwendend zu einem anderen TA gehen, wenn mir da was spanisch vorkommt.

Im Prinzip sehe ich das ähnlich wie anti-zebra. Ich hatte einfach zu viel Pech in der Vergangenheit. Ich bin irgendwann nur noch mit Bauchweh und der Angst, dass hinterher alles noch schlimmer ist, mit Merle zum TA gegangen. Bei der ich ja bis heute nicht weiß, was sie eigentlich hatte.
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Re: Vorgehensweise des Halters beim Tierarzt

Beitrag von Bigfoot63 » Fr 8. Apr 2011, 09:51

Ich würde diese Aussage so unterschreiben,
ich schildere die Symptome und warte auf die Diagnose.
Manchmal, wenn ich so durch die Foren ziehe, denke ich die
Halter wollen eine bestimmte Diagnose hören und ziehen notfalls
von Tierarzt zu Tierarzt.
Bisher kam es nicht zu schwerwiegenden Fehldiagnosen.
Ich mache die Wahl meines Tierarztes aber auch von der Tierart
abhängig. Bei unseren Pferden vertraue ich einem ganz anderen Tierarzt
als bei unseren Kaninchen.

LG
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Re: Vorgehensweise des Halters beim Tierarzt

Beitrag von chien » Fr 8. Apr 2011, 10:39

Das wir uns nicht mißverstehen, meine Aussage hat nur was mit dem sachlichen Hintergrund der vorhandenen Möglichkeiten für Tierärzte zu tun. Wenn man genug Zeit hat und sich nach Empfehlungen u.A. richtet, findet man auch u.U. den TA der für die eigenen Tiere entsprechendes fachliches Wissen mit bringt ;) Nur deshalb würde ich die o.a. Aussage nicht pauschal unterschreiben!

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Re: Vorgehensweise des Halters beim Tierarzt

Beitrag von saloiv » Fr 8. Apr 2011, 10:53

Ich erwarte von einem Tierarzt, dass er genau zuhört welche Symptome ich als Halter schildere und auch welchen Verdacht ich evtl. habe. Im Gegenzug höre auch ich ihm genau zu. Schlimm finde ich Tierärzte, die völlig am Halter vorbei ihr Programm durchziehen. Eine gewisse Zusammenarbeit ist mir persönlich sehr wichtig. Ich möchte, dass er auf meine Beobachtungen eingeht und sie ernst nimmt, genauso wie ich auf seine fachlichen Schilderungen eingehege und sie ernst nehme.
Mir ist also am allerwichtigsten, dass er mich als Halter und das Tier mit seiner Erkrankung ernst nimmt. Tierärzte, die dies nicht tun und z.B. sprüche wie "das ist ja nur eine Ente" oder "das ist ja nur ein Meerschweinchen" reißen sind für mich ein no-go, diesen kann ich auch beim besten Willen nicht vertrauen. Ein Tierarzt der bemüht ist und auf meine Wünsche, Schilderungen und aufs´s Tier eingeht, lasse ich gerne freie Hand und habe auch ein Vertrauen in seine Arbeit.
Ich erwarte von keinem Tierarzt, dass er perfekt ist und keine Fehler macht, aber ich erwarte dass er mit mir als Halter zusammenarbeitet, ehrlich ist und sich bemüht eine gute Lösung zu finden. Das reicht mir völlig aus! ;)
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Ich wünsche Dir...
dass Du arbeitest als würdest Du kein Geld brauchen.
dass Du liebst, als hätte Dich noch nie jemand verletzt.
dass Du tanzt, als würde keiner hinschauen.
dass Du singst, als würde keiner zuhören.
dass Du lebst, als wäre das Paradies auf Erden.

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