Tierärzte für Nager Fluch oder Segen?

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schweinsnase77
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Tierärzte für Nager Fluch oder Segen?

Beitrag von schweinsnase77 » So 23. Mai 2010, 07:31

Wie seht ihr das? Ich bin mittlerweile da ziemlich zwiegespalten, gerade was Notdienst angeht. generell denke ich zwar anch wie vor das kranke Tiere zum Arzt gehören, fass mir aber immer öfter an den Kopf, wenn ich Krankengeschichten von Meerschweinchen lese.

dazu kam das die Nottierärztin von gestern anscheinend (mal wieder ) so gar keinen Plan von Meeries hatte.

Sie fand es gut (ohne das Tier gesehen zu haben) dass ich vorsorglich Baytril gegeben hatte (er hing wirklich in den Seilen). O-Ton: dann ist er damit ja schon mal versorgt.
Sie äußerte den Verdacht einer Magenüberladung obwohl ich sagte das es mit baytril besser geworden ist) und empfahl mir, wenn Wärme ihm gut täte, ihn aufeine Wärmflasche zu packen :X Is ja nu bei Magen-Darm-Geschichten nicht so wirklich der Hit. :crazy:

Die Nottierärztin davor hatbei der Hornhautverletzung vorsorglich Baytril und Vitamin C gespritzt.....gerade letzteres ist ja nun bei Ad lib Fütterung unglaublich angeraten..... :hot:

mein Haustierarzt von dem ih zwar eigentlich viel halte, benutzt nach wie vor Ivomec als Mittel der 1. Wahl (ich muss ihn unbedingt mal fragen warum) gegen Parasiten.

Wie handhabt ihr das? gerade bei Notdiensten? Fahrt ihr auf jeden Fall hin, oder versucht ihr es erstmal mit Selbstmedikamentation? Was ist eurer Meinung nah riskanter?
Mit freundlichen Grunzern

Annette

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Re: Tierärzte für Nager Fluch oder Segen?

Beitrag von Doro » So 23. Mai 2010, 10:07

Ich fahre immer zur Klinik, zum einen ist sie nur 3 Autominuten von uns entfernt, ich bin dort eh mit all meinen Tieren als Patientin und durch einige Langzeitpatienten aus dem letzten Jahr kenn ich so ziemlich alle TÄ die dort arbeiten. Ich muss aber auch ganz einfach sagen dass es ein Zusammenspiel ist aus dem, was die TÄ wissen und dem was ich teilweise mit einbringe.
Als ich das erste mal in der Klinik war wurde ich belächelt, ich weiß nicht wie lange man kein Meerschweinchen mehr behandelt hatte. Und dann direkt einen Schlaganfall. Belix hat es damals nicht geschafft, hätte er aber m.E. bei einem anderen TA auch nicht. Bei ihm spielte das Alter und die vorherigen, nichtbehandelten Krankheiten auch noch eine große Rolle mit. Nach seinem Tod hab ich mir geschworen dort nicht mehr hinzugehen, aber wie solls anders sein, meine Bande wird wenn Freitags abend nach 20 Uhr krank oder Samstags oder Sonntags :autsch:
Meine TÄ hat mir mal gesagt dass man sich einfach nicht für Tiere weiterbildet die eben sehr, sehr wenig in der Praxis auftauchen. Meerschweinchen gehören auf dem Land eben dazu, sie leben oder sie sterben, eine Behandlung kostest das Vielfache wie ein neues Schweinchen kostet. Da kommen eben die wenigsten in die Praxis. Als die Klinik wirklich gemerkt hat dass ich für fast jeden Pups in die Klinik kommen haben sie angefangen sich weiterzubilden, sich über Krankheiten informiert, wenn sie etwas nicht genau wissen fragen sie nach usw.

-- Sonntag 23. Mai 2010, 10:11 --

Als ich das erste Mal mit einem meiner Schweinchen, das sich versprungen hatte, in der Klinik war war die erste Diagnose Meerschweinchenlähme. Das kannte man, das hatte man im Studium gelernt. Ich hab Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt dass die Medikamente verabreicht werden die Lissia gebraucht hat. Haben sie gemacht, auf meine Verantwortung hin, und mir nach einer Woche die Kosten erlassen und sich entschuldigt.

