Toller Haltungs-Text!

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saloiv
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Toller Haltungs-Text!

Beitrag von saloiv » Fr 10. Sep 2010, 02:34

"Tipps für den Hobby-Tierhalter
Eine artgerechte Kaninchenhaltung macht Freude

Von Dr. Erwin Kessler

Käfig- und Kastenhaltung von Kaninchen ist eine Tierquälerei, die sich nach neueren wissenschaftlichen Untersuchungen sogar in Skelett-Deformationen äussert, weil die Tiere praktisch immer sitzen müssen und sich nie artgemäss bewegen können. Kaninchen sollten in geräumigen Gruppenställen gehalten werden, die reichhaltig "möbliert", das heisst mit Nestboxen, erhöhten Flächen, Versteckmöglichkeiten, Stroheinstreu, sowie mit frischen, benagbaren Zweigen ausgestattet sind. Noch besser ist ein Freigehege, wo die Kaninchen graben, herumhoppeln, rennen, spielen und Luftsprünge vollführen können. Das Hauskaninchen hat das Verhaltensmuster seiner wilden Vorfahren (Wildkaninchen) noch weitgehend bewahrt; es verwildert in der Freiheit rasch und ist keineswegs an ein Leben in Kästen oder Käfigen angepasst. Auch die oft zu sehenden kleinen, verschiebbaren Ställe genügen nicht für eine artgerechte Tierhaltung - höchstens vorübergehend für 2 bis 3 Jungtiere. Für eine ganze Familie (Zibbe mit Jungen) ist dieser Lebensraum viel zu klein. In der freien Natur ist die Zibbe täglich nur ein bis zweimal für zehn Minuten bei den Jungen, wenn sie diese säugt. In einem kleinen Stall wird sie dagegen ständig von den Jungen bedrängt, wird neurotisch und tötet gelegentlich sogar ihren Nachwuchs."
Weiter gehts hier (mit Fotos): https://www.mythen-post.ch/datei_mp_7_97/kaninchenhaltung_mp_7_97.htm" onclick="window.open(this.href);return false;
Bild
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Re: Toller Haltungs-Text!

Beitrag von lapin » Fr 17. Sep 2010, 11:33

saloiv hat geschrieben:es verwildert in der Freiheit rasch
Diesen Satz halte ich persönlich für sehr missverständlich...heißt das nun, ich tu dem Kaninchen ein gefallen, wenn ich keine Zeit mehr dafür habe, es in den Wald zu setzen, statt ins Tierheim zu geben?

Ich finde hier hat sich der Verfasser zu zweideutig ausgedrückt und dies nicht genug geschildert.
Ich denke so ein Satz kann mega nach hinten los gehen.

Oder liegt er mit dem was er sagt, sogar richtig und Hauskaninchen käme in Wildnis super klar?
Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

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Re: Toller Haltungs-Text!

Beitrag von Murx Pickwick » Fr 17. Sep 2010, 12:40

Diesen Satz halte ich persönlich für sehr missverständlich...heißt das nun, ich tu dem Kaninchen ein gefallen, wenn ich keine Zeit mehr dafür habe, es in den Wald zu setzen, statt ins Tierheim zu geben?
Ja, tust du ... zumindest aus Sicht des Kaninchens!
Aus Sicht des Landwirts oder des Naturschutzes oder auch, wenn du es in ein dichtbesiedeltes Kaninchenrevier setzt, aus Sicht der dort heimischen Kaninchen wiederum tust du was Böses ...

Hauskaninchen kommen sogar in Gegenden absolut prima klar, wo die Wildform versagt und schneller ausstirbt, wie man sie aussetzen kann - ein Merkmal übrigens der meisten Haustiere, sie sind anpassungsfähiger wie ihre Wildformen.

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Re: Toller Haltungs-Text!

Beitrag von Murx Pickwick » Fr 17. Sep 2010, 14:34

Hab mir den Originaltext angesehen und etliche Mythen entdeckt:
Im übrigen reicht Gras und Heu in guter Qualität durchaus für die Fütterung. Zusätzliches (Kraft-)Futter ist nicht unbedingt nötig. Hie und da ein Stück hartes Brot oder eine andere Abwechslung (Futterrüben, Rüebli, Getreidekörner) nehmen sie aber gerne. Auch im Sommer sollten sie jederzeit die Möglichkeit haben, sauberes und trockenes Heu aufzunehmen. Heu ist ein ideales Futter, gut für die Verdauung (wichtig als Ergänzung zur Grasfütterung) und als Beschäftigungsmaterial. Wichtig ist täglich frisches Wasser.
Kaninchen sind echte Kräuterfresser, keine Grasfresser ... werden sie nur mit Gras gefüttert, müssen sie zwangsweise so viel Kieselsäure aufnehmen, daß sie nicht mehr genügend Eiweiß und Mineralstoffe aufnehmen können, denn Kieselsäure behindert die Aufnahme von Eiweiß und Mineralstoffen ... sicher, die Kaninchen sterben nicht gleich dran - die entstehenden Nährstoffmängel jedoch sprechen eindeutig gegen eine Gras- und Heuernährung!
Sie nehmen also die Rüebli, das harte Brot, Futterrüben oder Getreidekörner nicht deshalb gerne, weil es Abwechslung ist, sondern weil sie es zur Vermeidung von Nährstoffmängeln bei einer reinen Gras/Heuernährung brauchen! Wird 100% Kräuter gefüttert, werden Brot und Getreide nur in Herbst und Winter angenommen, wenn die Kräuter langsam anfangen, Lignin einzubauen und Futterrüben werden größtteils verschmäht ...
Zum Werfen baut die Zibbe ein Nest aus Gras und Heu.
Wenn eine Häsin die Wahl hat, wird sie trockenes Gut zum Nestbau verwenden. Ist kein Heu verfügbar, nimmt sie trockenes Laub statt frisches Gras! Nur, wenn sie nix anderes zum Polstern findet, wird auch Gras verwendet.
Von der Präferenz her sieht es folgendermaßen aus:
1. Priorität: Wassergehalt unter 30%, besser unter 10%
2. Priorität: Langes, dünnes, weiches Pflanzenmaterial
3. Priorität: Material darf nicht weit entfernt von der Satzröhre sein
In Nadelwäldern besteht ein Großteil des Polsterungsmaterials deshalb aus vertrockneten und abgefallenen Nadeln der Nadelbäume und eben nicht aus vertrocknetem Gras ...

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