ad libitum und Stallhaltung passt nicht? - Magenüberladung?

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Es ist daher wichtig, jede Medikamentenabgabe und Therapie unbedingt mit dem Arzt zu besprechen und gemeinsam nach der besten Lösung, für das jeweilige Tier zu suchen.

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Re: ad libitum und Stallhaltung passt nicht? - Magenüberladu

Beitrag von Wolle » Mi 14. Dez 2011, 21:41

Nunja, dieser TA ist nicht der beste für die Kaninchen. Die grundlegenden Dinge kann er, wenn's was spezielles gibt (wie Schnupfen oder so) dann muss ich zu dem weiter weg. Der ist klasse :)

Ja, heute war Emma wieder die alte :) War als erstes am Futternapf.

@ saloiv: Richtig, das Problem hab ich mit Felix, ihrem Partner. Ihm wurde ein Zahn gezogen und weil der Gegenspieler nun fehlt, wächst der Zahn gegenüber (Backenzahn) weiter und er bekommt Spitzen. Alle 6 Wochen etwa müssen die weggemacht werden, das merke ich immer dann, wenn er Durchfall bekommt.
Allerdings ist das weniger tragisch und bei weitem nie so schlimm wie es nun bei Emma war.
Die beiden haben aber auch nur 25g pro Kaninchen von diesem Struktur-Müsli erhalten. Dennoch, um sicher zu gehn, lasse ich es bei ihnen nun weg und sie bekommen nur 50g Samen ;)

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Re: ad libitum und Stallhaltung passt nicht? - Magenüberladu

Beitrag von mausefusses » Do 15. Dez 2011, 14:26

Dennoch, um sicher zu gehn, lasse ich es bei ihnen nun weg und sie bekommen nur 50g Samen
2 Tiere an einem Tag??

Das ist die Menge bei mir für 9 Knainchen am Tag!
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Re: ad libitum und Stallhaltung passt nicht? - Magenüberladu

Beitrag von Wolle » Do 15. Dez 2011, 15:16

Mausefusses, das weißt du doch. Die Diskussion war doch schonmal.
Das ist wirklich nicht viel, zumal ich es auch noch mit einem Kräutermix mische.

Meine Kaninchen sind nicht fett oder sonstiges. Lassen wir ihnen doch den Spaß.

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Re: ad libitum und Stallhaltung passt nicht? - Magenüberladu

Beitrag von mausefusses » Do 15. Dez 2011, 15:44

Du hast Zahnkaninchen, wenn sie 50gramm Samen fressen sättigt das ungemein und sie fressen dann weniger, das wiederum begünstigt Zahnwachstum...Daruf will ich hinaus.
Ich weiß wie viel 50 gramm Samen sind. Ein Eßlöffel wiegt 8 gramm .
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Re: ad libitum und Stallhaltung passt nicht? - Magenüberladu

Beitrag von Wolle » Do 15. Dez 2011, 15:58

Ich denke kaum, dass man in Esslöffeln gut Abmessen kann. Wieg doch mal einen Esslöffel Grassamenmischung und einen Esslöffel Quinoa zum Beispiel. Völlig verschiedene Werte aufgrund des Volumens.
Zahnkaninchen kann man das nicht wirklich nennen. Ich weiß, was ein Zahnkaninchen ist, weil selbst über 8 Jahre lang ein Kaninchen mit massiver Fehlstellung der Schneidezähne hatte, die regelmäßig gekürzt werden mussten.
Anfangs bekam er nur normales Futter, dann, nachdem ich gemerkt habe, dass dieses Kuntibuntifutter wie Murx es nennt :D verkehrt ist, gab ich ihm Science Selective Rabbit, womit es ihm prima ging. Nachher hab ich das Gemüse geraspelt oder bei Zeitmangel in den Mixer gesteckt. Aber als er NUR noch Gemüse bekam baute er immer mehr ab und starb. Ich bereue es bis heute, dass ich da auf das Internet und nicht auf meinen Verstand gehört hab. Die Umstellung war, als er schon über 7 Jahre alt war. Da war sein Darm viell. schon kaputt und daher hätte ich ihm diese, doch krasse Umstellung, nicht antun sollen. Aber gut, das ist ein anderes Thema.

