Blasensteine- brauche dringend Hilfe!

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Es gibt Kaninchenhalter, erfahrene Kaninchenhalter und sehr erfahrene Kaninchenhalter.
Nicht jeder kennt sich mit diversen Krankheiten aus.
Selbst als sehr erfahrener Kaninchenhalter kann man nicht alles kennen und wissen.

Alles, was hier im Forum speziell zu Krankheiten, Diagnosen, Medikamenten und deren Dosierungen zu finden ist, sind persönliche Erfahrungen, Tipps und Ratschläge.

Diese Tipps und Ratschläge ersetzen keinen Tierarztbesuch.

Es gibt sehr viele ernst zu nehmende Krankheiten, die man durch Eigenbehandlung/Eigentherapie noch verschlimmern kann.

Es ist daher wichtig, jede Medikamentenabgabe und Therapie unbedingt mit dem Arzt zu besprechen und gemeinsam nach der besten Lösung, für das jeweilige Tier zu suchen.

Also zieht bitte immer einen Tierarzt zu Rate. Selbstverständlich könnt Ihr die hier gegebenen Tipps und Ratschläge mit Eurem Tierarzt besprechen.
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Re: Blasensteine- brauche dringend Hilfe!

Beitrag von Heike » Fr 4. Sep 2015, 20:15

Wenn der Gries in der Blase ihm Probleme bereitet, dann musst du alles füttern, was die Blase gut spült. Vorrangig natürlich Wiese, Brennessel und Schachtelhalm sind super dafür geeignet. Kalzium arm füttern ergibt keinen Sinn, weil der Körper durch die lebenslang nach wachsenden Zähne viel Kalzium benötigt.
Ergänzend dazu kannst du ihm Grünfutter reichen, wasserhaltig zu füttern ist empfehlenswert. Dann braucht er auch nichts mehr zusätzlich zu trinken. Er bekommt die benötigte Flüssigkeit über die Nahrung. Es gibt keine Medis, die den Gries auflösen- der vorhandene Gries muss durch das richtige Futter ausgespült werden.

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Re: Blasensteine- brauche dringend Hilfe!

Beitrag von PiWi » Fr 4. Sep 2015, 22:14

Super, dass er keine Blasensteine hat.
Leider haben viele TÄ von richtiger Kaninchenernährung keine Ahnung.
Ich würde ihm einfach so viel verschiedene Kräuter etc. anbieten wie du findest. Er wird sich das raussuchen was er gerade braucht.

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Re: Blasensteine- brauche dringend Hilfe!

Beitrag von Panda » Sa 5. Sep 2015, 00:25

Naja ganz ehrlich? Gerade in Tierkliniken geht es ums Geld- ich kenne aus den meisten Tierkliniken nur Fließbandarbeit. Dass da jemand ist der sich auf Heimtiere spezialisiert hat ist selten. Kleintiere (Hunde, Katzen)+Heimtiere sind normal in einer Klinik, die "Hauptkunden" sind aber Kleintiere, also Hund und Katze.

Und es ist doch völlig egal ob es nun in dem Zitat um Meerschweinchen geht oder um Kaninchen: Die Ernährung ist relativ ähnlich und das Zitat lässt sich auch so auf Kaninchen übertragen. Es ist ein Futtermehl= hat nichts im Tierdarm zu suchen. Du fragtest ja ob es ihm schaden würde, da er ja eh Probleme hat und die Antwort war klar, es wird ihm Schaden. Gerade bei Darmsachen ist das garkeine gute Idee. Zudem hilft es nichts, wieso sollte man dem Tier etwas geben was nicht hilft& dann evtl. sogar noch Schaden anrichtet?


Was mir noch einfällt, dass man etwas Oxalsäurehaltiger füttern könnte, also z.B. ab und an Ampfer anbieten etc. Meine bekommen relativ oft Ampfer und er wird super vertragen. Kann mich Heike nur anschließen, nun Kalziumärmer zu füttern führt auch nicht zum ziel. Normal sagt man dass bei Gries o.ä das Kalzium-Phosphor Verhältniss nicht stimmt. Also kannst du noch schauen auf der Wiese Pflanzen zu sammeln die eben auch Phosphorhaltig sind oder falls du nicht weiß welche Pflanzen da günstig wären, kann man auch etwas Ackersalat zufüttern, der hat einen verhältnissmäßig hohen Phosphorwert. Natürlich nur so füttern dass sich der Mümmelmann raussuchen kann was er mag/ braucht.

Brennessel bieten sich bei Blasengeschichten oft an. Ansonsten stelle ich z.B. wenn ich Gemüseabfälle (Kohlrabiblätter, Karottengrün) füttern mag das ganze angeschnitten ins Wasser und lasse es erstmal ein paar stunden Wasser ziehen. Man merkt richtig dass die Sachen dann "knackig" und saftig werden. Dann ist genügend Wasser enthalten.

