Jahrelang hat man gelesen "du musst das Futter deiner Tiere abwiegen und gib nicht soviel davon und davon, dass macht nur dick" und heute liest man sehr viel von Ad Libitum Ernährung.
Jetzt muss ich sagen, dass früher Kaninchen ja auch gern noch und nicht zu selten in kleinen Käfigen gehalten wurden und eigentlich Auslauf oä nie kennengelernt haben. War es dafür sinnvoll KEINE Ad Libitum Ernährung anzubieten, weil diese Ernährung bei evtl 1m²/Kaninchen einfach dick gemacht hätte?
Was ich sagen will, muss die Ernährung auf die Haltungsbedingungen abgestimmt werden?
Beispiel:
a) 2 Kaninchen leben auf 4m² Mindstmaße in der Wohnung
b) Gartenhaltung (ernährt sich also eh von selbst Ad Libitum)
Was gilt für a)? Auch Ad Libitum oder sollte man da bei der Fütterung etwas aufpassen?
Macht Ad Libitum Ernährung bei zu wenig Platz dick?
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Giftige Pflanzen die hier aufgeführt oder vorgestellt werden, stellen für Tiere die Ad Libitum ernährt werden selten eine Gefahr dar, da sie in der Lage sind zu selektieren und daher immer wissen, was fressbar und genießbar ist und was nicht.
Wie in allen Fällen auch, ist jedes Tier individuell zu betrachten und man sollte neue Pflanzen IMMER langsam anfüttern.
Jedes Tier kann unterschiedliche Dinge auch unterschiedlich vertragen.
Die User sprechen von eigenen Erfahrungen, es liegt an Euch, Eure zu sammeln.
Giftige Pflanzen die hier aufgeführt oder vorgestellt werden, stellen für Tiere die Ad Libitum ernährt werden selten eine Gefahr dar, da sie in der Lage sind zu selektieren und daher immer wissen, was fressbar und genießbar ist und was nicht.
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- lapin
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Macht Ad Libitum Ernährung bei zu wenig Platz dick?
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- saloiv
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Re: Macht Ad Libitum Ernährung bei zu wenig Platz dick?
Allgemein macht eine Ad-libitum-Ernährung nicht dick, Wildkaninchen haben ja auch rund um die Uhr ein gigantisches Nahrungsangebot um sich.
Problematisch wird es allerdings, wenn die Haltung und die Futtermittel nicht stimmen. Die Futtermittelauswahl muss grundsätzlich auf die Haltungsform abgestimmt werden, zumindest muss man ein Auge darauf haben.
Gräser, Heu und Wiesenkräuter ad libitum kannst du jedem Kaninchen geben, auch wenn es im 60cm-Käfig lebt - allerdings wird es da dann eng mit dem Futter, denn allein das Futter nimmt ja schon den ganzen Käfig ein...
Blattgemüse ist ebenfalls in der Hinsicht völlig unproblematisch.
Gemüse kann man wenn auch Blattgemüse und Wiesenkräuter ad libitum zur Verfügung stehen auch zur freien Aufnahme anbieten, denn dann werden die Kaninchen sowieso die Blätter bevorzugen
.
Samen, Getreideähren und Ähnliches sollte man nur bei Bedarf füttern und dann auch ggf. rationiert.
Es ist wichtig die Kaninchen zu beobachten und sich anzuschauen (wie bei jeder anderen Fütterung auch), man kann durch die Futtermittel Einfluss auf den Energiegehalt der Nahrung nehmen.
Aber: Die meisten Kaninchen machen das ganz von alleine. Wenn sie den Energieverbrauch nicht haben, fressen sie auch weniger energiehaltige Nahrungsmittel.
Meine Kaninchen haben auch Samen und Getreideähren (nicht geschält!) ad libitum und es wird kaum gefressen. Die Getreideähren fressen sie garnicht, die Samen nur in kleinen Mengen.
Wann eine solche Ernährung aber schief gehen könnte:
- Es ist keine echte Ad-libitum-Ernährung, es werden nur einseitige Futtermittel oder falsche Futtermittel angeboten (z.B. handelsübliches Trockenfutter, kein Blattgemüse/Wiesenkräuter ad libitum (das muss vorhanden sein!)
- Das Kaninchen lebt so beengt, dass es aus Langeweile frisst und es werden extrem einseitige oder falsche Futtermittel angeboten.
Problematisch wird es allerdings, wenn die Haltung und die Futtermittel nicht stimmen. Die Futtermittelauswahl muss grundsätzlich auf die Haltungsform abgestimmt werden, zumindest muss man ein Auge darauf haben.
