[Diskussion] Kosten die die Liebe zum Tier übersteigen?

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Isa
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Re: [Diskussion] Kosten die die Liebe zum Tier übersteigen?

Beitrag von Isa » Mi 23. Nov 2011, 16:20

Ziesel hat geschrieben:
Isa hat geschrieben:Müssen dann nicht auch WIR für medizinische Versorgung gerade stehen?!
ja müssen wir schon, wobei eben das der Punkt ist...
Medizin. Versorgung sollte in gewissen Grenzen selbstverständlich sein aber wie weit geht das aus Liebe zum Tier und im Kostenrahmen? Heisst das alles irgendwie mediz. hömop, tierkommunikative ect Machbare auszuschöpfen ohne Rücksicht auf den "Zustand" des Tieres solange es den Hauch einer Chance gibt und ohne je an die Kosten zu denken?
Für mich ganz klar: NEIN, ich halte nicht alles Machbare für sinnvoll, ich wäge ab..Zustand, Chancen, Kosten
Ja, ich entscheide vielleicht über Tod und Leben meines Tieres, versuche dies allerdings im Sinne und zum Wohle des Tieres zu tun.
So würde ich bei Fällen mit sehr wenig guten Aussichten auch nicht die Kosten für ein Einzeltier explodieren lassen wenn ich dafür die Lebensqualität der anderen tier. Mitbewohner für´n ungewissen zeitl. Rahmen einschränken müsste. Ich liebe schliesslich nicht nur das betroffene kostenverursachende Tier sondern die anderen auch und hab Verantwortung für alle.
IMMER sollte das Wohl des Tieres im Vordergrund stehen!
Das ist auch ein Grund warum ich persönlich mich letztendlich gegen eine OP bei Pü entschieden hatte.
Das Geld an sich wäre mir egal gewesen. Eine OP wäre in ihrem Zustand sicherlich eine Option gewesen... auf den ersten Eindruck. Aber ich hab sie vor Augen gehabt und habe mich vor Ort dann mit der TÄ beratschlagt.
Mein Gefühl war kein gutes... und dennoch hab ich die TÄ gebeten, eine OP zu versuchen. Sie riet mir sofort davon ab und begründete dies auch sehr ausführlich.
ALLES habe ich nun im Endstadium bei Pü also nicht gemacht. Aber ich denke ich habe zu ihrem Wohl entschieden.

Eine OP muss schon grundsätzlich auch vom Allgemeinzustand und den "Erfolgschancen" abhängig gemacht werden.
Ansonsten ist es eher falsch verstandene Tierliebe, weil man selbst das Tier nicht los lassen kann.

Auch muss man schwer überlegen, ob man eine OP machen lässt, die die Summe X kostet, man danach aber so ausgebrannt ist, dass man seine anderen Tiere nicht mehr artgerecht versorgen kann.
Aber hier würde ich dann schauen, ob ich an mir sparen kann; a la: BRAUCHE ich diesen Lippenstift, diese Jeans, etc. pp. nun wirklich oder wäre das verzichtbarer Luxus?
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Re: [Diskussion] Kosten die die Liebe zum Tier übersteigen?

Beitrag von schweinsnase77 » Mi 23. Nov 2011, 17:25

Ich denke es sollte keine Frage sein, ob man auf Lippenstift und Jeans zugunsten der tierarztkosten verzichtet. Ich kenne aber nicht wenige Leute die sich quasi wirklich die Butter vom Brot sparen um eine Op zu finanzieren um dann hinterher in die Privatinsolvenz zu gehen, weil die Nachfolgekosten die Op weit überstiegen haben. Und gerade bei Nagern unterschätzt man nunmal gerne die Kosten.

@Luna und Artemis: Ich denke wenn man eine akut Situation hat, sieht das ganze noch mal ganz anders aus, als wenn man von geplanten EIngriffen redet. Ich glkaube nämlich kaum, dass du ( deine Tierliebe in allen Ehren) auf Dauer ständige Tierarztkosten in dieser Höhe begleichen kannst.
Mit freundlichen Grunzern

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Re: [Diskussion] Kosten die die Liebe zum Tier übersteigen?

