Casimir's Krankengeschichte

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Es gibt Kaninchenhalter, erfahrene Kaninchenhalter und sehr erfahrene Kaninchenhalter.
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Alles, was hier im Forum speziell zu Krankheiten, Diagnosen, Medikamenten und deren Dosierungen zu finden ist, sind persönliche Erfahrungen, Tipps und Ratschläge.

Diese Tipps und Ratschläge ersetzen keinen Tierarztbesuch.

Es gibt sehr viele ernst zu nehmende Krankheiten, die man durch Eigenbehandlung/Eigentherapie noch verschlimmern kann.

Es ist daher wichtig, jede Medikamentenabgabe und Therapie unbedingt mit dem Arzt zu besprechen und gemeinsam nach der besten Lösung, für das jeweilige Tier zu suchen.

Also zieht bitte immer einen Tierarzt zu Rate. Selbstverständlich könnt Ihr die hier gegebenen Tipps und Ratschläge mit Eurem Tierarzt besprechen.
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Valentina
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Casimir's Krankengeschichte

Beitrag von Valentina » Mo 4. Mai 2009, 21:04

Hallo Ihr Lieben

Ich hab mir jetzt mal vorgenommen die Krankengeschichte von Casimir nieder zuschreiben, auch wenn ich keine Diagnose habe.

Angefangen hat alles letztes Jahr im September.
Eines Morgens bin ich wie gewohnt zum Aussengehege um Frühstück zu bringen.
Das ganze Gehege war voller weißem Fell von Casimir. Dieser saß völlig verschreckt in einer Ecke und ich sah, dass etwas mit seinem linken Auge nicht stimmte.
Während ich versuchte, Casimir zu schnappen, ging Whisky mehrere Male auf Casimir los und verbiss ihn übel.

Ich nahm daraufhin Casimir ins Haus, um mir erstmal ein Bild von seinen Verletzungen zu machen.
Es war erschreckend. 2 offene Fleischwunden, etwa 5DM groß und sein Auge tränte, er kniff es zu und es war auch sehr errötet.
Zudem war nichts mehr an ihm dran. Sein Normalgewicht in Aussenhaltung schwankte immer so zwischen 1,5 und 1,7kg.
Nun hatte er nur noch 1,3kg. :(

Ich rief gleich meine Tierärztin an und sie hat Casimir erstmal Kontrastmittel ins Auge gegeben, um zu sehen, ob und wo die Verletzung ist.
Letztendlich war es eine Hornhautverletzung. :(
Für das Auge haben wir ein AB und Regepithel bekommen.

Seine Verletzung an Körper und Auge waren so schlimm, dass am nächsten Morgen operiert wurde.

Soooo Das war der Anfang von Casimir’s Leidensweg.

Seine Wunden verheilten gut und sein Auge sah nach einiger Zeit auch wieder sehr gut aus.

Nach und nach fing Casimir an zu Schnupfen und seine Nasenschleimhäute waren blau verfärbt.
Nach 2 negativen Nasenabstrichen (die AB Gabe vom Auge war zu der Zeit schon 6 Wochen her) und ausgiebigen Herz/Lungen-Tests, war nichts zu finden.
So röchelte und „schnarchte“ er weiter. Bekam aber ein homöopathisches Aufbaumittel, für sein Allgemeinbefinden, was auch schnell gut Anschlug. Er nahm auch wieder zu.
Eigentlich sah es nach Besserung aus… :|

Im Dezember sah ich ihn dann plötzlich umfallen, hatte Gleichgewichtsstörungen, sein linkes Auge (das mit der operierten & behandelten Verletzung) war sehr viel größer als das rechte und es zuckte. Zudem erschien mir die rechte Gesichtshälfte asymmetrisch. Schlecht zu erklären. Seine rechte Oberlippe hing etwas nach unten.
Mein erster Verdacht: E.c.!
Er bekam auf Verdacht auch 4 Wochen lang Panacur, Chloramphenicol, Vitamin B Komplex und BBB.
Jedoch konnte auch dies nicht bestätigt werden.
4 Bluttests bei 4 verschiedenen Laboren zeigten immer ein einwandfreies Bild.
Auch seine Zähne wurden untersucht (von Dr. Lazarz), da von meiner Seite aus, auch ein Verdacht auf ein Kieferabszess, vorlag.

Ich hatte die Schnauze voll. Ich ließ alle möglichen Tests machen, angefangen bei einer Kotuntersuchung bis hin zu Ultraschall und Röntgen – Nichts!
Laut den ganzen Untersuchungen erschien Casimir völlig gesund.

Das Schwanken war auch nach wenigen Tagen vorüber, es schien, als ob die Medikation anschlug (obwohl es laut Blutbilder kein E.c. war).

Zeitweise ging es ihm richtig gut. Er wog wieder 1,6kg, schnupfte & röchelte nicht.

