Blasenschlamm durch Heuwechsel?

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Blasenschlamm durch Heuwechsel?

Beitrag von Chrissi89 » Di 20. Nov 2012, 11:48

Teddy hat eine Blasenentzündung und Blasenschlamm.. Ihre Genitalien sind auch sehr geschwollen. Das habe ich leider erst letzten Donnerstag entdeckt.
Sie hat ungefähr 70g in den letzten Tagen abgenommen.

Weiter war auf dem Röntgenbild nichts zu sehen.
Sie bekommt AB und Schmerzmittel.

Seit ungefähr 2 Wochen benutze ich Bergwiesenheu von Hansemann oder wie er jetzt heißt :hehe:
Das ist schön grün und schmeckt ihnen auch. Vorher hatte ihr nur handelsübliches Heu was gemischt war. Ich weiß nicht ob das damit zusammen hängen könnte.

Mangold lasse ich vorerst mal weg. Das hat viel Kalzium.
Zu Hause muss ich mir noch die Liste bei diebrain durchlesen.

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Re: Blasenschlamm durch Heuwechsel?

Beitrag von lapin » Di 20. Nov 2012, 12:00

KANN sein....kommt auf das Futterangebot an...
ist es sehr trocken oder haben sie dauerhaft Frisches zur Verfügung (Mangold geht da auch, kein Problem).
Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

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Re: Blasenschlamm durch Heuwechsel?

Beitrag von Chrissi89 » Di 20. Nov 2012, 12:07

Sie haben immer Reste vom Frühstück drinnen oder vom Abendbrot.
Ich denke, dass es viel ist was ich füttere.
Dauerhaft ist da nen blödes Wort.

Sie bekommen derzeit Paprika, etwas Möhre, Löwenzahn, Chiccoree, Fenchel, Mangold, Staudensellerie und Salat(Romana in großform)
Gurke bekommen sie ab und zu auch mal.
Tomate kann ich leider nicht geben, da der Kot dann noch schlimmer riecht.
Sie hatten auch etwas Spinat noch bekommen.
Ich kaufe es nicht so oft, da sie das kaum fressen. Chinakohl gabs bis letzte Woche, aber da lassen wie oft das untere weiße Stück einfach liegen.

Teddy hat auch schon leicht gerötete Füße und ihr Kot stinkt genauso wie Fionas.
Eine Kotprobe habe ich einschicken lassen.

Es passiert grade in der Zeit wo ich neues Heu füttere und überlege wo es herkommen kann.
Leider ist sie ja ein Mix und von den Genen tendiert sie dazu Blasenprobleme zu bekommen.
Glaube letztes Jahr hatte sie auch einen Harnröhrenstein kurz vorm Ausgang.
Bevor man einen Op-Termin machen konnte, ist er zum Glück von selber abgegangen.

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Re: Blasenschlamm durch Heuwechsel?

Beitrag von Murx Pickwick » Di 20. Nov 2012, 12:20

Gerade frischer Mangold wäre nun genau das Richtige ... Mangold enthält viel Oxalsäure, welches das Calcium bindet, so daß weniger Calcium über den Darm aufgenommen werden kann. Dazu enthält Mangold für Gemüse sehr viel der limitierenden Aminosäuren im Eiweiß, die braucht das Meerschweinchen, um die Blase wieder zu reparieren und Antikörper herzustellen. Das überschüssige Calcium wird ausgeschissen, wenn mehr Calcium gebraucht wird, wird von allein was Anderes gefuttert, was weniger Oxalsäure enthält.

Wenn du nun deinem Meerschweinchen eine calciumarme Ernährung aufzwingst, indem du dich an die im Netz kursierenden Listen hältst, wirst du eine furchtbare Spirale in Gang setzen, denn Meerschweinchen reagieren auf Calciummangel sehr empfindlich und Gemüse und Heu enthalten meist eh eher zuwenig Calcium für Meerschweinchen. Die Meerschweinchen werden dann den latenten Calciummangel dadurch versuchen zu kompensieren, indem sie das Calcium aus den Knochen herauslösen. Dadurch werden die Knochen weicher, es kommt zu Veränderungen an den Gelenken, der Kiefer verändert sich, die Zähne finden nicht mehr den Halt, den sie im Kiefer brauchen, um der Belastung beim Kauen standzuhalten und verdrehen sich und wenn du ganz, ganz großes Pech hast, wachsen irgendwann die Backenzähne auch noch in die falsche Richtung.
Damit nicht genug, denn das Blasenschlammproblem hast du damit auch noch nicht in den Griff bekommen, im Gegenteil, es wird nun, dadurch das immer mehr Calcium aus den Knochen gelöst wird, auch immer mehr Calcium über die Niere entsorgt, der Harn wird klar, weil so viel Calcium in der Blase verbleibt, daß sich die ersten Blasensteine bilden ...
Merke: Mit einer calciumarmen Ernährung heilt man Blasengrieß und züchtet Blasensteine ...