Beitrag von Ziesel » Fr 25. Nov 2011, 15:55

schweinsnase77 hat geschrieben: Ich kenne aber nicht wenige Leute die sich quasi wirklich die Butter vom Brot sparen um eine Op zu finanzieren um dann hinterher in die Privatinsolvenz zu gehen, weil die Nachfolgekosten die Op weit überstiegen haben. Und gerade bei Nagern unterschätzt man nunmal gerne die Kosten..
na super Schweinsnase...Privatinsolvenz wegen der OP-und Folgekosten ist schon schlimm genug. Obwohl ich die Beweggründe durchaus nachvollziehen kann ist es für mich hier definitiv so, dass die Liebe zum Tier auf Kosten anderer geht (!) weil ja nicht alle wegen der Tiere gemachten Schulden beglichen werden.
Der Halter geht nach´n paar Jahren schuldenfrei aus aber derjenige, dem das Geld geschuldet wird, ist vielleicht auch Tierhalter und muss deswegen bei seinen Tieren Abstriche machen..so wie die Leute, die brav arbeiten und ihre Abgaben entrichten, überlegen was sie ihren Tieren vom selbst verdienten Einkommen ermöglichen können während andere nix tun, sich aber eben die Kosten für ihre Tierliebe gönnen... :roll:

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Re: [Diskussion] Kosten die die Liebe zum Tier übersteigen?

Beitrag von schweinsnase77 » Sa 26. Nov 2011, 02:06

@Ziesel: Deswegen kam der Tread hier ja quasi zu stande.....eben weil ich der Meinung bin, dass man eben trotz aller Tierliebe eben nicht die letzten Ressourcen in eine Op investieren siollte, wenn man hinterher eventuelole Folgekosten nicht tragen kann.

Und nicht jeder rechnet eben damit das ein Tier welches 15 Euro kostet, beim Tierarzt u. U. genauso abgerechnet wird wir ein 100x so teurer Rassewuffz.
Mit freundlichen Grunzern

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Re: [Diskussion] Kosten die die Liebe zum Tier übersteigen?

Beitrag von Ziesel » Sa 26. Nov 2011, 12:17

Solange Ressourcen vorhanden sind ist das keine Frage - würd ich gern ausgeben.
Wie gesagt, kommt für mich auf "das Befinden" des Tieres an und auf die Chancen ein normales Tierleben hinterher führen zu können. Sollte eine unerwartete OP nötig sein, die eventuelle Folgekosten nach sich zieht, wird darauf häufig schon im Vorfeld der Op hingewiesen (gibt doch vor jeder OP ´n Gespräch mit´m TA). Man kanns vielleicht nicht genau beziffern und betreibt in einigen Fällen Wahrscheinlichkeitsrechnung aber man weiss, dass da noch was auf einen zukommen könnte und kann das in die Überlegungen einbeziehen.

Problematisch wirds doch meist nur wenn keine Resscourcen vorhanden sind oder man trotz geringer Chancen optimistisch drauf hofft, dass mit einem Eingriff alles erledigt ist. Es ist schön wenns so läuft aber das Nachuntersuchungen fällig werden, Medis benötigt werden, spezielle Ernährung uÄ ist ja nun nicht total abwegig . .
Hätte ich genug für´ne Op, bekäme aber Bedenken wegen event. Folgekosten würd ich mich halt bemühen demnächst mehr in die Kasse zu kriegen. Da ich nicht so bastelbegabt wie Sera bin, würde ich jetzt keinen Flohmarkt machen aber zB um Ü-Std bitten, im Nebenjob mehr tun usw

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Re: [Diskussion] Kosten die die Liebe zum Tier übersteigen?

Beitrag von saloiv » Sa 26. Nov 2011, 16:02

An erster Stelle steht für mich vor allem das Wohlbefinden des Tieres. Ich überlege natürlich ob ich einem steinalten Tier eine schwere OP zumute die dann sein Leben nur um einen Monat verlängert (um ein krasses Beispiel zu nennen). Welche Lebensqualität hat das Tier nach der OP? Welche Lebensqualität hat es kurz nach der OP (Einschränkungen, Trennung von der Gruppe etc.) und wie lange dauern diese Einschränkungen an? usw.

Eine adäquate Versorgung meiner Tiere steht bei mir außer Frage. Dazu gehören kleinere OP´s, Tierarztkosten usw. - was die Tiere brauchen damit es ihnen gut geht. Wie ich diese abdecke (im Fall der Fälle) überlege ich mir vor der Anschaffung und nicht erst dann beim Tierarzt...

