Wildkanninchennest ausgegraben

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Wildkanninchennest ausgegraben

Beitrag von halloich » Mi 30. Jun 2010, 08:20

Gestern Abend ist es passiert wovor ich die meiste Angst hatte.
Ich habe ein Kanninchennest ausgegraben und leider zerstört :heul:

Hier: https://www.tierpla.net/saugetiere/wildkanninchen-bau-nest-t6042.html" onclick="window.open(this.href);return false;
hatte ich ja schon mal Werke von Kanninchengefunden.
Die letzten Tage sah es immer ähnlich aus.
Hier mal ein Grabversuch, da mal ein tieferes Loch, hier mal ein paar Haarfetzten, dort mal ganze Büschel.

Wir haben gestern Abend auf dem Acker unser Kompost/Grünabfall bearbeitet/bearbeiten müssen.
Der berg, samt Schweinestreu, wurde immer breiter und nahm eine zu große Fläsche ein, also wollten wir aus Holz einen Kompost selber bauen, zumindest eine Begrenzung schaffen das wir den Gras und Heckenschnitt und Schweinestreu höher stapeln können und das Zeug endlich mal an Ort und Stelle bleibt.

Beim fertig bauen war der aktuelle Berg im weg, also berg wschon mal in die efrtige Stelle schaufeln.

Auf einmal haben wir uns heftigst erschrocken. ich hatte 5 Baby Kannichen auf der Schaufel und das halbe nest mit rausgeschauffelt. :heul:
Die kleinen wollten sofort in alle Richtungen flüchten und waren schon recht gut zu Fuß.
Als erstes die Kleinen eingesammelt und dann überlegt was tun?

1. Herz sprechen lassen und mit nach Hause nehmen und dort mit Flasche aufziehen? Was dann? Behalten geht nicht, zu wenig Platz für 5 Kanninchen, auswildern wäre auch wohl eher unmöglich?
2. Verstand einschalten, dem Schicksal seinen Lauf lassen?

Nimmt die Mutter die Kleinen wieder an?
Findet sie unser neu gebautes Nest?

Wir haben ein neues Nest gebaut und das alte halb darin eingearbeitet.
Das Nest ist aber 1,5m neben der ausgerabener Stelle.

Gestern Abend war ich total fertig und habe nur an die armen super süßen Kanninchen gedacht, mein Mann war schon kurz davor doch nochmal hinzufahren und sie alle 5 zu retten.
Wir waren zwischen Herz und Verstand hin und her gerissen :heul:

Ich habe mich dann beruhigt mit dem Gedanken:
1. Nest nur 1,5 meter weiter
2. Mutter riecht und höhrt die Kleinen
3. Mutter nimmt sie wieder an, wir haben ja extra die Kleinen nur mit Handschuhen angefasst und nicht mit direkter Menschenhand

Mir lässt das immer noch keine Ruhe, ich bin total hibbelig, nervös und unruhig und habe totalen Schiss gleich auf den Acker zu gehen und regelrecht Angst :schäm:

Was mich allerdings wundert, um die Stelle rund rum sah man kein Loch, keine Fellflusen, nichts :sauer:
Was mich noch wunder. Bei mir an der Arbeit im Gewerbegebiet sind die Kleinen schon seit 2-3 Wochen auf der Strasse und den Grünfläschen am toben.
Warum sind die so spät?
Werfen Kanninchen mehrfach im Jahr?

Was hättet ihr getan?

Knippse oder handy hatten wir keine dabei, daher auch keine Fotos.
Mit welchem Alter verlassen die Kleinen ihr Nest?
Wie alt sind sie in etwa?
Sie waren/sind schon komplett mit Fell bewachsen, die Augen waren aber noch zu.
Für mich als leihe saß es aber so aus, als wenn die Augen kurz vorm öffnen sind, ich denke heute oder morgen müssten die Augen aufgehen.
Sie sind etwa 10-15 cm lang und 5cm hoch. Klar in einem 5er Wurf sind sie meist kleiner.

Ich bin immer noch untröstlich. :heul:


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Re: Wildkanninchennest ausgegraben

Beitrag von Curly » Mi 30. Jun 2010, 08:52

Huhu du!

Erstmal ganz ruhig... durchatmen.

Wenn die Kleinen schon voll befellt waren, weglaufen wollten und
ca. 10-15cm groß sind, dann sind sie durchaus schon recht alt.
Wenn die Mama sie findet, wird nichts weiter passieren.
Möglicherweise schaffen sie es sogar ohne Mama.
Sie knabbern nämlich schon an fester Nahrung in dem Alter.

Ein Bild wäre natürlich von Vorteil gewesen, um das Alter genauer zu bestimmen.
Aber wenn sie schon so alt sind, dann hätte ich sie auch nicht mitgenommen.
Nun werden sie ggf. eben etwas eher entwöhnt.
Wenn die Mama zurück kommt, dann findet sie die Zwerge schon.
Sie rufen ja auch nach ihr.

Waren sie denn unter der Erde oder in eurem Kompost?

Ich würde mir da jetzt keine großen Sorgen machen.

Gruß,
Curly



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Re: Wildkanninchennest ausgegraben

Beitrag von halloich » Mi 30. Jun 2010, 09:16

Danke Curly

Sie waren in dem Kompost, da liegt ja auch immer der gemistete Einstreu von den Meerschweinchen, also recht kuschelig, recht weit unten in dem Kompost.

Klar Alter bestimmen ohne Fotos ist arg schwer, das war seit längerem das erste mal ohne Fotoknipse und Handy, ich könnte mich glatt selber in den Popo beissen.

