Ab wann ist es für euch übertriebene Fürsorge?

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lapin
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Ab wann ist es für euch übertriebene Fürsorge?

Beitrag von lapin » So 4. Apr 2010, 14:05

Ich wollte doch mal jetzt von euch hören, ohne selber genauer drauf einzugehen, wann für euch Tierliebe, übertriebene Tierliebe ist.

Folgende Punkte würde ich mit in die Bewertung nehmen:
* Massige Tierarzt besuche, kein erkennen wann es Zeit ist für eine evtl Erlösung

* Das retten von Tieren, ohne Übersicht über das was ich den geretteten Tieren und eigenen noch artgerecht bieten kann

* Das vermenschlichen von Tieren zb Beobachtungstiere werden zum kuscheln mit ins Bett genommen

Diese Punkte sind meinerseits völlig wertfrei...ihr könnt sie gerne verwenden, um auf das Thema besser eingehen zu können und mir eure gesetzten Grenzen nennen, bevor es in übertriebener Fürsorge endet ;)!
Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

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Re: Ab wann ist es für euch übertriebene Fürsorge?

Beitrag von schweinsnase77 » So 4. Apr 2010, 14:57

Ich denke übertriebene Fürsorge und übertriebene Tierliebe sind zwei verschiedenDinge, zumindest für mich.

Übertrieben Fürsorglich ist jemand für mich der sein Tier oder auch sein Kind :jaja: aus Angst vor ner möglichen Gefährdung in seinen vorhandenen Möglichkeiten einschänkt. Oder aber auch jemand der mit übertrieben viel Zuneigung oder auch Medikamentengabe /Zufütterung auf "leichtes" Unwohlsein reagiert, wo vll einfach in Ruhe lassen angebrachter wäre.

Übertriebene Tierliebe ist für mich dann vorhaneden wenn das halten eines Tieres dazu führt, dass es entweder vermenschlicht wird, oder auch wenn es materiell überversorgt ist.
Mit freundlichen Grunzern

Annette

Mit 2 samtpfotigen Killern

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Re: Ab wann ist es für euch übertriebene Fürsorge?

Beitrag von Miss Marple » So 4. Apr 2010, 17:14

Tierhaltung bringt Verantwortung mit sich, genau wie jeder andere Umgang mit Leben.
Verantwortung heißt dann eben auch, Grenzen zu respektieren: meine und die der anderen, in dem Fall der Tiere.
Wenn ich ein Beobachtungstier unnötig stresse, hat das nichts mehr mit Liebe zu tun. Es ist Egoismus pur.
Wenn ich mir mehr Tiere anschaffe, als ich halbwegs artgerecht ernähren, tierärtzlich versorgen lassen kann, meine Familie zu kurz kommt, geht das immer zu Lasten des Tieres.
Wenn ich mir Tiere als Lückenfüller oder Statussymbol anschaffe, und sei es, um als guter und tierliebender Mensch zu gelten - wo bleibt da der Respekt gegenüber Lebewesen?
Wenn ich massenhaft Geld in meine Haustiere investiere und dann Billigfleisch zum Sonntagsbraten kaufe - ich finde das schizophren.

Ich kenne hier in Berlin Leute, die holen prinzipiell jedes Tier, sei es aus Kleinanzeigen, oder weil man was über 10 Ecken gehört hat, aus schlechter Haltung raus.
Das ist ein gutes Netzwerk, die Leute haben die räumlichen und finanziellen Kapazitäten und inwischen auch das medizinische Know how, um die Tiere gut versorgen zu können.
Wenn es nicht geht, weil die komplett dicht sind, dann ist ihnen klar: man kann nicht jedes Tier retten.
Das unterstütze ich auch.
Andererseits gibt es Leute, die holen alle möglichen Tiere aus schlechter Haltung, sind dann iwann so überfordert, dass ihnen widerum geholfen werden muss. Mal davon abgesehen, dass sie kaum Ahnung von der Krankenversorgung haben. Die machen die guten Anstrengungen zunichte.

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Re: Ab wann ist es für euch übertriebene Fürsorge?

