Ich gebe es zu: Ich bin überfordert - Hilfe!

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Ich gebe es zu: Ich bin überfordert - Hilfe!

Beitrag von Grashüpfer » Mi 13. Jan 2010, 16:24

Gut, okay es führt nun kein Weg mehr drumherum. Ich liebe meine Kaninchen, aber ich schaffe es nicht mehr sie richtig zu versorgen. Nicht mehr bei diesem Wetter.
Jeden Tag höre ich den Wetterbericht in der Hoffnung, dass es milder und sonniger wird. Aber nein, es wird wieder Kälter und es soll noch mehr schneien, weit und breit keine Sonne, kein wärmeres trockenes Wetter ins Sicht.

Ich schaffe es einfach nicht mehr, das Gehege in Ordnung zu halten, bzw. die Schlafplätze und Toiletten trocken zu halten. Ständig ist alles nass oder feucht, Unmengen an Heu und Stroh schaffe ich da raus, ich weiß gar nicht mehr wohin mit dem ganzen nassen Ninimist.
Ich schaffe das zeitlich und auch köprerlich einfach nicht mehr. Ich bin am Ende. Ich weiß nicht mehr was ich tun soll. Hinzu kommt, dass ich mir eingebildet habe, dass es meinen Ninis gut geht und ich sie sehr gut beobachte. Aber nein, ich tue es nicht, ich bin ne schlechte Ninimami :heul:, denn eben habe ich gesehen, dass mein Willi ganz böse verletzt wurde, muss aber auch schon länger her sein, denn es ist schon verkrustet. Und ich habe es nicht bemerkt. :arg:
Heisst wohl die Kleinen sitzen da drin und fühlen sich gerade gar nicht wohl. Nur gefrorenes Futter und Kloppereien. Ich muss die Gruppe auflösen. Ich weiß mir keinen anderen Rat mehr. Für mich ist es inzwischen purer Stress die Kleinen zu versorgen, zum einen weil ich mir Sorgen um ihre Gesundheit mache, das nimmt mich total mit und anscheinend entgeht mir ja einiges was die Gesundheit betrifft und zum anderen wird das bei dem Wetter zeitlich echt eine Zumutung.

Wenn nicht irgendjemand eine organisatorische Idee/Lösung für mich hat, sehe ich mich gezwungen, die Tiere zu ihrem eigenen Wohl abzugeben.
Wenn sie jemand vorübergehend zur Weitervermittlung bei sich auf nimmt, bin ich auch sehr gerne bereit für die Kosten bis zur Endvermittlung aufzukommen.

Schaut mal selber, so was darf einem doch nicht entgehen, wenn man Kaninchen hält, ich hoffe man kann es sehen: Wie kann ein Nini ein anderes überhaupt IN DAS Ohr beisen? Irgendwie fühle ich mich total überfordert und gestresst.

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Re: Ich gebe es zu: Ich bin überfordert - Hilfe!

Beitrag von Mugen » Mi 13. Jan 2010, 16:44

Ich hab ja so gar keine Ahnung von Kaninchen und deren Haltung, aber wenn du beschreibst, dass das Wetter, bzw. die Kälte ein Problem sind, kann man denn nichts in Form von Wärmematten oder Wärmelampen machen?
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Re: Ich gebe es zu: Ich bin überfordert - Hilfe!

Beitrag von Dogmaniac » Mi 13. Jan 2010, 16:59

Hey Hüpferli,

jetzt lass den Kopf mal nicht hängen. Jeder kann sowas mal übersehen! Ist doch nicht schlimm, Ohr ist ja noch dran ;)

Ich sehe dein Problem gerade darin das du sagst es ist zu kalt. Aber Kälte ist ja vergenglich. Es wird schon auch wieder warm. Ich fände es von dir viel unfairer wenn du sie jetzt abgibst, das ist doch viel streßiger wie wenn du die Kälte abwartest und die Lage sich wieder entspannt!

Ich sehe eigentlich keinen Grund warum du jetzt so reagierst. Meine Kaninchen sind auch draußen untergebracht, sauber machen ist schwer weil alles eingefroren ist, aber trotzdem gehts ihnen doch gut :hm: , bekommen alles was sie brauchen. Da mach ich mir um meine Schweinis immer mehr Gedanken als um die Hoppler.
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Re: Ich gebe es zu: Ich bin überfordert - Hilfe!

Beitrag von Die Wilde7 » Mi 13. Jan 2010, 17:00

Ohje Hüpferchen :(

Nun wart ma in paar Wochen hammer Frühling, und dann sind die Tiere auch wieder besser drauf!
Denen gehts bei dir nicht schlecht, dad weiß ich doch gaaaaaanz genau, du machst das mögliste, soviel würden andere überhaupt nicht tun wie Du.

Die Verletzung bei Willi sieht mir jetzt gar nicht so schlimm aus, ist das wie nen Zwicker ins Ohr?
Ich denke das kommt überall mal vor, mach dir doch bitte keine Vorwürfe!

Das Wetter frustet nicht nur uns, sondern auch die Tiere, wenn es wieder wärmer wird dann is alles wieder jut!

