Diese Angst kennen wir ja alle.Löwenzahn hat geschrieben:Bezüglich Ängstlichkeit. Das ist DER Punkt zur Ad Libitum Fütterung, den ich nicht erfülle... ich füttere NUR was a) bekannt und b) verträglich ist. Da geh ich überhaupt kein Risiko ein. Es gibt genug, was man risikofrei füttern kann und so ganz würde ich dem Selektionsverhalten dann doch nicht trauen. Ein Vergiftungsfall hat mir gereicht. Sowas möchte ich nie, nie mehr verantworten.
Was mich persönlich bewegt, auch risikoreich zu füttern, ist die Tatsache, dass in allen Futtermitteln risikoreiche Anteile enthalten sind. Auch ein Zuviel an Möhre oder Gurke kann Schäden verursachen. Dann auch Düngemittel und Schadstoffe im Futter - Tiere in der Natur können auf eine riesige Vielfalt an Pflanzenstoffen zurückgreifen, um eventuelle Schäden zu neutralisieren, zu beheben.
Eine risikoarme Futterung, indem ich keine "giftigen" Pflanzen anbiete, gibt es für mich in dem Sinne nicht. Wobei ich die Top Ten ausschließe.
- Aronstab, Gefleckter (Arum maculatum)
- Bilsenkraut (Hyoscyamus niger)
- Brechnuss (Strychnos nux-vomica)
- Eibe (Taxus baccata) 0.7 g Nadeln/kg Körpergewicht oder 1.75 g Nadeln/Tier p.o.
- Eisenhut (Aconitum napellus)
- Engelstrompete (Brugmansia spp.)
- Fingerhut, Roter (Digitalis purpurea)
- Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)
- Nachtschatten, Schwarzer (Solanum nigrum) & Bittersüßer (Solanum dulcamara)
- Oleander (Nerium oleander) 0.005% des Körpergewichtes getrocknete Oleanderblätter
- Rittersporn (Delphinium elatum)
- Schierling (Gefleckter (Conium maculatum) & Wasserschierling (Cicuta virosa))
- Wunderbaum (Ricinus communis) 1 g Ricinussamen/kg Körpergewicht p.o
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"Aber auch Tiere sind sehr anpassungsfähig und viele Tierarten haben mit der Zeit gelernt, diese Gifte für sich zu nutzen oder die Wirkung zu umgehen."
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Sehr interessant waren für mich auch Ausführungen aus diesem Thread:
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"sie verkraften diese Kost, weil sie Spezialisten darin sind, zu kombinieren, bis es paßt."
"Die Kohlstrünke beispielsweise werden von den Kaninchen dann gefuttert, wenn sie sich an Eibe und Co rantrauen - die Ballaststoffe in den Kohlstrünken sorgen für einen schnellen Transport durch den Magen-Darm-Trakt, so daß die selbst für Kaninchen giftigen Stoffe zügig aus dem Dünndarm transportiert werden. Was in den Blinddarm gerät, ist nicht weiter tragisch - im Gegenteil, dort sitzen wiederum jede Menge Bakterien, die selbst mit Taxinen der Eibe fertig werden - und gutes, giftfreies Eiweiß für die Kaninchen draus basteln."
"Sollten sich irgendwelche Parasiten im Darm breitmachen - die überleben dann die Giftdusche im Nahrungsbrei auch nicht, also noch eine Funktion, die damit erfüllt wird. "
"Kaninchen futtern in rauhen Mengen Schneckenkleeblätter (zu der auch die Luzerne gehört) - und ausgerechnet die für andere Tiere eher giftigen jungen Blättchen, nicht die eher weniger giftigen Stiele. Auch hier wieder kombinieren sie, diesmal mit gerbstoffhaltigen Pflanzenteilen, wie beispielsweise Pflanzengallen, Buchenblättern etc. Das geschickte hieran wiederum ist, daß die Gerbstoffe verhindern, daß das giftige Eiweiß zerlegt und seine Wirkung entfalten kann - erst im Blinddarm wiederum wird auch dieses Eiweiß von Bakterien und Einzellern verdaut und in für Kaninchen bestes Eiweiß, Fettsäuren und Vitamine umgewandelt."
"Kaninchen brauchen Oxalsäure, um ihren Calciumhaushalt zu steuern ... je calciumreicher sie fressen, desto mehr oxalsäurehaltigen Pflanzen fressen sie auch. Die Oxalsäure bindet das Calcium und transportiert es mit dem Kot nach draußen, ohne daß die Kaninchen zuviel davon aufnehmen.
Aber auch Schwermetalle, Kupfer etc werden mit der Oxalsäure nach draußen befördert. Wenn Kaninchen an Bahndämmen oder in alten Industrieanlagen mit hohem Gehalt an Industriegiften im Boden viel Knöterichgewächse und Gänsefußgewächse finden, können sie selbst dort leben, trotzdem die meisten Säugetiere sich vergiften würden aufgrund der vielen Industriegifte und Schwermetalle in Boden und Pflanzen"
"Kaninchen sind sogar in der Lage, durch geschickte Kombination der Pflanzen Heilkräfte aus den Pflanzen herauszukitzeln, die diese eigentlich gar nicht haben dürften - einfach nur, weil sie die Hauptwirkstoffe gegeneinander ausspielen, so daß diese nicht mehr wirken, sondern nur noch die Nebenwirkstoffe."
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