Zoohandlungstiere ja oder nein?

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Zoohandlungstiere ja oder nein?

Beitrag von Curly » Di 31. Aug 2010, 21:37

Moin moin!

Ich war mal in einem Forum, da war der Gedanke dieser Geschichte:
https://www.tierpla.net/viewtopic.php?f=186&t=7517" onclick="window.open(this.href);return false; die Forumsphilosophie.
Mit anderen Worten: Jedes Tier hat es verdient einen guten Platz zu bekommen,
egal woher es stammt. Gerade bei Kleintieren aus Zoohandlungen war das Gang und Gebe.

Ich dagegen verfolge immernoch den Gedanken: Kein Tier aus der Zoohandlung,
weil sowieso ein anderes nachrrückt. Nur mit sinkender Nachfrage, kann man das Angebot stoppen.

Wie seht ihr das?

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Re: Zoohandlungstiere ja oder nein?

Beitrag von Tierliebhaberin » Di 31. Aug 2010, 21:46

Der einzigste Grund weshalb ich keine Tiere aus der Zoohandlung kaufe ist der,das ich das bunte Treiben dort nicht unterstützen möchte.Die Haltung,die Ernährung,Inzucht.Klar rückt ein Tier nach,aber ich unterstütze es wenigstens nicht noch.

Ansonsten hat natürlich jedes Tier das Recht auf ein schönes Zuhause.
Am liebsten würde ich alle Tiere von dort mitnehmen,aber es geht nicht!
Wenn ich die kleinen Kulleraugen da schon sehe :heul:

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Re: Zoohandlungstiere ja oder nein?

Beitrag von Löwenzahn » Di 31. Aug 2010, 21:53

Das mit dem "Nachrücken" ist bei den Züchtern ja auch nicht anders....
die würden ja auch nicht mehr züchten, wenn sie merkten, dass sie auf den Tieren "sitzenbleiben"
und letztendlich sind Zoohandlungstiere ja auch von Züchtern "geliefert".

Es gibt Zoohandlungen hier, die finde ich in Bezug auf die Haltung oder sogar die Beratung ganz ok.
Grosszügige Gehege. Weibchen / Kastraten getrennt.
Keine Winzlinge.
Ernährungstechnisch sind die natürlich unter aller Kanone. Kuntibuntinapf und das ist es dann.

Beim Züchter kriegt man hier in der Regel einen detaillierten Abstammungsnachweis.
Aber das dünkt mich auch grad der einzige Vorteil ehrlich gesagt.

Ich denke es gibt miese Zoohandlungen sowie es auch miese Züchter gibt.
Und die sollte man wirklich nicht unterstützen.
Liebe Grüsse, Arletta

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Re: Zoohandlungstiere ja oder nein?

Beitrag von schweinsnase77 » Di 31. Aug 2010, 22:04

Prinzipiell dürfte man dann nur noch Tiere aus Notstationen und Tierheimen übernehmen, weil auch beim Züchter ist es ja im Prinzip das gleiche Spiel.

Die Sache mit den Ntstationen und Tierheimen hat meiner Meinung nahc nur zwei klitzekleine Haken:

1. Beschleicht mich jedesmal wenn ich Babies von diversen privaten Notstationen sehe ein ungutes Gefühl. Wer sagt mir das wirklichalle Sauen die da werfen, schon tragend angekommen sind?

2. Warum muss ein Schweinchen welches mir gefällt, erst schlimmstenfalls durch ne schlechte Haltung durchmüssen um es sich bei mir gutgehen zu lassen?


Ich versuche bei mir immer nen recht ausgegleichenes Verhältnis zu haben.

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1 Schweinchen was ich selber aus schlechter Haltung geholt habe

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Re: Zoohandlungstiere ja oder nein?

Beitrag von saloiv » Di 31. Aug 2010, 22:09

Der Unterschied zum Züchter: Beim Züchter sehe ich die Elterntiere, die Haltung, die Ernährung. Beim Zoohandel weiß ich nicht wo die Tiere wirklich herkommen. Selbst wenn Beratung, Haltung, Alter, Geschlechtertrennung usw. in der Tierhandlung passen - man weiß nie wo die Tiere zuvor waren.
Zudem geht kein Zoohandel mit seinen Tieren zum Tierarzt. Die Unternehmer zahlen sicher keine 50€ weil das 8€-Meerschweinchen Durchfall hat... Oder 19€ für die Einschläferung eines totkranken Hamsters der sie sowieso im Einkauf schon 6€ gekostet hat. Das Tier ist dort eben Ware.
Tiere die nicht verkauft werden können, werden [url=http://www.express.de/regional/koeln/ja--ich-habe-die-sittiche-vergast/-/2856/673400/-/index.html]vergast[/url] oder anderweitig beseitig (totgeschlagen oder eingefroren).

[url=http://www.rat-nose.de/anschaffung_zooladen.htm]Wo kommen die vielen Zoohandel-Tiere her?[/url] (ich habe soetwas schon live angeschaut. Mit sehr versch. Tieren, der Mann hielt vom Ara bis zum Kaninchen alles...)
Bissige oder kranke Tiere werden ertränkt (die wollen die Zooländen nicht).

Hunde, Katzen und Frettchen werden auch oft aus dem Ausland importiert, dort kommen sie aus [url=http://www.tieronline.org/Vorurteile/tieronline_massenzucht.jpg]katasthrophalen Zuständen[/url]. Weiter geht es damit, dass sie weite Strecken transportiert werden. Ein Teil der Tiere überlebt diesen Transport nicht.