Ich hoff ja nicht das Zazu oder Nase dafür verantwortlich sind :hehe: (für die Verletzung bei Willi)

Glaub mir, niemand würd soviel Zeit und alles investieren wie Du das tust, und ich nehme an wenn du für ne Zeit die hälfte weniger machst, machste immer noch genug für die Kleinen.

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Re: Ich gebe es zu: Ich bin überfordert - Hilfe!

Beitrag von chien » Mi 13. Jan 2010, 17:01

als erstes möchte ich dir sagen, dass ich es toll finde das du dir soviel Sorgen um deine Tiere machst und die "Defizite" sofern es überhaupt welche sind, aufführst. Mir fällt auf Anhieb nur eine schnelle Lösung ein, Garage, Keller oder ähnliches umzubauen in ein Winterquartier und im Frühjahr wieder raus mit den Kleinen. Vorwurf zu der Verletzung brauchst du dir keine machen, sowas passiert immer mal in einer entsprechenden Haltung, das ist normal und nicht zu verhindern

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Re: Ich gebe es zu: Ich bin überfordert - Hilfe!

Beitrag von Grashüpfer » Mi 13. Jan 2010, 17:12

Danke euch allen für den Trost, aber irgendwie ist das gerade eine totale Belastung für mich. Ich bin echt genervt.
Das Problem ist, dass ich 40 qm Gehege habe und 12 Kaninchen verdammt viel urinieren und kötteln und zwar wahllos einfach überall hin. Dann sind die Ninis auch oft nass durch den Regen/Schnee, dann setzen sie sich in Hütten oder an sonstige geschützte Stroh- und Heuplätze pinkeln da hin zusätzlich wird das Stroh/Heu nass, weil die Ninis nass sind und das alles muss ich trocken halten, das ist bei 12 Kaninchen und den Wetterbedingungen echt ein Fulltime-Job. "Tausende" von Plastikwannen, Häuschen, Körbe, Schalen, Hütten, Unterschlüpfe rausfegen und trocken legen, das schafft mich, ech!
Und bei aller Tierliebe, aber ich habe auch noch andere genauso wichtige Dinge zu erledigen, zum Beispiel meine Hunde. Das ist denen ihr Lieblingswetter, dementsprechend will ich es auch nutzen und mit ihnen entsprechend länger/öfter raus gehen, dann kommt man total durchgefroren nach Hause und muss noch zwei Stunden in den Ninistall. Obwohl zwei Stunden bei großem ausmisten völlig untertrieben ist. Da brauche ich mind. 4 Std. Und wie man auf den Fotos sieht, habe ich ja nicht einmal mehr Zeit die Tiere genau zu beobachten. Nun gut, vielleicht zugegeben, auch weniger Lust, bei der Kälte ständig alle Tiere zu untersuchen, aber das kann ja nicht Sinn einer Tierhaltung sein. :hm:
Keine Lust, keine Zeit, genervt, wo ist da noch der Sinn in der Tierhaltung?

Ja chien, ich hätte die Möglichkeit einer Garage, aber da wäre null Tageslicht und ich müsste ja dan nauch wieder alles innen aufbauen mit Unterschlüpfen usw...ehrlich gesagt, ist mir das im Moment auch zu anstrengend, das würde sich vielleicht wirklich nur für den ganzen Winter lohnen und jetzt für die paar Wochen nciht mehr.
Aber jede Wette, sobald ich sie in der Garage hätte, würde das Wetter sich in Frühling wandeln.....
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Re: Ich gebe es zu: Ich bin überfordert - Hilfe!

Beitrag von saloiv » Mi 13. Jan 2010, 17:24

Solche Ohrenverletzungen sind nicht weiter tragisch, sie kommen bei Gruppen öfters mal vor. Ich war im Urlaub als Sunny die Nase geschlitzt wurde und als ich wieder kam, hang die Nase weg, was meinst du wie ich mich da gefühlt habe. :autsch: Ich hatte auch das Gefühl, dass ich mich irgendwie nicht genug kümmern kann, denn kaum bin ich weg, ist immer irgendetwas los!

Ich würde dir empfehlen entlang der Gehegeränder Platten zu verlegen damit du dort einfach die Köttel zusammen kehren kannst - das vereinfacht das Ganze. Bei den momentanen Temperaturen bin ich mit dem Ausmisten auch etwas frustriert, denn es dauert ewig, alles ist festgefroren und man friert dabei selber ein. Allerdings sind das ja nur noch ein paar Wochen und dann ist der ganze Mist vorbei. :knuddel: Ich weiß wie du dich fühlst aber mach dir nicht so einen Kopf. Bei Frost können die Köttel auch mal in größeren Bergen liegen, im Sommer ist es wichtiger, dass die Köttel immer schnell entfernt werden. Der Frost gefriert sie sehr schnell und dadurch ist es nicht wirklich unhygienisch. Kannst du den Kaninchen eine Rotlichtlampe installieren? Dann hätten sie immer einen trockenen warmen Platz und du brauchst dir nicht zu viele Gedanken zum feucht gewordenen Stroh zu machen. ;)
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Re: Ich gebe es zu: Ich bin überfordert - Hilfe!