Aber sie hatten ihre Augen noch nicht auf, somit sind sie auch noch auf die Mutter angewiesen, oder nicht?
Wann machen Kanninchen die Augen auf?
Von der Größe würde ich auf 1-2 Wochen tippen.
Ab wann sind sie denn komplett befellt?
Ich denke auf grund der noch geschlossenen, aber fast aufgehenden Augen kann man Alter in etwa schätzen?!

Ich muß gleich eh wieder zum Acker, Fotoknips pack ich mal ein, ausbuddeln werde ich die aber jetzt nicht, ich habe Angst sie tot zu finden.
Ich weiß aber ja wo wir sie hingesetzt haben und wie es da aussah, mal sehen ob sich was verändert hat.
Ich hoffe die Mutter hat sie gerochen und gehöhrt


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Re: Wildkanninchennest ausgegraben

Beitrag von Curly » Mi 30. Jun 2010, 11:04

Hallo-ich,

ich habe mich geirrt, was die Entwicklung der Jungtiere angeht.
Ich habe eben nochmal in meinen Aufzeichnungen nachgeschlagen.

Mit 10-14 Tagen öffnen sie die Augen, mit etwa 4 Wochen fressen sie
dann vollständig allein bzw. werden dann abgestillt.

Hmm... das ändert nun die Sache schon sehr und ich hoffe,
dass die Mama bei ihren Jungtieren war.

Ich weiß auch nicht...

Curly



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Re: Wildkanninchennest ausgegraben

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 30. Jun 2010, 11:22

Wenn die Augen noch zu sind, knabbern sie noch kein Pflanzenmaterial, das kommt erst, wenn die Augen geöffnet werden, meist, nachdem die Augen ein bis zwei Tage schon offen sind. Richtig fressen tun sie allerdings erst mit 20 - 24 Tagen, wenn sie das erste Mal das Nest verlassen, unabhängig von der Muttermilch erst mit ca. 25 - 30 Tagen ... erst dann haben sie eine gewisse Chance, ohne Mutter zu überleben.
"Deine" Kaninchen sind nun zwischen 10 und 14 Tagen alt ... mit spätestens 14 Tagen sind die Augen offen.

Das kein verräterisches Loch zu sehen gewesen war, ist doch logisch - die Kaninchenmutter kommt nur eineinzigesmal in der Nacht, um ihre Jungen zu säugen, wenn sie sich gestört wird, teilweise auch häufiger. Sie verteidigt ihre Lütten nicht, sie trägt ihre Jungen bei Gefahr nicht weg, sie versteckt sie ... und es gibt nix auffälligeres wie ein schönes, breites Loch im Boden zum Kaninchennest!
Also wird das Loch jedesmal nach dem Säugen zugestopft und so der Umgebung angepaßt, daß es wie Umgebung aussieht. Einzig eine kleine geruchliche Markierung am Eingang deutet daraufhin, wo der Eingang ist ... offenbar ist diese geruchliche Markierung für Fuchs und Co nicht von den normalen Kaninchenmarkierungen und Kaninchenhinterlassenschaften zu unterscheiden - die Kaninchen dagegen erkennen daran sehr wohl, daß da ein Satzröhreneingang ist.

Kaninchen bekommen je nach Rang im Normalfall 2 - 5 Würfe im Jahr, ranghohe Häsinnen sind da eher mit 3 - 5 Würfen im Jahr dabei, rangniedrige Häsinnen dagegen bringen oftmals nur 2 - 3 Würfe, selbst unter günstigsten Bedingungen. Stimmen die Vorraussetzungen für Junge nicht mehr, setzen die Kaninchen durchaus auch mal ein Jahr aus und bekommen gar keine Jungen, ist die Nahrungslage extrem gut und der Feinddruck extrem niedrig, kommen selbst die rangniederen Kaninchen auf 4 - 5 Würfe, ranghohe Häsinnen können dann im Ausnahmefall bis zu sieben Würfen im Jahr produzieren, das ist allerdings wirklich extrem selten ...
Weiterhin bekommen die ranghohen Häsinnen als erste ihre Jungen, danach folgen die rangniederen Häsinnen - ebenso dann der Herbst, die letzten Jungen vorm Winter stammen immer von der ranghöchsten Häsin.

Du hast übrigens absolut richtig gehandelt ... jetzt ist es die Genetik der Kaninchenmutter, die darüber entscheidet, ob sie ihre Jungen annimmt oder nicht. Es gibt einmal die Variante, wo entdeckte Nester sofort verlassen werden - da ist es egal, ob du das Nest mit Handschuhen anpeckst oder nicht, ob du es versetzt oder nicht, ob du nur den Eingang weggeschaufelt hast, ohne das Nest zu berühren oder nicht, die Kaninchen nehmen dieses Nest nicht mehr an, oder aber der Normalfall ... solange das Nest nicht weiter wie drei Meter weg von der Fundstelle aufgebaut wird, findet die Kaninchenmutter das Nest wieder und kümmert sich weiter um die Jungen, sie haben also eine sehr große Überlebenschance.

Ich würd mir hier auch einfach verkneifen, da jetzt noch mal gucken zu gehen, ob sie noch leben - mit jedem Mal gucken gehen erhöhst du die Wahrscheinlichkeit, daß das Nest von Beutegreifern gefunden wird ...



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Re: Wildkanninchennest ausgegraben

Beitrag von Curly » Mi 30. Jun 2010, 11:29

Huhu Murx,

meine Aussage am Anfang habe ich versucht noch richtig zu stellen.

