Diabetes

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Nicht jeder kennt sich mit diversen Krankheiten aus.
Selbst als sehr erfahrener Meerschweinchenhalter kann man nicht alles kennen und wissen.

Alles, was hier im Forum speziell zu Krankheiten, Diagnosen, Medikamenten und deren Dosierungen zu finden ist, sind persönliche Erfahrungen, Tipps und Ratschläge.

Diese Tipps und Ratschläge ersetzen keinen Tierarztbesuch.

Es gibt sehr viele ernst zu nehmende Krankheiten, die man durch Eigenbehandlung/Eigentherapie noch verschlimmern kann.

Es ist daher wichtig, jede Medikamentenabgabe und Therapie unbedingt mit dem Arzt zu besprechen und gemeinsam nach der besten Lösung, für das jeweilige Tier zu suchen.

Also zieht bitte immer einen Tierarzt zu Rate. Selbstverständlich könnt Ihr die hier gegebenen Tipps und Ratschläge mit Eurem Tierarzt besprechen.
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Re: Diabetes

Beitrag von Isa » Fr 13. Mai 2011, 14:06

Ok, die Vermutung dass es Unterzucker war, liegt immer näher.
Das hab ich ja am Mittwoch Morgen gemessen:
Isa hat geschrieben:141 mg/dl Plasmamessung.
Das entspricht einer Vollblutmessung von ~ 125 mg/dl.
Und jetzt gerade eben (seit Mittwoch früh KEIN Diabgymna mehr!) war der Wert bei 202 mg/dl Plasmamessung.
Das entspricht einer Vollblutmessung von ~ 185 mg/dl.

= Absetzen von Diabgymna und der Blutzucker steigt die Leiter wieder langsam hoch.
Sonntag messe ich dann das nächste Mal.

Theoretisch heißt das für Mimm: So um die 200 mg/dl (Vollblut) ist ihr Wohlfühlblutzucker. Darunter darf sie nicht kommen.
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Re: Diabetes

Beitrag von Miss Marple » Fr 13. Mai 2011, 17:58

Isa hat geschrieben:Theoretisch heißt das für Mimm: So um die 200 mg/dl (Vollblut) ist ihr Wohlfühlblutzucker. Darunter darf sie nicht kommen.
Ist die Frage. :grübel: Vielleicht lag es einfach nur daran, dass es zu schnell ging?
Rahel ist beim stressigen Messen beim TA immer um die 230. Von daher gehe ich von aus, dass sie "normal" auch bei 200 liegt. Aber unter 200 waren wir noch nie.
Ich würde erst mal weiter Mimm entscheiden lassen, ob sie das Diabgymna will. Hoffentlich kommt die Gurmarpflanze bald!!
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Re: Diabetes

Beitrag von Isa » Fr 13. Mai 2011, 18:23

Miss Marple hat geschrieben:
Isa hat geschrieben:Theoretisch heißt das für Mimm: So um die 200 mg/dl (Vollblut) ist ihr Wohlfühlblutzucker. Darunter darf sie nicht kommen.
Ist die Frage. :grübel: Vielleicht lag es einfach nur daran, dass es zu schnell ging?
Möglich. :grübel: Wobei da dann die Frage ist, ab WANN ging es zu schnell? Am Anfang tat sich ja auch mit der Erhöhung der Dosis eeeewig nix wirklich weltbewegendes. :hm:
Miss Marple hat geschrieben: Rahel ist beim stressigen Messen beim Tierarzt immer um die 230. Von daher gehe ich von aus, dass sie "normal" auch bei 200 liegt. Aber unter 200 waren wir noch nie.
Vermutlich kann man dann bei Mimm auch n paar mg/dl abziehen.
Ich hab sie jetzt zwar zuhause gemessen, aber wenn das Gerät *piep piep* anspringt und ich sie in die Pieksposition befördere, weiß sie ja schon was los ist und Stress kommt auf.
Miss Marple hat geschrieben: Ich würde erst mal weiter Mimm entscheiden lassen, ob sie das Diabgymna will. Hoffentlich kommt die Gurmarpflanze bald!!
So hab ich auch entschieden! Sollte sie sich wehren und überhaupt nicht wollen, zwing ich ihr nix auf!! :nein:
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Re: Diabetes

Beitrag von Miss Marple » Fr 13. Mai 2011, 19:34

Unterzucker ist das, wovor ich die größte Panik hatte. Deswegen hatte ich ja dann auf ständiges Futterangebot mit unterschiedlichen Kohlenhydratanteilen umgestellt.
Schon seltsam, dass Mimm nicht von selber nachgeschoben hat.
Es gibt aber noch ein andererseits: Du weißt jetzt, was sie hatte und wie Du in Zukunft damit umgehen musst. Ich bin "froh", dass es nichts "Schlimmeres" war und dass Du jetzt Klarheit hast.
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Re: Diabetes

Beitrag von Alex » Fr 13. Mai 2011, 20:18

Wow - ich bin total beeindruckt was das Zeug kann.
Schade dass nicht alle meine Meeribesitzer so geduldig und genau sind wie Du Isa. Ich könnte mehr Meerlipatienten helfen.
Gerade bekommt ein weiteres Schwein das Diabgymna. 1 Kapsel täglich. Der Wert ist noch nicht runter und ich fürchte die Geduld der Besitzerin ist jetzt am Ende.
Doofe TÄ mit ihren nutzlosen Kräutern....Hokuspokus.

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Re: Diabetes

Beitrag von schweinsnase77 » Fr 13. Mai 2011, 20:39

@Alex: Weist du genau wie das Mittel wirkt?