Beitrag von Nightmoon » So 4. Apr 2010, 21:15

lapin hat geschrieben:wann für euch Tierliebe, übertriebene Tierliebe ist.
Das kann man schlecht in "3 Worten" sagen.
Ganz grob, wenn ein Tier den Lebenswillen aufgegeben hat, nicht mehr leben will und der Besitzer es dennoch künstlich am Leben erhält, wenn man die eigene Familie vergisst und sich nur noch den Tieren widmet, wenn man Tiere förmlich sammelt, aber nicht die Mittel hat, um den Tieren gerecht zu werden (Tierhording), wenn man den Überblick verliert, es aber nicht wahr haben will, dann ist das in meinen Augen übertriebene Tierliebe.
lapin hat geschrieben:* Massige Tierarzt besuche, kein erkennen wann es Zeit ist für eine evtl Erlösung
Hatte ich ja schon ein bisschen geschrieben, es kommt sehr stark auf den Lebenswillen an, aber auch dabei, ob das Tier wirklich für sich überleben will oder nur noch, um seinem Besitzer zu gefallen oder wie man das nennen will. Manche Tiere wollen halt für ihre Besitzer nicht aufgeben und quälen sich dann extrem länger herum.
lapin hat geschrieben: * Das vermenschlichen von Tieren zb Beobachtungstiere werden zum kuscheln mit ins Bett genommen
Nur weil ein Hund mit ins Bett geht, heißt das noch lange nicht, dass er vermenschlicht wird. Vermenschlichen wäre für mich, dass er seinen Platz am Tisch hat, Klamotten angezogen bekommt, Fell färben, Krallen lackieren und auftoupieren ohne Ende, selbst Hundeparfüm angesprüht bekommt. Also wenn der Hund nicht einmal mehr halbwegs oder annähernd artgerecht sein Leben leben kann. Der Hund muss nur gut aussehen, darf nicht stören und muss funktionieren.
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Meine süße kleine Tessamaus, ich hab dir immer versprochen, dich nicht leiden zu lassen, ich hoffe Du verzeihst mir.[/align]

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Re: Ab wann ist es für euch übertriebene Fürsorge?

Beitrag von saloiv » Mo 5. Apr 2010, 01:30

Ich kenne hier in Berlin Leute, die holen prinzipiell jedes Tier, sei es aus Kleinanzeigen, oder weil man was über 10 Ecken gehört hat, aus schlechter Haltung raus.
Das ist ein gutes Netzwerk, die Leute haben die räumlichen und finanziellen Kapazitäten und inwischen auch das medizinische Know how, um die Tiere gut versorgen zu können.
Wenn es nicht geht, weil die komplett dicht sind, dann ist ihnen klar: man kann nicht jedes Tier retten.
Das unterstütze ich auch.
Andererseits gibt es Leute, die holen alle möglichen Tiere aus schlechter Haltung, sind dann iwann so überfordert, dass ihnen widerum geholfen werden muss. Mal davon abgesehen, dass sie kaum Ahnung von der Krankenversorgung haben. Die machen die guten Anstrengungen zunichte.
Das führt zwar etwas vom Thema weg: Aber Tierliebe heißt auch manchmal nein zu sagen, auch wenn es Notfälle sind. Ich würde auch am liebsten alle Tiere aufnehmen die Hilfe benötigen. Allerdings ist es sehr wichtig Zeit, Platz und Geld für dieses Vorhaben zu haben und wenn man eines davon nicht hat, dann sollte man die Tiere nicht nehmen sondern lieber bei der Vermittlung helfen. Denn was hilft es wenn die Tiere raus geholt werden aber letzendlich der neue Halter ihnen auch nicht gerecht werden kann (egal ob finanziell, aus Zeitgründen, Überforderung etc.).
Jemand der eine begrenzte Tierzahl hat und diese optimal versorgt ist ein besserer Tierschützer als jemand der die doppelte Anzahl "gerettet" hat aber ihnen in irgendeinem Punkt nicht mehr gerecht wird.
Ich könnte auch ein 4m² ans andere pflastern und jeweils Kaninchenpärchen darin einsperren. Allerdings denke ich, dass den Tieren mehr geholfen ist wenn ich nur eine Gruppe habe und diese freilaufen und ein großes Gehege haben.

Übertriebene Fürsorge ist für mich wenn nicht mehr das Tier im Mittelpunkt steht sondern jemand sich so in die Versorgung der Tiere reinsteigert, dass das Tier keine Möglichkeit zur eigenen Entwicklung mehr hat oder irgendwelche Vorteile von der Versorgung, sondern eher Schäden oder Nachteile dadurch hat.
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Ich wünsche Dir...
dass Du arbeitest als würdest Du kein Geld brauchen.
dass Du liebst, als hätte Dich noch nie jemand verletzt.
dass Du tanzt, als würde keiner hinschauen.
dass Du singst, als würde keiner zuhören.
dass Du lebst, als wäre das Paradies auf Erden.

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Re: Ab wann ist es für euch übertriebene Fürsorge?

Beitrag von Ziesel » Mo 5. Apr 2010, 11:16

Übertrieben ist für mich wenn ein Tier nicht mehr Tier ist.
Ein Hund mit "lackierten Nägeln" der´n Platz am Tisch hat und ´n Regenschirm fürs Gassigehen, eine Katze mit gezogenen Krallen, eine Schlange im Bett..
Das man mit´nem Tier Verantwortung hat ist klar aber man kanns auch übertreiben. Ich finde jeder sollte noch´n anderen Lebensinhalt (Hobby, Freunde..) haben ausser dem Tier, weil sonst das Tier oft überfürsorglich vermenschlicht wird. Tierhaltung ist kein Ersatz für menschl. Sozialkontakte.
Ich finde es okay wenn jemand nach´ner OP wie zB Kastra beim Tier zu Hause bleibt aber würde es für übertrieben halten, blau zu machen weils Kaninchen heut morgen nicht genug gefuttert hat

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