Eine Frage hätte ich dazu:
Du schreibst, die Mütter nehmen ihre Jungen und das neue Nest an.
Wird sie dann auch in dem Nest wohnen bleiben oder ist es eher
wahrscheinlich, dass sie irgendwo eine neue Höhle baut und ihre
Jungen dorthin bringt.

Gruß,
Curly



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Re: Wildkanninchennest ausgegraben

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 30. Jun 2010, 11:34

@Curly:
Mir hatte das System zwar gesagt, daß da mal wieder einer gepostet hatte, bevor ich abschicken konnte, aber irgendwie bin ich dadurch bestenfalls genervt und les es erst hinterher - nimms mir bitte nicht krumm :D

Die Jungen werden bei den Hasenartigen nie transportiert, sie bleiben solange im Nest, bis sie von selbst das Nest verlassen. Das ist da ähnlich wie bei Vögeln, da transportiert ja die Amselmutter auch nicht ihre Kinder in der Weltgeschichte rum, sondern erst, wenn die Lütten flügge sind, verlassen diese selbsttätig das Nest.

Kaninchenjunge suchen oft noch ein paar Tage, nachdem sie das erste Mal das Nest verlassen haben, das Nest nochmal auf ... allerdings scheint das auch keine unumstößliche Regel zu sein, denn dort, wo ein hoher Feinddruck herrscht, ist es oft so, daß die Lütten das Nest ein paar Tage später wie normal verlassen und sich dann eigenständig in der Weltgeschichte verteilen ... ist also auch hier wieder ähnlich wie bei den Vögeln.



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Re: Wildkanninchennest ausgegraben

Beitrag von halloich » Mi 30. Jun 2010, 13:05

So ich bin gerade vom Acker zurück.
Erstmal recht herzlichen Dank euch beiden für die tollen Infos.
Denmach lag ich mit meiner Vermutung ca. 1-2 Wochen nicht ganz so verkehrt.

:freu: sie leben noch
Zumindet 4 von den 5 habe ich gezählt. Ob das 5 weggelaufen ist oder geholt worden oder doch weggebracht worden ist weil ich es vielleicht verletzt habe mit der Schüppe?! :hm:

Mit dem nicht schauen, geht nicht.
Ich bin Frau und somit von Natur aus neugierig.
Zudem sind genau daneben und dahinter meine Wassermelonen die bei dem Wetter gegossen werden müssen.
Wir haben da ja die letzten Tage immer wieder naß gemacht und gearbeitet.

Die Mutter muß gestern Abend/dieses Nacht dagewesen sein. :freu:

Hier hat sie zuerst nach ihrem Nest gesucht, etwa an der alten Stelle.

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Dann hat sie scheinbar unser gebautes Nest gefunden, sie hat die Jungen aber ausgebuddelt, sie liegen jetzt einfach nur in einer Kuhle und nicht mehr unter der Erde.
Wir hatten ihnen ein unterirdisches Nest gebaut.
Zudem ist das Nest richtig akkurat reisförmig mit neuem Fell bestückt worden.

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Leider lagen sie in der prallen Sonne, ich denke das ist nicht gut, also habe ich ein provisorisches Dach gebaut.

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Das heist jetzt für mich das ich das Holz erstmal nicht streichen werde, das ich den rest Haufen nicht da rein schaufeln werde und das ich meinen Schweinemist erstmal wieder woanders hinschütten muß.

Naja, ich will hoffen das die Kleinen es packen, die Augen sahen heute etwas mehr offen aus :hm:
Ich denke somit sind sie wirklich knapp 2 Wochen, das heißt dann 10-14 Tage bis sie ihr Nest verlassen.

Ist zwar schön wenn die Natur so nah zu einem kommt und scheinbar einem Vertraut, aber so nah brauch ich dann die natur auch nicht mehr.
Habe mich von dem Schrecken jetzt einigermaßen erholt und kann endlich die Johanissbeeren geniesen.
der Hunger war mir gestern vergangen


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Re: Wildkanninchennest ausgegraben

Beitrag von Curly » Mi 30. Jun 2010, 13:14

Huhu!

Die sehen noch jünger aus.
Vielleicht ne Woche alt.
Kurz bevor die die Augen aufmachen, hatten zumindest
die Kaninchen meines Vaters immer etwas plüschigeres Fell.
Nicht so speckschwartenglatt anliegend.
Möglicherweise unterscheiden sich da aber auch die Wilden
von den Hauskaninchen... :hm:

Ich sehe nur 3 Zwerge auf dem Bild. Hast du nicht geschrieben,
dass noch 4 da sind?

Super super niedlich sind sie.
Ich würde da jetzt aber nicht mehr viel rummachen.
Die Mama weiß schon was sie tut.
Vermutlich hat sie wegen der direkten Sonne das Nest auch offen gelassen.

Gruß,
Curly



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Re: Wildkanninchennest ausgegraben

Beitrag von Ziesel » Mi 30. Jun 2010, 13:14

Du bietest auf eurem Acker genug Nahrung in reicher Auswahl und sogar ´n Unterschlupf mit passendem Streu, nun auch noch Überdachung - welcher Luxus ! Da würd ich auch hinziehen :saphira:

Und erst die Bilder - ich als nicht Kanincheninfizierte könnte da fast schwach werden



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Re: Wildkanninchennest ausgegraben

Beitrag von halloich » Mi 30. Jun 2010, 13:35

Ja, bei den Kleinen sind wir ja auch fast schwach geworden, aber ich bin froh das wir sie da gelassen haben wo sie hingehören.