[url=http://www.express.de/regional/koeln/veterinaere-ermitteln-bei--fressnapf-/-/2856/673404/-/index.html]Veterinäre ermitteln bei „Fressnapf“[/url]
[url=http://www.express.de/regional/koeln/boese-vorwuerfe-gegen-tierhaendler/-/2856/653198/-/index.html]Vögel vergast: Böse Vorwürfe gegen Tierhändler[/url]
[url=http://www.rp-online.de/niederrheinsued/moenchengladbach/nachrichten/Verstoesst-Zoohandlung-gegen-Tierschutzgesetz_aid_530041.html]Verstößt Zoohandlung gegen Tierschutzgesetz?[/url]

Peta ermittelte auch verdeckt in Tierhandlungen... Für Zartbeseitete ist das Video nicht empfehlenswert:
[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=hoqhwo_jN5U[/youtube]

[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=i4xXSbE3MHM[/youtube]
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Re: Zoohandlungstiere ja oder nein?

Beitrag von chien » Di 31. Aug 2010, 22:16

Das Problem ist immer die Nachfrage und die gestaltet natürlich auch das Angebot. Ich denke der Weg zum Ziel ist der Schwierigste. Im Klartext, finden Tiere aus Zoohandlungen langfristig keine Abnehmer, stirbt dieser Markt.
Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, wo es Hunde massenweise in den Schaufenstern von Zoohandlungen gab. Die sind auch verschwunden ;)

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Re: Zoohandlungstiere ja oder nein?

Beitrag von schweinsnase77 » Di 31. Aug 2010, 22:19

saloiv hat geschrieben:Der Unterschied zum Züchter: Beim Züchter sehe ich die Elterntiere, die Haltung, die Ernährung. Beim Zoohandel weiß ich nicht wo die Tiere wirklich herkommen. Selbst wenn Beratung, Haltung, Alter, Geschlechtertrennung usw. in der Tierhandlung passen - man weiß nie wo die Tiere zuvor waren.

Tiere die nicht verkauft werden können, werden vergast oder anderweitig beseitig

[url=http://www.rat-nose.de/anschaffung_zooladen.htm]Wo kommen die vielen Zoohandel-Tiere her?[/url] (ich habe soetwas schon live angeschaut. Mit sehr versch. Tieren, der Mann hielt vom Ara bis zum Kaninchen alles...)
Bissige oder kranke Tiere werden ertränkt (die wollen die Zooländen nicht).
Ich raube dir ja ungern deinen Glauben an das Gute im Züchter. Aber glaubst du wirklich das du beim züchter imemr den Allatg siehst? :lieb: Und ich war bei weitem nicht die schlimmste. :schäm: :X

Und ich weiß von einigen Züchtern im MFD, das überzählige Böckchen nicht nur im Zoohandel gelandet sind. Es gibt einige Züchter mit recht engen Beziehungen zu Schlangenhaltern bei denen dann behinderte oder einfahc untaugliche Jungtiere landen.....warum Böckchen großziehen die eh nicht taugen? Die Züchter haben dann auch seltenst Probleme mit "Sitzenbleibern" :hot:

Am kuriosesten fand ich dabei noch den Züchter, der nur Cresteds (also die mit der Krone auf dem Kopf) gezüchtet hat....nicht wel sie ihn besonders gut gefielen sondern...nun eigentlich will das keiner wissen... :shock:


@Chien: Die sind aber aufgrund eines Verbotes verschwunden, nicht weil der Markt nicht mehr da gewesen ist...
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Re: Zoohandlungstiere ja oder nein?

Beitrag von saloiv » Di 31. Aug 2010, 22:23

Mittlerweile würde ich kranke Tiere aus Zoohandlungen freikaufen. Das Konzept von Kaninchenrettung e.V. hat mich überzeugt: https://kaninchenrettung.de/index.php?option=com_content&view=article&id=248:aktion-gegen-den-verkauf-von-kaninchen-in-baumaerkten&catid=41:aktuelles&Itemid=85" onclick="window.open(this.href);return false;
Hinschauen statt wegschauen aber keine Mittleidskäufe sondern nur bewusst Tiere kaufen um gegen dieses Grauen vorzugehen und das Tierschutzgesetz zu achten (denn jedes kranke Tier muss behandelt werden).
Ich raube dir ja ungern deinen Glauben an das Gute im Züchter. Aber glaubst du wirklich das du beim züchter imemr den Allatg siehst?
Schweinsnase ich habe selber bis vor kurzen noch gezüchtet. Zwar Indische Laufenten (die noch deutlich besser gehalten werden als die Standard-Haustiere) aber ich weiß sehr genau, wie das ganze abläuft... Trotzdem möchte ich nicht jeden Züchter über einen Kamm scheren. Es gibt auch Züchter die wirklich ehrlich, gewissenhaft und tierfreundlich züchten. Leider sehr sehr sehr wenige, aber bei so einem kann man ein Tier kaufen, wenn man das unbedingt möchte.

Ich selber habe genug Notfälle von allen Seiten um mich herum... An Züchtertiere denke ich garnicht...
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Re: Zoohandlungstiere ja oder nein?