Gräser, Heu und Wiesenkräuter ad libitum kannst du jedem Kaninchen geben, auch wenn es im 60cm-Käfig lebt - allerdings wird es da dann eng mit dem Futter, denn allein das Futter nimmt ja schon den ganzen Käfig ein...
Blattgemüse ist ebenfalls in der Hinsicht völlig unproblematisch.
Gemüse kann man wenn auch Blattgemüse und Wiesenkräuter ad libitum zur Verfügung stehen auch zur freien Aufnahme anbieten, denn dann werden die Kaninchen sowieso die Blätter bevorzugen
Samen, Getreideähren und Ähnliches sollte man nur bei Bedarf füttern und dann auch ggf. rationiert.
Es ist wichtig die Kaninchen zu beobachten und sich anzuschauen (wie bei jeder anderen Fütterung auch), man kann durch die Futtermittel Einfluss auf den Energiegehalt der Nahrung nehmen.
Aber: Die meisten Kaninchen machen das ganz von alleine. Wenn sie den Energieverbrauch nicht haben, fressen sie auch weniger energiehaltige Nahrungsmittel.
Meine Kaninchen haben auch Samen und Getreideähren (nicht geschält!) ad libitum und es wird kaum gefressen. Die Getreideähren fressen sie garnicht, die Samen nur in kleinen Mengen.
Wann eine solche Ernährung aber schief gehen könnte:
- Es ist keine echte Ad-libitum-Ernährung, es werden nur einseitige Futtermittel oder falsche Futtermittel angeboten (z.B. handelsübliches Trockenfutter, kein Blattgemüse/Wiesenkräuter ad libitum (das muss vorhanden sein!)
- Das Kaninchen lebt so beengt, dass es aus Langeweile frisst und es werden extrem einseitige oder falsche Futtermittel angeboten.

Ich wünsche Dir...
dass Du arbeitest als würdest Du kein Geld brauchen.
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dass Du singst, als würde keiner zuhören.
dass Du lebst, als wäre das Paradies auf Erden.
- Murx Pickwick
- Planetarier

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Re: Macht Ad Libitum Ernährung bei zu wenig Platz dick?
Es gibt nen ganz einfachen Grund, weshalb sich die Trockenkosternährung so schnell in den Wohnungen durchsetzen konnte, trotzdem eine solche Ernährung sehr, sehr ungesund ist ... wenn so ein Kaninchen in der Wohnung in so einem 60cm Winzkäfig sitzt und es bekommt Frischfutter, wird es genauso viel Pullern, wie wenn es sich die Pflanzen im Garten zusammensucht - im Garten fällt die Pullerei nicht sonderlich auf, in so einem kleinen Käfig jedoch reicht die Einstreu nichtmal, den vielen Harn, der da pro Tag anfällt, vernünftig zu halten. Wird da nicht akribisch jeden Tag der Käfig gereinigt, fängt das an zu stinken - und das riecht der Halter.
Wird dagegen Trocken ernährt, hat das Kaninchen eh zuwenig Wasser, spart auf Wassereinsparung um und pullert kaum mehr, der Käfig braucht nur noch jede Woche gereinigt zu werden.
Gesund ist weder der enge Käfig noch eine Trockenernährung für das Kaninchen, aber es ist bequem für den Halter. Das ist alles ...
Die rationierte Fütterung von Frischkost kam dann erst später mit dem Tierschutz. Da eh zuwenig Kalzium gefüttert wurde, Industriefutter war ja nun verpönt und Kräuter - nein, die kann man keinesfalls füttern, weil die ja zuviel Kalzium enthalten und Heilwirkung haben - bekamen die Kaninchen leicht Durchfall. Damit das nicht passiert, wurde nun einfach die Frischkost extrem rationiert, die Kaninchen schalten dann auf Wassersparmodus um und versuchen, das Wasser im Körper zu halten. Selbst wenn nun Heu gefüttert wird, welches giftig ist, haben die Kaninchen keine Möglichkeit mehr, die Giftstoffe aus dem Darm zu spülen, weil sie im Wassersparmodus Durchfall verhindern! Und nicht nur das, sie konnten nun auch nicht mehr ihren Darm von Organismen, die zuviel sind, reinigen, weil das Wasser für nen dosierten Durchfall auch nicht ausreichten.
Die Halter erkannten, wenig Frischkost ist besser, weil es dann keinen Durchfall gibt.