Die Ursache für den Blasenschlamm ist auch nicht zuviel Calcium, sondern vielmehr die bakterielle Blasenentzündung! Die Bakterien sind Kristallisationspunkte, an welcher sich Calciumsalze anlagern. Dabei gehen zwar die Bakterien drauf, aber gleichzeitig sind die Salze nicht mehr gelöst, sondern fällen als Blasengrieß aus. Um dem entgegenzuwirken, muß der Blasengrieß möglichst schnell, nämlich bevor er zu Blasensteinen wachsen kann, herausgespühlt werden. Heißt also nicht calciumarm ernähren, sondern es heißt, wasserreich ernähren!
Nicht Weglassen von frischem Mango, sondern dafür sorgen, daß trockenes Heu weniger gefressen wird heißt das Motto!

Das kannst du damit erreichen, daß du nun beispielsweise möglichst viel Gestrüpp anschleppst und verfütterst: frischgeschnittene Brombeerranken samt Blättern dran, Himbeerranken mit Blättern dran (und keine Angst vor den Stacheln, solange du das Gestrüpp nicht mitten in den Weg legst, sondern ein wenig erhöht anbietest oder hochbindest, so daß die Schweinzerls nicht drüberlatschen müssen, können Meerschweinchen wunderbar mit umgehen), Linden- und Weidenzweige samt Knospen und natürlich Nadelgehölz.

Viel Wasser im Futter kannst du erreichen mit Gurke, Apfel, Kohl usw usf ... also möglichst alles frisch von der Gemüse- und Obsttheke, wenn du es dir leisten kannst, in Bio, denn Bio ist weniger mit Darmbakterien belastet wie konventionell.

Dann kannst du nun noch draußen sammeln, wenn du gerade Zweige schneidest, jeden Grashalm, den du nun noch findest und verfüttern kannst, sorgt dafür, daß das Meerschweinchen weniger trockenes Heu futtert. Viele Wildkräuter wirken zudem entwässernd.

Weiterhin kannst du dir Zinnkraut (Schachtelhalm) und Brennessel besorgen, beide Kräuter entwässern und sorgen dafür, daß immer viel gepullert wird. Neben dem frischen Trinkwasser, was immer im Angebot sein sollte, kannst du zudem Heusud, ungesüßten Brennesseltee, ungesüßten Zinnkrauttee oder ungesüßten Blasentee anbieten, wobei bei den Blasentees aufgepaßt werden muß, daß da wirklich nur Kräuter drin sind.

Die leicht geröteten Füße deuten auf eine zu feuchte Einstreu hin ... benutzt du Handtücher oder Teppich als Unterlage? Die sind oft unbemerkte Ursache für Blasenentzündungen und Ballenerkrankungen der Füße. Eine weitere sehr häufige Ursache ist Fußbodenheizung.
Wenn es das nicht ist, muß da einfach genauer hingeschaut werden ... da stimmt einfach irgendwas an der Haltung nicht, was entdeckt und abgestellt werden muß.

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Re: Blasenschlamm durch Heuwechsel?

Beitrag von Chrissi89 » Di 20. Nov 2012, 12:34

Danke für deine Antwort Murx

Ok, dann lasse ich Mangold auf der Speisekarte und gebe noch mehr frisches dazu.
Ich kaufe öfter bei den türkischen Läden ein. Weiß nicht ob die auch Bio sind^^
Dort ist immer alles frisch.
Getrocknete Brennessel habe ich da und getrockneten Beifuss.
Kann ihr das wenn nur im Päppelbrei anbieten. So würde sie es nicht fressen :roll:
Nach den Ästen kann ich meine Mutter fragen. Sie ist zum Glück Gärtnerin.
Gras bekomme ich leider keines mehr, da alle vorm Winter nochmal mähen.

Also behandel ich nur die Blasenentzünung und gebe ihr mehr frisches Grünfutter.

Sie sitzt fast nur auf einer Stelle, obwohl ich sie öfter woanders sitzen sehe.
Ansonsten ist das Bodengehege gut eingestreut.
Teppiche habe ich keine drin. Nur Kuschelsachen wenn.
Da muss ich dann die meist benutzen Pipiecken suchen und sauber machen.

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Re: Blasenschlamm durch Heuwechsel?

Beitrag von Murx Pickwick » Di 20. Nov 2012, 12:43

Wird in die Kuschelsachen hineingepullert?
Aus welchem Material sind die Kuschelsachen?