Auf der anderen Seite vll ganz gut das Isa mit "Testschwein Mimm" die Erfahrung gemacht hat, dadurch kannst du jetzt besser die Dosierung und die Nebenwirkungen einschätzen :top:

Isa macht Tierversuche :hot:
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Re: Diabetes

Beitrag von Isa » Fr 13. Mai 2011, 20:49

Miss Marple hat geschrieben:Unterzucker ist das, wovor ich die größte Panik hatte. Deswegen hatte ich ja dann auf ständiges Futterangebot mit unterschiedlichen Kohlenhydratanteilen umgestellt.
Ich hatte auch immer Angst davor! :?
Aber da das Diabgymna so langsam gestartet ist, hab ich mir da keine Gedanken mehr drüber gemacht. (Was für ein fataler Fehler! :( )
Und am Mittwoch hab ich dann nicht gewusst was los ist.
Den niedrigen Wert hab ich da ehrlich gesagt gar nicht mit in Verbindung gebracht!
Einerseits weil ich meinem Gerät eh nicht sooo die Genauigkeit zutraute, andererseits weil ich immer dachte, Unterzucker würde sich mit Koma, Zappeln, Umkippen o.ä. äußern. :arg:
Miss Marple hat geschrieben: Schon seltsam, dass Mimm nicht von selber nachgeschoben hat.
Vermutlich hat die Kleine erstmal gar nicht gewusst wie sie damit umgehen soll. Frauchen hat ja immer und immer wieder Diabgymna in gleichbleibend hoher Dosis nachgeschoben. Mimm hat versucht zu sagen "Stop, genug!", weil das ihre einzige Ausdrucksmöglichkeit war und Frauchen hat einfach weiter gemacht. :autsch: :(
Miss Marple hat geschrieben: Es gibt aber noch ein andererseits: Du weißt jetzt, was sie hatte und wie Du in Zukunft damit umgehen musst. Ich bin "froh", dass es nichts "Schlimmeres" war und dass Du jetzt Klarheit hast.
Ja, ich bin auch überglücklich, dass es "nur" das jetzt war.
Und dass es eben "nur" einen knappen Tag Unpässlichkeit bei Mimm auslöste.
Nicht auszudenken, wäre schlimmeres passiert. :cry: Ich wäre nie mehr glücklich geworden!
Nun weiß ich ganz genau, was das Zeug kann und dosiere viel viel viel vorsichtiger!
Alex hat geschrieben:Wow - ich bin total beeindruckt was das Zeug kann.
Schade dass nicht alle meine Meeribesitzer so geduldig und genau sind wie Du Isa. Ich könnte mehr Meerlipatienten helfen.
Ich bin auch unglaublich beeindruckt! Und wie!!
Und man könnte nicht nur Schweinchen helfen, sondern auch Kaninchen und anderen Tieren, die einen zu hohen Blutzucker haben.
Das ganze Insulingespritze könnte man durch Diabgymna ganz oder teilweise ersetzen! Und auch für den Menschen selber ist das Diabgymna demnach ja von großem Wert!
Alex hat geschrieben: Gerade bekommt ein weiteres Schwein das Diabgymna. 1 Kapsel täglich. Der Wert ist noch nicht runter und ich fürchte die Geduld der Besitzerin ist jetzt am Ende.
Doofe TÄ mit ihren nutzlosen Kräutern....Hokuspokus.
Ja, die Geduld ist so ne Sache.
Eben weil es so langsam "in die Gänge" kommt.
Ich hätte ja selber fast nicht mehr damit gerechnet, dass sich da was tut -zumindest nicht so massiv-!!
Weiter gegeben hätte ich es aber in jedem Fall. Einfach weil ich gemerkt habe, der Urin ist viel weniger zuckrig und es tut sich somit auf jeden Fall was im Körper. Und wenn es "nur" die Organe gesund hält, was ja schon sauviel wert ist!
schweinsnase77 hat geschrieben: Auf der anderen Seite vll ganz gut das Isa mit "Testschwein Mimm" die Erfahrung gemacht hat, dadurch kannst du jetzt besser die Dosierung und die Nebenwirkungen einschätzen :top:
So blöd es klingt :schäm: , ich finde es auch gut, dass ich nun die Erfahrung gemacht habe, WIE das Diabgymna wirken kann!
Zumindest find ich das jetzt im Nachhinein gut, weil ja nichts schlimmes passiert ist. :top:
Das ist eine sehr wichtige und wertvolle Erfahrung für die Zukunft!
schweinsnase77 hat geschrieben: Isa macht Tierversuche :hot:
Hätt ich mir nie träumen lassen dass ich sowas mal mache.
Eher würd ich mir nen Arm abhacken. :?
Aber im Endeffekt war es ja von Anfang an ein "Tierversuch", da es noch keine Erfahrungen damit gibt. :hehe:
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Re: Diabetes

Beitrag von schweinsnase77 » Fr 13. Mai 2011, 20:56

Ich find es vor allem gut, dass es bei dir passiert ist, weil du ja ständig den Wert überwachst. Machen die meisten normalen Halter ja auch nicht. :lieb: Dadurch konntest du ja überhaupt erst Rückschlüsse ziehen.

*kicher* Ich denke man muss Tierversuche und Tierversuche unterscheiden. Solche "versuche" an kranken Tieren find ich ungeheuer wichtig (und spannend :schäm: ), einfach weil man da irre viel Informationen rausfiltern kann und dem Tier gleichzeitig ja eigentlich helfen will. :top:
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Re: Diabetes

Beitrag von Isa » Fr 13. Mai 2011, 21:24

Ich hab den Wert ja jetzt vor Mittwoch schon ne Weile nicht mehr gemessen. Einfach weil ich Doofi dachte es sei überflüssig, da sich ja so lange nix getan hat. :autsch:
War n Fehler... :?