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 13. Jan 2010, 17:41

Du kannst dem Nässeproblem ein wenig gegenwirken, indem du Volierendraht nimmst, den auf ein Holzviereck auftackerst und auf Pfosten stellst, so daß du ein Gitter zum Draufsetzen erhältst.

Auf dieses Gitter machst du ordentlich Stroh drauf ... wenn du geschickt bist, kannst du da auch noch drei Wände drumrummachen, Dach drüber, damit so ein wenig der Eindruck von Höhle entsteht, die Kaninchen nehmen einen solchen Sitzplatz lieber an, als wenn der freistehend ist. Ansonsten mußt du schauen, wo es schön dunkel und geschützt ist, daß du das Teil aufbauen kannst.

Darunter braucht nur einfache Einstreu gemacht werden ...

Der Vorteil ist, das Stroh braucht nicht mehr so oft ausgetauscht werden, da der Harn durch das Stroh und das Gitter nach unten in die Einstreu abfließt - die Kaninchen haben einen trockenen Platz zum sitzen, und du mußt nicht permanent saubermachen und bekommst so ein wenig Luft.

Es ist einfach der Nachteil der nach Belieben Frischfütterung, die Kaninchen pullern sehr viel mehr, wie bei Heu und bischen Gemüse.

Mit der Aggressivität kannst du mit dem Futter ein wenig entgegenwirken, indem du den Kohl, Wurzelgemüse, Sämereien und andere treibende Futtermittel für ein paar Tage wegläßt und dafür Äste mit Knospen, Nadelgehölz und - ganz wichtig - Brombeer- oder Rosenranken mit Blättern dran verfütterst. Frischer Salat, soweit er überhaupt verfüttert werden kann, ohne gleich zu gefrieren und Küchenkräuter kannst du weitergeben. In dem Fall, ich sags nur ungern, weil ich inzwischen Heugegner bin :D, muß genügend Heu zum Ausweichen da sein.
Der Grund dafür ist, du setzt nun die Kaninchen einer besonders strengen Mangelzeit aus - und das sollte dazu führen, daß sie wieder friedlicher werden, einfach weil sie nun Energie sparen müssen ... wenn sie aggressiv sind, heißt das nur, sie stehen zu gut im Futter für diese Jahreszeit.
Werden die Kaninchen ruhiger und friedlicher, gehst du wieder zur gewohnten und gesünderen Kost zurück ...

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Re: Ich gebe es zu: Ich bin überfordert - Hilfe!

Beitrag von Gast Luder » Mi 13. Jan 2010, 17:49

Im Prinzip wurde alles gesagt. Auch was die Verletzung angeht. Da würde ich mir wirklich keine Vorwürfe machen, sowas kann man schnell mal übersehen. Und wer bitteschön schaut jeden Tag genauestens 12 Tiere an ;)

Allerdings kommt es mir viel mehr so vor, oder glaub ich zwischen den Zeilen zu lesen, das DU nicht mehr kannst, das es dir über den Kopf wächst, dein Akku leer ist, du scheinbar wirklich ausgelaugt bist.

Und das liegt nicht an dem Gehege, jedenfalls nicht ausschließlich :)

Ich glaube vielmehr das es sich da einfach bemerkbar macht das du im Moment physisch wie psychisch angeschlagen bist. Das ist keinesfalls bös gemeint von mir, wirklich nur mein Eindruck :lieb:

Und ich kann das sehr gut verstehen, mir geht es manchmal auch so. Und ich habe lange nicht soviel Tiere wie du. Dafür aber noch zwei Kinder :D

Wenn dich das wirklich so belastet, dann ist die Entscheidung zur Abgabe wohl die beste Lösung.

Oder du stellst nen Pfleger ein :D
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Re: Ich gebe es zu: Ich bin überfordert - Hilfe!

Beitrag von Grashüpfer » Mi 13. Jan 2010, 19:19

Ups, jetzt habe ich eine riesen Antwort geschrieben, bin auf jeden einzelnen von euch eingegangen, dann rief Kaktus an, mit ihr habe ich ne Std. gebabbelt, jetzt bin ich rausgeflogen, Antowrt weg.

Aber inzwischen hat sich dafür einiges erledigt und ich kann mich sehr viel kürzer fassen.

@Saloiv, Mugen: Ja, Rotlichtlampe könnte ich installieren, eine wird wohl nur nicht reichen.

@Luder: Das hast du sehr, sehr gut erkannt, mein Akku ist leer, ich bin ausgebrannt. War gestern beim Doc.
habe nen Blutdruck von 60 zu 85, also ich lebe eigentlich gar nicht mehr. Wie du dir vorstellen kannst, möchte man bei den Werten nur rumliegen und nichts tun, bzw. schlafen. Da ist einem alles zuviel.
Physisch und Psychisch angeschlagen... wieso soll ich dir die Aussage krumm nehmen? Das tue ich keinesfalls, ist ja schon was wahres dran, aber es dauert halt lange das selber zu erkennen....

Ninipfleger einstellen? Ohja! :freu: Wer will? Wer will? Wer wohnt hier in der Nähe?

