Primärglaukom

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Es gibt Kaninchenhalter, erfahrene Kaninchenhalter und sehr erfahrene Kaninchenhalter.
Nicht jeder kennt sich mit diversen Krankheiten aus.
Selbst als sehr erfahrener Kaninchenhalter kann man nicht alles kennen und wissen.

Alles, was hier im Forum speziell zu Krankheiten, Diagnosen, Medikamenten und deren Dosierungen zu finden ist, sind persönliche Erfahrungen, Tipps und Ratschläge.

Diese Tipps und Ratschläge ersetzen keinen Tierarztbesuch.

Es gibt sehr viele ernst zu nehmende Krankheiten, die man durch Eigenbehandlung/Eigentherapie noch verschlimmern kann.

Es ist daher wichtig, jede Medikamentenabgabe und Therapie unbedingt mit dem Arzt zu besprechen und gemeinsam nach der besten Lösung, für das jeweilige Tier zu suchen.

Also zieht bitte immer einen Tierarzt zu Rate. Selbstverständlich könnt Ihr die hier gegebenen Tipps und Ratschläge mit Eurem Tierarzt besprechen.
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Primärglaukom

Beitrag von ClaudiaL » Sa 30. Okt 2010, 18:24

Ich hab von einer Bekannten eine Mail bekommen mit der Bitte, mal hier zu fragen, ob damit jemand Erfahrung hat. Ich kopier mal einfach die Mail rein, dann ist es auch richtig wiedergegeben ;)

Bei mir lebt Klara, sie hat links ein Primärglaukom. Der Agendruck ist bei ihr inzwischen so lange so hoch, daß sie inzwischen auf dem Auge wohl nichts mehr sieht. Ich war mit ihr bei Dr. Kindler in Wiesbaden, einer der erfahrensten Augenspezialisten in Deutschland. Er befand den Druck für zu hoch (sie hatte an dem Tag 38) und das würde ihre Lebensqualität einschränken. Es gäbe die Möglichkeit einer Augenentfernung, Prothese oder Laser-OP. Da Mattes (ebenfalls Glaukom-Patient) infolge der Augenentfernung eine Thrombose erlitt und verstarb, möchte ich keine weitere solche OP riskieren. Die Laser-OP soll für 3-4 Jahre den Zustand einfrieren, Augentropfen würde sie aber auch dann brauchen. Dr. Kindler hat die von meinem TA eingesetzten Tropfen abgesetzt und nun bekommt Klara morgens und abends 3 verschiedene Sorten Tropfen und mittags eine davon nochmal, macht also insgesamt 7 Behandlungen. Der Erfolg blieb bisher jedoch aus, der Augendruck ist unverändert.
Mich würde nun generell interessieren, wer welche Erfahrungen damit gemacht hat. Interessant hierbei vor allem 3 Thesen, die von Dr. Kindler vertreten wurden:
1. in der Regel erkrankt das gesunde Auge auch irgendwann
2. der Augendruck wird sich auf jeden Fall weiter verschlechtern.
3. genetisch seien Holländer vorbelastet
Es wäre sehr lieb, wenn du mal in deinem Forum nachfragen würdest, ob es dort übehrhaupt Leute mit Glaukom-Kaninchen gibt/gab, wie der Verlauf war, Behandlung etc.
Ich möchte nicht bei Klara wieder in so eine Situation
wie bei Mattes kommen - bei ihm war die Hornhaut am linken Auge nahezu völlig zerstört, nachdem 3 behandelnde TÄe nicht bemerkt hatten, das er infolge der Glaukom-Medikamente keine bzw. kaum noch Tränenflüssigkeit produzierte.

Hat da zufällig jemand Erfahrungswerte?
Wenn es mir schlecht geht, gehe ich nicht in die Apotheke, sondern zu meinem Buchhändler
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Re: Primärglaukom

Beitrag von lapin » Sa 30. Okt 2010, 18:33

Ist es mittlerweile erblindet?

Ich habe keine Ahnung von Glaukomen am Auge..., ich selber bin aber an dem Punkt, wo ich sage...bringt das Auge schmerzen (was Innendruck definitiv tut) oder es ist in seiner Funktion nicht mehr "brauchbar", kann aber zu Problemen führen, Eiter bzw Abszess-Bildung...dann würde ich das Auge entfernen lassen....

Meine Katze verstarb an einem Gehirntumor...dieser entstand durch einer Verletzung am Auge...Erblindung....daraus resultierende Abszess-Bildung hinter dem Auge :(!

Deswegen meine "knallharte" Meinung dazu!
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Re: Primärglaukom

Beitrag von ClaudiaL » Sa 30. Okt 2010, 18:38

Ja , so wie sie es mir geschrieben hat, sieht sie wohl auf dem einen Auge nichts mehr
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Re: Primärglaukom

Beitrag von lapin » Di 2. Nov 2010, 12:04

So hab mich aktuell mal etwas mehr damit auseinander gesetzt...
und hab ein paar Fragen :lieb:

Woran wurde erkannt, dass es sich um Glaukom handelt? Typisches Bild, grün schimmernder Pupille, starrer Blick? Ist das Auge hervorstehend?

Wurde ein Röntgenbild gemacht um ein Gehirntumor auszuschließen?

Wie ist der Normalwert Augeninnendruck bei Kaninchen?
Wie beim Menschen, zwischen 10 und 21 mmHg?

Warum sollte es auf das andere Auge übergehen? Wurde das begründet?

Wie konnte das damals operierte Kaninchen an einer Thrombose sterben?
Wurde das begründet? Hatte das explizit was mit der Augenentfernung zu tun oder ist das ein Risiko JEDER OP?
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Re: Primärglaukom

Beitrag von ClaudiaL » Fr 12. Nov 2010, 15:46

Ich hatte in dem ganzen Trubel vergessen nachzufragen :schäm:

Hier die Antworten:

Die Diagnose wurde von Augenspezialisten gestellt - das Auge ist leicht neblig, eher bläulich, Pupille nicht eindeutig auszumachen, das Auge ist größer, nicht unbedingt vorstehend.

Gehirntumor als Differentialdiagnose möchte ich ausschließen - es ist mutmaßlich ein genetisches Problem, da alle diese Tiere aus ein und derselben Zucht stammen.

Der Normaldruck liegt bei 10-20 (Maßeinheit könnte ich jetzt nicht sagen), gemessen wurde jeweils mit Tonovet, der nach Aussage von 2 der beteiligten 3 Augenspezialisten die genaueste Meßmethode ist.

Nein, es gab keine Begründung, daß das andere Auge auch erkrankt. Bei Hunden ist das wohl häufig so, der inzwischen verstorbene Glaukom-Patient kam mit 12 Monaten zu uns und war an beiden Augen erkrankt, eine andere Häsin ist jetzt 5 Jahre alt, wurde nie behandelt beim Züchter und ist auch auf beiden Augen erkrankt, wobei ihre weiß verfärbt sind.

Wie das operierte Tier infolge einer Thrombose sterben konnte? Ist ein allgemeines OP-Risisko, nicht zuletzt beim Menschen und kann bei JEDER OP auftreten.
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