Beitrag von chien » Di 31. Aug 2010, 22:26

@Chien: Die sind aber aufgrund eines Verbotes verschwunden, nicht weil der Markt nicht mehr da gewesen ist...
das stimmt, aber auch da hat es lange gedauert bis das Verbot durchgekommen ist. Angefangen hat es auch irgendwann mal, weil die Haltungsbedingungen nicht stimmig waren und Leute sich auf die Hinterbeine gestellt haben und was dagegen unternommen haben.

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Re: Zoohandlungstiere ja oder nein?

Beitrag von Löwenzahn » Di 31. Aug 2010, 22:31

Aber genausowenig wie man alle Züchter über einen Kamm scheren sollte,
sollte man alle Zoohandlungen über einen Kamm scheren.
Es gibt echt solche, die sich gut um die Tiere kümmern,
die sogar tierärztlich kontrolliert werden.
Die erst neue Tiere einkaufen,
wenn ALLE anderen verkauft sind.

In der Schweiz gibt es seit rund zwei Jahren die Möglichkeit,
dass sich Züchter zertifizieren lassen.
Von den unzähligen Züchtern haben gerade mal sechs oder sieben eine solche Zertifizierung abgelegt.
Alle andern nicht! Warum wohl?

Auch Zoohandlungen können sich einem Verband anschliessen und werden gemäss dessen Richtlinien kontrolliert. Einige sind dabei. Andere nicht. Warum wohl?

Erst letzte Woche habe ich mir ein Tier zugekauft von einem renommierten Züchter.
Und hatte regelrecht STREIT mit dem heute, weil ich freimütig zugegeben habe,
dass die Kleine hier Ad Libitum frisst und ich sein Kuntibunti in den Mülleimer geworfen hab.
Er war ENTSETZT.
Oder mit anderen Worten: der hat KEINE Ahnung!
Auch hier also wenig Unterschied zu Zoohandlungen...
Liebe Grüsse, Arletta

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Re: Zoohandlungstiere ja oder nein?

Beitrag von saloiv » Di 31. Aug 2010, 22:31

chienloup hat geschrieben:
@Chien: Die sind aber aufgrund eines Verbotes verschwunden, nicht weil der Markt nicht mehr da gewesen ist...
das stimmt, aber auch da hat es lange gedauert bis das Verbot durchgekommen ist. Angefangen hat es auch irgendwann mal, weil die Haltungsbedingungen nicht stimmig waren und Leute sich auf die Hinterbeine gestellt haben und was dagegen unternommen haben.
Es gibt kein Verbot in Deutschland. Jeder darf Hunde und Katzen im Zoohandel verkaufen. Das dies nicht getan wird liegt am Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschland e.V. (ZZF), denn dieser verbietet seinen Mitgliedern Hunde und Katzen zu verkaufen. Es wird jedoch niemand gezwungen dort Mitglied zu sein und es gibt auch einige wenige Zoohandlungen in Deutschland, die Hunde und Katzen verkaufen.
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Re: Zoohandlungstiere ja oder nein?

Beitrag von saloiv » Di 31. Aug 2010, 22:36

Aber genausowenig wie man alle Züchter über einen Kamm scheren sollte,
sollte man alle Zoohandlungen über einen Kamm scheren.
Es gibt echt solche, die sich gut um die Tiere kümmern,
die sogar tierärztlich kontrolliert werden.
Die erst neue Tiere einkaufen,
wenn ALLE anderen verkauft sind.
Gut, wenn du mir eine Zoohandlung nennst die ihre Tiere aus artgerechten Zuchten bezieht, qualifiziertes Beratungspersonal hat, nach Geschlechtern trennt, nur in Paarhaltung abgibt, richtig berät, alle Tiere tierärztlich behandelt und gut unterbringt (und auch füttert), dann habe ich nichts dagegen wenn jemand dort ein Tier kauft.
Ich würde es trotzdem nicht tun. Wie gesagt gibt es genug Nottiere in meiner unmittelbaren Umgebung und ich sehe auch nicht ein warum Tiere zur Ware werden sollten.
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Re: Zoohandlungstiere ja oder nein?

Beitrag von schweinsnase77 » Di 31. Aug 2010, 22:44

Ich bekomme in unseren Notstationen hier im Umkreis zum Beispiel keine Tiere.....weil ich Kinder habe.

Unser Tierheim hat leider extrem selten mmerschweinchen da.

Im Saarland gab es zu meiner Zeit keine Notsation von der ich Kenntnis gehabt hätte.


Aber spinnen wir den gedanken doch mal weiter? Was würde passieren wenn es keien Schweinchen mehr in zoogeschäften/baumärkten gäbe? .....Es gäbe wesentlich mehr Nachwuchs bei den Züchtern und es würde noch mehr Züchter geben und Nager würde entgültog zur Ramschware verkommen. So dienen die zoogeschäfte wenigstens der stabilen Preislage.
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Re: Zoohandlungstiere ja oder nein?

