Hund lässt sich die Vorderbeine nicht hochnehmen

[Nightmoon]

Also, inzwischen hab ich das Problem zwar teilweise gelöst, aber mich würde es dennoch interessieren, was Ihr in so einem Fall tun würdet, wenn es Euch mit Eurem Vierbeiner so ergeht, denn ganz hab ich es in all den Jahren nicht herausbekommen.
Meine Tessa hat schreckliche Angst, bis Panik reichend, wenn man ihr Pfötchen nach vorn, in die hand nimmt.
Komischer Weise, wenn ich zu ihr sage, "gib mir Fünf", dann macht sie es, ohne Angst. Wenn sie liegt oder Platz macht und ich tippe nur mit einem Finger auf eine Vorderpfote, dann zieht sie sie sofort mit unterwürfigem und beschwichtigendem Verhalten weg, oft winselt sie dazu ziemlich stark und ihree Augen sehen bläulich - angsterfüllt aus. Auch beim Pfötchen abwischen kommt es immernoch vor, dass wenn ich ihr Pfötchen nur einen Augenblick zu lange halte (bloß nicht mit der Hand umschließen), sie aufquietscht, als würde es ihr ans Leben gehen und sie versucht sofort wieder zu beschwichtigen.

Ich vermute, dass ihr als Junghund schlimm daran gezogen wurde und sie deswegen Schmerzen erleiden musste. Vielleicht hat man sie auch an den Vorderbeinen haltend hochgenommen. Ich weiß es nicht, aber ihre Reaktionen in div. Situationen deuten sehr stark darauf hin.

Krallenschneiden ist bis heute noch immer ein richtiger Staatsakt, welches nicht nur für Tessa purer Stress bedeutet.
Ich hab mit viel Geduld und Leckerchen ihr das "gib mir Fünf" beigebracht, aber auch da ist es nur ein Auflegen ihrer Pfote, auf meine Hand. Ansonsten nehme ich ihre Vorderpfoten nur noch nach hinten weg, wenn ich etwas daran gucken muss oder abwischen muss. Auch der Tierarzt gibt ihr keine Spritzen in die Vorderläufe, weil er es selber sah, dass sie dann voller Panik ist.

Kennt Ihr da auch? Was habt Ihr dagegen unternommen oder was würdet Ihr versuchen?

Beinchenmassagen darf ich inzwischen bei ihr machen, da hab ich mich über Jahre hinweg gaaaaanz langsam vorgetastet, aber einfach das Bein nehmen geht gar nicht, immer ganz sanft und langsam vorarbeiten, dann kann sie dabei auch richtig entspannen.

[Nightmoon]

Das ist natürlich eine gute Variante, aber Tessa kann noch so fest schlafen, sie bekommt alles mit und schreckt sofort hoch. Ihre Beinchen zieht sie selbst im Schlaf noch weg. Nur, wenn sie völlig "weggetreten" ist, dann kann ich die auch anfassen, aber das kommt selten vor bei ihr. Sie schläft Nachts immer sehr fest.

[serafina]

Moony, ich vermute das Tessa entweder an den Vorderpfoten festgehalten worden ist, oder ihr wurde draufgetreten. Du hast sie ja aus dem Tierheim und meines Wissens nach,war sie vorher bei jemand anderem. Vielleicht wurde sie dort schlecht behandelt.

[Die Wilde7]

Moonie du hast mir doch erzählt das TEssa bei Kindern war, man weiß vielleicht haben die ihr mal die Vorderfüßchen zusammengebunden und Indianer gespielt man weiß es ja nicht wirklich, aber ich denke TEssa hat diesbezüglich ein traumahaftes Erlebnis verspüren müssen, leider bekommt man wenn sie richtig wirklich vor was Angst hatten ganz schwer, bis gar nicht mehr weg, ein kleiner REst wird immer bleiben, und wenn sie Dir schon Freiwillig zur die Pfote gibt, dann ist das doch schon enormer Fortschritt!

[Nightmoon]

Danke für Eure Antworten.
Ja, bei Tessa, da bin ich mir ziemlich sicher, dass sie vorher ein schlimmes Leben hatte, gerade, weil es sie so stark prägte, dass man es nie ganz wieder aus ihr herausbekam. Alleine ihre Reaktionen auf div. Armbewegungen oder Gegenstände ließen eindeutig darauf schließen. Sie wurde wahrscheinlich auch getreten und was weiß ich nicht alles. Ich hab sie ja nun schon über 11 Jahre.
Ich hatte nur gehofft, dass Einer vielleicht eine bessere Möglichkeit weiß, womit man ihr auch noch die letzten Ängste nehmen könnte.
Wer weiß, vielleicht haben ja noch mehr solche Probleme, dann wäre es doch gut zu wissen, was man noch alle tun kann oder könnte, um seinem Hund die Ängste nehmen zu können.
Ansonsten vertraut mir Tessa in allem, nur eben bei ihren Vorderbeinen, da hat sie immernoch Probleme. Obwohl sie mir ja schon Vertrauen zeigt, indem ich sie wenigstens nach hinten wegnehmen kann.

@ Serafina, Tessa war nicht vorher bei Kindern, sie soll aus einer ganz netten Familie stammen, wo sie es sehr sehr schön hatte, aber das Kind leider hochgradig allergisch wurde. Deswegen landete sie angeblich im Tierheim.
Die Aktion, dass sie von beinahe 50 Kindern dauergestreichelt wurde, passierte leider mir. Wir hatten sie noch nicht so lange und waren mit ihr zu einem Osterfeuer. naja, wie das so auf einem Dorf üblich ist, kamen dort jede Menge Kinder. Alle wollten unbedingt den Hund streicheln und ich hab in dieser Situation völlig falsch reagiert. Ja, auch ich hab eine Menge in den Jahren dazu lernen müssen. Ich nahm Tessa damals auf den Arm und die Kinder sprangen an meinem Rücken förmlich hoch, nur um Tessa streícheln zu können, weil sie ja soooooo süß ist. Es gibt ja auch keine Hunde in Dörfern...
Ich nahm Tessa dann irgendwann, weil sie da noch ziemlich krank war und brachte sie ins Auto. Das zusammen war ein Fehler. Sie hatte seit dem Angst vor kleineren Kindern.
Glücklicher Weise hab ich das wieder hinbekommen.
Aber ihre Urangst, das mit den Pfötchen leider nicht. Ehrlich, ich wünschte, dass sie da irgendwann auch ganz relaxt bleiben könnte... nur wie?

[Die Wilde7]

Moonie, da fällt mir spontan mal wieder Tellington Touch ein.

Kannst Du Tessa massieren, das sie sich total entspannt?
Dann wäre es vielleicht eine Möglichkeit sie über das Tellington Touch zu aklimatisieren damit sie sich die Füße ganz relext streicheln und kneten lässt, über die Tellington Touch methode hab ich damals einen total ängstlichen Schäferhund wieder hingekriegt, der hatte wirklich Angst vor allem was sich bewegte und war es nur ein Grashalm der grad mal im Wind geweht hat, der Hund war massiv mit Angstzuständen geprägt...

Hast du ein Buch zu Tellington Touch?
Und da spielt nun das Alter von Tessa auch überhaupt keine Rolle, im Gegenteil das kann sogar noch sehr gut sein, es wird viel über Entspannung gemacht!