Fast, also für die Kaninchen haben wir sämtliche Kosten erstattet bekommen, bei den Meerschweinchen ist es nocht nicht ganz raus, da diese von uns in erfahrenere Hände gegeben wurden (sie waren alle totkrank) und die Familie nicht den Vertragstierarzt des Baumarktes aufsuchte sondern unsere gemeinsame "Haustierärztin". Gesetzlich ist da aber eigentlich die Lage dennoch klar nur der Markt versucht sich da noch etwas stur zu stellen. Unsere, zum Teil sehr bittere, Bilanz: 1 von 3 Kaninchen im Alter von 14 Wochen an Lungenentzündung verstorben (eingeschläfert), von 1 von 4 Meerschweinchen verstorben, schon wenige Stunden nach der Rettung. Alle anderen Tiere haben monatelang gekämpft und man kann immernoch nicht von wirklich gesund oder "übern Berg" sprechen, da die Spuren der miserablen Zucht unübersehbar sind... Leni, die Kleinste der Kaninchen, muss in Kürze zum Augenspezialist weil sie einen Abszess o. ein Geschwür im Auge hat. Kosten konnten wir geltend machen inkl der Meeries von rd. 1500€ ! ca. 1000€ stehen davon noch aus, bei dem Verkaufspreis von 28€ pro Kaninchen (Meerie weiß ich jetzt grad nicht)... hat sich das wenigstens nicht mehr gelohnt. Und ein Schreiben inkl. medizinischer Gutachten & Co an die Geschäftsleitung blieb leider ohne Antwort. Hier haken wir aber nach und wenden uns mit Unterstützung von "weiter oben" nochmals an die Geschäftsleitung.saloiv hat geschrieben:Klar, es sind kleine Schritte, aber immerhin hat nun der Schaden, den sonst der Kunde hatte, der Markt selber. Und auch wenn sie jetzt erst einmal nur das Gewicht wiegen und noch nicht generell den Verkauf aufgeben: Auch diese Schritte sind viel wert. Habt ihr in allen Fällen erfolgreich die Tierarztkosten zurückerstattet bekommen? Wie hoch war der Schaden bei 3 Kaninchen und 4 Meerschweinchen-Tierarztkosten für den Baumarkt?
Das ist unter den Baumärkten eine absolute Ausnahme, in der Regel ist es so, dass man dem Personal noch den Unterschied zwischen Meerschwein und Kaninchen erklären muss... Wie oben schon geschrieben, bei uns haben wir 7 Tiere freigekauft von denen 2 an den Folgen starben und die anderen eine lange und schwere Krankengeschichte hinter sich hatten. Und dieser Markt ist hier kein Einzelfall.schweinsnase77 hat geschrieben:Der Baumarkt den ich hier habe, der Meerschweine verkauft achtet wesentlich mehr auf die Geusndheit und das Gewicht der Tiere wie ein kleiner Zooladen in einer großen Einkaufspassage in Köln.
Naja, zu sagen, dass man lieber über Haltungsbedingungen anstelle von der Situation in Zooläden diskutieren sollte führt für mir von einem noch wesentlicheren Aspekt weg als den Haltungsbedingungen bei Züchter o. Zooladen: Die meisten Tiere kommen niemals aus dem BAumarkt o. Zooladen lebend raus und die die es schaffen...davon sterben gut 80 - 90% qualvoll in den ersten Wochen beim Halter weil sie an gänzlich ahnungslose Menschen abgegeben werden. Und davon sind Baumärkte im allgemeinen noch schlimmer betroffen als Zoohandlungen. Zumind. hier im Umkreis klären Zoofachgeschäfte schon ein wenig mehr über die Haltung und Krankheiten auf als die Baumärkte. Wir haben die Tiere die wir freikauften ohne einen weiteren Hinweis auf Haltung & Co. in die Hand gedrückt bekommen. Diese amren Würmchen sind Massenware. Die Maschinerie ist darauf ausgelegt, dass alle 3-4 Wochen Nachschub geliefert wird und das so billg und in solchen Mengen, dass man ein "bisschen Schwund" finanziell verschmerzt. Wir sprechen hier über Kaninchen die noch nichtmal richtig abgesetzt sein sollten. Leni war maximal 3 Wochen alt als wir sie übernahmen, völlig abgemagert und voll Parasiten.schweinsnase77 hat geschrieben: Aber ich finde die Diskussion um Zooläden ein wenig überzogen, weil sie von zwei wesentlichen Aspekten wegführt.
Nämlich von den Problemen der Haltung beim Züchter und der beim späteren Halter. Im Zoogeschäft sitzen die Tiere in der Regel 1-2 Wochen wenn es ganz blöd läuft auf wenig Platz und mit falscher Ernährung. Davor haben sie die ertsne Wochen unter den selben Verhältnissen verbracht und über die haltngsbedingungen für Vögel und Nager brauchen wir ja nicht wirklich zu diskutieren.