Eventuell wäre es sinnvoll für dich, wenn du auf Kuschelsachen aus ungefärbter Schurwolle umstellst, welche du regelmäßig mit Lanolin behandeln solltest. Schurwolle nimmt nicht nur den Harn auf, sondern der Harn wird auch so in der Schurwolle gebunden, daß er sich nicht in Ammoniak und weitere ätzende Abfallprodukte aus dem Harn abbauen kann. Genau das passiert jedoch in den meisten Stoffen, aus welchem Kuschelsachen üblicherweise genäht werden. Dazu kommt, daß der aggressive Harn oftmals auch noch die Farben anlöst, so daß weitere ätzende Stoffe entstehen, welche die Füßchen angreifen. Ein weiteres Problem ist die hohe Oberfläche ohne antibakterielle Wirkung, welche in dem durch den Harn feuchtem Milleu prima Bakterienrasen anzüchtet.

Für die meisten Meerschweinchen ist das alles kein Problem, aber wenn du da ein paar Empfindlinge zwischen sitzen hast, ist es besser, auch auf sowas zu achten.

Solange die Blasenentzündung da ist, sollte möglichst mehrfach am Tag die Pipiecken gründlich gereinigt werden, damit die Meerschweinchen möglichst wenig in Kontakt mit dem Harn kommen und sie es schön mollig trocken haben.

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Re: Blasenschlamm durch Heuwechsel?

Beitrag von Curly » Di 20. Nov 2012, 13:56

Falls du einen Schäfer oder ähnliches bei euch hast, kannst du ihn auch driekt nach frisch geschorener Wolle fragen und damit die Füßchen einreiben. Da ist Lanolin, ein sehr gutes Wundfett, schon von Natur aus drauf.
Naturwolle ist außerdem feuchtigkeitsabweisend und nimmt den Geruch nicht so auf, wie andere Stoffe.
Wird doch mal drauf gepinkelt, brauchst du es nur draußen (an der Sonne) trocknen lassen.
Seit unser Sohn da ist, nutze ich Schurwolle für dessen Popo als natürliche "Creme" bzw. bei wundem
Popo auch als Windelersatz. Funktioniert prima.

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Re: Blasenschlamm durch Heuwechsel?

Beitrag von Chrissi89 » Di 20. Nov 2012, 16:22

Danke für eure Antworten.

Wir haben die normalen Kuschelsachen, wo innen das Fleece ist. Sie geht nur rein, wenn die Gelegenheit günstig ist.
Dann werde ich mich auch gleich ans misten machen.

Es wird nicht nur reingepullert, auch reingeköttelt und dann noch die Matsche dazu...

Und das der Kot so stink ist bei einer Blasenentzündung auch normal oder kann da evtl noch was sein?

Nen Schäfer haben wir bei uns leider auch nicht. aber ich werde mich mal nach Stoff aus Schurwolle umsehen.

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Re: Blasenschlamm durch Heuwechsel?

Beitrag von Murx Pickwick » Di 20. Nov 2012, 17:17

Daß der Kot so stinkt, hat eine gänzlich andere Ursache ... der wirst du jedoch vermutlich erst dann auf die Spur kommen, wenn entweder was im Kot gefunden wird, oder wenn du die Blasenentzündung im Griff hast.

Stinkender Kot ist oft ein Hinweis auf Escherichia coli (die Ursache sind dann allerdings nicht diese Bakterien, sondern das ist nur ein Symptom) oder aber daß der Kot zulange im Darmtrakt verbleibt.
Solche Darmgeschichten sind oft sehr langwierig, selbst, wenn die Ursache gefunden und abgestellt wurde, braucht es manchmal wochenlang, bis sich das alles wieder normalisiert.
Was nicht ausgeschlossen werden kann, daß der stinkende Kot doch die gleiche Ursache wie die Blasenentzündung hat ... dann wirds allerdings echte detektivische Arbeit sein, da der Ursache auf den Grund zu kommen.

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Re: Blasenschlamm durch Heuwechsel?

Beitrag von Chrissi89 » Di 20. Nov 2012, 18:01

Oha.. Bei Fiona kann es evtl so sein, dass der Kot länger im Darm ist.
Es ist wohl aber auch schwer E.c. im Kot nachzuweisen. Fionas wurde 2mal untersucht und war negativ.
Ihrer stink ja genauso wie Teddys. Das hatte mich gewundert.

Danke für deine guten Erklärungen.

Ich werde mich die Tage melden, wie es bei Teddy aussieht

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Re: Blasenschlamm durch Heuwechsel?

Beitrag von Curly » Di 20. Nov 2012, 19:23

Ich habe noch Wolle hier, wenn du magst, schicke ich dir welche.

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Re: Blasenschlamm durch Heuwechsel?

Beitrag von Chrissi89 » Do 22. Nov 2012, 19:53

Das ist echt nett von dir.

Da habe ich schon wieder ein schlechtes Gewissen, da ich nichts zurück geben kann.

