Ich habe eben einen alten Bericht von mir wiedergefunden.
Damals habe ich versucht 7 Wildmäuschen mit der Flasche groß zu ziehen.
Heute würde ich vieles anders machen aber falls Interesse besteht,
kann ich den Bericht von damals ja mal hier rein kopieren?!
Der 1. Teil:
Wie alles begann
Zugetragen hat sich das alles Mitte 2007.
Ich bekam einen Anruf einer Freundin. Eine Bekannte von ihr hätte beim Scheune Entrümpeln ein Wildmausnest aufgetan.
Platz ungünstig, Mutter weg, Babys allein. Sie fragte mich, ob ich Zeit und Lust hätte 7 Wildmausjunge zu übernehmen.
Da ich zu der Zeit noch zu Hause war, beschlossen wir die Kleinen per MFG von Hannover hierher nach Bremen zu transportieren.
Das Problem war, dass die MFG erst am nächsten Tag fuhr. Die Kleinen würden also sehr lange hungern müssen.
Die Ankunft
In der Wartezeit konnte ich mich auf die Knirpse einstellen, Pipetten, Katzenaufzuchtsmilchpulver, Fencheltee etc. besorgen.
Auf einen Samstag Nachmittag...

Schließlich und endlich kamen die Kleinen bei mir an. In einem Schuhkarton auf Streu und Küchentüchern gepolstert.
Furchtbar dürr, kalt und nach Wärme suchend.

So klein und zerbrechlich. Ich traute mich garnicht sie in die Hand zu nehmen und musste mich erst daran gewöhnen.
Schön war, dass sie von allein in meine warme Hand krabbelten znd nach Zitzen suchten.

Die Fütterung
Ich mischte also Milchpulver mit Fencheltee an, gab es ihnen, doch sie wollten nicht fressen.
Ich tropfte ihnen Futter aufs Schnäuzchen. Sie fingen an sich zu putzen und leckten ihre Pfötchen ab!
Juhuuu! Die Kleinen kamen auf den Geschmack von fremder Milch.
Und nach 2 Tagen musste ich sie nicht mehr mit zittrigen Händen und der Angst sie zu zerquetschen zwangernähren.

Nun musste ich die Knirpse alle 2-4 Std. füttern. Auch nachts!
Ich stellte mir also den Wecker. Pro Maus dauerte es ca. 10min bis sie genug gefressen hatte und das
Bäuchlein ausreichend massiert wurde. 10x 7 = 70 Min.
War ich mit den Mäusen fertig, konnte ich 1 Std. schlafen, bevor ich wieder ran musste. Was für ne Prozedur.
Ich war froh, als die Babys nach ca. 4 Tagen anfingen selbstständig zu nuckeln. Dadurch ging alles schneller und sauberer.
Wärmen
So kleine Mäuse brauchen natürlich Wärme. Doch wie dosiert man die richtig. Da Wärmelampen auch austrocknen und
das bei solchen Winzlingen sicher ruckzuck gehen würde, entschloss ich mich die Babys selbst zu wärmen.
Welche Dosis konnte besser sein, als die eigene Körperwärme? Nachts schliefen die Babys auf meinem Bauch.
Dort spürte ich sofort, wenn sie unruhig wurden. Wie eine richtige Mutter wurde ich diesbezüglich sehr sensibel und feinfühlig.
Ich nähte eine Stofftasche, die ich mir unter meinem T-Shirt um den Hals hing, sodass ich die Kleinen mit mir rumtragen konnte.

Zu diesem Zeitpunkt ahnte ich noch nicht, dass mir noch eine Deutschlandreise,
viele neugierige Blicke und meine verwirrte Mutter bevor standen.
Gruß,
Curly