Stimmt, in dem Fall ist es wohl kein Tierversuch im eigentlichen Sinn, sondern einer im besonderen! :jaja:

Spannend find ichs ja auch. :schäm:
Nur darf das eben nun so nicht mehr vorkommen! Dann doch lieber aufm Papier anhand von Zahlen. ;)
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Re: Diabetes

Beitrag von Alex » Fr 13. Mai 2011, 21:37

Isa,


darf ich Mimm veröffentlichen?
Gibst Du mir dazu alle Daten?

Ich würde es in einer Tierärztezeitschrift veröffentlichen.
Die Kolegenh sollen das auch erfahren.

Die Zeitschrift solltest Du Dir übrigens auch abonnieren.

Die Zeitschrift für Ganzheitliche Tiermedizin.

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Re: Diabetes

Beitrag von Isa » Sa 14. Mai 2011, 09:03

Alex hat geschrieben:Isa,


darf ich Mimm veröffentlichen?
Gibst Du mir dazu alle Daten?

Ich würde es in einer Tierärztezeitschrift veröffentlichen.
Die Kolegenh sollen das auch erfahren.

Die Zeitschrift solltest Du Dir übrigens auch abonnieren.

Die Zeitschrift für Ganzheitliche Tiermedizin.
Na klar darfst du Mimm veröffentlichen. Ich denke sie ist ein gutes "Lernobjekt" für andere Leute, die ein Meerschweinchen / anderes Tier mit Diabetes haben.
Schreib mir bitte genau, welche Daten du benötigst. ;)

Wegen der Zeitschrift... wo kann ich sie mir denn mal ansehen?
Gibts da auch eine Inet Seite wie z.B. bei der Rodentia?
Würde mich schon sehr interessieren.
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Re: Diabetes

Beitrag von Isa » Sa 14. Mai 2011, 09:10

Gestern habe ich noch mit Murx geschrieben. Ich hab sie nach ihrer Meinung gefragt, die mir sehr wichtig war!
Sie hat mir daraufhin eine sehr ausführliche, hoch interessante Antwort geschrieben, die ich denke sehr sehr wichtig ist.
Mit Murx Genehmigung veröffentliche ich hier die PN:
Murx Pickwick hat geschrieben: Da hast du dir ne ziemlich problematische Pflanze angelacht - sie setzt das Selektionsvermögen fast vollständig außer Kraft ... :D

Gurmar (Gymnema sylvestre) setzt die Rezeptoren für Bitter und für Süß vollständig außer Funktion, ein Schmecken von Bitterstoffen und von Zucker ist faktisch für ca. 2h nicht mehr möglich. Da der Wirkstoff Gymneminsäure ist, also genau der Wirkstoff, welcher auch die blutzuckersenkenden Eigenschaften hat, hast du den Effekt auch bei Extrakten, Pülverchen und anderen Zubereitungen.

Gurmar ist in der Lage, die Selbstheilungskräfte anzukurbeln, wie diese Pflanze das macht, ist bis dato unbekannt, aber nach indischen Studien ist Gurmar in der Lage, den Pankreas zur Selbstheilung zu bringen. Gibt wohl Fälle, wo bei Diabetes II die Fähigkeit zur Insulinherstellung vollständig wiederkam. Auch die bei Diabetikern auftretende Retinaveränderungen werden deutlich gehemmt.
Nach Ayurvedischen Grundsätzen wird jedoch Gurmar nicht bei Diabetes I eingesetzt, trotzdem es auch hier scheinbar hilft - das hat mit Sicherheit einen Grund, die gesamte ayurvedische Medizin ist über 1000 Jahre alt und die Leute haben gut beobachtet - wenn also eine Pflanze für eine Krankheit, bei der sie hilft, nicht eingesetzt wird, dann hat es im Allgemeinen den Grund, daß die Nebenwirkungen in keinem Verhältnis zum Nutzen stehen.
Die Nebenwirkungen sind jedoch nicht überliefert!

Eine wissenschaftliche Untersuchung der Heilwirkungen im europäischen Sinne steht noch aus, die indischen Studien haben den Charakter von Fallstudien. Die europäische Anwendung der Ayurvedischen Medizin ist definitiv nicht im Sinne des Erfinders - gibt bisher niemanden, der sich das richtig hat beibringen lassen, bei uns glaubt man immer noch, daß das, was ein ayurvedischer Heilkundiger von Kindesbeinen an lernt und über Jahrzehnte einsetzt und mit arbeitet, daß das ein deutscher Arzt innerhalb nur eines einzigen Jahres oder sogar nur ein paar Monaten im Schnellkurs lernen könne! Das ist aber nicht der Fall, die ayurvedische Medizin und Eßweise ist noch komplexer wie die TCM! Damit muß man wirklich aufwachsen, um hier alle Feinheiten zu lernen ... heißt also, daß du gut beobachten solltest. Wenn es hilft, ist gut, wenn du das Gefühl hast, da geht was schief - dann lieber absetzen oder mit Alex besprechen, wie das weitere Vorgehen ist ...

Normalerweise kann man, wenn man sich nicht sicher ist, einfach die Pflanze besorgen und die dann frisch oder getrocknet einfach anbieten - geht bei Gurmar nicht, eben aufgrund der Eigenschaft, daß die Bitter- und Süß-Geschmacksrezeptoren außer Kraft gesetzt werden. Du bist also auf Gedeih und Verderb der Dosierung ausgeliefert, die empfohlen wird.