Teddy gehts schon viel besser. Sie hat wieder schön zugenommen und ihre Genitalien sind auch nicht mehr so geschwollen.
Sie steht total auf Mangold, wahrscheinlich weil sie weiß, dass es gut tut.

Gestern habe ich die Schweine noch sauber gemacht und die Hinterfüße sind auch nicht mehr so gerötet. Nur der eine noch leicht, wo man auch leicht sieht, dass sich die Haut ablöst.

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Re: Blasenschlamm durch Heuwechsel?

Beitrag von Murx Pickwick » Do 22. Nov 2012, 22:17

Stinkt der Kot noch so?
Dann wäre das jetzt das nächste, das angegangen werden sollte ...

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Re: Blasenschlamm durch Heuwechsel?

Beitrag von Chrissi89 » Fr 23. Nov 2012, 18:29

Das Gehege stink nicht mehr so, aber wenn ich meine Nase an ihr Popöchen halte, riecht es immernoch.
Kotproben sind im Labor, da warte ich bis die Ergebnisse da sind.

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Re: Blasenschlamm durch Heuwechsel?

Beitrag von Murx Pickwick » Sa 24. Nov 2012, 00:58

Heißt also, daß sich auch da was bessert ... warum auch immer.
Vermutlich kannst du dann, wenn die Ergebnisse da sind, gleich die nächste Kotprobe losschicken, weil dann die letzte Kotprobe nicht mehr den jetzigen Zustand spiegelt sondern das Immunsystem die schädliche Gesellschaft im Darm vernichtet hat.

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Re: Blasenschlamm durch Heuwechsel?

Beitrag von Chrissi89 » Sa 24. Nov 2012, 13:41

Danke, das werde ich machen.
Von Fiona sammel ich dann auch nochmal eine Probe.

Es sind alles Rätselschweine 8-)

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Re: Blasenschlamm durch Heuwechsel?

Beitrag von Chrissi89 » Fr 30. Nov 2012, 15:27

Teddy geht es zu allem übel auch wieder schlechter, auch wenn man es ihr nicht anmerkt. Das AB hat nicht wirklich geholfen. Novalgin gebe ich weiter regelmäßig, auch wenn ich es kurzzeitig vergessen hatte.
Glaube aber das Cortison mehr brachte. Die Schwellungs ist auch wieder da

Vielleicht hilft Eurologist da besser.

Gestern als ich sie vom Auslauf hoch nahm, drückte ich wohl auf die Blase, keine Ahnung
Jedenfalls kam da Kalziumpipi raus. Sie kann auch normal pieseln, was auch klar aussieht.
Es ist aber immer so, wenn man sie hochhebt, das weißer Urin rauskommt, als ob sie das nicht aufhalten kann oder so.
Pieseln kann sie, sonst wäre da ein Strahl rausgekommen. Und das kalziumreiche Urin stinkt auch

Ich werde heute auch das Heu auswechseln und wieder "normales" reingeben.
Dann bekommt meine Mutter die angefangene Packung.

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Re: Blasenschlamm durch Heuwechsel?

Beitrag von Miss Marple » Fr 30. Nov 2012, 20:42

Murx hatte ja beschrieben, wie Kalziumkristalle an Bakterien andocken. Wenn das AB nun neue Bakterien minimieren konnte, hat das jedoch keine Auswirkungen auf bereits vorhandene Kristallisationen. Das AB war dafür gedacht, dass keine neuen Kalziumansammlungen entstehen können.

Ich hatte heute einen Zeitungsartikel gelesen, dass die Kapuzinerkresse das Heilkraut des Jahres 2013 sein wird. Beschrieben war dann auch die Wirkkombination Kapuzinerkresse und Meerrettich, also Angocin. Und es gäbe keinen Unterschied in der Wirksamkeit ggü. AB`s aus Laboren. Halt keine Nebenwirkungen. Von daher ist es ein tolles Mittel bei Atemwegs- und Harnwegsinfekten.
Zudem wirkt Angocin antibakteriell, antiviral und gegen Pilze!
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Re: Blasenschlamm durch Heuwechsel?

Beitrag von Murx Pickwick » Fr 30. Nov 2012, 21:31

Gestern als ich sie vom Auslauf hoch nahm, drückte ich wohl auf die Blase, keine Ahnung
Jedenfalls kam da Kalziumpipi raus.
Ist ein Alarmzeichen der übelsten Art ... heißt für dich, nun nach Möglichkeit alle zwei Stunden massieren, bis Pipi kommt, denn Teddy tut das Pinkeln weh, deshalb verhält er den Harn. Auch Nachts solltest du so häufig, wie irgendmöglich, Teddy seinen Harn rausmassieren ...
Weiterhin ist abzuklären, ob ein Harnstein direkt in der Harnröhre sitzt - dies ist bei Männern, egal ob Mensch oder Meerschwein, die häufigste Ursache für Harnverhalten. Wenn ein Stein, der in der Harnröhre festhängt, nicht rauskommt, kann mit Ansäuern über die Harnröhre versucht werden, den Stein anzulösen, geht das auch nicht, muß operiert werden, bevor der Stein endgültig die Harnröhre zustopft und gar kein Harn mehr dran vorbeikommt.