Ich werde sie jetzt auch in Ruhe lassen, also nichts mehr bauen, streichen oder sonstiges. Nur noch von aussen durch die Folie schauen, aber Melonen gießen muß ich, dabei störe ich sie aber nicht wirklich.
Sie liegen ja jetzt geschützt in unserem neuen Komposterg.
Mein Mann meinte schon, jetzt haben wir ein Kanninchengehege, nur das unten mindestens 20 cm offen sind, durch die auch die Mutter problemlos durchkommt.

Ja auf den Bildern sind nur drei zu sehen. Zwei meinten sie müssten immer auf einem anderen rumturnen, der vierte liegt versteckt unten drunter, hat sich aber noch bewegt.

Ich denke sie sehen ganz fit aus, also nicht verhungert oder so, auch nicht ausgetrocknet. :hm:


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Re: Wildkanninchennest ausgegraben

Beitrag von lapin » Mi 30. Jun 2010, 13:43

Auwei, Horror...arme halloich :taetchel:

Aber die sind ja echt zucker und sehen supa gepflegt /genährt aus, wenn die es nicht packen weiß ich auch nicht :top:!

Ich bin aber dennoch gespannt, wie es weiter geht!!!


Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

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Re: Wildkanninchennest ausgegraben

Beitrag von halloich » Mi 30. Jun 2010, 13:48

Ich auch.
Ich weiß auch jetzt schon das ich jeden Tag mindestens einmal nachsehen werden :schäm:

Zumindest fühle ich mich jetzt nicht mehr ganz schlecht wie gestern.
Durfte mir von meinem Mann anhören "du Kanninchenausbuddlerrin", dabei war er selber kurz vorm heulen und wollte sie holen.


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Re: Wildkanninchennest ausgegraben

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 30. Jun 2010, 14:00

Die Häsin ist wieder schwanger ... in zwei Wochen sind die nächsten Jungen da, ansonsten hätt sie nicht nachgepolstert.

Die Jungen sind nach meiner Schätzung 12 oder 13 Tage alt ... das Fell der Wilden ist tatsächlich unterschiedlich zu den meisten Hauskaninchen, denn bei den Wilden kommt es auf Geruchsneutralität, Wetterfestigkeit, optimalen Schutz bei Rangordnungskämpfen und ähnlichem drauf an, in der Kaninchenzucht gehts um ein möglichst dichtes, weiches Fell ... beide Zuchtrichtungen schließen sich aus ...

Ich hab bei meinen Kaninchen Beides, das Wildfell und das ich nenn es jetzt mal Stallhasenfell ... man sieht den Unterschied eigentlich schon am 6. Tag, das Wildfell sieht für den Farbschlag in dem Alter viel zu dunkel aus, es wirkt dichter, samtartiger und gleichmäßiger. Blau, Schwarz und Wildfarben sind in dem Alter so gut wie gar nicht unterscheidbar (außer am Bauch, da die Wildmarken am Bauch sichtbar sind). Es erinnert in dem Alter ein wenig an das Fell der Satinkaninchen ... beim Stallhasenfell dagegen lassen sich die Farbschläge sehr gut in dem Alter erkennen, selbst wenn man nur den Rücken sieht.
Mit 14 Tagen ist das Fell sehr dicht, sehr enganliegend und glänzt wie Speckschwarte - es sei denn, den Lütten gehts nicht gut, dann wird das Fell deutlich schneller stumpf, wie das Stallhasenfell.
Das Stallhasenfell ist plüschig, weich, glänzt nicht so und wächst viel schneller in die Länge, mit spätestens vier Wochen hab ich manchesmal das Gefühl, ich hätte da Langhaarkaninchen rumhoppeln! Das Wildfell dagegen liegt mit vier Wochen an und sieht dem Wildkaninchenerwachsenenfell schon verblüffend ähnlich, auch ist der Farbschlag nun nicht mehr zu dunkel. Die Wildfarbigkeitsmarken und die Bänderung bei den Aguti-Farbschlägen (also den Wildfärbungen mit mehrfarbigen Haaren) kommt bei dem Wildkaninchenfell nun viel schöner zur Geltung, auch ohne Gelbverstärker und ähnlichem.

Für Wildkaninchen sind die Kerle schon richtig propper - du hast da also das Nest einer ranghohen Häsin ausgegraben. Die Bäuchlein sind ganz schön gefüllt!
Der fehlende Kerl ist vermutlich der größte, schönste und vitalste gewesen - das Nest ist nun offen, damit ist es möglich, daß sich die Lütten, wenn sie sich an den Zitzen festsaugen, aus dem Nest getragen werden. In der Satzröhre ist das nicht schlimm, auf dem Gang nach draußen lassen die Lütten schon los oder werden regelrecht abgeschliffen - und kreiseln halt so lange, bis sie den schrägen Gang nach unten gekreiselt sind und das Nest gefunden haben. Ist das Nest dagegen offen, gibt es keinen Gang und schon gar nicht ein Abwärts - die Jungen finden ihr eigenes Nest nicht wieder und verklammen irgendwann (also erfrieren auf gut deutsch).
Falls du heut noch mal die Melonen gießen mußt, schau mal vorsichtig in der Nestumgebung, vielleicht findest du den abtrünnigen Kerl noch wieder, kannst ihn einfach ins Nest legen.