Trotzdem können diese Kosten auch mal extrem explodieren. Gerade sehr große OP´s (Hüftgelenksdysplasie beim Hund etc.) können selbst hoch veranschlagte Tierarztkosten weit übersteigen. Bei solchen Extremkosten würde ich auch alle Optionen durchgehen. Den 10 Jahre alten Hund würde ich wohl dann nicht mehr die mehrere tausend teure Hüfte spendieren (außer ich habe das Geld) sondern wohl eine Schmerztherapie usw. , bei einem dreijährigen Hund hingegen wäre es für mich selbstverständlich dass ein so junger Hund (auch wenn es scheiß teuer ist) nicht eingeschläfert werden wird. Dann würde ich Ratenzahlung vereinbaren oder eine andere Lösung suchen.
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Re: [Diskussion] Kosten die die Liebe zum Tier übersteigen?

Beitrag von Entensusi » Sa 26. Nov 2011, 17:31

ja, das Alter... als meine Freundin ihre alte, schwerhörige und schilddrüsenkranke Katze nach einem Unfall in die Tierklinik gebracht hat, wurde sie auch eingeschläfert. Eines der Argumente war das Alter der Katze, dann natürlich das Risiko der OP, die Lebensqualität hinterher...
Alles ganz vernünftig. Aber die Kinder meiner Freundin haben dann (natürlich) gleich den Vergleich zum Opa gezogen, der ebenfalls alt, schwerhörig, auf Medikamente angewiesen in ihrem Haushalt lebt.
Ich habe sie um die Gespräche nicht beneidet, das kann ich Euch sagen.
Im anderen Falle hätte ich mir beim Leiden meines Vaters gewünscht, wir dürften ihm so helfen wie den Tieren....
Aber natürlich spielen bem Menschen durch die Krankenkassen die Kosten nur eine untergeordnete Rolle.
Die Frage ist, würden wir mehr "probieren", wenn wir in eienr Tierkrankenkasse wären, die dann im Zweifelsfall solche OPs übernimmt?
Liebe Grüße, Entensusi und ihre Tiere

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Re: [Diskussion] Kosten die die Liebe zum Tier übersteigen?

Beitrag von Ziesel » Sa 26. Nov 2011, 23:11

saloiv hat geschrieben:Eine adäquate Versorgung meiner Tiere steht bei mir außer Frage. Dazu gehören kleinere OP´s, Tierarztkosten usw. - was die Tiere brauchen damit es ihnen gut geht. Wie ich diese abdecke (im Fall der Fälle) überlege ich mir vor der Anschaffung und nicht erst dann beim Tierarzt... .
Na über kleinere Eingriffe oder planbare wie zB Kastra unserer Katzen bin ich mir ebenso im Klaren wie über gelegentliche Behandlungskosten (Parasitenbefall, kleinere Verletzungen, Impfungen ect) wenn ich ´n Tier aufnehme . . das ist kein Ding, dafür reichts ohne das ich einschränken sowas wie Futterauswahl oder so einschränken müsst..
Tritt jetzt was akutes unvorhersehbares "teures" auf wie zB relativ junge Katze mit guten Heilungschancen wird überfahren, könnt ich die Op wohl auch begleichen aber ich werd dann sicher auf eventuelle Folgekosten wie Nachbehandlungen/Kontrollen, Medis uÄ hingewiesen und eben wegen dieser würd ich dann zusehen die "Tierrücklagen" schnellstens aufzufüllen...was weiss denn ich, ob und wie hoch Folgekosten auf mich zukommen oder vielleicht noch eins oder mehrere meiner Tiere krank/verletzt wird (ich hätt ja noch ´n paar andere)

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Re: [Diskussion] Kosten die die Liebe zum Tier übersteigen?

Beitrag von schweinsnase77 » So 27. Nov 2011, 07:37

@Entensusi: ich denke schon das generell mehr in TA-Kosten investiert werden würde, wenn es Versicherungen mit annehmbaren Preis-Leistungsverhältnis gäbe.

Auf der anderen Seite würde die Bereitschaft zur menschlichen Behandlung extrem sinken, wenn wir dafür selber bezahlen müßten, weil das könnten auch hier in Deutschlan wohl die wenigsten Leute bezahlen.

sieh e Kosten für Blinddarmop und ähnliches ( nur um mal relativ günstige Ops aufzuzählen ;) )
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Re: [Diskussion] Kosten die die Liebe zum Tier übersteigen?

Beitrag von Ziesel » Mo 28. Nov 2011, 12:37

Ich denke auch, dass weniger Leute zum Arzt gingen bzw erst später wenn es keine KK gäbe.
Meint ihr, es hieße dann auch "die Kosten übersteigen die Liebe zum Angehörigen"

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