Gibt es unter Rammlern/Kastraten den meisten streß?

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Gibt es unter Rammlern/Kastraten den meisten streß?

Beitrag von lapin » So 18. Okt 2009, 18:58

Harvey und Karlchen haben sich ständig in der Wolle, meine Weibchen hingegen sind wahnsinnig harmonisch...und das zu jedem!
Meine Beobachtungen sind mittlerweile, dass Weibchen besser harmonieren, als Männchen?! Welche habt ihr gemacht?

Zuerst sieht man Harvey beim pflegen von Ninchen und dann kommt Karli dazu!
[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=YBQnKx6_tSo[/youtube]
Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

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Valentina
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Re: Gibt es unter Rammlern/Kastraten den meisten streß?

Beitrag von Valentina » So 18. Okt 2009, 19:13

Huhu

Dem kann ich mich nur anschließen.
Meine Weiber sind herrlich friedlich miteinander.

Als ich Casimir noch in der Gruppe hatte, gab es auch den meisten Zoff, mit Whisky.
Seit Casi mit Caja alleine lebt, und Whisky umringt von 3 Damen, hat sich die Gesamte Lage entspannt.
Das hatte ich auch bei de 3 Neu VG's gesehen, die eigentlich nur zwischen Casimir und Whisky stattfand.
Die Damen waren sich einig und hielten sich.

Also in Zukunft werde ich mir überlegen, wieviele Rammler ich mit wievielen Damen zusammenhalte.
Denke mehr Weibchen, sowie in der Natur auch, ist am harrmonischsten.

LG

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Re: Gibt es unter Rammlern/Kastraten den meisten streß?

Beitrag von saloiv » So 18. Okt 2009, 19:43

Am besten vertragen sich wohl gegengeschlechtliche Kaninchen, also die Weibchen mit den Männchen. Unter den Männchen ist es bei mir auch wahnsinnig unharmonisch, besonders nachdem jetzt Löffelmann so zugerichtet wurde habe ich bei Männchen echte Bedenken und die Empfehlung "2 Männchen zu halten (kastriert)" würde ich nicht geben. Meine Gruppe ist jetzt auf jeden Fall sehr explosiv, 3 Rammler und ein Weibchen, ich hoffe das es trotzdem klappt... :X
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Re: Gibt es unter Rammlern/Kastraten den meisten streß?

Beitrag von lapin » So 18. Okt 2009, 19:52

Nehmen wir aber nun an, man hat jetzt ein Weibchen mehr, als Männchen in der Gruppe...könnte das wirklich für abhilfe sorgen...oder kann es sein, dass beide Männchen auf Dauer getrennt werden sollten? :(!
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Re: Gibt es unter Rammlern/Kastraten den meisten streß?

Beitrag von Kathrin » So 18. Okt 2009, 22:29

Ich selber hab zwar keine Erfahrungen damit, aber viele sagen dass eine reine Weibchengruppe niemals so gut funktioniert wie eine Gruppe mit Kastraten oder ein Pärchen. Wie das in einer gemischten Gruppe ist weiß ich auch nicht...kommt halt aufs Ninchen an :hm:
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Re: Gibt es unter Rammlern/Kastraten den meisten streß?

Beitrag von Die Wilde7 » So 18. Okt 2009, 23:39

Ich kann ja jetzt nur von meinen beiden Kastraten reden, die lieben sich heiß und innig!
Allerdings muss ich dazusagen hab ich auch noch keine anderen Konstellationen gehabt zum Vergleich!

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Re: Gibt es unter Rammlern/Kastraten den meisten streß?

Beitrag von Valentina » So 18. Okt 2009, 23:55

Leben deine 2 Rammler alleine?

Das habe ich nämlich auch schon oft gehört, dass sich reine Rammlergruppe, ohne Weiber, sehr gut verstehen können.

Schätze, der Ärger kommt erst dann, wenn entweder genauso viele Weiber wie Rammler, oder wenn mehr Rammler als Weibchen gruppiert sind.

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Re: Gibt es unter Rammlern/Kastraten den meisten streß?

Beitrag von Die Wilde7 » Mo 19. Okt 2009, 08:28

Ja meine beiden Rammler leben alleine!
Das war auch ne Traum VG, da gabs also überhaupt keine Probleme, und sie haben so ein inniges Verhältnis, das ich jetzt Angst hätte, wenn ich da nen Weibchen dazusetz das es dann Komplikationen gibt!

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Re: Gibt es unter Rammlern/Kastraten den meisten streß?