Gurmar kann allerdings noch mehr, wie Insulinproduktion wieder in Gang bringen und Geschmacksrezeptoren außer Kraft setzen. Es wird bei einer Vielzahl an Erkrankungen eingesetzt. So wirkt es beispielsweise wurmtreibend.
Die beste deutschsprachige Zusammenfassung, die ich bisher gefunden hab, ist die hier:
[url=http://www.pflanzenguru.com/pflanzen-der-ayurveda/119-meshashringi-gurmar-gymnema-sylvestre.html]Meshashringi - Gurmar - Gymnema sylvestre[/url]
Wie sicher diese Informationen sind, kann ich bislang noch nicht abschätzen, halte sie jedoch für sehr sicher, ich glaub nicht, daß man momentan noch etwas sichereres im Netz findet - und wenn, wirds auf Hindi, Tamil oder ähnlichen bei uns nicht gebräuchlichen Sprachen zu lesen sein.

Es gibt noch ein Problem mit den Extrakten aus dieser Pflanze ... sie ist als Medikament nicht zugelassen, damit sind Täuschungsmanövern aller Art Tor und Tür geöffnet.
Die meisten Unsitten im Zusammenhang mit Gurmar ist, daß Gurmar mit zwei weiteren Pflanzen aus der gleichen Gattung gestreckt werden. Damit bekommt Gurmar jedoch eine ganz andere Wirkung ... letztendlich kannst du nicht mal, wenn du bei einem Pulver oder Extrakt der gleichen Firma bleibst, sicher sein, daß die Wirkung die ist, welche sie noch bei einer Charge davor war. Das macht das Einstellen von insulinpflichtigen Personen zum Glücksspiel - ich denke, bei Mimm sollte das weniger ausschlaggebend sein, denn du gibst ihr ja kein Insulin.

Hab jetzt erst gelesen ...
Isa hat geschrieben:Ich muss noch dazu sagen, dass Mimm die letzten Tage das pflanzliche Mittel für ihre Diabetes (Diabgymna) verabscheut hat!
Allerhöchstes Alarmzeichen!
Entweder ist ihre Bauchspeicheldrüse wieder in Ordnung und du fütterst ihr jetzt ne chronische Unterzuckerung an oder aber es handelt sich hier um die von mir postulierten Nebenwirkungen, weshalb bei Diabetes Typ I in der ayurvedischen Medizin Gurmar eben nicht gegeben wird. Also - entweder absetzen oder mit der Dosierung runter!

Ach ja ... die Wirkung von Gurmar ...

Gurmar besetzt nicht nur die Süß-Geschmacksrezeptoren, sondern blockiert mit hoher Wahrscheinlichkeit auch die Glucosetransporter im Dünndarm. Die Folge ist eine sehr eingeschränkte Aufnahme von Glucose.
Weiterhin beeinflußt Gurmar irgendwie die Herstellung und Verarbeitung von Glucose - Glucose wird zum Beispiel nicht mehr in Fettsäuren umgebaut bzw nur noch in sehr eingeschränktem Maße. Dadurch wird auch weniger Cholesterin hergestellt, welcher zum Transport der Fettsäuren gebraucht wird. Eine mögliche Nebenwirkung könnte hier eine Entgleisung des gesamten Energiestoffwechsels sein - immerhin kann man Gurmar prima als Abnehmmittel einsetzen und was hier in der Praxis möglich ist, das werden wir erst in ein paar Jahren wissen, wenn es die ersten Adipösen ein bischen mit dem Gurmar übertrieben haben ... (oder, wenn Gurmar bei jeglicher eingebildeter oder tatsächlicher Diabetes mellitus beim Tier eingesetzt wird)
Murx Pickwick hat geschrieben: Klar, packs ruhig in deinen Thread ... ach ja, hab gesehen, daß die englische Wiki auch noch was dazu zu sagen hat, was Hand und Fuß hat und zudem ne hübsche Quellenangabe oben drauflegt, wäre ne gute Ergänzung zum Link, den ich bei der Antwort beigepackt hab.

[url=http://en.wikipedia.org/wiki/Gymnema_sylvestre]englische Wikipedia - Gymnema sylvestre[/url]

Müßte da dann auch noch dazu, damit jeder die Chance hat, sich da selbst durch die Quellen durchzuarbeiten, wenn das Interesse da ist.
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Re: Diabetes

Beitrag von schweinsnase77 » Sa 14. Mai 2011, 10:32

Danke Murx. :yo:

Lag ich ja gar nicht so verkehrt mit meinen schweinischen Theorien.
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Re: Diabetes

Beitrag von Isa » Sa 14. Mai 2011, 16:19

Und noch etwas von Murx.
Mit ihrer Erlaubnis kopiere ich das hier auch rein.
Einfach der Vollständigkeit halber und damit die Gurmar-Pflanze nicht als "böse Bestie" da steht. :jaja:
Murx Pickwick hat geschrieben:Gurmar ist viel zu wertvoll, als es einfach achtlos wegen möglicher Nebenwirkungen liegenzulassen - ich würd einfach den Blutzuckerspiegel weiter beobachten, wenn er wieder auf ein Maß ansteigt, was Mimm gefährdet, würd ichs wieder geben.
Der Hintergrund ist einfach, Blutzuckermessungen, ärztliche Dauerbetreuung und ähnliches war ja im alten Indien gar nicht möglich - man wußte nicht mal, daß es Glucose gibt ... es wurde also nur gut beobachtet und ausprobiert.
Was half, hat man sich gemerkt, was nicht half, wurde man vorsichtig. Wenn es Änderungen bei Diabetes mellitus Typ I gab, die sich nur wenig auswirkten, aber auf Dauer eben mehr schadeten, hatte man es also zu spät mitbekommen.