Zwar ist die Oberlippe immer noch nicht so, wie es sein sollte und die Schleimhäute sind auch immer noch nicht wirklich rosa, aber sein Allgemeinbefinden ist gut.
Er frisst sehr gut (das hat er die ganze schon), ist quietsch fidel und man würde nicht vermuten, er sei krank oder angeschlagen.

Ab und an hört man ihn nachts noch „schnarchen“ aber das hält sich in Grenzen.

Auch wenn ich gerne eine Diagnose gehabt hätte, gebe ich mich jetzt einfach mit dem ganzen zufrieden. Solange es Casimir gut geht und er mir keine neuen Symptome zeigt, werden auch keine weiteren Tests gemacht.
Bis auf das nächste Blutbild am Mittwoch, vor dem impfen.

Er wird Ende Mai mit Bonny in ein neues Aussengehege einziehen, da es auch nach der 4. VG mit der Gruppe nicht geklappt hat. Nach 8 Monaten Einzelhaltung, merkt man es ihm an, das er sich nach einem Partner sehnt, jedoch ist wohl eine ganze Gruppe nichts mehr, für den Opa ;)

Sorry für den Roman

LG

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Re: Casimir's Krankengeschichte

Beitrag von lapin » Mo 4. Mai 2009, 21:12

Ach herrjee da habt ihr ja einiges durch, deine Schnarchbeschreibung erinnert mich an diesen Fall:
https://www.tierpla.net/gesundheit-kaninchen/atemgerausche-ursache-eventuell-chronischer-schnupfen-t1953.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Kannst du Ähnlichkeiten erkennen?
Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

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Re: Casimir's Krankengeschichte

Beitrag von Valentina » Mo 4. Mai 2009, 21:18

Hallo Lapin

Das ist ja heftig, aber so ist es bei Casimir nicht.
Es ist weder so laut, noch bewegt er während es röchelns sein Näschen.

Ich hab meiner Mutter jetzt mal die Kamera mit gegeben, sie soll mal ein Video von ihm machen, wenn es wieder losgeht. Seltsamerweise nur in den Abendstunden... .

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Re: Casimir's Krankengeschichte

Beitrag von lapin » Mo 4. Mai 2009, 21:22

Ist er drinnen oder draußen?

Auf was wird er gehalten? Normale Sägespäne? Was könnte Abends anders sein, als Morgens?

Ich hab grad ne Allergie im Verdacht!
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Re: Casimir's Krankengeschichte

Beitrag von saloiv » Mo 4. Mai 2009, 21:28

Oh, das ist ja eine Krankheitsgeschichte, die sich keiner wünscht :(.

Es gibt immer mal wieder Fälle, bei denen keine Diagnose möglich ist bzw. einfach nichts gefunden wird (auch beim Menschen). In so einem Fall würde ich sehr auf das Allgemeinbefinden vertrauen und das Immunsystem und das gesamte Kaninchen unterstützen. Besonders durch abwechslungsreiche Ernährung und Stressschonung (Partnerkaninchen), dadrch kann man viel abfangen.

Eine Allergie wäre auch gut möglich... Hast du irgendein Material am/im Gehege das verdächtig sein könnte?

Die beschriebenen Geräusche erinnern mich an Kaninchen mit gestauchter Nase (rassebedingt), da kenne ich auch ein paar Kandidaten die solche Geräusche von sich geben. Vielleicht ist die Nase verengt (durch Wucherungen oder ein Trauma :hm:)? Der geschilderte Zustand am Anfang (Kampf) gibt mir den Verdacht, dass er etwas auf die Nase bekommen haben könnte...
Bild
Ich wünsche Dir...
dass Du arbeitest als würdest Du kein Geld brauchen.
dass Du liebst, als hätte Dich noch nie jemand verletzt.
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dass Du singst, als würde keiner zuhören.
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Re: Casimir's Krankengeschichte

Beitrag von Valentina » Mo 4. Mai 2009, 21:41

Hallo ihr 2.

Casimir lebt derzeit drinnen in einem etwa 2qm großen Freilauf, obwohl er zugern in seinem Käfig sitzt, der natürlich offen ist.
Dort habe ich Sägespäne (staubarm) und Heu drin.
Macke von ihm, er frisst das Heu nur vom Boden... :roll:

Eine Allergie schließe ich nicht aus, wobei ich mittlerweile gar nichts mehr auschließe. :?
Jedoch wüsste ich nicht, auf was er reagiert. Es ist immer alles gleich.
Im Freilauf hat er Bastmatten auf dem Boden und etwas PVC.
Im Grunde alles Materialien, die er draussen auch schon hatte.