Die Geschichte geht weiter ... es galt nun, die Kaninchen mit Heu durchzufüttern. Heu besteht jedoch nur allzuhäufig aus einem hohen Weidelgrasanteil und Weidelgräser wurden und werden zunehmend auf einen hohen Zuckergehalt hin gezüchtet. Gleichzeitig sinkt jedoch der Eiweißgehalt des Weidelgrases, wenn der Zuckergehalt hoch ist. Die Folge war nun wiederum, daß die Kaninchen aufgrund des Eiweißmangels aussahen wie Hungerharken.
Das wurde zum Standard erklärt, so hatte nun ein gesundes Kaninchen auszusehen - klar, wenn dann angefangen wurde, wieder viel Frischkost zu füttern, wurden die Kaninchen wieder rund ... also dick ... also muß rationiert werden.
So einfach ist das ...
Für die Erklärung der tatsächlich überfetteten Kaninchen in Winzkäfigen siehe Saloivs Erklärung. Allerdings haben die Kaninchen bei der ortsüblichen Kuntibuntiernährung nicht viel Möglichkeiten, schlank zu bleiben, entweder sie werden dick und fett, oder aber sie leiden unter gravierenden Mangelerscheinungen, die irgendwann tödlich ausgehen, oder aber auch Beides - kommt vor ... das gilt allerdings auch für Kaninchen, die genügend Platz haben.
Für die Erklärung der tatsächlich ebenso, allerdings nicht ganz so krass, überfetteten Kaninche in Buchten siehe Saloivs Erklärung, Thema Langeweile und rationierte Grünfrischkost.
Wird dagegen Trocken ernährt, hat das Kaninchen eh zuwenig Wasser, spart auf Wassereinsparung um und pullert kaum mehr, der Käfig braucht nur noch jede Woche gereinigt zu werden.
Gesund ist weder der enge Käfig noch eine Trockenernährung für das Kaninchen, aber es ist bequem für den Halter. Das ist alles ...
Die rationierte Fütterung von Frischkost kam dann erst später mit dem Tierschutz. Da eh zuwenig Kalzium gefüttert wurde, Industriefutter war ja nun verpönt und Kräuter - nein, die kann man keinesfalls füttern, weil die ja zuviel Kalzium enthalten und Heilwirkung haben - bekamen die Kaninchen leicht Durchfall. Damit das nicht passiert, wurde nun einfach die Frischkost extrem rationiert, die Kaninchen schalten dann auf Wassersparmodus um und versuchen, das Wasser im Körper zu halten. Selbst wenn nun Heu gefüttert wird, welches giftig ist, haben die Kaninchen keine Möglichkeit mehr, die Giftstoffe aus dem Darm zu spülen, weil sie im Wassersparmodus Durchfall verhindern! Und nicht nur das, sie konnten nun auch nicht mehr ihren Darm von Organismen, die zuviel sind, reinigen, weil das Wasser für nen dosierten Durchfall auch nicht ausreichten.
Die Halter erkannten, wenig Frischkost ist besser, weil es dann keinen Durchfall gibt.
Die Geschichte geht weiter ... es galt nun, die Kaninchen mit Heu durchzufüttern. Heu besteht jedoch nur allzuhäufig aus einem hohen Weidelgrasanteil und Weidelgräser wurden und werden zunehmend auf einen hohen Zuckergehalt hin gezüchtet. Gleichzeitig sinkt jedoch der Eiweißgehalt des Weidelgrases, wenn der Zuckergehalt hoch ist. Die Folge war nun wiederum, daß die Kaninchen aufgrund des Eiweißmangels aussahen wie Hungerharken.
Das wurde zum Standard erklärt, so hatte nun ein gesundes Kaninchen auszusehen - klar, wenn dann angefangen wurde, wieder viel Frischkost zu füttern, wurden die Kaninchen wieder rund ... also dick ... also muß rationiert werden.
So einfach ist das ...
Für die Erklärung der tatsächlich überfetteten Kaninchen in Winzkäfigen siehe Saloivs Erklärung. Allerdings haben die Kaninchen bei der ortsüblichen Kuntibuntiernährung nicht viel Möglichkeiten, schlank zu bleiben, entweder sie werden dick und fett, oder aber sie leiden unter gravierenden Mangelerscheinungen, die irgendwann tödlich ausgehen, oder aber auch Beides - kommt vor ... das gilt allerdings auch für Kaninchen, die genügend Platz haben.
Für die Erklärung der tatsächlich ebenso, allerdings nicht ganz so krass, überfetteten Kaninche in Buchten siehe Saloivs Erklärung, Thema Langeweile und rationierte Grünfrischkost.