Heute, nach über einem Jahr, kann ich sagen dass ich jedes meiner Tiere ohne schlechtes Gewissen in die Hände der dort arbeitenden Ärzte legen kann, ob in der Woche bei meiner Stammtierärztin oder am Wochenende bei der Vertretung.

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Re: Tierärzte für Nager Fluch oder Segen?

Beitrag von saloiv » So 23. Mai 2010, 14:38

Der Notdienst hier in der Gegend ist auch grauenvoll. Die Klinik in die ich immer gehe (und wo der Tierarzt gut ist) hat zwar Notdienst aber dann ist eine Ärztin da die keine Ahnung hat und mehr Fehldiagnosen stellt als ein purer Laie...
Ich fahre hin wenn ich entweder selber weiß was zu tun ist oder es dem Tier so schlecht geht, dass ich keine andere Wahl habe. Solange der Allgemeinzustand noch gut ist verzichte ich auf Nottierärzte und versuche ersteinmal selber das Tier zu versorgen.
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Re: Tierärzte für Nager Fluch oder Segen?

Beitrag von Isa » So 23. Mai 2010, 15:07

Von dem Notdienst hier in der Gegend halte ich auch gar nichts!!
Der Notdienst besteht im Übrigen aus einer einzigen Rund um die Uhr -Klinik, die ich schon 4x aufgesucht hatte, und von der ich bzgl. Nagern überhaupt nichts halte.
(Meine beiden Stamm-TÄ sind super, haben aber bescheidenen Öffnungszeiten.)

Gestern Früh war es mal wieder soweit....
Ich bin aufgewacht und mein Schlümpfchen konnte kaum laufen.
Sie ist über 6 Jahre alt und meine TÄ hat vor einigen Monaten Arthrose bei ihr diagnostiziert.
Das haben wir mit Homöos super im Griff.
Nun habe ich aber einige WOchen Pause mit den Homöos gemacht, da Schlümpfchen auch ohne bestens zurecht kam. BIs gestern früh.
Ich bin dann schnell um 10:30 Uhr zu meiner TÄ gefahren und hab Medi-Nachschub geholt.
Danach war ich noch schnell einkaufen.

Als ich nachhause kam, lag mein Schlümfpchen total verdreht im Eigenbau, der Kopf hing schief in der Gegend rum und sie zuckte wie wild. :heul:
DAS kann ja wohl nicht an der Arthrose liegen. :shock:
Ich hab sofort meine TÄ angerufen...... es war aber schon nur noch der AB dran, der mich an die besagte Klinik weiter verwieß. Samstags hat sie nur bis 11 Uhr offen. :arg:

Tja, was machen???
Die Klinik hätte mal wieder keine gescheite Diagnose erstellt und hätte iiiiirgendein Antibiotika verschrieben.
Ganz toll! :crazy:

Ich bin nicht zur KLinik gefahren.
Aber mein Gewissen plagte mich doch sehr.
Sie atmete immer flacher, ihre Augen verloren an Glanz.

Aber diese Klinik wäre für mich nur noch eine Option wenn es ums Erlösen ginge.
Kurz davor war ich ja, mit Schlümpfchen dorthin zu fahren um sie erlösen zu lassen. :heul:

Ich hab Schlümpfchen (sie ist sehr sehr Menschenbezogen!) zu mir raus geholt, auf sie eingeredet, sie gehalten, ihr alles angeboten zu fressen, was ich auftreiben konnte.
Nach einer oder eineinhalb Stunden wurde es besser.
Sie rappelte sich wieder auf.
Irgendwann konnte sie wieder laufen, wenn auch sehr sehr wacklig.
Aber es wurde stündlich besser.

Gestern Abend hab ich Schlümpfchen dann beobachtet wie sie sich bestimmte Dinge selbst selektiert hat.
Sie fraß sehr sehr gierig nur harte Sachen: hartes Heu, Stroh, Zweige.
Am meisten hat sie sich am Eichenzweig vergangen. Sie hat sich systematisch Eichenrinde abgezogen und gefressen. Ich denke sie wusste was sie da tat!!!
...
Heute MOrgen ist sie wie neu!
Sehr agil, lebensfroh, hungrig. :liebe:

Nur ihr gesundes Auge ist leicht eingetrübt.
Nun weiß ich nicht ob das VON der Krankheit kommt (Schlaganfall???) oder ob es eine Folge davon ist (sie lief ja sehr wackelig, vielleicht hat sie sich einen Zweig o.ä. ins Auge gerammt. - Eine Wunde kann ich allerdings nicht erkennen!).