Beitrag von Murx Pickwick » Di 31. Aug 2010, 22:56

Allerdings müssen die die Haltungsverordnung zur gewerblichen Hundehaltung befolgen ... das lohnt für die meisten Zoofachgeschäfte nicht.
Das mit dem "Nachrücken" ist bei den Züchtern ja auch nicht anders....
die würden ja auch nicht mehr züchten, wenn sie merkten, dass sie auf den Tieren "sitzenbleiben"
und letztendlich sind Zoohandlungstiere ja auch von Züchtern "geliefert".
Gibt die Züchter, die mit Herz und Seele ihre Rasse weiterentwickeln wollen und es gibt die Züchter und Vermehrer, welche nur Geld verdienen wollen. Wer seine Satin-Angora erzüchten will, hat keine Ausstellungserfolge, bekommt seine Kaninchen nicht verkauft und macht trotzdem weiter - was nicht taucht, kommt in Kochpott ...
Da rückt kein Tier nach, wenn ein Tier verkauft wird ... diese Züchter verschenken sogar ihre Tiere, wenn sie wissen, daß ihre Rasse mit den verschenkten Tieren sogar weitergezüchtet wird!

Wer mit den Tieren Geld verdienen will, rechnet hier ganz anders ... und das sind dann auch die Züchter und Vermehrer, die man tatsächlich aushungern kann, in dem bei diesen Leuten kein Tier mehr gekauft wird.

Mein Hauptargument gegen Tiere im Zoofachgeschäft ist nach wie vor, daß Anna Naseweiß und Berta Blondundblöd viel zu leicht an ein Haustier kommen - sie müssen nicht erst suchen, bevor sie Meerschweinchen oder Kaninchen finden, die Meerschweinchen finden irgendwie eher sie ... und damit landen dann ein Großteil der Tiere erst in kleine Winzkäfige bei Wasser und Kuntibunti irgendwo im Kinderzimmer in der hintersten Ecke - vergessen, weils Vieh ja eh so langweilig nur im Käfig hockt ...

Inzwischen sinds nicht nur Meerschweinchen und Kaninchen, die so an den Mann/die Frau kommen - es sind inzwischen auch wieder etliche Tiere bei, die eigentlich nur etwas für Spezialisten sind, aber ganz bestimmt nicht in die gute Wohnstube neben den teuren Breitbandfernseher oder neben die neue Stereoanlage gehören ...

Wenn Zoofachgeschäfte lebende Tiere verkaufen wollen, dann doch bitte hinter geschlossenen Türen, so daß man sie direkt ansprechen muß - aber nicht Tiere ins Schaufenster oder mitten im Weg zu den Katzenspielzeugen und dem Hundefutter!
Gut, wenn du mir eine Zoohandlung nennst die ihre Tiere aus artgerechten Zuchten bezieht, qualifiziertes Beratungspersonal hat, nach Geschlechtern trennt, nur in Paarhaltung abgibt, richtig berät, alle Tiere tierärztlich behandelt und gut unterbringt (und auch füttert), dann habe ich nichts dagegen wenn jemand dort ein Tier kauft.
Die letzte Tierhandlung, die ich gekannt hatte und diesen Ansprüchen genügt hätte, hatte aufgrund der billigeren Konkurrenz vor über 15 Jahren dichtgemacht ... verdient hatte diese Zoohandlung mit der Lebendware nix mehr, im Gegenteil, das war nur noch Hobby vom Geschäftsinhaber, er hat nämlich die Vögelchen, die er gezüchtet hatte, im Laden verkauft (und das nicht mal an jeden ... dem mußte die Nasenspitze gefallen, dann konnte man das außerordentliche Glück haben, ein Pärchen von ihm zu bekommen ... )
Alle anderen Zoohandlungen, die nun noch Lebendware verkaufen, vekaufen Tiere aus Massenzuchten ... die beim ZZF angeschlossenen Zoofachgeschäfte, welche ich kenne, übrigens ohne mit der Wimper zu zucken Lebendware aus den größten und schlimmsten Massentierzuchten weltweit!

Übrigens ist bei Prachtfinken nachweisbar, daß die erst durch die Zoofachgeschäfte zur Ramschware wurden!
Vorher mußte man Prachtfinkenzüchter kennen, um welche zu bekommen ... selbst Wellensittiche und Kanarienvögel waren lange nicht so einfach zu bekommen, wie nun mit den Zoofachgeschäften!

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Re: Zoohandlungstiere ja oder nein?

Beitrag von Ziesel » Di 31. Aug 2010, 23:19

Ich denke das hat nicht nur was mit Zoohandlungen zu tun, sondern heutztage kann man genauso gut beispielsweise im Web, per Zeitungsinserate, auf Börsen usw ein Tier erwerben wo man nicht genau weiss woher es kommt.
Nicht immer und überall ist 100%ig sicher woher das Tier stammt. Überall kanns´n Tier aus Massenzucht, vom seriösen Züchter oder Hobbyvermehrer sein.
So wie nicht jeder "Züchter" artgerecht hält bzw ernährt und damit "falsche Infos" weitergibt ist das auch bei Zoohandlungen
Selbst wenn ich ´n Notfell aus´nem TH oder von´ner Orga übernehme, heisst das ja nicht, dass das Tier nicht schon in einer Zoohandlung war oder die Orgas/Th richtig ernähren, halten, beratem
In der Zoohandlung rutschte eins nach, landete erst im Wohnzimmer, später im Tierheim/Orga/Notstation und holst es da raus ist da auch wieder ´n Platz frei...wenn man das so sieht frag ich mich: Woher denn nun ein Tier ?

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Re: Zoohandlungstiere ja oder nein?

Beitrag von Ezilie » Di 31. Aug 2010, 23:21

Hm, also ich übernehme mittlerweile wenn überhaupt nur noch Abgabetiere - fokus auf Tiere aus schlechten Verhältnissen.