Neues Problem: Kaktus schließt Milbenbefall nicht aus, aufgrund dass nur das innere Ohr betroffen ist, also nicht der Ohrrand. Ich meine wie kann ein Nini ein anderes in ein glatte Fläche ohne "Anbissmöglichkeit" beißen. Kaktus hat mir dann genau beschrieben, wie Milbenbefall aussieht, mit den Narben und allem drum und dran. Und genau so sieht es aus! Ich werde morgen versuchen mal ein besseres Foto zu machen, bzw. den kleinen Kerl einzufangen ihn noch weiter und genauer zu untersuchen und dann evtl. zum TA zu gehen.

Milbenbefall, da haben wir es schon, schlechte Hygiene da überfordert, zuwenig Platz, zuviele Tiere. Jetzt habe ich es gepackt. Na Klasse.
Aber 12 Ninis abgeben, das wird nicht leicht und nur die Hälfte abgeben? Ich könnte mich nicht entscheiden welche. Oh Leute, ich weiß nicht was ich tun soll.

@Murx: Die Idee mit diesem Strohdingens ist genial, das werde ich direkt nachbauen, sobald ich wieder etwas mehr Energie habe. Danke.
Ähem, das Futter reduzieren? Ich habe eher den Eindruck, dass die sich um jedes Krümmelchen prügeln.
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Re: Ich gebe es zu: Ich bin überfordert - Hilfe!

Beitrag von chien » Mi 13. Jan 2010, 19:32

Milben bei diesen Temperaturen ?

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Re: Ich gebe es zu: Ich bin überfordert - Hilfe!

Beitrag von saloiv » Mi 13. Jan 2010, 19:34

Ja das ist das Problem mit Tieren (oder auch Kindern) - man kann nicht einfach eine Auszeit nehmen. Ich hatte letztes Jahr um Weihnachten rum ein Kaninchen mit Hefen das mir den letzten Nerv geraubt hat (neben dem Jahrhundertwinter). Ich habe das Nystatin-Präparat brav 3-5x täglich verabreicht und es wurde immer schlimmer, bis es irgendwann garnicht mehr fraß. :crazy: Die Erlösung kam dann als ich Bene Bac und sämtliche getesteten Nystatin-Präparate wegwarf und es mit einer Umstellung der Ernährung probierte - erfolgreich in 3 Tagen. :lol:

Vielleicht findest du ja Jemanden, der dir ersteinmal das Ausmisten abnimmt- vielleicht ein Schüler der einen Nebenjob sucht? Das kann schon eine große Erleichterung sein wenn man mal ein paar Tage diesen Stress weg hat.

Ein schärferes Foto wäre nützlich, dann könnte man sehen ob es Milben in den Ohren hat oder ob es nur ein Kratzer ist (die gibt es auch in den Ohren, wenn gekämpft wird). Milben erkennt man an den vielen kleinen Schorfstellen, hat er im anderen Ohr auch solche Veränderungen?
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Re: Ich gebe es zu: Ich bin überfordert - Hilfe!

Beitrag von Gast Luder » Mi 13. Jan 2010, 19:37

Ach Grashüpferchen :knuddel:

Ich kann dich sooo gut verstehen, wahrscheinlich besser als du glaubst ;) Nur ist bei mir der Blutdruck in die Höhe geschossen.

Du musst jetzt aber an DICH denken, DU bist wichtig. Nur wenn es DIR gut geht kannst du dich gut um den Rest um dich rum kümmern.

Ich drück dir die Daumen das es alles so wird, das es dir besser geht *drück*
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Re: Ich gebe es zu: Ich bin überfordert - Hilfe!

Beitrag von Grashüpfer » Mi 13. Jan 2010, 20:05

chienloup hat geschrieben:Milben bei diesen Temperaturen ?
Ich weiß ja auch noch nichts genaues. Aber Kaktus erzählte was von rot und verkrustete Narben und so sieht es aus.

@Saloiv: Beruhigend zu hören, dass andere auch mal so eine Phase haben....
Es sieht nur ein Ohr so aus. Foto gibts dann Morgen, oder heute noch mit Blitz, geht das, oder ist es selbst für Blitz zu dunkel? :hm:

@Luder, vielen Dank. :kiss:
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Re: Ich gebe es zu: Ich bin überfordert - Hilfe!

Beitrag von Anita » Mi 13. Jan 2010, 22:41

Huhu Grashüpfer,

ich bin hier zwar noch neu und wir kennen uns noch nicht besonders gut... aber dein Text hat mich sehr berührt...

Sei dir mal sicher, dass es vielen Menschen ebenso geht! Grade bei 12 Monstern kann ich dir sehr gut nachfühlen... wir haben auch 12 dauerhaft hier und momentan für 2-4 Wochen nochmal 4 Notfellchen... und das aber in Innenhaltung. Wir haben echt ziemlich ähnliche Probleme, vor allem weil wir auch noch viele chronisch Kranke und Behandlungsbedürftige dabei haben. Ohne straffe Orga und gute Teamarbeit wäre das unmöglich zu schaffen und wir haben, zum Glück im Wechsel, auch immer wieder Phasen in denen wir einfach keinen Bock mehr haben, verzweifeln, glauben wir kämpfen gegen Windmühlen und es ist alles zuviel.

