Futtertiere: Instinkt verloren?

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Re: Futtertiere: Instinkt verloren?

Beitrag von lapin » Mo 20. Apr 2009, 08:31

Wir sprechen hierbei ja vom FLUCHTinstinkt und der ist definitiv noch vorhanden, kommt man zB mit der Hand von oben, rennt es schnell weg und klopft oder legt sich ganz Flach auf den Boden.

Bei dem Schlangenthema...wo das Kaninchen 4 Tage bei einer gesättigen Schlange im Gehege saß, wird dieser Fluchtinstinkt nicht annähernd gekitzelt :D!
Das Kaninchen "wittert" auch kein Feind....da es keine natürlichen Feinde mehr hat...NICHT das Hauskaninchen ;)!

Kaninchen und Schlange lebten sozusagen in einem gewissen Einklang...
Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

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Re: Futtertiere: Instinkt verloren?

Beitrag von lapin » Mo 20. Apr 2009, 10:10

Du musst das ganze etwas differenzierter sehen...

Zum einen ist da der angeborene Fluchtinstinkt, der sich kaum wegzüchten lässt.
Diese Angst bzw dieser Instinkt wird häufig bei Verfolgungen/Jagd ausgelöst...
das kann man unter den Artgenossen selbst erkennen und eben daran wie sich die Tiere uns gegenüber verhalten.
Dennoch haben die Tiere eigentlich nix mehr zu befürchten und das sieht man daran, wie schnell sie vertrauen fassen ;)!

Bei diesem Beispiel handelt es sich um eine Schlange, die wirklich NULL Interesse an dem Kaninchen hat. Die Schlange ist satt und das Kaninchen beguckt die Schlange nur neugierig, macht also keinen ängstlichen Eindruck!
Das Kaninchen wird vorsichtig, aber die Neugier treibt es voran! Und somit ist die Schlange nur ein interessantes Objekt, aber kein Lebewesen vor dem das Kaninchen flüchten muss!
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Re: Futtertiere: Instinkt verloren?

Beitrag von lapin » Fr 24. Apr 2009, 22:06

Ich hab hier mal ein Video, ist zwar mit einem Hamster...aber das verdeutlicht denk ich doch mal auch ganz gut, wie Tiere wirklich empfinden, wenn sie ihrem eigentlichen Fressfeind ggü sitzen ;)!

[youtube=-IG4kceZBWA&feature=related][/youtube]

Der Hamster wird NICHT gefressen!!
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Re: Futtertiere: Instinkt verloren?

Beitrag von lapin » Fr 24. Apr 2009, 22:14

Naja Hamster sind ja genauso gutes Futter...wie Mäuse...da macht die Schlange wohl kein Unterschied... :lol:

man hat wohl nur mehr Bezug zu den Tieren, deswegen steht man dem skeptischer ggü? oder?
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Re: Futtertiere: Instinkt verloren?

Beitrag von Grashüpfer » Fr 24. Apr 2009, 22:57

LAPIN, oh wei, mir ist mein Herz stehen geblieben! Den riesigen roten Text, dass der Hamster nicht gefressen wird, habe ich erst gelesen, als das Video vorbei war. :autsch:

Man was soll der Hamster im Angesicht des Todes auch anders machen, als gelassen bleiben?

Naja, also Scherz beiseite. Ganz am Anfang des Vidos hat der Kleine doch geschrien wie am Spies, oder was war das? Und ich bilde mir auch ein, er hat gezittert. Und vor den Kopf der Schlange ist er auch nicht gegangen, immer schön dahinter geblieben. Wie groß ist so ein Schlangengehege? Vllt. hatte der Hamster gar keinen Platz sich woanders, als auf die Schlange zu setzen, vllt. hat er auch nur vor Angst gefroren und die Schlange hat ihn gewärmt?
Ja, ja, ich weiß, ich bin ein schwieriger Fall, ich erwarte auch nicht wirklich eine Antwort auf die Fragen. ;)

Kann vielleicht einer das Video übersetzen? Würde mich echt interessiern, was der Zoohändler da von sich gab.
"Dass einmal das Wort Tierschutz geschaffen werden musste,
ist eine der blamabelsten Angelegenheiten der menschlichen Entwicklung."

(Theodor Heuss)

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Re: Futtertiere: Instinkt verloren?

Beitrag von Caladiel » Fr 24. Apr 2009, 23:11

Ich habe die Diskussion erst jetzt mitbekommen, sorry. - Meine bisherigen Erfahrungen mit Lebendfutter schließen sowohl - Maus widmet sich unbekümmert natürlichen Verhalten wie es schon beschrieben wurde über, "Kuscheln mit dem Jäger", als auch panische Angst (zittern am ganzen Körper und/oder erstarrt mit ein. Wenn "Angst" auftritt kann ich jedoch nicht sagen, ob dies durch die neue Umgebung und die Trennung von den Artgenossen oder wegen der nahenden Zukunft hervorgerufen wird.