Ich gehe auch nicht mehr bzw. nur im äußersten Notfall in Tierhandlungen einkaufen weil ich
1. mich nur aufrege
2. ich jedes mal mit mir ringe
3. ich es auch nicht mit futtereinkäufen unterstützen möchte.

Ich habe einfach kein gutes Gefühl dabei. Natürlich verdienen die Tiere auch ein gutes Zuhause, aber ich denke diese Problematik zu unterstützen ist auf lange Sicht betrachtet kontraproduktiv. Es ist zwar nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, aber ich habe immer noch die Hoffnung, dass sich die Tropfen irgendwann mehren.....

VLG
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Dörte & Spencer - Agarponiden; Wuschi, Sternchen, Humphrey - Katzen;
Blubis - Scalare, Feuerschwanz, Trauermantelsamler, Phantomsamler etc.

Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können.
[F. Nietzsche]

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Re: Zoohandlungstiere ja oder nein?

Beitrag von Anita » Di 31. Aug 2010, 23:35

Hallo zusammen,

das ist ja ein Thema mit dem wir uns als Verein intensiv auseinandersetzen und auch versuchen uns politisch zu engagieren um Veränderungen und Verbesserungen zu erwirken.

Viel kann ich momentan noch nicht sagen zu dem was sich bewegt, da einiges noch inoffiziell ist... aber es ist z.B. eine Rücknahmepflicht für alle Zoohandlungen & Baumärkte im Gespräch. Einige fordern sogar eine Gleichstellung mit dem Warenhandelsgesetz und eine Rücknahmepflicht von bis zu 2 Jahren. Ob und was davon durchgesetzt werden kann ist noch nicht klar... klar ist, dass dafür sicher Tiere über die Klinge springen müssen bis es etwas ändert... das ist aber nunmal das was man in Kauf nehmen muss um Veränderungen zu erwirken.

Vom Grundprinzip wäre einiges gewonnen wenn es keinen Verkauf mehr in Zooläden und Baumärkten gäbe... denn dort dienen die Tiere nur als Kaufanreiz für das teure Zubehör. Die Tiere selbst bringen bei diesen Dumpingpreisen keinen Verdienst. Und genau aus diesem Grund werden sie meist wahllos und ohne Möglichkeit zur Rückverfolgung irgendwo aufgekauft. Zum Teil wird das Ganze dann noch über die Zentrale der Handelkette gesteuert und viele Märkte wissen nichtmal aus welcher Region sie "beliefert" werden.
Wir haben angebl. 6 Wochen alte Kaninchen mit 320g Gewicht und massivem Parasitenbefall, AUgenproblemen und Gehbehinderung freigekauft, monatelang gesund gepflegt und man sieht Leni heute noch an, dass in ihrem Körper etwas massiv nicht stimmt. Sie schaut aus wie ein Meerie mit langen Ohren.

Klar gibts auch massig Hobbyzüchter (allein das wort verursacht übelkeit!)... aber auch diese beliefern fleißig die Märkte mit ihrem Überschuss... und ich denk nicht, dass durch den Wegfall von Zooläden und Baumärkten ein Anstieg bei Züchtern und Hobbyzüchtern zu verzeichnen ist, immerhin fallen damit auch die ganzen Spontankäufe aufgrund von "Guck mal wie süüüß!" weg... und das ist eine ganze Menge. Zudem ist noch zu prüfen ob evtl. neue Gesetze nicht auch auf Züchter anzuwenden wären... dann würde es auch da zum Rundumschlag führen. Und es bliebe zu hoffen, dass die vernünftigen sich dann von der Spreu trennen und man auch im Tierschutz in ruhigere Fahrwasser käme. Wir haben für uns als Verein absolut nichts gegen gesunde Zucht und gute Abgabebedingungen... denn DAS sind nicht die Tiere die unsere Station füllen... und sie werden es auch nie.

LG Anita

//Edit: danke an saloiv, dass du auch auf unsere Aktion aufmerksam gemacht hast. Das ist momentan wirklich eine unsere wichtigsten "Kampagnen" und wir haben wirklich selbst die Erfahrung gemacht, dass man so etwas erreichen kann. Wir haben für den 1. Baumarkt aus dem wir 3 Kaninchen und 4 Meeries geholt haben erreicht, dass alle Kaninchen unter 500g und alle Meeris unter 350g zurück an die Züchter gehen (wegen Verdacht auf "zu jung"), zudem darf nun nur noch bei einem relativ vertrauenswürdigen Züchter eingakuft werden und es wird nicht mehr die "Ramschware" des gesamten Gebiets verhökert. Klar nur kleine Schritte... aber es hat sicherlich einigen Würmchen schon wieder das Leben gerettet.

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Re: Zoohandlungstiere ja oder nein?