Du hast hier jedoch ganz andere Vorraussetzungen - du hast Alex in der Hinterhand, du kannst selbst Blutzucker messen bei Mimm. Es mag sein, daß es dir an Erfahrung mangelt, aber du kannst genauer messen!

Ayurveda kennt auch etliche Kräuter für Typ I ... viele davon wirst du in Deutschland noch gar nicht bekommen. Wie man erfahren kann, was bei Typ I gegeben wurde, kann ich dir leider (noch) nicht sagen, es sei denn, du beschäftigst dich mit den alten indischen Schriftsprachen. Es ist in Indien unwahrscheinlich viel niedergeschrieben worden und erhalten, was Heilung angeht.

Es gibt einige Pflanzen, die gemeinsam mit Gurmar gegeben wurden und werden ... die zwei Wichtigsten sind Zimt und Ingwer - und die kannst du Beide einfach im Angebot halten (Ingwer nur in Bioqualität, der konventionelle Ingwer schadet mehr, als daß er was bringt.) Am Günstigsten ist bei Zimt sie als Zimtstangen anzubieten, das Zimtpulver wird nicht mal von Meerschweinchen angerührt, welche normalerweise ab und an an den Zimtstangen knabbern.
Bei Ingwer mußt du ausprobieren, wie du das am Dümmsten machen willst - entweder im Dauerangebot frischen Ingwer (oder Ingwerschalen) halten, bis Mimm da mal rangeht, oder aber du gewöhnst sie über Ingwerpulver an Ingwer, bis sie verstanden hat, wie Ingwer funktioniert. Dann kannst du auch wieder frische Ingwer im Angebot halten.
Da Ingwer selbst stark in den Energiehaushalt eingreift, wäre eine Pulveraktion vielleicht dann günstig, wenn du grad kein Gurmar gibst.

Es gibt noch eine Pflanze, welche hilfreich sein könnte, das ist Stevia.
Meerschweinchen können alle Stevia-Pflanzen, die bisher in den Handel gekommen sind, unbeschadet fressen. Muß also nicht unbedingt die Stevia rebaudiana sein.

Ich muß mich selbst erstmal in die Materie einarbeiten ... ist einfach noch zu neu. Ich schau mal geziehlt nach Diabetes Typ I in der Ayurveda-Heilkunst und nach den Begleitpflanzen, die bei Diabetes Typ II traditionell gegeben wurden.
Vielleicht gibts tatsächlich auch etwas viel Besseres noch bei Typ I ...
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Re: Diabetes

Beitrag von Isa » Sa 14. Mai 2011, 19:42

Isa hat geschrieben:Ok, die Vermutung dass es Unterzucker war, liegt immer näher.
Das hab ich ja am Mittwoch Morgen gemessen:
Isa hat geschrieben:141 mg/dl Plasmamessung.
Das entspricht einer Vollblutmessung von ~ 125 mg/dl.
Und jetzt gerade eben (seit Mittwoch früh KEIN Diabgymna mehr!) war der Wert bei 202 mg/dl Plasmamessung.
Das entspricht einer Vollblutmessung von ~ 185 mg/dl.

= Absetzen von Diabgymna und der Blutzucker steigt die Leiter wieder langsam hoch.
Sonntag messe ich dann das nächste Mal.
Hab doch gerade eben schon wieder Blut gemessen.
Also ich hätte jetzt erwartet, dass der Blutzucker im Vergleich zu gestern nun etwas hoch ist.
Aber Pustekuchen. :shock:
Der Wert ist heute bei 195 mg/dl Plasma.
Also Vollblut von ~ 175 mg/dl.
Wow. :hot:
Und Mimm gehts super!
Wer weiß... vielleicht hat Mimms Bauchspeicheldrüse sich tatsächlich wieder erholt; oder sich wenigstens ein Stück weit regeneriert.
Ich beobachte weiter. :)
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Re: Diabetes

Beitrag von Miss Marple » Mo 16. Mai 2011, 11:38

Seit Samstag gibts hier Stevia aus dem Gartencenter. Noch ist die Reaktion recht verhalten. *gespannt bin!
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Re: Diabetes

Beitrag von Isa » Mo 16. Mai 2011, 18:35

Miss Marple hat geschrieben:Seit Samstag gibts hier Stevia aus dem Gartencenter. Noch ist die Reaktion recht verhalten. *gespannt bin!
Na da bin ich ja mal gespannt!! :hot:
Ich glaub ich besuch auch mal ein Gartencenter, bevor ich das jetzt auch auf der Kräuterseite bestell und 100 Wochen warten muss. :narf:
Aber WANN? Hab doch keine Zeit.
Unter der Woche so lange arbeiten und die nächsten 2 Samstage Schule. :roll:
Mal gucken... :taetchel:

____________________

Hab übrigens grad nochmal Blutwert von Mimm gemessen.
146 mg/dl Plasma = ~ 130 mg/dl Vollblut.
:freu:
Und es geht der Maus SUPER!
:freu:
Und das ist der 6. Tag ohne Diabgymna.
:freu:
Ich hab ihr nur noch gesagt, dass so gut ist. Nicht weiter runter! :nein:
Sie soll mal nur nicht zu ehrgeizig sein!!!

EDIT: Übrigens hat sie seit einigen Tagen auch wieder wunderwunderwunderschöne Schneidezähnchen. Nix mehr V und oben raspelkurz und unten länger. :)
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Re: Diabetes

Beitrag von Miss Marple » Mo 16. Mai 2011, 20:39

An der Stelle würde mich mal ganz besonders der T4 interessieren! :lieb:
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Re: Diabetes

Beitrag von Isa » Di 17. Mai 2011, 05:20

Miss Marple hat geschrieben:An der Stelle würde mich mal ganz besonders der T4 interessieren! :lieb:
Ja, mich auch!! Aber nicht nur der, sondern auch die anderen Blutwerte und Fructosamine (Langzeitglucose).
Da wird bald mal wieder ein TA-Besuch fällig, :winke: Alex.
Ich denke spätestens nächste Woche.
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Re: Diabetes

Beitrag von Alex » Di 17. Mai 2011, 07:19

Isa, gib mir Bescheid, dann bringe ich Dir GGTM Zeitschriften mit.