Früher war ich immer der Meinung, dass man ganz schnell zum Not-TA muss, wenn das Tier was hat und habe das auch immer so gehandhabt.
Aber was nützt es, wenn nur Schrott dabei raus kommt, weil kein gescheiter Not-TA vorhanden ist?? :hm:

Die Entscheidung ist nicht einfach.
Aber oftmals helfen sich die Tiere selbst besser, als ein unfähiger / kenntnisloser Not-TA.

Am Dienstag werde ich natürlich mit Schlümpfchen zu einer meiner beiden Stamm-TÄ gehen!
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Re: Tierärzte für Nager Fluch oder Segen?

Beitrag von Löwenzahn » So 23. Mai 2010, 16:05

Oh Isa, ich bin so froh zu lesen, dass sich Dein Schlümpfchen aus eigenem Antrieb wieder berappelt hat!
Eichenrinde hat diverse Heilwirkungen siehe https://www.heilkraeuter.de" onclick="window.open(this.href);return false; Bei den rapide angestiegenen Temperaturen denke ich in erster Linie an ein Kreislaufproblem.

Früher war ich auch regelmässig beim notdiensthabenden Tierarzt. Doch die Erfolgsbilanz sah düster aus: ausser bei Augenverletzungen, konnte keiner je wirklich helfen. Da wurden einfach Antibiotika gezückt... reine Symptombekämpfung.

Ich denke, viele erfahrene und informierte Tierbesitzer kennen sich viel besser aus als mancher Tierarzt.

Nur ein Beispiel: Leah hat im Februar nicht mehr gefressen. Tierarzt hatte keine Ahnung warum und verschrieb ganz einfach Antibiotika. Zuhause habe ich Leah einfach mal sich selber überlassen. Sie schlafen gelassen und beobachtet, dass sie besonders gerne Salbei frass, was mich auf die Idee brachte, sie könnte sich eine Mundschleimhautverletzung zugezogen haben, worauf ich ihr Mucosa Comp verabreichte. Anderntags frass sie wieder. Die Antibiotika hatte ich weggeworfen, den Besuch beim Tierarzt hätten wir uns getrost sparen können.

Kürzlich hatte Jayden wohl etwas eingeatmet und hatte fürchterlich geröchelt. Früher wäre ich sofort zum Notdienst gerannt. Aber ich hielt ihm lediglich einen Thymian-Zweig vor die Nase, worauf er niessen musste... und was auch immer wo auch immer gesteckt hat, mit der Niesserei war es weg...
Liebe Grüsse, Arletta

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Re: Tierärzte für Nager Fluch oder Segen?

Beitrag von Isa » So 23. Mai 2010, 16:31

OT: Danke für den Link Arletta!!
Ich hab in einem meiner Bücher schon nachgelesen, dass Eiche auch eine sehr stärkende Wirkung hat und viel Oxalsäure enthält. :top:
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Re: Tierärzte für Nager Fluch oder Segen?

Beitrag von Miss Marple » So 23. Mai 2010, 17:04

Meine Erfahrungen sind 50:50. Es gibt Not - TÄ, die wenig Nagerwissen haben aber zumindest was für den Elektrolythaushalt spritzen und Schmerzmittel mitgeben. In Berlin kann ich online den Notdienst schon für Kleinsäuger vorselektieren. Tierklinik Marzahn ist auch fit. Dann gibts TÄ, die haben so richtig Wissen. Einer ist u. a. TA für eine Zooladenkette, und da macht es richtig Freude, zum Notdienst zu müssen. :X Fachsimpelei vom Feinsten. :D
Glücklicherweise hatte ich nun schon seit einigen Monaten nicht mehr das Vergnügen...

Durch eine Nachtfahrt zur Tierklinik mit dem Schweinchen einer Bekannten ergab sich ein Kontakt zu einem schweinchenfreundlichen Taxifahrer, dessen Schwester, eine Biologin, selber eine 5er Böckchengruppe hält. :D

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Re: Tierärzte für Nager Fluch oder Segen?

