Kaninchen beim Tierarzt

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Es gibt Kaninchenhalter, erfahrene Kaninchenhalter und sehr erfahrene Kaninchenhalter.
Nicht jeder kennt sich mit diversen Krankheiten aus.
Selbst als sehr erfahrener Kaninchenhalter kann man nicht alles kennen und wissen.

Alles, was hier im Forum speziell zu Krankheiten, Diagnosen, Medikamenten und deren Dosierungen zu finden ist, sind persönliche Erfahrungen, Tipps und Ratschläge.

Diese Tipps und Ratschläge ersetzen keinen Tierarztbesuch.

Es gibt sehr viele ernst zu nehmende Krankheiten, die man durch Eigenbehandlung/Eigentherapie noch verschlimmern kann.

Es ist daher wichtig, jede Medikamentenabgabe und Therapie unbedingt mit dem Arzt zu besprechen und gemeinsam nach der besten Lösung, für das jeweilige Tier zu suchen.

Also zieht bitte immer einen Tierarzt zu Rate. Selbstverständlich könnt Ihr die hier gegebenen Tipps und Ratschläge mit Eurem Tierarzt besprechen.
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saloiv
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Kaninchen beim Tierarzt

Beitrag von saloiv » Mi 21. Apr 2010, 23:08

Kaninchen sind unter den kleineren Haustieren nach Hunden und Katzen das dritthäufigste Tier, das in die Tierarztpraxen gebracht wird. Während bei Hunden und Katzen die meisten Tierärzte einigermaßen kompetent sind, wird das Kaninchen immernoch absolut vernachlässigt und die meisten Tierärzte verfügen nichteinmal über Grundlagenwissen.

Mittlerweile bin ich der Meinung, dass man sich soetwas als Tierhalter nicht gefallen lassen sollte. Das Kaninchen ist längst kein Exot mehr sondern Praxisalltag. Nur weil es kleiner als Hunde und Katzen ist und als "Käfigtier" gilt und es das Kaninchen an jeder Ecke geschenkt gibt, heißt es noch lange nicht, dass die Tierärzte sich zurück lehnen können. Das Kaninchen kommt so häufig in Tierarztpraxen, dass man ein Grundwissen voraussetzen kann.
Fälle bei denen Tierärzte Antibiotikum gegen Blähungen spritzen und das Kaninchen in der Folgenacht wegen der grundsätzlich falschen Behandlung stirbt sind leider keine Ausnahmen und so ein Kompetenzmangel finde ich unzumutbar. Natürlich muss der Tierarzt kein Experte beim Thema Kaninchen sein, aber elementares Grundwissen muss er haben, schließlich zahlt man um eine Expertenbehandlung zu erhalten.

Wie seht ihr das? Sollte man nachsichtig sein weil das Kaninchen eben im Studium schon vernachlässigt wird und gesellschaftlich einen niedrigeren Stellenwert als Hund oder Katze hat oder setzt auch ihr ein gewisses Grundwissen bei JEDEM Tierarzt voraus?
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Re: Kaninchen beim Tierarzt

Beitrag von ClaudiaL » Do 22. Apr 2010, 08:52

Meines Erachtens muss jeder TA, der Kaninchen behandelt, sich dementsprechend weiterbilden, dass er Diagnosen sicher stellen kann und Medikamente richtig anwendet, zumindest bei den "Grunddingen". Ich erwarte nicht gleich einen Spezialisten vor mir zu haben aber die Grundkenntnisse sollten eben vorhanden sein. Alles andere ist fahrlässig. Dann soll er lieber keine Kaninchen annehmen.

Leider sieht die Realität aber anders aus und so bleibt uns nichts anderes als einen kaninchenerfahrenen TA zu suchen.....
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Re: Kaninchen beim Tierarzt

Beitrag von chien » Do 22. Apr 2010, 09:23

Das Problem ist doch eher, dass das Spektrum welches ein TA abdecken muss tierisch groß ist (im wahrsten Sinne des Wortes).

Bei uns Menschen alleine und das bei einer Spezies, gibt es alleine zum Beispiel in der Chirurgie die:

-Allgemeinchirurgie
-Gefäßchirurgie
-Herzchirurgie
-Kinderchirurgie
-Orthopädie und Unfallchirurgie
-Plastische und Ästhetische Chirurgie
-Thoraxchirurgie
-Visceralchirurgie

und für die Innere zb. :

-Innere Medizin
-hausärztlicher Internist
-fachärztlicher Internist
-Angiologie
-Endokrinologie und Diabetologie
-Gastroenterologie
-Hämatologie und Onkologie
-Kardiologie
-Nephrologie
-Pneumologie
-Rheumatologie

das geht ja noch weiter, das ist ja nur ein Teil :jaja:, der Tierarzt muss quasi alle diese gebiete und auch alle Spezies abdecken können, was eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit darstellt.

Daher ist es einfach schwierig entsprechende TA zu finden die sich entsprechend bilden und spezielisieren!

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Re: Kaninchen beim Tierarzt

Beitrag von ClaudiaL » Do 22. Apr 2010, 09:34

saloiv hat geschrieben:Fälle bei denen Tierärzte Antibiotikum gegen Blähungen spritzen und das Kaninchen in der Folgenacht wegen der grundsätzlich falschen Behandlung stirbt sind leider keine Ausnahmen und so ein Kompetenzmangel finde ich unzumutbar. Natürlich muss der Tierarzt kein Experte beim Thema Kaninchen sein, aber elementares Grundwissen muss er haben, schließlich zahlt man um eine Expertenbehandlung zu erhalten.
Da hast Du vollkommen Recht, genau deshalb erwarte ich ja auch nicht, einen Spezialisten für alles zu haben aber eben die "Grunddinge" wie z. B. das Beispiel von Saloiv das muss einfach da sein.
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Re: Kaninchen beim Tierarzt

Beitrag von mausefusses » Do 22. Apr 2010, 12:23

Ich hab einige Ärzte durch bis ich den richtigen gefunden habe. Meine Tierärztin hat selber Kaninchen und ist daher auch persönlich an den Tieren interessiert und besucht regelmäßig Fortbildungen zu dem Thema.

Ich denke allerdings jeder Tierarzt sollte mind. das wissen was ich weiß, das war leider oft nicht der Fall.
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Re: Kaninchen beim Tierarzt

Beitrag von saloiv » Fr 23. Apr 2010, 19:35

Ich habe gerade letzte Woche wieder ein paar Dinge erlebt, wo ich dachte: "das kann nicht sein".

Zwei Kaninchen kommen in die Praxis, das eine Durchfall, das andere Blähungen und frisst nichts mehr.

Die Besitzerin kommentiert: "sonst habe ich bei Durchfall immer das Frischfutter weggelassen und er ging von selber weg, dieses Mal aber nicht".

Das Bläh-Kaninchen bekommt BeneBac mit, das Durchfallkaninchen wird kurz im Maul gecheckt: Krasse Zahnfehlstellung. Der Tierarzt verordnet Heu-Wasserdiät und schickt die Kaninchen heim. :crazy:

Keine Zahnkorrektur, keine Ernähhrungsberatung, nichts entblähendes! Und gerade bei solch elementaren Dingen habe ich mich gefragt, für was diese Leute den Tierarzt gezahlt haben...
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