Beitrag von steffi » Di 31. Aug 2010, 23:41

so, und ich komm jetzt mit was ganz profanen: wenn ich mir ein tier anschaffen will, warum sollte ich es im zoogeschäft zum doppelten und dreifachen preis dessen kaufen, was ich bei einem privaten zahlen würde!?

kreuzigt mich nicht gleich, aber ich finde, das ist auch ein argument! beispiel bartagamen: ich gebe meine jungtiere für 5 euro ab. beispielsweise kostet die gleiche bartagame 57,50 in einem bestimmten garten-und zoo-center :autsch:
wieviele haben unerwarteten / unerwünschten hasennachwuchs und verschenken die tiere, warum also 20 euro im zoogeschäft ausgeben?

ich hab auch schon tiere aus dem zoogeschäft geholt (abgesehen mal von mäusen als futter oder zuchttiere). das waren dann aber meistens welche, die einen "defekt" hatten und die sonst wahrscheinlich in den käfigen/terras verrottet wären...

was die haltungsbedingungen bei züchtern angeht: ich hab gerade eine hp im kopf, die über 20 verpaarungen in nächster zeit ankündigt und dutzende von jungtieren zur abgabe hat. man kann es sich gerne anschauen, aber wir sind uns einig, daß die person mit sicherheit einen "show-room" hat. wie die "gebährmaschinen" gehalten werden im hinterzimmer, daß weiß ich nicht, aber ich kann es mir in den schrecklichsten farben ausmalen.
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Re: Zoohandlungstiere ja oder nein?

Beitrag von saloiv » Di 31. Aug 2010, 23:54

Wir haben für den 1. Baumarkt aus dem wir 3 Kaninchen und 4 Meeries geholt haben erreicht, dass alle Kaninchen unter 500g und alle Meeris unter 350g zurück an die Züchter gehen (wegen Verdacht auf "zu jung"), zudem darf nun nur noch bei einem relativ vertrauenswürdigen Züchter eingakuft werden und es wird nicht mehr die "Ramschware" des gesamten Gebiets verhökert. Klar nur kleine Schritte... aber es hat sicherlich einigen Würmchen schon wieder das Leben gerettet.
Klar, es sind kleine Schritte, aber immerhin hat nun der Schaden, den sonst der Kunde hatte, der Markt selber. Und auch wenn sie jetzt erst einmal nur das Gewicht wiegen und noch nicht generell den Verkauf aufgeben: Auch diese Schritte sind viel wert. Habt ihr in allen Fällen erfolgreich die Tierarztkosten zurückerstattet bekommen? Wie hoch war der Schaden bei 3 Kaninchen und 4 Meerschweinchen-Tierarztkosten für den Baumarkt?
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Re: Zoohandlungstiere ja oder nein?

Beitrag von schweinsnase77 » Mi 1. Sep 2010, 07:23

Der Baumarkt den ich hier habe, der Meerschweine verkauft achtet wesentlich mehr auf die Geusndheit und das Gewicht der Tiere wie ein kleiner Zooladen in einer großen Einkaufspassage in Köln.

Aber ich finde die Diskussion um Zooläden ein wenig überzogen, weil sie von zwei wesentlichen Aspekten wegführt.

Nämlich von den Problemen der Haltung beim Züchter und der beim späteren Halter. Im Zoogeschäft sitzen die Tiere in der Regel 1-2 Wochen wenn es ganz blöd läuft auf wenig Platz und mit falscher Ernährung. Davor haben sie die ertsne Wochen unter den selben Verhältnissen verbracht und über die haltngsbedingungen für Vögel und Nager brauchen wir ja nicht wirklich zu diskutieren.

Und das ist MEIN Ansatzpunkt. Keiner meiner Fellkugeln soll jemals Gefahrlaufen sich auf nen Meter Käfig mit 100g Karotte am Tag begnügen zu müssen. Kein Kaninchen sollte jemals in diesen netten Trixie-Ställen wohnen müssen.

Insofern wäre mir eine fachliche Aufklärung (in meinem Sinne :D ) wesentlich lieber als ein Verkaufsverbot in Zooläden. Das bestimmte Verkaufsgewichte eingehalten werden sollte, Geschlechtertrennung, etc. sollte selbstverständlich sein.
Mit freundlichen Grunzern

Annette

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Re: Zoohandlungstiere ja oder nein?

Beitrag von Doro » Mi 1. Sep 2010, 08:05

Vor ein paar Jahren stand ich noch auf dem Standpunkt meine Tiere müssten aus Notstationen sein sonst geht es gar nicht. Mittlerweile ist es mir egal, das Tier selbst zählt. Alle Züchter kann man nicht über einen Kamm scheren, genausowenig wie Notstationen.
Von Notstationen bin ich mittlerweile ganz weg, gut, es mag eine handvoll geben die es rein um des Tieres Willen tun, die Meisten aber sind scharf aufs Geld und passen sich der Zeit an. Sind Babys gefragt werden Babys "produziert", sind alte Tiere gefragt wird speziell in Foren und im Internet Ausschau gehalten nach alten oder kranken Tieren.
Vor einem Jahr habe ich 3 Schweine aus einer Notstation übernommen, Helenah, Molly und Naomi. Helenah war 7 Jahre und hatte eine Eierstockzyste so groß wie ein Tennisball. Von der wusste ich, von dem Rest an Krankheiten nicht. Molly und Naomi wurden wegen Zeitmangel abgegeben, sie sind definitiv in der Notstation zu einem Bock gesetzt worden weil man annahm in dem Alter könnte nichts mehr passieren. Molly musste die Gebärmutter entfernt werden, Naomi hatte eine Fehlgeburt. Alle 3 sind mir innerhalb von 8 Wochen gestorben. Das Einzige was diese Frau interessierte war ihr Ruf und mehr nicht.

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Re: Zoohandlungstiere ja oder nein?

Beitrag von Löwenzahn » Mi 1. Sep 2010, 08:24

Glaubt mir, auch ich hätte am liebsten Tiere aus Notstationen oder Tierheimen.