Wenn die Äuglein offen sind, passiert das nicht mehr, die Lütten sehen dann das Nest und krabbeln da ziemlich gezielt hin ... und bis die Äuglein offen sind, dauert das bei den Kerlen da nicht mehr lang, 1, 2 Tage vielleicht noch ... mehr bestimmt nicht. Bei dem einen Kerl sind die Lieder selbst auf dem Foto schon erstaunlich gut ausgebildet.

Sollte es bei dir nun regnen, ist es nötig, das Nest trocken zu halten ... da darfs nicht draufregnen. Die Sonne dagegen ist egal ... kannst ja mal, wenn du da eh zu den Melonen mußt, linsen, ob die Plane im Falle eines Regengusses tatsächlich ausreicht - sind ja nur noch wenige Tage, dann werden die Lütten eh die Umgebung erkunden und sich selbst nen lauschiges Eckchen außerhalb des Nestes suchen. So offene Nester mögen die Lütten einfach nicht.



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Re: Wildkanninchennest ausgegraben

Beitrag von Curly » Mi 30. Jun 2010, 14:26

Huhu Murx,

kannst du den Abschnitt nochmal durchschauen?
Ich glaube da ist dir ein Fehler unterlaufen,
weil sich beide Teile in den Aussagen wiedersprechen.
Ich habe die Anfänge der Stellen mal makiert.

Oder ich verstehe den Abschnitt nicht... :grübel:
Murx Pickwick hat geschrieben: Der fehlende Kerl ist vermutlich der größte, schönste und vitalste gewesen - das Nest ist nun offen, damit ist es möglich, daß sich die Lütten, wenn sie sich an den Zitzen festsaugen, aus dem Nest getragen werden. In der Satzröhre ist das nicht schlimm, auf dem Gang nach draußen lassen die Lütten schon los oder werden regelrecht abgeschliffen - und kreiseln halt so lange, bis sie den schrägen Gang nach unten gekreiselt sind und das Nest gefunden haben. Ist das Nest dagegen offen, gibt es keinen Gang und schon gar nicht ein Abwärts - die Jungen finden ihr eigenes Nest nicht wieder und verklammen irgendwann (also erfrieren auf gut deutsch).

Gruß,
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Re: Wildkanninchennest ausgegraben

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 30. Jun 2010, 14:46

Du hast normalerweise eine Satzröhre ...einen Gang, der schräg nach unten führt und dort zu einer leicht verbreiterten Kuhle führt. Darein wird das Nest gebaut. Das Nest hat also ein Dach, Wände, einen Gang ... es ist geschlossen.

Dieses Nest ist nun ausgegraben, die Häsin hat die Ersatzhöhle nicht angenommen, konnte sie nix mit anfangen, hat also die lockere Erde entfernt und hat das Nest nachgepolstert. Das Nest hat nun kein Dach mehr, keine Wände und keinen Gang - das Nest ist offen, so wie wir es ja auch von Stallhaltung, Volierenhaltung und Buchtenhaltung bei den Hauskaninchen kennen.

In der Satzröhre, also dem geschlossenen Nest mit Dach, Wänden und Gang, ist der Gang so eng, daß entweder aufgrund dessen, weil das sich an den Zitzen festgesaugte Junge regelrecht auf den Gangboden gequetscht wird, es losläßt oder aber es wird durch die Reibung am Gangboden regelrecht abgeschliffen und bleibt dann hinter der Häsin im Gang liegen. Es ist also natürlicherweise nicht schlimm, wenn in einem geschlossenen Nest mit Gang, also der Satzröhre, sich ein Junges zu fest saugt ...

Im offenen Nest gibts weder Gang noch Dach noch Wände ... sonst wär das Nest nicht offen. Saugt sich da also mal ein Junges zu fest, wird es nicht abgeschliffen - gibt ja keinen engen Gang zum Nest - und kann weiter getragen werden, wie in der Satzröhre, also dem geschlossenen Nest mit Gang. Dann ist das offene Nest nicht tiefergelegen wie die Umgebung, wie es im geschlossenen Nest, der Satzröhre, ja der Fall ist. Wenn das Junge nun endlich losläßt, kreiselt es auch - aber bleibt letztendlich mehr oder weniger an einem Platz, wo es langsam auskühlt ... es kann nicht mehr zum Nest zurückfinden.

Ist es jetzt klarer?
Weil ich hab hier gerade nen Brett vorm Kopf, mir ist irgendwie mein eigener Text absolut klar und ich seh den Widerspruch nicht ... da muß aber einer drin sein, sonst würdest du ihn nicht sehen können ...



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Re: Wildkanninchennest ausgegraben

Beitrag von Curly » Mi 30. Jun 2010, 14:59

Huhu Murx,

den Abschnitt habe ich verstanden, wies scheint.
Denn so, wie du ihn erklärst, hab ichs mir auch vorgestellt.

Schau mal... meine unterstrichenen Stellen.
Du schreibst ja:
"Das Nest ist nun offen". (Isses ja, weil keine Röhre und nix mehr ist).
Weiter unten schreibst du: "Ist das Nest dagegen offen...".
Allein das Wörtchen "dagegen" ist ja ein Widerspruch zum 1.
Allerdings wird ja in beiden Teilen von einem offenem Nest geredet.
Also doch kein Widerspruch?
Oder meint "offenes Nest" im 1. Teil was anderes, als im 2. Teil?

Gruß,
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Re: Wildkanninchennest ausgegraben

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 30. Jun 2010, 15:05

AHHHH!
Jetzt funkts bei mir!