Beitrag von Grashüpfer » Mo 19. Okt 2009, 09:24

Muss mich Wilde anschließen. Ich hatte eine zeitlang auch nur zwei männliche Kastraten. Das war eine Harmonie wie im Bilderbuch. Die VG war ebenfalls ein Traum.
Kurzzeitig setzte ich noch einen 3. Kastrat dazu. Die VG war zwar heftig aber danach war auch alles harmonisch.
"Dass einmal das Wort Tierschutz geschaffen werden musste,
ist eine der blamabelsten Angelegenheiten der menschlichen Entwicklung."

(Theodor Heuss)

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Re: Gibt es unter Rammlern/Kastraten den meisten streß?

Beitrag von saloiv » Mo 19. Okt 2009, 11:39

Ich kenne auch 2er-Rammlergruppen die super funktionieren. Allerdings kenne ich auch ein paar die auseinandergebrochen sind, vielleicht ist das auch ein wenig Glückssache und kommt auf den Charakter der Tiere an?

Genauso kenne ich Weibchengruppen die funktionieren, aber ich kenne auch welche die garnicht geklappt haben.

Daher würde ich immer ein Pärchen halten, wenn ich zwei Kaninchen wollte, denn das funktioniert einfach an aller besten. Da gibt es nur ganz wenige Fälle wo es nicht hinhaut.

Bei größeren Gruppen ist es dann wieder schwieriger...
Denke mehr Weibchen, sowie in der Natur auch, ist am harrmonischsten.
Ja ich denke auch man sollte sich da an den natürlichen Strukturen orientieren. Interessant finde ich dazu [url=http://www.lanuv.nrw.de/veroeffentlichungen/loebf/loebf_mitteilungen/2004/loebfmit_200401.pdf]das hier (ab Seite 17)[/url].
Demnach haben die Rammler teilweise Doppelreviere und versorgen 2 Weibchengruppen, was ich auch sehr spannend finde! Außerdem ist auch hier immer ein Überschuss an Weibchen vorhanden.
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Re: Gibt es unter Rammlern/Kastraten den meisten streß?

Beitrag von Murx Pickwick » Do 19. Nov 2009, 18:36

In der Natur ist das Verhältnis von Rammler zu Häsin im Schnitt 1:1 ... mal mehr Rammler, mal mehr Häsinnen, halt wie die Würfe fallen.

Allerdings passen mehr Häsinnenreviere wie Rammlerreviere pro Flächeneinheit rein, weil einfach Häsinnenreviere kleiner sind. Wer kein Revier hat, muß am Rande vor sich hindümpeln und da wirklich nahtlos alle guten Flächen zu irgendeinem Revier gehören, sind die Satellitenkaninchen ziemlich übel dran, weniger gutes Fressi, oft fehlende Tränke, erhöhter Feinddruck, ständiges Mobbing der Revierinhaber. Dadurch werden einfach mehr Kaninchen am Rand gefressen oder erkranken oder verhungern, wie die Revierinhaber und nur so kommt es, daß im Laufe des Jahres sich das Geschlechterverhältnis meist zugunsten der Häsinnen ändert.

Interessant wird das Ganze, wenn Kaninchen ein für sie ideales Gelände neubesiedeln ... es gibt kaum Verluste, es stirbt so gut wie kein Kaninchen, das Verhältnis bleibt also ausgeglichen oder, wenn besonders viel Rammler geboren worden sind, gibts sogar nen Rammlerüberschuß, der übers Jahr nicht bereinigt wird. Und hier passiert etwas, was bisher noch nicht beschrieben wurde, es bilden sich auf für Häsinnen ungünstigeren Lagen Rammlerreviere, welche kein Häsinnenrevier beinhalten. Weiterhin kommen nun vermehrt Rammlerreviere vor, die von mehr wie nur einem Rammler geführt werden, manchmal sind dann weniger Häsinnen im Rammlerrevier wie Rammler!
Schon ein bis zwei Jahre später ist so etwas in der Natur nicht mehr zu beobachten, Kaninchen besiedeln sehr, sehr schnell Biotope, die ihnen zusagen, dicht und lückenlos ... solange ich meine Kaninchen auf dem jetzigen Grundstück frei laufen lassen konnte, war das anders, da gabs den Scherz Rammlerrevier ohne Häsin häufiger und wurde ziemlich verbittert gegen die umliegenden Rammler beschützt, diese Rammler kamen zwar zur Fütterung, hatten jedoch sich nicht viel Zeit zum Fressen gelassen, sondern hauten recht schnell wieder ab, um in ihrem Revier nach dem Rechten zu sehen ... :roll:
Der Sinn des Ganzen zeigte dann einer dieser Häsinnenlosen Rammler, Ottermännchen. Nach und nach hatte er übers Jahr sein Revier über die neutrale Zone mit dem Stall (die übrigens bei Wildkaninchen nicht vorkommt und von mir als Halter durch die Fütterung und versuchten nächtlichen Einsperrens künstlich geschaffen wurde) ausgebreitet und begann, sein Revier über die Reviergrenzen von Boche zu schieben - ist ihm auch gelungen, im Herbst hatten sich Boche und Ottermännchen zwei Häsinnenreviere geteilt, welche vorher nur von Boche kontrolliert wurde. Sonderlich begeistert darüber war Boche allerdings nicht, er hatte Ottermännchen verhauen, wo er nur konnte ...