Aber dan schaut man in schwarze, braune, blaue oder bunte Knopfaugen... oder man sieht wie das kleine Panickel (habe das Wort bei Murx gelesen und finds total genial :lol: ) sich unrplötzlich einfach auf den Rücken schmeißt und im Stroh wälzt und glücklich ist... und schon weiß man auch wieder warum man sich das alles antut!
Aber man darf auch sich selbst auf keinen Fall darüber vergessen! Denn nur wenn wir genug Kraft haben sind wir in der Lage was zu tun.

Ich bin mir sicher, dass deine Tiere, trotz deiner momentanen Lage, immernoch glückliche und gut versorgte Tiere sind!

Wo kommst du denn her? Vielleicht haben wir jemanden in deiner Nähe der dir zur Hand gehen kann und dich ein bissl moralisch unterstützen kann.

LG Anita

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Re: Ich gebe es zu: Ich bin überfordert - Hilfe!

Beitrag von mausefusses » Do 14. Jan 2010, 13:29

Also zur Kälte: Ich zieh mir immer einen Schneeanzug an, damit ist das Problem gelöst. Die Tiere haben sicher kein Problem mit der Temperatur.

Wichtig ist bei 12 Tieren das Gehege, es muß praktisch ausgerichtet sein. Mein Gehege ist auf 12 qm betoniert und hat dann noch eine 6qm Buddelzone,das ganze 2 Meter hoch. Ich fege also stehend einfach den Stall aus, an Unterschlupf gibt es 2 Katzenklos die eh nicht benutzt werden weil die Herrschaften lieber draußen sitzen (Gehege ist teilweise überdacht).

12 Tiere sind natürlich eine Menge, mir reichen meine 5 schon.
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Re: Ich gebe es zu: Ich bin überfordert - Hilfe!

Beitrag von Dogmaniac » Do 14. Jan 2010, 14:30

Hm...also als ich damals 10 hatte und die noch draußen lebten fand ich das pflegeleichter als jetzt die zwei die im Stall leben und nur unter Aufsicht ins Gehege dürfen.

Das Außengehege hab ich 1 mal die Woche mit dem Rechen sauber gemacht. Im Stall und in den Hütten waren sie nur zum schlafen oder gingen auf ihre Toiletten. Das schöne bei dem kalten ist ja das man keine Angst vor Maden und ungeziefer haben muss. Meine Tiere haben sich nie daran gestört wenn es mal etwas wild aussah.

Ich denke auch, wie Luder, das die Kaninchen momentan nur die Spitze des Eisbergs sind...
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Re: Ich gebe es zu: Ich bin überfordert - Hilfe!

Beitrag von Grashüpfer » Do 14. Jan 2010, 15:27

@Anita: Panikel? Das ist echt ein tolles Wort. (Typisch Murx, würde ich sagen...) :D
Zwölf Kaninchen im Haus? Mein Respekt, ehrlich, das würde ich keine 2 Stunden durchhalten. Ja, die Momente wo sie sich ins Heu schmeisen, etc. entschädigen für alles. Das stimmt.
Aber dann sollen die Dumpfbacken das endlich auch mal wieder machen, :sauer: ist nämlich schon eine ganze Weile her, dass ich das gesehen habe. :pfeif:

Was meine Anschrift betrifft, schicke ich Dir eine PN. Wäre schön, wenn ich ein wenig Untertützung bekommen könnte.
mausefusses hat geschrieben:Also zur Kälte: Ich zieh mir immer einen Schneeanzug an, damit ist das Problem gelöst. Die Tiere haben sicher kein Problem mit der Temperatur.

Wichtig ist bei 12 Tieren das Gehege, es muß praktisch ausgerichtet sein. Mein Gehege ist auf 12 qm betoniert und hat dann noch eine 6qm Buddelzone,das ganze 2 Meter hoch. Ich fege also stehend einfach den Stall aus, an Unterschlupf gibt es 2 Katzenklos die eh nicht benutzt werden weil die Herrschaften lieber draußen sitzen (Gehege ist teilweise überdacht).
Ja, warm angezogen bin ich natürlich schon auch, aber irgendwann hilft es nicht mehr, schon gar nicht an den Händen, mit Handschuhen kann ich nicht arbeiten. Aber mal unabhängig von der Kälte, das ist schon ne Menge Zeugs, was ich da immer an Wannen, Hütten, Schalen, Ecken usw... sauber machen muss. Leider sind meine Einrichtungsgegenstände wirklich etwas ungeschickt. Ich muss immer alles irgendwie zerlegen, um innen ran zu kommen. Was den Boden betrifft: Ich habe Fliesen, Erde und Wiese und auch einen Teil überdacht. Aufrecht stehen kann ich auch im Gehege.
Ich habe mir heute mal Gedanken über eine ART freie Haltung gemacht, trotz den Hunden, ich eröffne dazu demnächst einen neuen Thread, würde dann aber glaube ich, einiges leichter an Arbeit...

@dogmaniac:
Vermutlich sind die Kleinen gerade wirklich nur die Spitze des Eisberges. Kann sein, das muss ich halt abwarten. Leider benutzen meine nicht nur die Toiletten, sondern bei denen ist das ganze Gehege eine große Toilette, plus die Kuschelcken und Toilettenwannen. Ich meine es halt gut mit ihnen, vielleicht haben sie einfach zuviele Kuschelplätze, vielleicht sollte ich die reduzieren, aber sie werden alle genutzt.