Ja ... du hast recht, das Wort dagegen hat da nix verloren ...

Ich hab das ich weiß nicht wie oft gelesen und mir ist das nicht aufgefallen.



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Re: Wildkanninchennest ausgegraben

Beitrag von halloich » Mi 30. Jun 2010, 15:11

Danke, Danke, Danke für die vielen Infos.
Es ist echt spannend und interesannt so viel zu lernen.

Ich dachte echt die Sonne wäre schlimmer als Regen.
Gut das ich doch nicht nur Sonnenschutz angebracht habe und die Plane rübergeworfen habe.

Die Plane war an einer Seite noch an einem Balken befestigt, die andere Seite war locker. Die lockere seite, im Bild hinten, habe ich an den Fosten mit Kordel ordentlich festgezurrt.
Ich hoffe nur das bei Starkregen, soll ja ab und zu mal gewittern, das wasser abläuft und nicht in der Folie bleibt und zu schwer wird.

Dann war meine Vermutung mit Fit aussehn und Augen bald offen und Alter bestimmen doch recht gut, obwohl ich ja absolut keine Ahung habe von kanninchen, erst recht nicht von wilden.

Ich fin so froh sie da gelassen zu haben und nach euren Infos auch zuversichtlich.

Durch die Plane sind sie jetzt vor Sonne, Regen und Feinden aus der Luft geschützt.

Ich habe heute schon mehrfach die Gegend um das Nest abgesucht und den 5 Kleinen nicht wieder gefunden. Der Zaun rund rum ist mehr als löschriger Käse, da kommen ja auch die großen Kanninchen rein.
Habe auch zwischen den am Rand wachsenden Brennesseln und Brombeeren geschaut.
Es könnte der Kleine gewesen sein der gestern arg schnell war und sich direkt verkriechen wollte und dann direkt aus dem nest flüchten wollte.

Wenn Mann gleich von der Arbeit kommt gibt es erst mal Abendessen, ich denke wir schauen dann nochmal nach den Kleinen und suchen nochmal.

Was denkt ihr wie weit er sich entfernen könnte?


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Re: Wildkanninchennest ausgegraben

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 30. Jun 2010, 16:45

Ich kann jetzt nur von meinen Kaninchen ausgehen ... und da war der traurige Rekord ca. 8m weg vom Nest. Gerade weil dieser Kleine so weit vom Nest war, hatte ich ihn nicht rechtzeitig gefunden.
Normal sind 0,5 - 3m, meist versuchen die Lütten sich dann noch in der Nähe irgendwo zu verkriechen, wenn sie das Nest nicht wiederfinden, weil sie genau wissen, was ihnen blüht, wenn sie da so hilflos in der Gegend rumkreiseln. Ich kann mir allerdings auch gut vorstellen, daß diverse Beutegreifer schneller sind, selbst für Eichhörnchen und Schermäuse ist son einsames noch blindes Kaninchenjunges leichte und deshalb willkommene Beute.



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Re: Wildkanninchennest ausgegraben

Beitrag von Nightmoon » Mi 30. Jun 2010, 18:29

Oh je halloich, da hast Du ja wieder Aufregung pur. :knuddel:
Ich hoffe Du findest "Nr.5".
Gab es da nicht mal einen Film? "Nr.5 lebt" oder so.... ich drücke Euch jedenfalls ordentlich die Daumen :daum: , dass "Nr.5" lebt!


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Re: Wildkanninchennest ausgegraben

Beitrag von halloich » Mi 30. Jun 2010, 20:00

Mann kommt nach Hause, Fotos gezeigt.

Mann: "Was hast du den da gebaut? Das hält doch bei Wind und Regen nie! Wir fahren da gleich hin und ich Schraube die Plane fest, dann hält sie wenigstens."
Ich: "OK, dann suchen wir auch direkt nach Nr. 5"
Mann: "Du spinnst"

Wir kommen auf Acker an, Plane mit Akkuschrauber festgeschraubt, Mann geht auf wanderschaft.

Ich: "Was machst du"
Mann: "Ich suche nach Nr.5"
Ich: "Ich denke ich spinne. Warum suchst du jetzt"
Mann: "Vielleicht lebt er ja noch und wir könne ihn wieder ins Nest packen und er wird diese Nacht auch gefüttert, der arme Kleine"

Verstehe einer die Männer :crazy:
Harter Kern weiche Schale.

Nr. 5 haben wir leider nicht gefunden.

Als wir fertig waren und gehen wollten.
Mann: "Tschüß bis morgen schlaft und trinkt gut ihr süßen Kleinen. Schade das wir den letzten nicht gefunden haben" :hehe:

Sie sind immer noch fit, die Bäuchlein nur nicht mehr ganz so prall, ich denke das sieht morgen wieder anders aus.
Ausser naß machen habe ich jetzt arbeitsverbot bis die Kleinen groß und stark sind :D


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Re: Wildkanninchennest ausgegraben