Generell bin ich der Tess' Meinung. Mäuse und Ratten sind generell Vorrang beim Füttern zu geben, ebenso wie Eintagsküken. Natürlich gibt es auch Nahrungsspezialisten unter den Reptilien und deren Vorlieben sind für jeden Halter vorrangig. Ebenso ist auf die "Gefährlichkeit" der potenziellen Futtertiere Rücksicht zu nehmen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich Ratten generell mehr wehren als Mäuse, dennoch habe ich insgesamt sehr gute Erfahrungen vor allem aufgrund des höheren Nährwerts von Ratten mit ebenjenen gemacht. Natürlich haben wir auch nicht gerade "Riesenschlangen" zuhause, aber Halter solcher Tiere sind aus mehreren Gründen darauf angewiesen Kaninchen, Enten und Hühner zu verfüttern.

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Re: Futtertiere: Instinkt verloren?

Beitrag von saloiv » Fr 24. Apr 2009, 23:17

Ich weiß nicht ob man wirklich bei den Futtertieren gruppieren sollte. Wenn einzelne Tiere ungeeignet sind weil die die Schlangen verletzen ist es etwas anderes. Aber warum sollte man einen Unterschied zwischen einer Maus und einem Hamster machen? :hm:
Es sind beides als Haustiere gehaltene Kleintiere...

Für mich wäre es beispielsweise grauenvoll Küken zu verfüttern, weil ich jedes Jahr entenküken aufziehe (siehe Banner) und sie nie verfüttern könnte. Je nachdem zu welchem Tier man eben bezug hat... Viele andere würden wahrscheinlich eher Küken statt Mäusen verfüttern weil sie zu Küken keinen Bezug haben usw. ;)
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Re: Futtertiere: Instinkt verloren?

Beitrag von Caladiel » Fr 24. Apr 2009, 23:35

Saloiv - die Gruppierung ergibt sich eigentlich recht natürlich eben aus der Gefährlichkeit der Futtertiere und dann natürlich aufgrund des Beschaffungspreises und der -möglichkeit.

Und keine Angst - normalerweise werden tote Eintagsküken (die männlichen aus der Zucht) verfüttert, da lebende Eintagsküken recht schwierig zu beschaffen sind (sein können).

Dennoch, es gibt Reptilienhalter (mir sind glücklicherweise keine persönlich bekannt), die offenbar eine Freude daraus ziehen, Tiere nur deshalb zu verfüttern, weil der Beißinstinkt beim Reptil ausgelöst wird und sich andere Leute daran stoßen.

Wir verfüttern derzeit hauptsächlich Rennmäuse. Das sind definitiv possierliche Haustiere und diese zu verfüttern muss man einfach übers Herz bringen können. Dennoch, Dank diesen hat eine unserer Schlangen, die Frostfutter verweigert und weder auf Mäuse noch auf Ratten reagiert hat, ihre 5-monatige Fresspause überwunden. Jeder Halter eines Reptils welches auf Nager spezialisiert ist, muss das vor der Anschaffung mit sich selbst ausmachen. Andererseits es gibt auch eine Menge Schlangen und Echsen, die sich ausschließlich von Insekten, Amphibien, anderen Reptilien (sowohl Echsen als auch Schlangen), Fischen (welche ja auch alles Haustiere sein können), Eiern oder vegetarisch ernähren.

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Re: Futtertiere: Instinkt verloren?

Beitrag von Ziesel » Sa 25. Apr 2009, 00:29

Egal ob Maus, Hamster, Ratte oder Kaninchen - sie benehmen sich meiner Erfahrung nach als Futter nicht unterschiedlich.
Die Schlange ist zuerst kein erkennbarer "Feind" weil geruchsneutral und auch nicht so hektisch, dass sie den Fluchtinstinkt auslöst. Wenn die Schlange zuschnappt hat sich der Fluchtinstinkt erledigt. Sollte sie jedoch nicht beim ersten Mal erfolgreich sein, reagieren schon viele Nager mit Panik/Flucht. Bei einigen Nagerarten steigt das Risiko, dass sie agressiv werden und sich wehren.
Das kann auch passieren wenn die Schlange aus irgendwelchen Gründen ( z.B. Häutung) nicht am Futtertier interessiert ist. Das Futtertier bekommt schließlich auch irgendwann Hunger.
Also sollte man nicht einfach das Futtertier in´s Terra setzen und peng..

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