Wir möchten für unsere und alle anderen Tiere nichts anderes... aber meinst du ein Zoogeschäft o. Baumarkt die Kaninchen im Laden haben um Käfige zu verkaufen interessiert sich im Ansatz für Haltungsbedingungen beim neuen Besitzer? Wenn es schon an der medizinischen Grundversorgung fehlt, woher sollen dann Wissen über Fütterung & Co kommen die an den neuen Halter vermittelt werden? Da wäre mir ein Verkaufsverbot schon mehr als recht... der Züchter, selbst der Hobbyzüchter hat immerhin ein bisschen was übrig für die Tiere und das was da an Infos rüberkommt ist meist schonmal minimal besser als das was der Verkäufer im Baumarkt zum Besten gibt der mit Tieren und schon gar mit Heimtieren null am Hut hat.schweinsnase77 hat geschrieben:Und das ist MEIN Ansatzpunkt. Keiner meiner Fellkugeln soll jemals Gefahrlaufen sich auf nen Meter Käfig mit 100g Karotte am Tag begnügen zu müssen. Kein Kaninchen sollte jemals in diesen netten Trixie-Ställen wohnen müssen.
Insofern wäre mir eine fachliche Aufklärung (in meinem Sinne) wesentlich lieber als ein Verkaufsverbot in Zooläden. Das bestimmte Verkaufsgewichte eingehalten werden sollte, Geschlechtertrennung, etc. sollte selbstverständlich sein.
Und Geschlechtertrennung, Einhaltung von Mindestalter und -gewicht usw. ist absolut nicht selbstverständlich.
Ich gebe euch auch recht, dass die meisten TSV & Notstationen auch nicht besser sind. Da gehört ebenso bessere Aufklärung, Überwachung usw. an den Tag. Wobei man auch da viel tun kann. Z.B. muss jeder der mehr als 2 Tiere im Jahr vermittelt o. verkauft eine Prüfung gem. §11 TSchG abgelegt haben und sich freiwillig undangemeldete Kontrollen des VetAmts gefallen lassen.... trifft man nun also auf eine profitgierige Notstation die diesen nicht hat und auch gänzlich beratungsresistent ist kann man als engagierter Tierhalter das dem VetAmt melden und somit denen zum einen das Leben etwas schwerer machen, dafür sorgen, dass sie die Haltung verbessern müssen (je nach AmtsVEt) und evtl. sogar für eine Schließung sorgen.
Missstände gibt es mehr als genug in Sachen Tierhaltung und Tierverkauf, jeder setzt hier seine Prios anders. Aber für alle Missstände gilt eines einheitlich: Nichts ändert sich solange man nichts dagegen unternimmt.
Und auch wenn uns ein generelles Verkaufsverbot das liebste wäre (im übrigen vor allem auch für Hobbyzüchter) setzen wir uns dennoch für das Gesetz zur Rücknahmepflicht ein weil wir hier kurzfristig höhere Erfolgschancen sehen. Und weil damit viele von denen die uns ein Dorn im Auge sind getroffen werden und vllt. einige schon mit Einführung freiwillig den Verkauf aufgeben. Zudem trifft man hiermit die gewissenlosen Tierschänder einheitlich... zumind. wenn wir das Verbot auf Notstationen, Hobbyzüchter, Züchter & Co. ausweiten könnten. Damit gingen viele schware Schafe zu Boden.
Das wichtigste wenn man etwas ändern möchte ist erstmal aktivzu werden und zusammenzuarbeiten. Je mehr Menschen auf denselben Missstand aufmerksam machen umso größer der Druck was zu unternehmen. Wir wollen z.B. nun ausser mit dem BMT noch mit dem Landestierschutzverband sowie der Landestierschutzbeauftragten hier in Hessen zusammen ins Feld ziehen.
LG
@ murx:
Ja in Sachen Preispolitik hast du leider, wie so oft, recht.
Wenn ich unsere Vorgehensweise mit der anderer Notstationen vergleiche... naja irgendwas machen wir falsch. Wir können nicht von der Vermittlung leben.
Wir nehmen 35€ für einen Kastraten, 25€ für eine unkastrierte Häsin und 55€ für eine kastrierte Dame (bei Kastrakosten von 80€ brauch ich euch nichts weiter vorrechnen)...
Allerdings haben wir etliche Tiere auch schon gegen 0€ Gebühr vermittelt wenn z.B. klar war, dass das Tier bestimmte chronische Erkrankungen o. Probleme hat die zu weiteren Kosten beim neuen Halter führen (z.B. Zahnis u.ä.). Haben Tiere bei uns schwerere Erkrankungen o. Probleme werden sie nur gegen Pflegeverträge abgegeben und der Verein übernimmt weiter die TA-Kosten und hat aber eben auch ein Mitspracherecht in Sachen Behandlung usw.. Klar ist sowas teuer... aber es geht nunmal nicht anders wenn ich behaupte in erster Linie für das Tier zu sorgen.
Wir nehmen unsere Tiere auch jederzeit zurück, sei es aus Krankheit o. auch aus "keine Lust" mehr. Ebenso haben wir bisher wenn ein vermeintlich gesundes Tier beim neuen Halter doch kurz nach Übergabe erkrankte immer eine Übernahme der Kosten angeboten. Wir vermitteln ja nunmal Tiere, auch bei der besten Betreuung durch die besten TÄ kann es immer dazu kommen, dass sich manches spontan erst entwickelt o. übersehen wird.
Aber ich weiß auch, dass wir damit ziemlich allein auf weiter Flur stehen und die meisten Orgas nichts davon wissen wollen wenn Tiere im neuen Zuhause krank werden usw..