ABER... Tierheime haben hier seltenst Meerschweinchen.
Und hinter die Politik der Notstationen blick ich nicht durch.
Und ich hatte mich echt schon bemüht, ein Tier aus einer Notstation zu übernehmen...

....aber entweder ging schon gar nie wer ans Telefon dort. Oder dann hatten die Oeffnungszeiten, die sich mit meiner Berufstätigkeit nicht vertragen. Oder dann wurde ich abgewimmelt, weil ich Innenhaltung habe. Oder einmal wurde mir gesagt, dass Tiere nicht an voll berufstätige Leute abgegeben werden. Einmal musste ich mich schriftlich bewerben und bekam nie eine Antwort. Und einmal wurde mir gesagt, ich hätte zuwenig Platz, ohne meine Verhältnisse zu kennen oder zumindest anzuhören.... Auch im Schweizer Nagerforum sind "Notstationen" aktiv, deren Tiere regelmässig an immer dieselben "Wohltäter" gehen, die sich dann damit brüsten, wieder einem Nottier einen schönen Platz gegeben zu haben, alle anderen gehen stets leer aus und werden mit der Begründung abgespiesen "oh sorry, XY hat eben zuerst gefragt"...

Ok. Ist wohl klar, dass mich nach einer solchen Odyssee der Weg direkt entweder zum Züchter oder dann halt in die Zoohandlung führt.

Dies einfach mal vom Blickpunkt einer Hilfewilligen aus gesehen, die dann zur Kaufwilligen wurde zwangsläufig.

Ich schliesse mich zu 100 % Schweinsnäschen an: fachliche Aufklärung ist besser als ein rigoroses Verkaufsverbot!
Liebe Grüsse, Arletta

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Re: Zoohandlungstiere ja oder nein?

Beitrag von Doro » Mi 1. Sep 2010, 08:40

Fachkundige Aufklärung ist mehr wie wichtig, aber die wird ja in den wenigsten Foren betrieben, leider.
Aus einem Tierheim hab ich mal kein Tier bekommen, der Grund war ich halte meine Tiere nicht artgerecht, sprich zu zweit in einem Käfig. Außerdem hab ich eine Katze, desweiteren wollte ich mich nicht bereit erklären bei einem Krankheitsfall zuerst den Tierheim TA aufzusuchen. Ich kann mich nicht an Zeiten halten wo eine offene Sprechstunde ist die sich wochentags von 14-16 Uhr bewegt. Aber wisst ihr was ich zu hören bekam? Wer sein Tier liebt wartet dann eben bis wieder Sprechstunde ist :autsch:
Züchter meide ich größtenteil auch seitdem ich die Visitenkarten in einem Terrarienladen in Oberhausen gesehen habe die dort ausliegen. Schweinchen in allen Gewichtsklassen auf Bestellung, ab 1 Euro. Blieben also nur noch die Notstationen. Tja, und durch die letzte bin ich geschädigt, seit einem Jahr sind hier keine neuen Schweine mehr eingezogen, außer Sophia, die hab ich allerdings von privat. Und selbst die kleine Maus hat eine halbe Weltreise hinter sich weil sie angeblich nicht integrierbar sein sollte. Vom Ruhrgebiet Richtung Delmenhorst und von dort aus zurück nach NRW.
Schweinchen gibt es hier bei uns in Zoohandlungen wenig, wenn doch sind sie wenigstens gut untergebracht, kann ich nicht anders sagen. Nur ist es eben ein Kreislauf, die Tiere die aus "Notstationen" kommen waren eben mal Züchter-oder Zooladentiere.

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Re: Zoohandlungstiere ja oder nein?

Beitrag von Isa » Mi 1. Sep 2010, 09:45

Ich finde ja die Preise für Kleintiere abartig.
Bsp: Ratten 9,95 Euro, Mäuse 2,95 Euro, Meerschweinchen 15 Euro, Kaninchen 20 Euro,...
Könnte man denn nicht auch schon einiges (neben der Aufklärungsarbeit) erreichen, wenn die Preise nicht so dumpinghaft wären? :grübel:
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Re: Zoohandlungstiere ja oder nein?

Beitrag von Löwenzahn » Mi 1. Sep 2010, 09:54

:shock: Oh ja, das sind wirklich Dumping-Preise!
Das ist hier - zumindest was die dem Verband angeschlossenen Zoohandlungen betrifft - anders.
Ein Kastrat kostet umgerechnet 80 Euro. Ein Weibchen umgerechnet 55 Euro.
Bei Züchtern zahlt man rund 10 Euro weniger.
Liebe Grüsse, Arletta

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Re: Zoohandlungstiere ja oder nein?

Beitrag von schweinsnase77 » Mi 1. Sep 2010, 10:01

Unsere Zooladenpreise varieren von 18 Euro fürs Glatthaarböcken bis 36 Euro für ne Texelsau :lol: (das war nie und nimmer eine). Andere Zoogeschäfte nehmen einheitlich 25 Euro.

Notstationen und Tierheime nehmen für Sauen 20 Euro, für kastrierte böcke 35 Euro.

Der Züchterpreis liegt hier zwischen 5 und 15 Euro, selten 20.

Kontrolle findet bei unsere Tierheim gar nicht statt, die Böcke leben überwiegend in Einzelbuchten und es gebt neben Heu lecker Kuntibunti und Knabberstangen. Über die Fachberatung mag ich gar nicht weiter nachdenken. *seufz*
Mit freundlichen Grunzern

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Re: Zoohandlungstiere ja oder nein?