Dass Trofu oder Samen satt machen und sich somit die Zähne nicht richtig abnutzen, musste ich an Lilli schmerzlich erfahren, weil sie durch zu wenig Abnutzung einen Abzess durch einen schief wachsenden Zahn an der Backe bekam. Wir mussten sie trotz OP einschläfern lassen.

Ich will jetzt nicht so rüberkommen, als wüsste ich alles. Ich will nur sagen, dass ich selbst schon viele Erfahrungen gesammelt habe, aber auch merke, wie man mit der Zeit wieder Abstand davon gewinnt.
Nach dem Vorfall mit Lilli bekamen meine Kaninchen NUR noch Gemüse und Heu, ich hab penibel alles Trockenzeugs und Leckerlies gestrichen.
Doch so langsam ist man auch drüber hinweg und fängt doch wieder an, solche Sachen zu füttern.
Aber bei weitem nicht die Mengen wie vorher.

Felix bekommt außerdem kaum was von den Samen ab, weil Emma die für sich reserviert ;)
Warum findest du diese 50g so schlimm? Andere füttern den Kaninchen so viele Samen, wie die Kaninchen wollen.

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Re: ad libitum und Stallhaltung passt nicht? - Magenüberladu

Beitrag von mausefusses » Do 15. Dez 2011, 16:19

Ich denke kaum, dass man in Esslöffeln gut Abmessen kann. Wieg doch mal einen Esslöffel Grassamenmischung und einen Esslöffel Quinoa zum Beispiel. Völlig verschiedene Werte aufgrund des Volumens.
Die 8 gramm sind ein Mittelwert einer Samenmischung wie ich sie fütter, das sind überwiegend sogar schon "schwere" Samen wie Hirse, Sonnenblumenkerne, Leinsamen.....

Ein Tier was alle 6 Wochen zum Zähne schleifen muß ist ein Zahnkaninchen in meinen Augen.

Wolle, Du machst das schon. Ich hab Dir einen Tip gegeben, mach was draus oder laß es bleiben.
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Re: ad libitum und Stallhaltung passt nicht? - Magenüberladu

Beitrag von Murx Pickwick » Do 15. Dez 2011, 17:09

Als ich die Kaninchen ad lib mit Sämereien gefüttert hatte, wurden selbst im Herbst und Winter, wo vergleichsweise viel Sämereien gefressen wurden, nur zwischen 5g und 25g pro Kilo Lebendgewicht gefressen ... dabei gab es halt Tage, wo nur die 5g gefressen wurden (war also in der Versuchsgruppe mit 1 - 3kg schweren Jungkaninchen 5g - 15g/Kanin/Tag) und es gab Tage, wo eben 25g gefressen wurde. Im Schnitt dürfte es sich bei 10g/Tag/Kilo Kanin eingependelt haben, das hab ich allerdings nicht nachgerechnet. Es handelte sich da um Jungkaninchen im Wachstum, die eh mehr Sämereien fressen, wie Altkaninchen.
Im Sommer nehmen meine Kaninchen oft gar keine Sämereien an, egal ob sie frei verfügbar sind oder nicht ...

Sobald die Frischkost nicht mehr ausreichte (dabei ist egal, ob sie qualitativ nicht mehr ausreichte oder quantitativ), stieg die Menge der gefutterten Samen enorm. Man kann also tatsächlich Frischkost über Sämereien einsparen - nur geht das irgendwann halt auf die Gesundheit der Kaninchen, denn diese Situation, daß die Frischkost quantitativ und/oder qualitativ nicht ausreichen könnte und mit Samen ersetzt werden mußte, gab es bei den Vorfahren der Kaninchen nie, die Samen waren nur eine Ergänzung des Futters in Mangelzeiten.