Es gibt Schule, Arbeit, Studium etc ... das geht natürlich vor. Du kannst dich nicht krankschreiben lassen, weil dein Meerbock meint, kranksein zu müssen, dafür hat niemand Verständnis. Wenn du jedoch jemanden kennst mit ein bischen Feeling für Meerschweinchen, würd ich den einspannen, er soll in der Zeit, wo du nunmal nicht kannst, das Meerschweinchen massieren, daß der Kerl garantiert regelmäßig strullert.

Der Unterschied zwischen milchig pullern beim Rausmassieren und klar pullern beim freiwilligen Pinkeln ist der, daß beim freiwilligen Pinkeln nicht richtig gestrullert wird, sondern der Kerl versucht, seinen Harn möglichst lange zurückzuhalten und möglichst langsam rauszulassen, wenn dieser sich nicht mehr zurückhalten läßt. So werden die Kristalle im Harn nicht mehr mit herausgespühlt, sondern lagern sich an der Harnröhrenwand an oder aber, wenn ein Stein in der Harnröhre festsitzt, lagern sie sich an diesem Stein an und lassen ihn noch größer werden.

Wenn du den Harn rausmassierst (Teddy wird dich dafür hassen! Und wie! Das tut nämlich höllisch weh ... ), baust du den notwendigen Druck auf, daß die Kristalle samt sämtlicher Bakterien nach draußen befördert werden, auch dann, wenn ein Harnstein im Wege sitzt. Der Harnstein wird dabei mit ein wenig Glück immer mehr abgebaut, bis er so klein ist, daß auch er mit rauskommt und das Leiden hat dann endlich ein Ende.

Was auch unbedingt getan werden sollte, ist die Zusammensetzung des Harngrießes analysieren zu lassen ... Calciumoxalat ist ok, Calcium deutet auf Fütterungsfehler, Purine und ähnliche Exoten deuten auf eine Stoffwechselstörung oder Medikamente, die nicht vertragen werden.

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Re: Blasenschlamm durch Heuwechsel?

Beitrag von Chrissi89 » Sa 1. Dez 2012, 11:24

Öhm.. nunja Teddy bleibt vorerst noch ein Weibchen :lieb:

Kann sich denn so schnell ein Harnstein bilden?

Auf den Röntgenbilder war nichts zu sehen, außer Blasenschlamm

Ich muss die Tierärztin nochmal Fragen was genau für das für eine Zusammensetzung des Urins war.
Sie hatte es mir gesagt, nur was das ziemlich lang und kompliziert.

Kann ich ihr auch Eurologist geben?

Das Ab ist nun leer und sie bekommt nur noch Novalgin, was sie bis jetzt immer vertragen hatte.
Leider habe ich auch niemanden, der sie in der Zeit massieren kann. Das werde ich wohl machen müssen, so oft es geht.

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Re: Blasenschlamm durch Heuwechsel?

Beitrag von Miss Marple » Sa 1. Dez 2012, 12:38

Chrissi89 hat geschrieben: Das Ab ist nun leer und sie bekommt nur noch Novalgin, was sie bis jetzt immer vertragen hatte.
Novalgin ist ja ein Schmerzmittel und tut nichts gegen neue Bakterien im Harntrakt. Was gibst Du Ihr dagegen?
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Re: Blasenschlamm durch Heuwechsel?

Beitrag von Chrissi89 » Sa 1. Dez 2012, 12:45

Ich muss noch einen neuen Termin machen, da das AB nur für 7 Tage war.
Sonst bekommt sie unterstützend noch Beifuss und Brennessel im Päppelbrei.

Was sollte ich ihr denn noch geben?

Ich weiß nicht wie doll oder sanft ich die Blase massieren soll. Dadurch das die Genitalien noch geschwollen sind, fühlt sich das wie eine Berg- und Talfahrt an.
Etwas weißen Urin konnte ich vorhin rausmassieren.

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Re: Blasenschlamm durch Heuwechsel?

Beitrag von Murx Pickwick » Sa 1. Dez 2012, 14:01

Wenn weißer Urin rauskommt, ist das gut ...

Frißt sie nicht mehr Frischfutter, daß du ihr nen Päppelbrei machen mußt?
Aus was besteht der Päppelbrei?

