da mir die Tierliebhaberin ja gedroht hat und unbedingt mehr über Jeff erfahren wollte, kommt hier mein Bericht.
Ich bringe regelmäßig im Frühling Babykätzchen mit nach Hause. Immer die, die einzeln ins Tierheim gebracht werden und eigentlich nur noch aus Eiter bestehen. Wir versuchen immer die auf Pflegestellen groß werden zu lassen. Nur so können sie gesund werden und sie brauchen viel Liebe und Ansprache. Zudem stecken sie mir nicht die ganzen anderen auf Station an.
Letztes Jahr im September war es mal wieder soweit. Eine Dame hatte einen Katzenwelpen gefunden. Alleine, irgendwo auf der Strasse. Es war winzig und unendlich hässlich. Keine Augen - nur Eiterbobbel.
Also hab ichs mit nach Hause genommen um es groß zu ziehen.
Der kleine sah aus wie Jeff Goldblum in seiner Rolle als die Fliege.
Er sah original so aus:

So kam er zu seinem Namen : Jeff
Später kam dann noch ein Katerchen dazu - Luke.
Und wie immer vermittel ich die Kätzchen dann, wenn sie gesund, geimpft und groß genug sind.
Luke hat ein tolles Zuhause gefunden.
Jeff wollte keiner.
Und dann kam noch etwas hinzu. Jeff liebte mich vom ersten Tag an abgöttisch. So etwas habe ich noch nie erlebt. Und ich liebte ihn auch anderes als alle anderen Katzen vor ihm. Es war von Beginn an Seelenliebe.
Ich habe versucht ihm ein tolles Zuhause zu finden, weil ich hier in meiner Wohnung eigentlich keine Katze halten wollte. Wohnungshaltung ist in meinen Augen schrecklich!!! Ich wollte erst eine Katze, wenn ich mal auf dem Land wohne.
Jeff als Baby - da steht er zur Vermittlung

Keiner wollte Jeff und dann wurde es immer schwieriger ihn wieder her zu geben.
Es gab fast eine Scheidung, weil Patrick absolut keine Katze haben wollte. Ich hatte Gewissensbisse ohne Ende, weil ich dem Kater keine Wohnungshaltung antun wollte.
Dann habe ich mir viel Gedanken gemacht und kam zu folgendem Schluss:
Ich sehe im Tierheim täglich schreckliche Katzenschicksale. Viele Katzen haben ein beschissenes Leben.
Jeff könnte bei mir ein Leben haben, dass zumindest erträglich ist.
Und ich habe beschlossen umzuziehen - für Jeff. Und auch für Leni, denn der dritte Stock ist für sie einfach zu viel.
So denke ich mir, lieber sein erstes Jahr in einer Wohnung und dann irgendwann raus, dafür aber bei mir.
Thema Zweitkatze : geht gaaar nicht , denn dann kommt die Scheidung!!!
Und so mache ich mir täglich Sorgen und habe ein endlos schlechtes Gewissen. Ich liebe ihn unfassbar. Ich will für ihn das Beste. Ich weiß, dass ich gerade alles falsch mache, was man in der Katzenhaltung falsch machen kann:
Einzeltier, Wohnung, enge Bindung an mich....... Ein Alptraum!!!
Neulich habe ich Patrick gehört, wie er einem Freund von Jeff erzählt hat. Eigentlich wollte er keine Katze haben, zumindest nicht jetzt und hier. Aber er habe gesehen und erlebt, dass dieser Kater mich wirklich, wirklich absolut liebt. So etwas habe er noch nie erlebt.
Solche Worte aus meinem Macho-Mann......das sagt alles. Er hat es akzeptiert, dass Jeff hier ist, weil auch er gesehen hat wie sehr der Kerl an mir hängt - und umgekehrt.
Vielleicht kam Jeff - weil Leni eines Tages nicht mehr ist.............
Ich persönlich hätte mir Jeff niemals als Katze raus gesucht.........Aber wo die Liebe hin fällt.
Nun suche ich verzweifelt eine andere Wohnung - oder Haus........damit mein Seelenkater raus kann.
Kennt ihr das? Könnt ihr mich ein wenig verstehen? Ich komme mir so schlecht vor........Sollte ich ihn nicht gerade weil ich ihn liebe in ein besseres Zuhause geben?
Bin ich schlecht zu ihm? Ist das egoistisch?
Aber was ist, wenn ich ihn weg gebe und dann sowieso bald umziehe? Das werde ich mir nie vergeben. Unsere Seelen gehören zueinander - das ist unbeschreiblich. Versteht das einer??
Ich werde jetzt hier ab und zu mal was von meinem Jeffi erzählen. (Der Name ist so blöd - aber er gehört nun zu ihm)