Beitrag von daniii » Mi 1. Sep 2010, 10:32

Was hier in den Zooläden die Wutzen kosten, weiß ich gar nicht. Im Baumarkt nehmen sie, glaub ich, 19,90 Euro ...

Im Tierheim hab ich für Bela 2005 50 Euro bezahlt, weil Kastrat. Was die Weiber kosten, weiß ich nicht. Eine Notstation hab ich bisher im Saarland nicht gefunden :hm: Im Tierheim haben sie auch nie viele Schweine, da muss man schon Glück haben. Als ich nach Merles Tod dort war, hatten sie zwei Mädels (muss eigentlich mal schauen, ob die jemals abgeholt wurden - ich hab sie ja nicht mitgenommen, weil sie reserviert waren für jemanden, der sich eines aussuchen wollte) und einen einsam sitzenden unkastrierten Kerl.

Bei der Züchterin hab ich dann 45 Euro für Gwen und Buffy zusammen bezahlt.
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Unvergessen - Wuckel (1985 bis 31.12.1993) und die Uckel-Sippe (zwischen 1985 und 1994), Puschel (1993-1998) und Miranda (1993-1995), Paul (1992-1997), Frodo (1999-2004) und Sam (1999-2005), Merle (2003 bis 29.06.2010), mein Kämpfer Bela (2003 bis 11.09.2010) und viel zu früh Guybrush (20.09.2010 bis 05.07.2013), mein Herzschwein Buffy (26.05.2010 bis 05.02.2014), unsere Mamawutz Gwendoline (19.07.2009 bis 26.02.2014), mein Hoffnungssternchen Willow (29.06.2010 bis 31.05.2015) und mein Seelchen Vienna (01.05.2011 bis 10.10.2016)

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Re: Zoohandlungstiere ja oder nein?

Beitrag von steffi » Mi 1. Sep 2010, 11:20

meine erfahrung mit aufzuchtstation:

da ich ja letzten herbst einen herben verlust meiner schildipopulation hatte, klinkte ich mich bei der auffangstation für reptilien ein. hab mich brav vorgestellt, meine erfahrungen und haltungsbedingungen geschildet, bilder vom gehege geschickt und angeboten, auch herpestiere zu übernehmen.

in einer antwort kam kann, dass sie mir das und das nicht vermitteln könnten und das das und das nicht möglich wäre blablabla. und als ich zuletzt erfuhr, was sie für eine tier, daß ja definitiv krank ist, an kohle haben wollte, da kam ich aus dem kopf schütteln nicht mehr raus.

versteht mich richtig: man bietet an, kranke tiere zu übernehmen, bei denen ich nicht weiß, ob die krankheit zum ausbruch kommt oder nicht (ähnlich wie bei AIDS) und anstatt daß sie froh sind, ihre station zu entlasten, verlangen sie preise, die jeden abschrecken würden :crazy:
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Re: Zoohandlungstiere ja oder nein?

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 1. Sep 2010, 12:00

Der Gedankengang, der hinter der Preispolitik steht, ist, daß das Tier, wenn man freiwillig einen Wucherpreis gezahlt hat, garantiert nicht verfüttert wird ...

Dabei ist das Lödzinn ... es geht auch anders. Ich kann nämlich nen Pflegevertrag machen - und mit entsprechend hoher Konventionalstrafe bekomm ich auch ohne Probleme nen Streitwert hin, der es mir ermöglicht, tatsächlich gegen jeden vorzugehen, der meine Pflegeverträge nicht erfüllt ...
Allerdings hat so ein Pflegevertrag auch für mich einen erheblichen Nachteil, denn bricht beispielsweise so eine Krankheit aus und der Halter ist nicht gewillt, die TA-Kosten dafür zu übernehmen, muß ich als Eigentümer die TA-Kosten hinlegen ...
Ich glaub, wenn überhaupt sich Auffangstationen etc drüber Gedanken machen, scheuen sie einfach nur diese Kosten, die auf sie zukommen könnten und wollen über den Abgabepreis zusätzlich so eine Art Zwangsspende erpressen.

Wer nur mal ein wenig nachdenkt, bevor er zu überteuerten Preisen ein krankes Tier aufnimmt, wird dagegen schlichtweg die Zweite-Hand-Zeitschriften durchgucken und sich darüber das Tier seiner Wahl nehmen - kostenlos, er hilft genauso einem Tier, als wenn er aus Notfallstationen ein Tier übernimmt und er hat genauso das Risiko, ein krankes Tier zu erwischen. Die Vergangenheit etc ist bei Tierheimen und Notfallstationen meist genauso unbekannt, wie bei dem Second Hand Tier.

Wo allerdings die Preise ihren Sinn haben, sind kastrierte und ähnliche Tiere ... einfach weil die Kastras nunmal Geld kosten und auch irgendwie von den Pflegestellen und Tierheimen gestemmt werden müssen. Wenn ich nen Second Hand Tier übernehme, muß ich schließlich die Kastrakosten aus eigener Tasche bezahlen.

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Re: Zoohandlungstiere ja oder nein?

Beitrag von schweinsnase77 » Mi 1. Sep 2010, 12:14

Zu deinen Pflegeverträgen: Vertragsstrafen die über den doppelten Sachwert hinausgehen (sprich Neupreis) können als sittenwidrig eingestuft werden. :lieb:
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