Ja jedenfalls habe ich mich heute zusammengerissen und habe zwar nicht gemistet, aber mal die Hälfte der Bande untersucht. Willi hat keine Milben, es ist wirklich ein Biss, ich habe ihn gefangen und konnte es so genau sehen, gestern hatte ich das nur beim fressen von etwas weiter weg gesehen. Samson hat auch einen Bis im Ohr und zusätzlich am Po hinten. Hugo, Twixie, Gretel, Putzi, Clara, Brownie sind in Ordnung. Der Rest hatte heute keine Lust sich fangen zu lassen.

Hier die Fotos zuerst Samson, das muss recht neu sein. 2. Foto ist Willi, das ist wohl schon älter. Was dann aber heisst, was immer die haben, es ist noch nicht ausgestanden.

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Re: Ich gebe es zu: Ich bin überfordert - Hilfe!

Beitrag von saloiv » Do 14. Jan 2010, 15:47

Das ist natürlich ziemlich blöd... Kämpfe + Frost + Erschöpfung des Besitzers + riesiges Gehege...

Aber solche Wunden sind völlig okay, da brauchst du dir keine Gedanken zu machen, das ist eben Kaninchensprache. Klar ist es nicht schön wenn man so eine Wunde findet aber tragisch ist es auch nicht. Die von Willi ist ja schon zugekrustet, die von Samson solltest du im Auge behalten. Man sieht nicht so recht wo sie ist. Ist das auch ein Ohr? Ich sehe nur einen Haarbüschel. :D

Ich würde wenn es wärmer wird auf jeden Fall Gehwegplatten entlang der Gehegeränder und bei den Futterplätzen anbringen, möglichst dicht und eben, ohne große Lücken, denn dann ist der Arbeitsaufwand viel geringer. ;)

Such dir jemanden der dir mal eine Zeit lang das Ausmisten abnimmt, damit du mal 2 Wochen Ruhe hast oder so.
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Re: Ich gebe es zu: Ich bin überfordert - Hilfe!

Beitrag von Grashüpfer » Do 14. Jan 2010, 16:41

Danke Saloiv, ja mache ich, Gehwegsplatten usw. verlegen und ich suche jemand der mir ein wenig hilft.

Ja bei Samson ist es auch das Ohr. Die Fellbüschel sind die Mähne vor dem Ohr. :liebe: Wobei das Bild auch irgendwie mit Verdrehungen und halb über Kopf gemacht wurde, ich weiß selber nicht, wo da oben und unten ist, :lol: aber es ist definitiv das Ohr.
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Re: Ich gebe es zu: Ich bin überfordert - Hilfe!

Beitrag von Dogmaniac » Do 14. Jan 2010, 17:26

ALso ich bin auch der Meinung das solche Auseinandersetzungen und Bisse bei Kaninchen in so einem großen Rudel völlig normal sind. Das kam bei meinen auch schon mal vor, vorallem Fynn musste oft herhalten. Und Charly auch. Karli hatte sogar ein geschlitztes Ohr (einmal der Länge nach), klar sah nicht schön aus (als hätte er drei Ohren), ist aber von selbst verheilt und danach war nie wieder was bei ihm gewesen.
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Re: Ich gebe es zu: Ich bin überfordert - Hilfe!

Beitrag von Grashüpfer » Do 14. Jan 2010, 17:35

Naja, aber sind die denn dann glücklich, mit den ewigen Auseinandersetzungen? Ich meine ich will auch nicht mein Leben lang gemoppt werden, dann suche ich mir lieber nen neuen Arbeitsplatz.

Verlässt ein gemopptes Kaninchen in freier Wildbahn nicht das Rudel und sucht sich ein neues? :hm: Ich als Karnickel würd´s tun. :yo: :lol:
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Re: Ich gebe es zu: Ich bin überfordert - Hilfe!

Beitrag von Murx Pickwick » Do 14. Jan 2010, 17:57

Kaninchen bilden keine Rudel und sind äußerst Ortstreu.

Kaninchen bilden, wenn sie sich wohl fühlen, Fortpflanzungsreviere, und sobalds eng wird von der Nahrung und dem Klima her, Großgruppen mit den Zentralbauten als Zentrum.

Daß die schwächsten Kaninchen gemobbt werden, ist während der Fortpflanzungszeit vollkommen normal, die Kaninchen, welche vital sind, möchten nicht unbedingt unliebsame Konkurrenz in ihren Fortpflanzungsrevier haben, welches die guten Kräuter wegfrißt oder nachher noch die guten für Setzröhren Stellen im Revier besetzt. Wer also krank, schwach, verletzt oder sonstwie einfach nur Pech hat, zieht nun nur noch zwischen den Revieren umher oder findet ein Plätzchen, was derartig kaninchenungeeignet ist, daß es nicht besetzt wird. Es wird nach und nach in die gefährlichen Außenregionen der Population gedrängt, wo es letztendlich irgendwann gefressen wird.