Hatte das Heu schonmal im Verdacht, habe es zig mal gewechselt, aber es gab keiner Veränderung, ausser in seinem Fressverhalten... Er beharrt auf sein Pferdeheu... ^^

Hätte man eine Verstauchung/Verengung der Nase nicht auf dem Röntgenbild erkennen müssen?

Sein Immunsystem unterstütze ich mittlerweile wieder durch verschiedene Kräuter, abwechslungsreiche Kost und dieses hömoöpathische Mittel vom Tierarzt (ich frage nach dem Namen ;) )
Er ist ja wie gesagt auch ein fitter Kerl, aber irgendwas ist eben nicht 100%g in ordnung, nur wir finden nichts :(

LG

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Re: Casimir's Krankengeschichte

Beitrag von saloiv » Mo 4. Mai 2009, 21:51

Wenn du eine Heuallergie austesten möchtest, stellst du ihn an besten auf Frischfutter um (Löwenzahn, Gras, Wegerich usw.), dann wird kaum noch Heu aufgenommen (nach ca. 2 Wochen), vorausgesetzt das Frischfutter steht immer zur Verfügung. Nach 2 Wochen kannst du das Heu sehr einschränken, weil es so gut wie garnicht mehr gefressen wird (dann könntest du eine Hand voll vor der Tür entstauben und in einen Napf oder einen Beutel anbieten.
Jetzt im Sommer lässt sich das prima machen, wenn du einmal am Tag Frisches von einer Wiese sammelst ;).

Wie weit man auf einer Röntgenaufnahme eine Verengung sieht kann ich dir leider nicht ganau sagen. Es kommt wohl auch auf die Art der Aufnahme an (in welcher Ebene, von vorne oder seitlich usw.), auf die Art der Verengung (Bruch, Knorpel...) und andere Dinge. Aber wenn du den Tierarzt einfach anrufst, wird er dir bestimmt Auskunft geben können...
Bild
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Re: Casimir's Krankengeschichte

Beitrag von Valentina » Mo 4. Mai 2009, 21:58

Ich werde das mit dem Heu mal auspriobieren.

Bin am Mittwoch sowieso beim Tierarzt und dann werde ich mir die Bilder nochmal genauer ansehen und den TA mal ausfragen. ;)

Danke ihr zwei :kiss:

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Re: Casimir's Krankengeschichte

Beitrag von Valentina » Mo 4. Mai 2009, 22:22

Hallo Laryana

Du bist nicht die erste die diese Vermutung stellt :|
Viele in meinem Umfeld, meinten es könnte ein Schlaganfall gewesen sein.

Ich hab davon immer etwas Abstand genommen, vielleicht auch, weil ich mir darunter immer etwas fürchterliches vorgestellt hab.

Jetzt muss ich doch auch einfach mal ganz blöd fragen...
Kann man da jetzt noch was machen? Kann man da überhaupt etwas medizinisches tun?
Und vorallem, wo kommt der Schlaganfall her?

LG

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Re: Casimir's Krankengeschichte

Beitrag von Valentina » Mo 4. Mai 2009, 22:44

Dank Dir Laryana :kiss:

Es klingt schon einleuchtend was du sagst.
Werde es auch auf jeden Fall mal ansprechen am Mittwoch.

Hatte es doch etwas gutes, seine Gechichte hier nieder zuschreiben. Auch wenn noch nichts bewiesen ist, bekommt ihr schonmal ein Lob von mir, für Eure Hilfe :klatsch: :)

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Re: Casimir's Krankengeschichte

Beitrag von Valentina » Mo 4. Mai 2009, 23:03

Weißt du, ich würde die Diagnose Schlaganfall wohlmöglich mit Handkuss nehmen, auch wenn es kein erfreuliches Ergebnis ist, aber dann hätte ich endlich eine Diagnose. :|
Kein rumexperimentieren mehr, keine frustrierenden negativen Tests, kein rätseln mehr. Sondern einfach Gewissheit.

Ich bin seit gut 8 Monaten auf der Suche nach einer Diagnose. Das hat schon einiges an Kraft und Nerven gekostet, hatte meinen Casmir zeitweise schon aufgegeben :(

Sicherlich wäre es mir lieber, er wäre kerngesund, jedoch weiß ich, dass das nicht so ist, auch ohne jegliche Befunde.
Er ist erst 5 Jahre alt, ihn jetzt ohne Ergebniss gehen zu lassen, würde ich wohlmöglich nicht übers Herz bringen, vorallem nicht, weil er frisst und Lebenswillen zeigt.
Aber die ganze Prozedur hat mich an meine Grenzen gebracht.
Ich habe mir oft gewünscht, dass es E.c. oder ähnliches ist, denn das ist behandelbar und die Zeit der Erkrankung wäre abzusehen.

Ich kann ihn nicht aufgeben und wenn ich noch weitere 5 Jahre brauche, um ihn wieder "gesund" zu bekommen.

LG

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