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Re: Diabetes

Beitrag von Isa » Di 17. Mai 2011, 07:46

Au ja cool, Alex. Ich geb dir dann rechtzeitig Bescheid!! :top:
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Re: Diabetes

Beitrag von Isa » Do 19. Mai 2011, 05:12

Gestern Abend war Mimm sehr aufmüpfig.
Ich hab den EB gereinigt und die Schweinchen waren im Auslauf.
Mimm hat sich hauptsächlich auf Fjell eingeschossen und ihn ständig von der Seite besprungen. (Verkehrte Welt! :crazy: ) Sie ist seitlich auf ihn zu, um dann ÜBER ihn drüber zu springen. :shock: :lol:
Aber das alles sah überhaupt nicht aggressiv oder so aus. Eher ein sehr spielerischer "Machtkampf", bei dem Fjell nur leicht genervt war und Mimm ihre wahre Freude hatte. :jaja:
Als ich dann ihren Blutzucker gemessen hab, war ich etwas enttäuscht.
Er lag bei 297 mg/dl Plasma = ~ 260 mg/dl Vollblut.
Hab schon gedacht: Wieder Diabgymna?
Wollte aber erst weiter beobachten und erstmal noch nix machen.

Ob das nun etwas mit ihrem Verhalten zu tun hatte? :grübel:
Und wenn ja, war dann das Verhalten die Ursache und der höhere Blutzuckerspiegel die Folge? Oder umgekehrt? :hm:

Und jetzt ganz früh hab ich nochmal gemessen:
186 mg/dl Plasma = ~ 160 mg/dl Vollblut.
:freu: :freu:
Ist wieder schön runter. :yeah:

Was für recht große Schwankungen es doch innerhalb weniger Stunden geben kann...
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Re: Diabetes

Beitrag von Miss Marple » Do 19. Mai 2011, 10:26

Bei Stress hätte ich nun eher mit Unterzucker gerechnet. Aber klar, Schwankungen gehen in beide Richtungen. Rahel hält sich buchstäblich mit allen Mitteln Stress vom Leib.
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Re: Diabetes

Beitrag von Isa » Do 19. Mai 2011, 10:31

Wird wohl der Stress die Ursache gewesen sein. :grübel:
Mimm hatte zwar einen Heidenspaß und sprang wie ein wildes Huhn durch den Auslauf und freute sich des Lebens, aber positiver Stress = auch Stress. ;)
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Re: Diabetes

Beitrag von Murx Pickwick » Do 19. Mai 2011, 12:07

Bei kurzfristigem Streß werden erst diverse Streßhormone ausgeschüttet, unter anderem Adrenalin, die sorgen dafür, daß alles zum Weglaufen bereit gemacht wird - also unter anderem Fettsäuren abgebaut und zu Glucose umgebaut werden. Diese Glucose wird dann über die Blutbahn dorthin transportiert, wo sie gebraucht wird.
Dadurch wird akuter Streß immer zu einer Blutzuckererhöhung führen, je mehr Fluchttier, umso schneller ist der Blutzuckerspiegelanstieg beim Säuger.

Die Unterzuckerung kommt erst zustande, wenn Insulin arbeitet - es sorgt dafür, daß überschüssige Glucose sehr schnell aus dem Blut herausgeholt wird und in Fettsäuren umgebaut wird - alle so entstandenen Fettsäuren, die nicht sofort verwendet werden können, werden dann gnadenlos in Reservefette umgebaut und in die Fettdepots geschoben. Nicht Fett macht dick, sondern Glucose (also Stärke!) macht dick! (Aber Stärke + Fett und wenig Eiweiß macht besonders schnell dick ... )
Ohne Insulin ist das nicht möglich. Je mehr Insulin ausgeschüttet werden kann, desto schneller kommt es zu einer (meist kurzfristigen) Unterzuckerung.
Bei Diabetes mellitus-Formen, bei denen kein Insulin mehr hergestellt werden kann, bleibt die Glucose endgültig im Blut und kann kaum verwertet werden. Eine Unterzuckerung ist hier nicht möglich. Wenn man also bei Diabetes mellitus ohne Spritzen von Insulin ab und an eine Unterzuckerung messen kann, dann kann noch ein wenig Insulin hergestellt werden.

Wird jedoch Insulin gespritzt, sinkt der Blutzuckerspiegel sehr schnell - und wird dann nicht genügend Glucose über die Nahrung zugeführt oder die Insulinmenge ist zu hoch berechnet worden, kommt es recht schnell zur Unterzuckerung.

Mimm wird sich einfach erschreckt haben - und weil sie merkte, daß der Schreck keinen Sinn hatte, hat sie einfach die zur Verfügung gestellte Energie mit Breitensport und Hürdensprung abreagiert. Ähnliches machen übrigens auch popcornende Meerschweinchen - wird der Käfig neu eingestreut, sind das erstmal beängstigend neue Gerüche, der Blutzuckerspiegel steigt vor lauter Schreck, die Schweine wissen aber aus Erfahrung, das ist nicht wirklich gefährlich - und fangen an zu popcornen.
Jungmeerschweinchen regen sich tierisch schnell auf, gerade was so die üblichen Rangspielchen angeht - und fangen dann, wenn es nicht zum erwarteten Kampf kommt, an zu popcornen.