Die Rammler sind da noch recht friedlich, wenn sich zwei oder mehr Rammler ein Revier teilen, sind die total liebevoll untereinander, liegen oft zusammen, teilen die in ihrem Revier enthaltenen Häsinnen regelrecht auf und selbst wenn mal einer der Rammler Pech hat und er wird schwächer oder krank, wird er wenigstens nicht gleich verprügelt ...

... anders bei den Häsinnen. Selbst innerhalb eines Fortpflanzungsrevieres stehen sie ständig unter Konkurrenz und testen ständig aus, ob die anderen Damen, mit denen sie ihr Revier halten, überhaupt noch kräftig genug sind, das Revier auch zu verteidigen. Hat eine der Damen Pech, verletzt sich oder vertritt sich nur ne Pfote ists aus, sie wird gemobbt, ihre Kinder in der Setzröhre teilweise getötet bzw sie wird bedrängt, so daß sie nicht mehr in Ruhe säugen kann - kurzum, sie kann gehen ... d. h. kann sie nicht, weil ja rundherum auch wieder gesunde Häsinnen mit ihren Reviergenossinnen wohnen, welche ihrerseits dafür sorgen, daß bitteschön keine schwache Konkurrenz einwandert!

Es gibt den Fall, wo solche Häsinnen, die aus ihrem Revier gemobbt wurden, sich lange genug zwischen den Revieren halten können, bis sie sich wieder erholt haben. Diese sitzen dann als Satelitenkaninchen am Rand eines Revieres, wo sie gerne sich anschließen würden. Sind sie vital genug, werden sie nach und nach von den Reviereignerinnen akzeptiert und dürfen nun ihrerseits irgendwann den Zentralbau mitbenutzen, soweit einer im Revier liegt, und sie darf dann auch eine eigene Setzröhre buddeln und Junge bekommen - naja, meistens, auch nicht immer.

Also das Leben von Kaninchen ist auch in freier Wildbahn recht actionlastig, das geht da selten ganz ohne Schrammen ab ...

In Gefangenschaft haben die Kaninchen nicht so unbedingt die Möglichkeit, Fortpflanzungsreviere zu pflegen, der Platz reicht nicht, teilweise sind sie kastriert, wirklich gute Bedingungen haben sie nicht. Sind sie dann auch noch in so einer Riesengruppe, bleibt ihnen nix anderes über, wie letztendlich so eine Art Wintergruppe auf Lebenszeit zu bilden.
Allerdings ist da immer noch ne gewisse Grundaggression da, die ja dafür da ist, Fortpflanzungsreviere zu verteidigen ... also ist es in Wirklichkeit in Gefangenschaft irgendeine Mischung aus Winterrevier und Fortpflanzungsrevier und damit kommen eben doch ab und an auch mal ernstere Prügeleien vor.

Ich denke ein gewisses Maß an Raufen brauchen Kaninchen sogar .. wie sollen sie denn sonst feststellen, wie vital und stark die Anderen sind?

Sind halt Kaninchen, sind keine Menschen ...

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Re: Ich gebe es zu: Ich bin überfordert - Hilfe!

Beitrag von Grashüpfer » Do 14. Jan 2010, 18:11

Oh arme Tierchen, müssen das mobben aushalten.

Woher kommt dann bitte die Aussage, dass Kaninchen sehr sozialverträgliche Tiere wären? Ich finde das überhaupt nicht sozial, ein geschwächtes raus zu mobben, sozial wäre, wenn der Rudelchef ihm das Futter bringt und vor die Nase legt, jetzt mal übertrieben gesprochen.

Du schreibst, das die Rammler eher verträglich sind, als die Mädels. Aber bei mir hat es noch nie ein Mädchen erwischt. Immer haben die Kerle eine Schramme und immer jagen die Jungs. Naja überwiegend jagen die Jungs. Aber ich habe noch bei keinem Mädchen eine Verletzung gefunden. Damals hat es Tommy erwischt und jetzt Willi und Samson, alles Jungs. Auch Nase ist ein Männlein und der ist nicht gerade friedlich, aber dafür auch ziemlich alleine.

Gut, in Gefangenschaft ist das immer was anderes, das verstehe ich, aber es müsste doch wenigstens annähernd eine Verhaltensähnlichkeit zur Wildbahn vorhanden sein. :hm:
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Re: Ich gebe es zu: Ich bin überfordert - Hilfe!

Beitrag von Gast Luder » Do 14. Jan 2010, 19:14

Mir hat mal eine sehr erfahrene Kaninchen- und Meerschweinchenhalterin gesagt, das Kaninchen kleine Arschl***er sein können, was das Sozialverhalten angeht. Ganz im Gegensatz zu z.B. Meerschweinchen, die sich wohl auch gegenseitig helfen und beschützen.
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Re: Ich gebe es zu: Ich bin überfordert - Hilfe!