Vielleicht kann man sich das auch andersherum noch mal klarmachen ... Sämereien enthalten vier- bis fünfmal weniger Wasser wie Kräuter und Gräser. Wenn also rein theoretisch der Nährstoffgehalt auf das Trockengewicht bezogen bei Sämereien und bei Gräsern/Kräutern gleich wäre, dann würden 50g Sämereien etwa 250g Frischfutter einsparen.
Nehmen wir nun weiter an, ein Kaninchen würde pro Tag 300g Frischfutter pro Kilo fressen und bekommt nun 50g Sämereien pro Kilo, würde es mit den Sämereien nur noch 50g Frischfutter futtern, weil es satt ist ... sind also nur noch insgesamt 100g Futter zum Kauen und Zähneabschleifen in der Ration, wo das Kanin vorher 300g durchkauen mußte.

Ist natürlich so eine Milchmädchenrechnung, aber ich hoffe, es wird trotzdem klar, wo genau das Problem liegt.

Es gibt jedoch auch ein gegenteiliges Problem ...
Wird nämlich belastetes Gemüse verfüttert (also konventionelles, stark gespritztes, man siehts ja dem Gemüse nicht an), wird die Aufnahme von Nährstoffen durch die Pestizide behindert bzw es werden mehr Nährstoffe gebraucht, wie normal. Wird nun auch noch hauptsächlich Treibhausware oder ähnlich hochgepuschte Ware verfüttert, oder gar Küchenkräuter, Gemüse und Obst, was für das Kaninchen wenig schmackhaft ist, weils am Bedarf vorbeigeht, bekommt das Kaninchen nicht genügend Nährstoffe und das wird genauso zu gesundheitlichen Problemen führen wie ein zu hoher Trockenkostanteil oder zu hoher Sämereienanteil. Bei einer solchen Fütterung kann sogar das Zuviel an Sämereien der ausschlaggebende Punkt sein, daß die Kaninchen dennoch gesund bleiben, denn die Nährstoffdichte von Sämereien ist einfach deutlich höher, wie bei Pflanzen aus der Gemüsetheke und Nährstoffmängel machen größere Schäden, wie zuwenig Wasser oder zuviele verdauliche Kohlenhydrate.

Kurzum - hier ist wieder der Halter gefragt, der über Beobachtung, Experiment und gesundem Menschenverstand den für sich und die Kaninchen optimalsten Weg herausfinden muß.

Ich hab beispielsweise bei meinen Kaninchen festgestellt, eine Winterfütterung mit zuwenig (Blatt-)Kohl und ohne Futterrüben funktioniert nicht gut, egal wie abwechslungsreich sonst das Frischeangebot im Winter ist. Die Kaninchen bauen doch sehr über die Wintermonate ab.
Ebenso bauen sie jedoch ab, wenn sie als Rauhfutter anstelle von Zweigen, Blättern etc Wiesenheu bekommen ... oder gar ein Teil des Frischkostanteils mit Rauhfutter ersetzt wird. Was wiederum bei meinen Kaninchen problemlos geht, ist, daß ich das Wiesenheu komplett mit Zweigen etc ersetze. Sie brauchen also kein Wiesenheu, wenn sie Laub, Zweige und Co haben ...

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Re: ad libitum und Stallhaltung passt nicht? - Magenüberladu

Beitrag von saloiv » Do 15. Dez 2011, 17:13

Rationiert fressen meine Kaninchen auch mehr Saaten als wenn sie ad libitum angeboten werden.
Ich füttere sie aber trotzdem die meiste Zeit rationiert und nur im tiefen Winter dann für Phasen ad lib (bei Stark-Frost werden sie meist aber auch in größerer Menge gefressen). Das hat den einfachen Hintergrund, dass ich sie als Lockmittel benötige. ;)
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Ich wünsche Dir...
dass Du arbeitest als würdest Du kein Geld brauchen.
dass Du liebst, als hätte Dich noch nie jemand verletzt.
dass Du tanzt, als würde keiner hinschauen.
dass Du singst, als würde keiner zuhören.
dass Du lebst, als wäre das Paradies auf Erden.

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