Beitrag von GastA » Do 27. Mai 2010, 09:54

Ich gehe in die Tierklinik, die sowohl von meiner Arbeit als auch von zuhause nur 2 Minuten entfernt ist. Da bin ich aber auch schon früher hin gegangen, als ich noch etliche Kilometer weiter weg gewohnt habe, weil "unsere" TÄ sich bei der Tierärztlichen Hochschule in Hannover auf Kleintiere spezialisiert hat und nun - zu unserem Glück - in der hiesigen Tierklinik arbeitet. Bei ihr bin ich bzw. meine Schweinchen in den besten Händen. Bei den Vertretungen ists dann unterschiedlich. Ist auch so, dass ich da seit gut drei Jahren "Stammkunde" bin, eigentlich mind. 1x die Woche dort aufschlage, sodass die Vertretungen zum Teil auch "vorsichtig" sind, um meiner TÄ nicht dazwischen zu funken. Ihre "Hauptvertretung" kennt uns inzwischen aber auch gut und ist auch super kompetent und lieb. "Problematisch" ist eher die Chefin der Klinik, sie vermittelt einem immer irgendwie das GEfühl, man komme mehr zum Klönen (kommt oftmals ins Sprechzimmer, wenn ich drin bin, mit irgendwelchen komischen Begründungen) - klar, ich zahle, um zu klönen...und auch denkt man bei ihr, dass "Tier" erst bei Katze anfängt. Oder dass man, wenn man so oft kommt wie ich z.B., hypochondrisch veranlagt ist. DAbei bin ich bisher nie "umsonst" hingefahren, es war immer was...andererseits weiß ich aber auch von ihr, dass sie auch mit dem hiesigen Tierheim zusammen arbeitet, sich sehr im Tierschutz engagiert...

rundum bin ich eigentlich super zufrieden, muss aber halt nicht unbedingt zur Chefin :)

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Re: Tierärzte für Nager Fluch oder Segen?

Beitrag von isthisit » Do 27. Mai 2010, 10:24

Ich hab mittlerweile ehrlich gesagt die Schnauze voll von diesem Notdienst hier - liegt aber an der TK generell, selbst wenn ich unter der Woche einen Termin ausmache kann ich davon ausgehen irgendeinen anderen TA zu bekommen und dem alles nochmal erklären zu müssen. Dann hatte ich noch zwei Fälle, in denen Kulanz schon mehr als angebracht gewesen wäre - aber nein.. man leiert einer Studentin lieber 2x 50€ Notdienstzuschlag raus(einmal bin ich 1h vor der Ambulanzzeit gekommen, hab aber bis zur Untersuchung 1h gewartet! Und das zweite Mal bin ich 30min nach der Ambulanzzeit hingegangen)

Leider ist die TK hier aber diagnostisch am besten ausgestattet - die TÄ in demselben Umkreis haben maximal ein Röntgengerät, Blut und Kot schicken sie ans Labor.. Außerdem arbeiten ja doch 2 relativ kompetente TÄ in dieser TK, aber so wohl, wie bei meinen alten Tierärzten in Tirol fühl ich mich hier nicht.(Obwohl diese auch Ivomec spritzen - find ich bei einem starken Befall aber ehrlich gesagt besser, als Spot-ons)
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Re: Tierärzte für Nager Fluch oder Segen?

Beitrag von daniii » Do 27. Mai 2010, 10:26

Ich habe in den letzten 12 Monaten leider schmerzlich lernen müssen, dass die wenigsten TÄ (zumindest in meiner Umgebung) Ahnung von Meerschweinchen haben. Während ich früher recht schnell panisch wurde und einen Notdienst lieber einmal zu oft aufgesucht habe, versuche ich viele Sachen inzwischen erstmal selbst zu behandeln, ich habe inzwischen einfach zu oft ratlose Gesichter im Notdienst gesehen. Da wurde dann häufig auch nicht mehr gemacht als das, was ich sowieso gemacht hätte.