Beitrag von Nightmoon » Mi 30. Jun 2010, 20:20

halloich hat geschrieben:Verstehe einer die Männer :crazy:
Harter Kern weiche Schale.
Na lieber so, als wenn ihn das nicht interessieren würde. :lieb:
Aber falls es Dich tröstet, mein Sven ist auch so. Ihn würde ds gar keine Ruhe lassen und er würde wahrscheinlich den gesamten Tag nach dem Kleinen Nr.5 suchen. Schade, dass Ihr ihn nicht gefunden hbt. :heul: Wer weiß, vielleicht hatte sich auch gerade ein Räuber drüber hergemacht und Mami kam zur Hilfe geeilt und konnte so noch Schlimmeres verhindern. :hm: :heul: Wir werden es wohl nie erfahren.
halloich hat geschrieben:Sie sind immer noch fit, die Bäuchlein nur nicht mehr ganz so prall, ich denke das sieht morgen wieder anders aus.
Das wäre dann wohl Eure nächste Aufgabe, wenn die Bäuchlein Morgen auch nicht wieder prall gefüllt sind, dann heißt es wohl die Fürsorge übernehmen. Wenn sie aber Morgen gut gesättigt sind, dann könnt Ihr euch beide ordentlich auf die Schulter klopfen und "zurücklehnen", denn dann hat die Mama sie komplett wieder angenommen. :lieb: :daum:


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Re: Wildkanninchennest ausgegraben

Beitrag von lapin » Mi 30. Jun 2010, 20:24

Ehrlich gesagt wüsste ich nicht, ob man wirklich die Fürsorge übernehmen sollte...
ich denke halloich hat nen guten Gedankenansatz gezeigt und in die Natur nicht großartig eingegriffen, nur den vorangegangenen, versehentlichen Eingriff mit der Schippe wieder versucht rückgängig zu machen!

Wenn es das Schicksal der 4 sein sollte, dass sich die Mama nicht mehr kümmert, wird das ein wahnsinnig harter Kampf, sollte halloich wirklich 4 Wildkaninchen aufziehen....


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Re: Wildkanninchennest ausgegraben

Beitrag von Nightmoon » Mi 30. Jun 2010, 20:31

lapin hat geschrieben:Wenn es das Schicksal der 4 sein sollte, dass sich die Mama nicht mehr kümmert, wird das ein wahnsinnig harter Kampf, sollte halloich wirklich 4 Wildkaninchen aufziehen....
Naja, ganz so sehe ich das nicht, immerhin hat sie auch künstlich eingegriffen, dass sie quasi Obdachlos wurden und vielleicht sogar, was ich nicht hoffen will, Mutterlos gemacht hat. Deswegen denke ich schon, dass es in Ordnung wäre, wenn sich die Mutter nicht mehr darum kümmert, diese Aufgabe zu übernehmen. Nur würde ich dabei versuchen, den körperlichen Kontakt, wenns geht, zu vermeiden. Ihn also auf das Nötigste zu beschränken. So hätten die Kleinen, wenn sie pflügge sind, wenigstens eine reellere Chance zum natürlichen Überleben.


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Re: Wildkanninchennest ausgegraben

Beitrag von halloich » Mi 30. Jun 2010, 20:49

Da wiedersprechen sich bei mir auch Herz und Verstand.

Herz sagt natürlich aufnehmen und pflegen. Verstand sagt Schicksal, wären sie nicht bei mir wären sie vielleicht wo anders und es ginge ihnen besser oder schlechter.
Zudem was mache ich mit ihnen? Vermitteln? Könnte ich nach päppeln nicht mehr :schäm:
Platz hab ich aber keinen.
Irgenwie verzwickt.

Irgendwo kann ich ja beide Meinungen verstehen, war gestern ja auch im Zwiespalt mit mir selbst.

Heute Abend sah das Nest aber gar nicht mehr so schön rund und gepolstert aus.
Entweder war Mutter nochmal da, oder die kleinen haben unordnung gemacht.

Ich werde mich morgen auf jeden Fall melden und weiter berichten


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Re: Wildkanninchennest ausgegraben

Beitrag von Nightmoon » Mi 30. Jun 2010, 21:02

Nee, nicht falsch verstehen, ich meine nur, wenn Mami sich offensichtlich nicht mehr darum kümmert aufziehen. Dass man sie wieder "auswildern" kann, weiß ich von einer Freundin. Sie hatte im letzten Jahr Wildkaninchenbabys gefunden und zu einer TÄ gebracht, die sich damit gut auskannte. Sie hat sie anschließend fei gelassen. Man muss den Kontakt dabei aufs Nötigste beschränken. Aber vielleicht kann Dir Murx dazu noch entscheidende Tipps geben, wenn es so kommen sollte. :lieb:


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Re: Wildkanninchennest ausgegraben

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 30. Jun 2010, 21:29

Muttern kommt heut nacht pünktlich wie die deutsche Eisenbahn und morgen sind die Bäuchlein wieder gefüllt - da wette ich mit euch!

Das ist mit einiger Sicherheit ne ranghohe Häsin - die lassen sich nicht erbeuten, dazu sind sie einfach zu fit, zu aufmerksam und zu schlau. Viele ranghohe Häsinnen, welche über Jahre ihren hohen Rang halten können, werden selbst in der Natur sechs Jahre und älter.