Im Winter gibts die Reviere nicht, da ist es egal, wie groß die Gruppe ist und obs mehr Rammler oder Häsinnen sind, man versteht sich zwangsweise, weil energieaufwendige Kämpfe vermieden werden.

Mit diesem saisonalen Wechsel von reproduktiven Zeiten mit Jungenproduktion und Revierbildung und der nichtproduktiven Zeit ergeben sich deshalb für Wildkaninchen (und größtenteils auch meine Kaninchen) ganz andere Bedingungen wie bei euch, wo es ja keine reproduktive Phase gibt.
Kastrierte Kaninchen verhalten sich größtenteils wie im Winter, auch Großgruppen verhalten sich wie im Winter. Kastrierte Kaninchen, egal ob Häsin oder Rammler, sind also im Schnitt deutlich friedlicher wie nichtkastrierte Kaninchen. Daraus folgt dann jedoch auch folgendes:
- Im Schnitt wird eine Gruppe aus mehr kastrierten Rammlern und weniger unkastrierten Häsinnen häufiger harmonisch sein, als wenn es weniger kastrierte Rammler und mehr unkastrierte Häsinnen sind.
- Sind sowohl Häsinnen als auch Rammler kastriert, wird die Gruppe im Schnitt friedlicher sein, wie wenn nichtkastrierte Tiere dazwischen sind ... geschlechtsunabhängig.
- Aufgrund der unnatürlichen Situation, daß die Kaninchen keine Jungen haben dürfen, werden Charaktereigenschaften der Kaninchen wichtig, die ich weder in meiner Gruppe noch bei Wildkaninchen als bestimmendes Merkmal beobachten kann - der Charakter ist bei meinen Tieren unwichtig, ebenso bei Wildkaninchen.
- Kaninchenfreundschaften spielen in der Heimtierhaltung eine weitaus größere Bedeutung wie bei mir oder bei Wildkaninchen, wo sie vermutlich eher die Ausnahme darstellen.
- Der Immunstatus muß beachtet werden ... in dem Text, den Saloiv verlinkt hat, wird von ausgegangen, daß der Immunstatus sinkt, wenn das Tier im Rank sinkt - dabei ist es genau andersherum, wessen Immunstatus sinkt, wird von den Mitrevierinhabern solange gemobbt und angegriffen, bis sich der Rang verschiebt. Oft genug werden Häsinnen regelrecht aus ihrem Revier geworfen, wenn sie krank sind, gehen sie dann nicht freiwillig, werden sie getötet. Wer sich alt, krank und schlapp fühlt, hat nix im Revier verloren - Kaninchenauffassung eines sozialen Systemes ...
- Was bisher von etlichen Freilandkaninchenhaltern beschrieben wurde, jedoch noch nicht in wissenschaftlichen Studien auftaucht, ist dann auch die Eigenschaft von Kaninchen, welche sich alt fühlen - sie schließen sich freiwillig eng an ihren Halter an und verlieren das Interesse an anderen Kaninchen. Nur wenn eine Freundschaft besteht, bleibt diese weiterhin bestehen, es wird beim eventuell gesünderen Freund auch Schutz gesucht. Das ist nicht bei Kaninchen zu beobachten, welche aus zu enger Haltung kommen, sondern nur zu beobachten, wenn die Kaninchen viel Platz haben und zwischen menschlicher Nähe und Kaninchennähe wählen dürfen.

Die natürliche Gruppenzusammensetzung läßt sich also in Gefangenschaft nur dann simulieren, wenn der Platz für die Revierbildung ausreicht und die Kaninchen sich fortpflanzen dürfen. Sonst habt ihr Dauerwintergemeinschaften, die an sich schon unnatürlich sind ... die Kaninchen können offenbar nicht ein Leben lang auf Sparflamme leben, da kommt dann doch wieder das Revierdenken hoch, auch bei Kastraten. Etwas was es in der Natur nicht gibt.

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