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Re: Diabetes

Beitrag von Isa » Do 19. Mai 2011, 13:17

Wow, danke für deine Erklärung. Das ist ja mal interessant!

Also war Mimms "Aufmüpfigkeit" auf Stress zurückzuführen (Erschrecken oder was auch immer - (kann es auch sein dass sie Stress hatte weil ihr etwas nicht gepasst hat? :grübel: Mimm wird nämlich öfter mal kurzfristig wütend! :hehe: )), welchen sie sich selbst durch ihre Spielchen regulierte.
Bei Diabetes mellitus-Formen, bei denen kein Insulin mehr hergestellt werden kann, bleibt die Glucose endgültig im Blut und kann kaum verwertet werden. Eine Unterzuckerung ist hier nicht möglich. Wenn man also bei Diabetes mellitus ohne Spritzen von Insulin ab und an eine Unterzuckerung messen kann, dann kann noch ein wenig Insulin hergestellt werden.
Das hieße dann ja aber, dass Mimms Bauchspeicheldrüse auf jeden Fall noch arbeitet.
Ich mein, alleine jetzt, dass ihre Blutzuckerwerte so weit gesunken sind und unten bleiben (bis auf das eine Mal jetzt gestern Abend), obwohl sie schon 9 Tage kein Diabgymna mehr bekommt, müsste ja heißen, dass sie wahrscheinlich kein Typ I ist, oder? Denn Typ I hat ein Leben lang hohe Werte ohne Medis?!

Theoretisch könnte ich jetzt damit rechnen, dass Mimms Bauchspeicheldrüse wieder (voll) funktionstüchtig ist und sie evtl. nie mehr Unterstützung braucht?
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Re: Diabetes

Beitrag von Murx Pickwick » Do 19. Mai 2011, 15:46

Typ I ist fast immer tödlich - es sei denn, es wird konsequent die Glucoseaufnahme verweigert.
Nur - wie soll das bei einem Pflanzenfresser gehen?
Pflanzen enthalten alle Stärke, Saccharose, Glucose ... irgendwas davon.
Gibt zwar ein paar Pflanzen, welche ähnlich wie Insulin auf den Blutzuckerspiegel wirken (rote Spitzpaprika! *g*), aber die Wirkung solcher Pflanzen ist meist viel zu gering, um da noch was reißen zu können.

Katzen und teilweise auch Menschen können so futtern, daß sie hauptsächlich von tierischen Produkten leben und Pflanzen weitestgehend meiden, bzw nur die Pflanzenvarianten mit extrawenig Stärke, Saccharose und Glucose futtern ... für Menschen zwar auch nicht gerade das Gesündeste, aber da sie nun auf die eigene Glucoseproduktion angewiesen sind und da gar nicht so viel Glucose hergestellt werden kann, überleben sie das Fehlen des Insulins. Die Nebenwirkungen einer hauptsächlich tierischen Kost bei einem Allesfresser sind nicht so krass ... die Massai leben auch ohne Diabetes mellitus damit sogar sehr gesund und relativ lange. Die brauchen nicht mal Zahnspangen, brauchen ihre Weißheitszähne nicht ziehen zu lassen und Appendicites ist bei ihnen eine absolute Ausnahme - zumindest, solange sie sich an ihre traditionelle Milch-Fleisch-Diät halten und nicht auf die Idee kommen, Hülsenfrüchte, Nudeln oder sowas essen zu wollen.
Bei Massai mit tradtioneller Kost fällt übrigens Diabetes mellitus Typ I gar nicht auf, selbst wenn sie den haben.

Übrigens ist der Diabetes mellitus Typ I ein schleichender Prozeß, die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse sterben nach und nach ab, bis keine mehr über sind - dann dauert es noch ne geraume Zeit und ohne Behandlung stirbt der Patient. Im Anfangsstadium wird also auch beim Typ I noch Insulin produziert - wird halt nur mit der Zeit immer weniger, bis gar kein Insulin mehr hergestellt werden kann und das ist dann bei einer hauptsächlichen Pflanzenernährung irgendwann tödlich.

Mimm hat aller Wahrscheinlichkeit irgendeine Typ II Variante und dank Gurmar ist sie mit immer höher werdender Wahrscheinlichkeit endgültig geheilt. Sie wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auch kein Diabetes mellitus mehr bekommen.
Danke Alex, daß sie auf die Idee gekommen ist!

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Re: Diabetes

Beitrag von Miss Marple » Do 19. Mai 2011, 15:55

Murx Pickwick hat geschrieben:Mimm hat aller Wahrscheinlichkeit irgendeine Typ II Variante und dank Gurmar ist sie mit immer höher werdender Wahrscheinlichkeit endgültig geheilt. Sie wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auch kein Diabetes mellitus mehr bekommen.
Wenn ich jetzt bei Rahel, die von klein auf, also seit fast 3,5 Jahren Diabetes hat, jetzt mit Diabgymna anfinge, brächte das ihre Diabetes auch zum Stillstand? :grübel:
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Re: Diabetes

Beitrag von Isa » Do 19. Mai 2011, 16:09

Murx Pickwick hat geschrieben:Typ I ist fast immer tödlich - es sei denn, es wird konsequent die Glucoseaufnahme verweigert.
Nur - wie soll das bei einem Pflanzenfresser gehen?
Pflanzen enthalten alle Stärke, Saccharose, Glucose ... irgendwas davon.
Gibt zwar ein paar Pflanzen, welche ähnlich wie Insulin auf den Blutzuckerspiegel wirken (rote Spitzpaprika! *g*), aber die Wirkung solcher Pflanzen ist meist viel zu gering, um da noch was reißen zu können.

....