Besser wie Neurologist ist stinknormales, handelsübliches Natriumchlorid, bekommt man auch als Brezelsalz, Haushaltssalz, Steinsalz oder, wenn unbedingt die Ausbeutung von Menschen gefördert werden soll, Himalayasalz.
Wichtig ist, daß kein Jod zugesetzt ist - deshalb ist auch Meersalz weniger geeignet, auch hier ist meist Jod mit drin.

Das Salz verursacht Durst, das Meerschweinchen trinkt dadurch mehr, wodurch die Blase besser durchspühlt wird.
Da zuviel Salz auch nicht gut ist, ist es das Einfachste, nen Salzstein in den Käfig zu stellen. Wenn das Meerschweinchen Appetit auf Salz hat, wird es da rangehen ... wenn es da keinen Appetit drauf entwickelt, braucht es das Salz nicht, dann kann Salz auch gefährlich werden, wenn man es zwangsappliziert.

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Re: Blasenschlamm durch Heuwechsel?

Beitrag von Miss Marple » Sa 1. Dez 2012, 17:29

Chrissi89 hat geschrieben:Was sollte ich ihr denn noch geben?
Zum Beispiel das, was ich gestern Abend schrieb? :lieb:
Zumal Du ja auch ne Pilzproblematik im Stall hast.
"Der Clown ist die wichtigste Mahlzeit des Tages.

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Re: Blasenschlamm durch Heuwechsel?

Beitrag von Chrissi89 » So 2. Dez 2012, 12:43

@Miss Marple
Das habe ich gar nicht gelesen. Sorry :schäm:

Ok, Also Meerrettich und Kapuzinerkresse.
Hätte ich diesen Beitrag eher gesehen, hätte ich gestern noch welchen kaufen können..

@Murx

Sie frisst immernoch gerne Mangold, Endiviensalat, Eisbergsalat und Kopfsalat.
An die anderen FriFu Sachen geht sie zwar auch ran, aber nicht so, eher an Heu
Sie wiegt zwar noch gute 990g, aber sie wog auch mal 50g mehr.

Der Päppelbrei besteht aus Hafer- und Erbsenflocken, Brennessel, getreidefreie und kalziumarme Pellets und aus Kräutermixen, die ich mal geschenkt bekommen habe.
Ich mixe aber auch noch einen Gemüsebrei aus Fenchel, Brokkolie, Paprika, Gurke und Möhre und mische das andere darunter.
Es ist mehr Gemüse als alles andere.

Ihr gebe ihr den Brei hauptsächlich als Lockmittel, da ich sie sonst nicht im Bodengehege zu greifen bekomme. Sie weiß schon ganz genau, wenn ich da bin, kommt meist etwas blödes.
Wenn ich ihr die Blase etwas massiert habe, dann bekommt sie auch von meinem Finger Päppelbrei.

Sie nimmt aber auch wieder langsam Gurke zu sich. Erst wurde sie noch verschmäht.
Mit dem Haushaltssalz schaue ich mal nach und probiere ich, je nach dem ob da Jod drin ist oder nicht.

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Re: Blasenschlamm durch Heuwechsel?

Beitrag von Murx Pickwick » So 2. Dez 2012, 13:14

Du hast also Pellets, ein Futtermehl, mit im Päppelbrei, dazu Haferflocken und Erbsenflocken, die im Grunde genommen auch nicht besser wie Futtermehle sind ... Haferflocken sind zwar, wenn sie vertragen werden, ein probates Mittel, um kurzfristig aufzupäppeln, da Haferflocken leicht verdaulich sind und eine sehr hohe Nährstoffdichte haben, insbesondere Eiweiß und Mineralstoffe (einschließlich gut aufnehmbares Calcium übrigens!), aber für ein Dauerpäppeln taugen sie rein gar nix (mal ganz davon abgesehen, daß ein Dauerpäppeln mehr schadet wie nutzt ... gibt da eigentlich höchstens noch das leidige Zahnproblem, wo tatsächlich in einigen wenigen Fällen ein Dauerpäppeln notwendig wird, weil das Meerschweinchen nunmal beispielsweise ohne Zähne nicht kauen kann, aber irgendwie ja Futter ins Meerschweinchen kommen muß - so kann man das Meerschweinchen noch ein paar Jahre am Leben halten, bevor der Verdauungstrakt endgültig durch den Päppelbrei drauf geht)
Erbsenflocken sind zu Futtermehl verarbeitete Erbsenkörner, welche zu Flocken gepreßt werden - und Hauptauslöser für eine ganze Reihe von Stoffwechselstörungen. Erbsenflocken stören zudem das Immunsystem, so daß Infektionskrankheiten einschließlich Blasenentzündungen wahrscheinlicher werden.