Es war im Notdienst einer Klinik, wo Bela die Zähne zerstört wurden. Mit dem heutigen Wissen hätte ich ihn über die beiden Feiertage gepäppelt und wäre dann zu einem Tierarzt gefahren, der schleift statt knipst.
Ich habe bei fast keiner der anschließenden Zahnbehandlungen Schmerzmittel für Bela bekommen.
Eine diensthabende Ärztin derselben Klinik hat sich einen Tag nach Merles Blasensteinentfernung abends um 20 Uhr geweigert, sich Merle anzusehen, weil sie per Telefon meinte beurteilen zu können, dass Merle keine Blähungen hat. Tatsächlich hatte Merle eine lebensbedrohliche Magentympanie, wie dann in einem anderen Notdienst festgestellt wurde.
Ich hab Tierärzte erlebt, die mit Merles Kot zu Kollegen gerannt sind, weil sie sich nicht in der Lage sahen zu entscheiden, ob das nun behandlungsbedürftiger Durchfall ist oder nicht.
Merle hat 1 ml statt 0,1 ml MCP gespritzt bekommen und ich hatte die Anweisung, fünf Tage lang dreimal täglich jeweils 1 ml MCP oral zu verabreichen.
Ein anderer TA hat Merle am Genick aus der Box geholt und mir weismachen wollen, dass man Meerschweinchen so korrekt hält.
Vier TÄ haben übersehen, dass Bela einen Zahn zu viel hatte und dass einer in der Zunge steckte.

Und das sind nur ein paar "Anekdoten" ...

Ich bin inzwischen komplett verunsichert, nicht nur was Notdienste angeht. Da ich aber auf den diensthabenden Notdiensttierarzt leider keinen Einfluss habe, versuche ich das nun in der Regel zu vermeiden. Es sei denn, ich bin selbst in der Lage, z.B. Merles Blähungen einzuschätzen, dann fahre ich im schlimmsten Fall hin und sage dem TA, was er spritzen soll. Auch wenn man sich damit nicht beliebt macht.

Bei Tierärzten an sich bin ich nur so wütend darüber, dass sich scheinbar jeder Heimtierspezialist oder Zahnspezialist auf die Fahne schreiben darf, ohne dass er dafür irgendwelche entsprechenden Qualifikationen haben muss. Ich traue inzwischen fast keinem TA mehr und ich checke alles, was ich erzählt bekomme, gegen.
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Re: Tierärzte für Nager Fluch oder Segen?

Beitrag von schweinsnase77 » Do 27. Mai 2010, 10:43

@Isthisit: Ich finde auch das es weitaus schlimmere Behandlungen bei TA's gibt als Ivomecspritzen. Zumal man ja nicht jeden Monat Milben hat.
Ich denke da gibt es wesentlich größeren Mist den Ärzte bauen können....siehe daniii

Aber ich glaub ich mache zum thema Ivomec mal nen eigenen tread auf, vll gibts dann mal nen paar infos,, warum TAs das üebrhaupt noch nehmen, auch wenn sie wirklich Ahnung von Fellnasen haben.
Mit freundlichen Grunzern

Annette

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Re: Tierärzte für Nager Fluch oder Segen?

Beitrag von fretti » Sa 29. Mai 2010, 16:16

Also ich habe bisher immer nur schlechte Erfahrungen mit Notdiensten gehabt, egal um welche Tiere es ging.
Genau dann wenn was war hatte natürlich unser TA keinen Notdienst.
Selbst als ich mit einer unserer Katzen mal zum Notdienst musste hat mein TA am nächsten Tag nur den Kopf über die Diagnose und die Behandlung geschüttelt.
Sie hatte was an der Zunge - Notdienst meinte hat sich an ner Dose oder was Scharfem verletzt, mein TA hat gleich gesehen, sie war irgendwo unterwegs wo die Bauern grad gespritzt hatten und hat sich die Zunge verätzt...

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Re: Tierärzte für Nager Fluch oder Segen?

Beitrag von schweinsnase77 » Mo 2. Mai 2011, 06:23

Wie sieht ein Jahr später eure Erfahrung aus?

Ich zweifle hier im Umkreis mittlerweile generell an der Sinnhaftigkeit von Behandlungen für Nager. :schäm:

Wobei ich festgestellt hab, dass sich hier die meisten TAs mit dem Thema Euthanasie auch extrem schwertun. Eigentlich ja positiv, aber wenn am Ende nur quasi nen teures rumdoktern steht..... :?
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Re: Tierärzte für Nager Fluch oder Segen?

