Ein Zitat für Freigängerkatzen....

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Entensusi
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Ein Zitat für Freigängerkatzen....

Beitrag von Entensusi » Sa 19. Mär 2011, 14:09

"Du bist gesegnet, dass dir Tiere nichts sagen. Das befreit dich von Leid. Ich - und nicht bloß ich -, Menschen wie Kassandra oder Jacky und Millionen andere haben sich auf eine entsetzliche Gratwanderung eingelassen. Wir gehen auf einem Grat, von dem der Sturz so schmerzlhaft ist, dass ich zumindest wünschte, ich hätte nie begonnen mit diesem Weg. Tiere zu lieben heißt loszulassen, sie nicht einzusperren. Vor allem Katzen. Mama Samtpfote betet jeden Tag darum, dass alle wieder unversehrt auftauchen. Mama Samtpfote steht da mit bebendem Herzen und ruft und lockt, und mit jeder Katze, die um die Ecke biegt, jubiliert ihr Herz. Mit jeder, die einen Tag etwa nicht zu sehen ist, schnürt sich die Kehle mehr zu. Denn Katzen verschwinden, verlieren den Kampf gegen einen Marder, geraten in Mähmaschinen und werden überfahren. Sie haben auch meinen Kater überfahren, diesen schwulen Pazifisten, den liebsten von allen, ein Wollknäul, das immer davon überzeugt war, alle müssten auch ihn lieben. Er kam auf meinem Kopfkissen zur Welt, er war meine erste Hausgeburt, er hat mich acht Jahre begleitet. Jeden Tag, viele Stunden. Mehr als all die anderen meiner Katzen. Weil er in meine Seele sehen konnte. Ich hab ihn von der Straße geholt, ihn heimgetragen in einer Holzkiste. Ihn beerdigt. [....]
Es gibt keine Erlösung. Niemals. Jacky wusste das sehr genau. Ihr Weg war klüger als meiner. Sich nicht einlassen auf die Liebe, vorher abzublocken, sich dagegenstemmen, gegen den Wunsch, zu beschützen. Sie wusste, dass du als Mensch nur verlieren kannst."

Nicola Förg, Nachtpfade, S. 87 f
Liebe Grüße, Entensusi und ihre Tiere

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saloiv
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Re: Ein Zitat für Freigängerkatzen....

Beitrag von saloiv » Sa 19. Mär 2011, 15:44

Tiere zu lieben heißt loszulassen, sie nicht einzusperren. Vor allem Katzen.
Das ist wunderbar ausgedrückt! Wobei ich es nicht auf Katzen beschränken würde, sondern auf alle Lebewesen ausweiten... Egal ob ich einen anderen Menschen, mein Kind oder irgendein Tier liebe: Liebe heit auch immer - loslassen können, nicht zu klammern, nicht einzusperren, nicht festzuhalten, nicht zu kontrollieren, nicht der Freheit zu berauben.
Leider gibt es viele Gefahren im Leben. Das Kind kann auf dem Schulweg überfahren werden, die Katze kann vergiftet und das Kaninchen kann geklaut werden. Solche Ereignisse sind schrecklich. Aber ein Kind kann nur dann leben und sich gesund entwickeln, wenn man es behütet und zugleich loslässt und ihm zutraut eigene Schritte zu gehen und eine Katze hat nur dann die volle Lebensqualität wenn sie frei ist. Lieben heißt auch manchmal loszulassen.
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Ich wünsche Dir...
dass Du arbeitest als würdest Du kein Geld brauchen.
dass Du liebst, als hätte Dich noch nie jemand verletzt.
dass Du tanzt, als würde keiner hinschauen.
dass Du singst, als würde keiner zuhören.
dass Du lebst, als wäre das Paradies auf Erden.

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Curly
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Re: Ein Zitat für Freigängerkatzen....

Beitrag von Curly » Sa 19. Mär 2011, 16:15

Tolle Textpassage!

Entensusi, wer ist Jacky?
Ein Mensch oder eine Katze/ein Tier?

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Re: Ein Zitat für Freigängerkatzen....

Beitrag von Entensusi » Sa 19. Mär 2011, 17:15

Jacky ist/war ein Mensch. "Nachtpfade" ist ein Krimi.
Das Buch habe ich schon ewig nicht mehr in der Hand gehabt, aber immer, wenn ich eine meiner Katzen vermisse, denke ich daran.
Liebe Grüße, Entensusi und ihre Tiere

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