Wenn in den Pellets zudem auch noch Vitamin D3 zugesetzt ist, verfütterst du den Hauptauslöser für Calziumstoffwechselstörungen! Meerschweinchen sind nicht daran angepaßt, Vitamin D3 über die Nahrung aufzunehmen, sie stellen das selbst her bzw lassen sich von ihrer Blinddarmgesellschaft herstellen. Wenn nicht genügend Sonnenlicht vorhanden ist, ist es besser, du besorgst dir eine UV-B-Lampe aus dem Terrarienhandel, läßt dich da am Besten noch von Reptilienhaltern beraten und belichtest deine Schweinchen eine Stunde am Tag - so können sich die Meerschweinchen ihr Vitamin D3 genügend selbst herstellen und zwar genau so viel, wie sie tatsächlich brauchen und, was viel wichtiger ist, wo sie es tatsächlich brauchen!
Vitamin D3 an der Darmwand jedenfalls brauchen sie nicht ...

Dazu kommt ... was heißt calciumarme Pellets?
Mal auf die Packung geschaut, wieviel Calcium da drin ist und mal mit dem Calciumgehalt frischer Kräuter verglichen?
Du wirst aus dem Staunen nicht mehr herauskommen! Da geh ich jede Wette ein!

Wenn du im Päppelbrei einfach diese Futtermehle wegläßt, solltest du immer noch ein gutes Lockmittel haben, aber du hast die extrem schädlichen Bestandteile eliminiert ...
Apfel und Gurkentaler nimmt sie als Lockmittel nicht an?
Wäre halt die gesündere Alternative - aber wenn es nicht funktioniert, dann funktioniert es halt nicht, in deinem Fall ist dann der Päppelbrei als Lockmittel die bessere Alternative, als daß du sie gar nicht mehr rausgefangen bekommst.

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Chrissi89
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Re: Blasenschlamm durch Heuwechsel?

Beitrag von Chrissi89 » So 2. Dez 2012, 13:38

Naja, es ist hauptsächlich der Päppelbrei von Fiona, da ich sie zufüttern muss, damit sie was auf die Rippen bekommt. Sie muss Dauergepäppelt werden.

Ich dachte, dass ich es bei Teddy als Lockmittel versuchen kann, da Teddy keine Gurke mag, seit sie die Blasenprobleme hat.
Heute hat sie mir eine halbe Gurkenscheibe abgenommen, aber nicht wirklich gierig, wie sonst.
Ich möchte sie nicht scheuchen und ein Kuschelsack hilft da leider auch nicht und ins das 1,20m tiefe Bodengehege kann ich schlecht rein klettern^^


Seit fast 2 Monaten habe sie wieder genug Sonnenlicht, da sie in einem anderen Raum stehen.

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Re: Blasenschlamm durch Heuwechsel?

Beitrag von Murx Pickwick » So 2. Dez 2012, 14:47

Scheuchen macht negativen Streß, ist also auch nicht gut fürs Immunsystem ... man muß ja auch immer abwägen, es gibt kein pauschal das ist richtig und gut, das ist falsch und schlecht ... es gibt halt nur ständige Optimierung. Und wenn du mit Päppelbrei als Lockmittel hinkommst, dann ist das das kleinere Übel ... also arbeitest du mit dem kleineren Übel, fertig.

Für Fiona wäre es übrigens auch gut, wenn du zumindest die Erbsenflocken und die Pellets wegläßt ... mit den Haferflocken mußt du sehen, gerade, wenn es sich um Dauerpäppeln handelt, sind Haferflocken oft irgendwann kontraproduktiv.

Was das Sonnenlicht angeht - wichtig ist die UV-B-Strahlung und die wird durch Fensterscheiben sehr effektiv herausgefiltert, da kommt kaum was durch. Fenster bei Sonnenschein um die Mittagszeit so öffnen, daß die Sonne ungefiltert eindringen kann, hilft da ne Menge.

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Re: Blasenschlamm durch Heuwechsel?

Beitrag von Chrissi89 » So 2. Dez 2012, 17:12

Die Erbsenflocken waren nur für den besseren Geschmack da. Dann lasse ich das langsam ausschleichen und die Pellets auch.
Das kommt ja immer alles in eine Dose bevor es in den richtigen Brei reinkommt.

Was soll ich ihr neben den Gemüsebrei noch geben wenn die Haferflocken mit der Zeit auch nicht gut sind und damit Fiona ihr geringes Gewicht hält?

Danke für den Tipp mit dem Fenster.

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Re: Blasenschlamm durch Heuwechsel?