Beitrag von Isa » Mo 2. Mai 2011, 07:17

schweinsnase77 hat geschrieben:Wie sieht ein Jahr später eure Erfahrung aus?

Ich zweifle hier im Umkreis mittlerweile generell an der Sinnhaftigkeit von Behandlungen für Nager. :schäm:
Gut dass du den Thread wieder raus holst.
Innerhalb des Jahres seit dem Beginn dieses Threads hier hat sich meine Erfahrung bzgl. nagererfahrenen TAs in meiner Umgebung leider weiterhin verschlechtert.
Deshalb bin ich ja jetzt bei der TÄ Alex, die 50 km von mir weg ist. Da bin ich hoch zufrieden.
Hier in der Gegend würde ich nur noch zu einem TA gehen, wenn z.B. ein Akutnotfall mitten in der Nacht vorliegt.
schweinsnase77 hat geschrieben: Wobei ich festgestellt hab, dass sich hier die meisten TAs mit dem Thema Euthanasie auch extrem schwertun. Eigentlich ja positiv, aber wenn am Ende nur quasi nen teures rumdoktern steht..... :?
Hier genau umgekehrt. Die TAs und die Klinik schläfern in meinen Augen viel zu schnell ein.
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Re: Tierärzte für Nager Fluch oder Segen?

Beitrag von isthisit » Mo 2. Mai 2011, 08:21

Ich glaub ich war schon fast ein Jahr lang nicht mehr bei nem TA... :pfeif:

:bet: Hoffentlich bleibt das so..
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Re: Tierärzte für Nager Fluch oder Segen?

Beitrag von Löwenzahn » Di 3. Mai 2011, 13:52

:grübel: Keine Ahnung, wann ich das letzte Mal bei der Tierärztin war, ehrlich nicht :grübel:

Das heisst aber nicht, dass meine Tiere alle immer nur pumperlgsund sind.
Aber es heisst, dass ich beim kleinsten Anzeichen einer Befindlichkeitsstörung
sofort zur Selbsthilfe greife: ich verabreiche Schüssler-Salze,
lass ein Tier mal ruhen oder verabreiche Kräuter.
Zum TA würde ich nur noch in einem lebensbedrohenden Notfall gehen.

Seit ich das so handhabe,
geht es allen erstaunlich gut.
Und mir obendrein auch noch.
Ich habe in der Vergangenheit ein viel zu hohes Lehrgeld bezahlt
für Fehldiagnosen, Pfuschereien und vorschnelle Euthanasien.
Liebe Grüsse, Arletta

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Re: Tierärzte für Nager Fluch oder Segen?

Beitrag von Isa » Di 3. Mai 2011, 14:08

Hätte ich nicht Alex jetzt als meine TÄ, ich müsste und würde wohl auch vieles selber behandeln.
Gut, ich behandel schon viel selber, aber einige Dinge muss ich doch abklären lassen.
Z.B. alle paar Monate das große Blutbild von Mimm, um den Verlauf ihrer Diabetes im Blick zu haben.
Rönten bei Pü, um zu sehen ob die Grießansammlungen sich auflösen oder sich zu Steinen formatieren.
Außerdem ist es für mich super, nun eine TÄ zu haben, die sich so auskennt. Alleine mein "Dazulern-Faktor" was Phytos angeht, ist enorm. :top:

Nun ist es aber so, dass TÄs nur in Sachen Hund, Katze, Pferd gelehrt werden.
Ich seh das ja auch selbst bei mir im THP Studium: Hund, Katze, Pferd als Standard. Fertig!
Es gibt dann noch zig Weiterbildungsmöglichkeiten. Aber eben auch wieder nur bzgl. dieser 3 Tierarten.
Physiotherapie Pferd, Verhaltenslehre Hund, Homöopathie für die Katze, etc. etc.
Für Reptilien, Nager und Vögel wird im Standardstudium jeweils nur EIN Tag veranschlagt.
Alle anderen Unterrichtsstunden (Akupunktur, Phytotherapie, Homöos, Nervensystem, etc.) beziehen sich wieder nur auf... ja ihr wisst schon.
Als werdender THP muss ich mir dann mein Wissen zu anderen Tierarten wohl selber beibringen, wenn ich diese dann in meinen Behandlungsrahmen mit einbeziehen möchte. :?
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