Übrigens ist der Diabetes mellitus Typ I ein schleichender Prozeß, die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse sterben nach und nach ab, bis keine mehr über sind - dann dauert es noch ne geraume Zeit und ohne Behandlung stirbt der Patient. Im Anfangsstadium wird also auch beim Typ I noch Insulin produziert - wird halt nur mit der Zeit immer weniger, bis gar kein Insulin mehr hergestellt werden kann und das ist dann bei einer hauptsächlichen Pflanzenernährung irgendwann tödlich.
Also hat Mimm das beste ihr Verfügbare für ihre Situation getan: Sie hat sich rote Spitzpaprika rein gezogen bis zum Abwinken!
Und erst als sie das Diabgymna bekam, merkte sie nach und nach, dass sie die Inhaltsstoffe der Paprika nicht mehr wirklich benötigt.
Schlaue Maus! :liebe:

Das heißt also: Bei Typ I sollte man immer eine Insulintherapie starten, sonst handelt man grob fahrlässig dem Menschen oder Tier ggü. Vor allem beim pflanzenfressenden Tier.
Wobei die Lebenserwartung von Meerschweinchen ja sowieso nicht so lange ist. Es würde ggf. gar nicht auffallen, dass das Tier früher stirbt; bzw. anders formuliert: Man würde nicht wirklich unterscheiden können, ob es das Alter oder die Diabetes als Ursache waren, wenn man nicht genau hinterfragt.
Aber bei einem Kaninchen evtl. schon, da es ja doch schon einige Jahre mehr lebt im Durchschnitt. :grübel:


Wenn ich vergleiche:
Miss Marples Rahel hat ja einen Blutzuckerspiegel von um die 220-250 mg/dl, wenn ich das jetzt richtig im Kopf hab; nun auf jeden Fall immer unter 300.
Mimm hingegen war ja vor ein paar Monaten (als ich das erste mal richtig gemessen habe) immer jenseits von 400 mg/dl.


Kommt es denn dann auch noch darauf an, WIE hoch der Blutzuckerspiegel ist?

Ist es denn tragisch, wenn ein Meerschweinchen nicht mehr in die Normwerte von unter 125 mg/dl fällt sondern -wie Mimm jetzt- jedoch unter 200 mg/dl bleibt; und in Stresssituationen über die 200 kommt für kurze Zeit?
Ist ja dann theoretisch etwas "Überzucker".
(Wobei man da dann eben wieder die Normwerte hinterfragen muss: Sind die denn die Norm von Meerschweinchen, die mit Industriefutter gefüttert werden und können überhaupt nicht mit Frischfuttertieren verglichen werden?!)

Murx Pickwick hat geschrieben: Mimm hat aller Wahrscheinlichkeit irgendeine Typ II Variante und dank Gurmar ist sie mit immer höher werdender Wahrscheinlichkeit endgültig geheilt. Sie wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auch kein Diabetes mellitus mehr bekommen.
Danke Alex, daß sie auf die Idee gekommen ist!
Ja, Alex hatte da eine absolut geniale Idee!!! Das Diabgymna ist das beste was meiner Mimm passieren konnte.
Auch das Allgemeinbefinden... ich habe das Gefühl, Mimm fühlt sich einfach wohler in ihrer Haut nun. Schwer zu beschreiben, aber sie sieht zufriedener aus.
Auch ihre Linsen sehen nicht mehr so extrem silbrig aus, ihre Zähne sind wunderschön geworden.
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Re: Diabetes

Beitrag von Murx Pickwick » Do 19. Mai 2011, 16:57

Kaninchen und Meerschweinchen werden etwa gleichalt ... halt 6 - 8 Jahre, wobei einige eben bis zu 20 Jahren alt werden. Einzelhaltung und ein Futtermanagement kurz vor Hungertod erhöhen die Wahrscheinlichkeit für ein besonders hohes Alter, sowohl bei Meerschweinchen, als auch bei Kaninchen. Deshalb findet man ja die meisten echten Methusalem ausgerechnet in der sprichwörtlichen Küche unterm Küchentisch ... also in Einzelhaltung in engen Käfigen in der Wohnung.
Kuntibunti sorgt für Krankheiten, die ein Teil der Kaninchen oder Meerschweinchen schon mit 2 - 4 Jahren ins Grab bringen - wer es überlebt, kann genauso alt werden, wie die etwas artgerechter ernährten Kumpane.

Diabetes mellitus Typ I ist immer insulinpflichtig, ist also grob fahrlässig, nen Typ I kein Insulin zu verpassen - zumindest hab ich das so gelernt. Hat sich ja viel in den letzten Jahren in der Insulinforschung getan. Selbst die Einteilungen sind inzwischen leicht andere wie früher.

Tja ... und was die anderen Fragen zur Diabetes angeht - muß Alex beantworten. Das hat schon nix mehr mit Ernährung zu tun. Ich vermute jedoch, daß einige Fragen, wie beispielsweise die Sicherheit der Referenzwerte, momentan gar nicht beantwortet werden können - wer hat denn schon mal bei einem Gras-Gemüse-Meerschweinchen je den Blutzuckerspiegel gemessen?
Die kurzfristige Erhöhung des Blutzuckerspiegels nach Schreck, Angst, Wut oder was auch immer ist normal, bei allen Säugern. Ich glaub ehrlich gesagt nicht, daß es da Ausnahmen gibt ... (oder vielleicht doch? Faultiere z. B.? Die fliehen ja nicht, die verstecken sich nur und vertrauen da drauf, daß sie mit an einem Ast hängenden Moos verwechselt werden oder lassen sich in allerhöchster Not höchstens vom Baum fallen und klettern dann gemächlich den nächsten wieder hoch)

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