Beitrag von Murx Pickwick » So 2. Dez 2012, 18:04

Wenn Fiona Kohl verträgt, dann Kohl - und hier die eher verträglichen Sorten: Chinakohl, Kohlrabiblätter, das Weiße vom Blumenkohl und Brokoli samt Blätter, aber ohne Stiel.
Wenn Fiona Grünkohl verträgt und mag, hast du sogar ein optimales Päppelfutter ... leider ist es so, daß speziell der Grünkohl durch seinen hohen Eiweißgehalt sehr schnell zu Blähungen und Durchfall führen kann, du mußt hier also recht vorsichtig rangehen, besser ist es, wenn du Fiona dazu bekommst, daß sie den Kohl in Stücken frißt. Dann wird er besser vertragen.

Weiterhin solltest du gerade bei Fiona ausprobieren, ob sie nicht doch irgendwie etwas zum Kauen fressen kann ... und wenn du es stiftelst, in Streifen schneidest oder Kunstwerke schnitzt, egal, wie die Stücken aussehen, wenn sie gekaut werden, ist es viel, viel gesünder auch für Fiona, wie wenn sie das als Brei futtert.
Sobald sie etwas zum Kauen fressen kann, solltest du ihr das verfüttern, keinen Päppelbrei ... selbst, wenn sie lange zum Fressen braucht, vollkommen egal, hauptsache sie frißt und kaut.

Um Koliken vorzubeugen, ist es auch nötig, Blättriges und Zweige zu verfüttern, wenn Fiona nix zum Beißen und Kauen mehr nimmt, könntest du in den Brei beispielsweise Nadelgehölz einarbeiten. Vor allem die Nadeln lassen sich recht gut mit einem Zauberstab oder kraftvollen Mixer im Päppelbrei musen, die Zweige machen allerdings die Schneidgeräte sehr schnell stumpf, da mußt du ein wenig ausprobieren, wie es für dich und Fiona am besten funktioniert.
Momentan finden sich viele Knospen von diversen Laubbaumarten, die können mit einem Messer leicht und effektiv abgestriffen und in den Brei eingearbeitet werden. Die Harze aus diesen Knospen entgiften und die Knospen bieten wertvolles Eiweiß und viele wichtige Mineralstoffe (wobei die Mineralstoffe wegen der Harze und der Lignine nicht so gut aufgenommen werden können).

Für den Blinddarm ist Apfel wichtig - der Blinddarm liefert viel, viel Eiweiß und diverse wichtige Vitamine. Wenn der Blinddarm gut gefüttert ist, kann er dem Meerschweinchen immerhin fast ein Drittel des Bedarfs an Eiweiß und Mineralstoffen liefern! Und das in einer äußerst verträglichen und gut verdaulichen Art!
Blinddarmkot wird übrigens auch von den anderen Gruppenmitgliedern geklaut bei Bedarf, man braucht keinen Meerschweinchenkot verfüttern (und sollte das auch nicht, denn wir Menschen können nicht erriechen, ob es sich um krankmachenden Abfallkot oder gesunden Blinddarmkot handelt!)

Weiteres sehr gutes und verträgliches Päppelfutter ist ein Gemisch aus Leinsaat, Sesam und Mariendistelsaat ... die Mariendistelsaat ist in dieser Mischung wichtig, da es die Leber schützt, denn Meerschweinchen sind an Sämereien nicht gut angepaßt. Solche Kleinsaaten sollten jedoch nicht verfüttert werden, wenn kurz vorher Zähne gezogen wurden oder mehr oder weniger offene Wunden im Maul da sind - gerade offene oder gerade eben geschlossene Wunden im Kieferbereich neigen dazu, daß sich solche Kleinsaaten regelrecht in diese Wunden bohren, drin stecken bleiben und furchtbare Entzündungen verursachen!
In einem solchen Fall sollten dann lieber Leinflocken im Pferdehandel besorgt werden, manchmal gibts auch Sesamflocken zu kaufen (vor allem im Hundefutterhandel, ist aber noch relativ selten im Angebot) und die in den Brei eingearbeitet werden. Die Flocken sind nicht optimal, stellen aber die Mineralstoffversorgung sicher und die Schleimstoffe aus der Leinsaat schützen den Darm. Ebenso sind Löwenzahnwurzeln, gemahlene Mariendistelsaat und Distelwurzeln im Futterbrei gutes Päppelfutter.

Generell, egal wie gut ein Päppelfutter durchdacht und optimiert wurde, es macht über die Jahre den Darmtrakt kaputt, der wird irgendwann nicht mehr in der Lage sein, die Versorgung sicher zu stellen - wenn du also einen Weg findest, Fiona zum Fressen von Zeugs zu überreden, welches sie kauen muß, ist das selbst dann besser, sie nur damit und ohne Futterbrei zu ernähren, wenn sie damit erstmal abnimmt! Mit der Gesundung des Darmes wird sie immer mehr Nährstoffe aus dem gekauten Futter herauslösen können und damit nach ca. einem halben bis einem Jahr wieder zunehmen und ihr Ausgangsgewicht erreichen - auf gesunde und nachhaltige Art und Weise!

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