Daß das Nest nun nicht mehr schön aussieht und vermutlich nie wieder schön aussehen wird, liegt einfach daran, daß die Jungen sich da im Nest ja auch rekeln und so ... sie liegen sich das Nest praktisch nach und nach kaputt.
Fehlt halt einfach die Erde drumrum ... aber da kann man nun nix mehr dran ändern, sonst wird Kaninchenmama noch wahnsinnig ... :D

Kaninchen auswildern ist das Einfachste auf der Welt:
Tür auf, nicht mehr füttern ... die Kaninchen wildern sich von allein aus, das geht ratzifatzi ...
Bei mir haben sich die Absetzer heute selbst ausgewildert - und das ganz ohne, daß ich die Tür selbst aufgemacht hätte, die Tür hatte nicht richtig geschlossen und ich hatte das nicht bemerkt *ups*
Die Lütten wußten trotz ihrer gerade mal 8 - 11 Wochen sehr genau, wo sie sich verstecken müssen und waren schlagartig absolut scheu und das, trotzdem sie sich im Stall hochnehmen lassen, zu mir kommen, mir fast die Beine hochkraxeln etc ... die hatten auch innerhalb kürzester Zeit die Stellen gefunden, wo es das wertvollste Kaninchenfutter gibt.
Nur ein Blauäugig-Weißer, der war ein wenig ... *räusper* ... weniger intelligent sozusagen, der blieb zahm und ließ sich vom Boden pflücken. Der war auch nicht dort zu finden, wo es leckeres Kaninchenfutter gibt, sondern neben dem Auto, wo es weder Futter noch Deckung gibt, gut sichtbar für alle Beutegreifer!
Typisch blauäugig weiß, sie sind einfach ruhiger, verträglicher und ... ähm ... weniger intelligent, wie ihre andersfarbigen Geschwister ...

Auch mit ausgewachsenen Kaninchen geht das prima - die Kaninchenpopulationen in Berlin sind zwar meist wildfarben, aber man findet hier sogar reine Zwergkaninchenpopulationen und ansonsten eigentlich jede denkbare Farbe ... einzig die Punktschecken, japanerfarbigen und Weißen sterben recht schnell aus, die holen sich in Berlin die Füchse ... die Punktschecken und Weißen aufgrund von zuwenig Intelligenz und zuviel Zahmheit und die japanerfarbigen wegen total durchgeknallt ...
Fast alle innerstädtischen Kaninchen einschließlich der wildfarbenen dürften Nachkommen von ach so süßen und dann ausgesetzten Zooladenhäschen sein.

Ist ja auch kein Wunder, was wir hier als Wildkaninchen in Mitteleuropa einschließlich Deutschland rumzuhoppeln haben, ist nicht die Wildform, trotz des Namens! Das sind alles verwilderte Hauskaninchen, genau so, wie die Mustangs ja auch verwilderte Hauspferde sind und die American Longhorns verwilderte Rinder ...



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Re: Wildkanninchennest ausgegraben

Beitrag von halloich » Do 1. Jul 2010, 07:19

Auf dem Weg zur Arbeit sehe ich aktuell jeden Tag, fast an gleicher Stelle ein schwarzes Kanninchen.
Manchmal sitzen noch wildfarbene daneben.
Ist das auch eher ein ausgesetztes Kanninchen oder könnte das auch ein Nachkomme von einem wilden Kanninchen sein wo sich die Farbe schwarz durchgesetzt hat?

Ich hätte jetzt beim Auswildern auch gedacht das Kanninchen zu Menschenbezogen werden, wie man es häufig bei anderen Tierarten hört

Die Schönheit des Nestes liegt natürlich im Auge des betrachters. gestern Abend haben die sich alle gereckt und gestreckt und herzhaft gegähnt und sich dann weiter nach unten gewuselt.


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Re: Wildkanninchennest ausgegraben

Beitrag von Murx Pickwick » Do 1. Jul 2010, 08:28

Ist das auch eher ein ausgesetztes Kanninchen oder könnte das auch ein Nachkomme von einem wilden Kanninchen sein wo sich die Farbe schwarz durchgesetzt hat?
Kannst du erst herausfinden, wenn du nen Gentest zur Feststellung der Verwandschaft machst ... ausgesetzte Hauskaninchen sind innerhalb der ersten Stunden schon verwildert, Wildkaninchen in Gefangenschaft nehmen innerhalb von Stunden Eigenschaften der Hauskaninchen an. Zwar ist es schon so, daß unter den Hauskaninchen eher die Zahmen zu finden sind, wie bei den Wilden, weil eben in Buchten genetisch scheue Kaninchen vor lauter Streß ihren Nachwuchs auffuttern und nur noch im Dreieck springen und deshalb sich gar nicht fortpflanzen können und in freier Wildbahn werden die Zahmen eher aussterben, weil sie voller Vertrauen selbst der jagenden Füchsin noch gute Nacht mit Handkuß wünschen, aber bis auf diesen Unterschied, welcher nur Tendenzen ausmacht, gibts keinen genetischen Unterschied zwischen den verwilderten Wildkaninchen und den in Gefangenschaft gehaltenen Hauskaninchen.

Ich selbst mußte sogar feststellen, daß meine Hauskaninchen wilder sind, wie die in der Umgebung wohnenden Wildkaninchen. Sie sind aggressiver, verlangen in Freilaufhaltung deutlich mehr Platz, sind insgesamt scheuer, springen schneller und höher, sind ausdauernder und sind kaum mehr zu handeln ... klar - hab ja auch konsequent nur behalten, was auf der Weide besonders effektiv gegen Marder und Co vorging, um möglichst keine Verluste durch Beutegreifer zu haben ... das ist der Preis dieser Selektion, meine Kaninchen kann ich weder guten Gewissens lebendig jemandem abgeben, noch in Urlaubspflege geben, noch kann ich sie im Stall halten, ohne daß es für uns alle zur Qual wird ... fast alle Schwierigkeiten, welche bei mir haltungsbedingt sind, gehen auf diese Selektion zurück ...

Sobald ich wieder ne eigene Weide habe dagegen sind das Traumkaninchen, ich kann mich voll und ganz auf sie verlassen - bevor mir da eins von der Weide geholt wird, sind erstmal die umliegenden Wilden dran ...



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