Beitrag von saloiv » Do 14. Jan 2010, 19:21

Luder hat geschrieben:Mir hat mal eine sehr erfahrene Kaninchen- und Meerschweinchenhalterin gesagt, das Kaninchen kleine Arschl***er sein können, was das Sozialverhalten angeht. Ganz im Gegensatz zu z.B. Meerschweinchen, die sich wohl auch gegenseitig helfen und beschützen.
Bei Meerschweinchen wird auch gemobbt. :jaja:

Soziales Verhalten ohne Auseinandersetzungen gibt es nicht. Man kann da von den Tieren viel lernen, denn gerade die hochsozialen Tiere streiten auch viel. Wenn Tiere nichts miteinander anfangen können, dann meistens auf beiden Ebenen: Sie zeigen kein positives Sozialverhalten (kuscheln, putzen...) und kein negatives (angreifen, töten, beißen...).
Wenn sie sozial sind und etwas miteinander anfangen könne, dann auch wieder auf beiden Ebenen. Sie streiten sich und mögen sich.
Beim Menschen ist das auch nicht anders.

-> https://de.wikipedia.org/wiki/Sozialverhalten" onclick="window.open(this.href);return false;
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Re: Ich gebe es zu: Ich bin überfordert - Hilfe!

Beitrag von Grashüpfer » Do 14. Jan 2010, 19:30

Ja, saloiv, das ist sogar irgendwie einleuchtend. Wenn man streitet, setzt man sich mit dem anderen auseinander, wenn man sich mit jemand auseinander setzt ist er einem nicht gleichgültig.

Aber was ist mit Harmonie? Ich will soziale harmonische Kaninchen. :yo: :pfeif:
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Re: Ich gebe es zu: Ich bin überfordert - Hilfe!

Beitrag von Murx Pickwick » Do 14. Jan 2010, 20:26

Soziale harmonische Kaninchen gibt es nicht - solange es sich nicht um die seltenen Kaninchenfreundschaften handelt, helfen die sich auch nicht.
Kaninchen sind nunmal Rauhbacken und Raufkumpanen, da gehört das Prügeln zum guten Stil ...

Bei Meerschweinchen wird zwar auch gestänkert, aber nicht gemobbt - najagut, normalerweise nicht ... also gut, in harmonisierenden Gruppen bei genügend Platz nicht ... äh ...
Dafür wird sich sehr viel geholfen, Meerifamilien halten halt zusammen.
Vor allem dann, wenn es ein Langohr vom Futter wegzutreiben gilt ... da sind sich dann sogar Meerschweinchen einig, welche sich sonst nicht die Bohne grün sind!
Kranke Meerschweinchen werden normalerweise von der gesamten Gruppe umsorgt - bei Kaninchen kann man da höchstens von Träumen! Außer bei den Kaninchenfreundschaften wird der Kranke auch noch halb tot gebissen, weils so schön ist und schmeckt ...

Kaninchen kuscheln dagegen wiederum viel, schlecken sich ab, liegen auf Tuchfühlung, sind meist (kaninchen)kinderlieb, lecken sich gegenseitig ... Meerschweinchen halten lieber Freundschaft auf Distanz, es ist selten, daß Meeris sich gegenseitig abschlabbern. Ich hab bald das Gefühl, das machen sie nur mit ihren Kranken und Schwachen, sonst haben sie immer ein wenig Abstand zwischen sich - ist halt bei Meeris unhöflich, sich zu dicht auf die Pelle zu rücken ...

Mit den Rammlern ists so, daß die einfach viel Platz brauchen, um sich wie Rammler zu benehmen, unter 100qm ist da schonmal gar nix - vor allem nicht bei nichtkastrierten Rammlern. Kastraten ist sehr unterschiedlich, in den meisten Haltungen, die ich bisher kennengelernt hab, waren die kastrierten Rammler diejenigen, welche superfreundlich und lieb zueinander waren und die Häsinnen haben sich angezickt und gegenseitig gemobbt, aber ich hab halt auch schon beim TA ein junges Mädel getroffen, wo sich zwei Kastratenrammler nach einem halben Jahr derartig gefetzt hatten, daß die Beiden wirklich übel aussahen ... und das, trotzdem sie ihre Kaninchen in der gesamten Wohnung hat laufen lassen. Es läßt sich wirklich gar nix richtig verallgemeinern unter den Kaninchen!

Weiterhin ist es in der Natur so, daß nur Rammler, die gemeinsam ein Fortpflanzungsrevier halten, untereinander friedlich sind. Jeder Fremdrammler wird verbittert bis aufs Blut bekämpft - die sind da weitaus schlimmer, wie die Häsinnen.

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Re: Ich gebe es zu: Ich bin überfordert - Hilfe!

Beitrag von Grashüpfer » Sa 16. Jan 2010, 17:15

Murx Pickwick hat geschrieben:Du kannst dem Nässeproblem ein wenig gegenwirken, indem du Volierendraht nimmst, den auf ein Holzviereck auftackerst und auf Pfosten stellst, so daß du ein Gitter zum Draufsetzen erhältst.
...
So ich habe nun nachgesehen. Ich habe noch jede Menge Volierendraht vom Gehegebau übrig. Die Löcher sind ca. 1,2 mal 1 cm. Meinst du den kann ich nehmen, oder ist der für die Pfötchen zu groß?
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Beitrag von Murx Pickwick » Sa 16. Jan 2010, 17:40

Für Kaninchen reicht es - außerdem willst du da noch ordentlich Stroh draufpacken, damit es weich ist, da kommen sie also normalerweise erst gar nicht bis aufs Gitter :D

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