Um das trinken zu fördern kann man zum normalen Wasser im Napf noch verdünnten Tee anbieten, hier wurde mir von der TA auchschon Nieren- und Blasentee empfohlen, in wie weit der sinnvoll ist weiß ich aber nicht, hab es nicht so intensiv getestet. Zum trinken zwingen würde ich ihn nicht, aber durch solche Geschichten eben animieren und zusätzlich wie gewohnt Wiese füttern, das ist Wasserhaltig.

Super dass ihr die Intervalle vom schleifen durch die Wiese verlängern konntet, so soll es sein. Ich drück die Daumen dass es gut bergauf geht :)

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Re: Blasensteine- brauche dringend Hilfe!

Beitrag von wiesenundmöhren » Sa 5. Sep 2015, 12:06

Ich danke euch erstmal.
Mein Problem ist bei der ganzen Ernährungssache aber noch ein anderes.
Die Sache ist die, das besagtes Tier chronische Bauchprobleme hat und diese erst durch die Umstellung auf Wiese und Heu besser geworden sind. Äpfel und Möhren und eigentlich so gut wie alles was kalziumarm ist haben wir seitdem nie wieder hingegeben. Jedes Mal wenn er Möhre oder ähnliches bekam schlug die Verdauung um. Meist reichte schon eine kleine Veränderung am Futterplan. Selbst bei einem einzelnen Löwenzahnblatt oder ähnlichem. Was folgte war ein mindestens 3 wöchiges Bangen und auf und ab und mehrere Tierarztbesuche sowie massive Kosten. Wir haben jetzt seit dem 6. Juli keine Bauchprobleme mehr gehabt, aber eben immer das Gleiche gefüttert.
Ich habe riesige Angst, dass wenn ich jetzt kalziumarm füttere und mit neuen Sachen wie Gurke oder Apfel oder Brennessel anfange zwar die Blasensache besser wird, jedoch das sein Zustand wieder kippt und ich dann dauerhaft beim Tierarzt sitze, was ich mir momentan weder zeitlich noch nervlich leisten kann.

Es ist ein bisschen wie wählen zwischen Pest und Cholera.
Die Tage der Fressunlust und der Apathie waren die Hölle und ich war momentan eigentlich ganz froh, dass wir das Bauchproblem im Griff haben :püh:

Ich saß wirklich alle paar Wochen beim Tierarzt und es ging mehrfach ums überleben. Bei ihm reicht wenn die Futtermenge abweicht oder etwas völlig neues gefüttert wird, damit die gesamte Verdauung zusammenbricht.
Ihr könnt euch nicht vorstellen, was ich für Angst habe dass das wieder kippt wenn ich jetzt neues dazu gebe.

Die Blasenprobleme kamen aber erst durch die neue Fütterung. Dafür sind die Bauchprobleme weg.

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Re: Blasensteine- brauche dringend Hilfe!

Beitrag von Mrs Rabbit » Sa 5. Sep 2015, 12:32

Gute Besserung an den Kleinen.

Was mich interessieren würde, was genau fütterst du an Wiese/Wildkräuter und co? :grübel:
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Re: Blasensteine- brauche dringend Hilfe!

Beitrag von wiesenundmöhren » Sa 5. Sep 2015, 12:40

Danke. Wir haben eine ziemlich gute Wiese hier in der Nähe. Ich habe glücklicherweise den Besitzer ausfindig gemacht, der über mehrere Ecken mit uns verwandt ist.
Die Wiese besteht aus Gras, verschiedenen Pflanzenarten (Kamille und Hirtentäschel und noch mehr) und ansonsten füttern wir alles was da an Wiese herum steht und von dem ich nicht denke das es giftig ist. Kräuter bekommen sie Möhrenkraut (was jedoch leider sehr kalziumhaltig ist) und getrockneten Löwenzahn, Johanisbeerblätter und ansonsten noch Dill.

Am liebsten mag er aber Heu. Fast noch lieber als Wiese. Wiese gibt es aber nur morgens und abends und Heu frisst er rund um die Uhr.
Ich denke, wir füttern sehr kalziumhaltig. Ich habe ansonsten aber riesige Angst, dass sich alles verschlechtert wenn ich jetzt Gurke hingebe oder das was auf der mir mitgegebenen Broschüre als gesund angepriesen wird. Problem ist: Ich kann ihn zur Fütterung ja nicht raus nehmen. Die anderen würden Gurke und Möhren sicher vertragen. Nur bei ihm war es jedes Mal schlecht.

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Re: Blasensteine- brauche dringend Hilfe!

Beitrag von Mrs Rabbit » Sa 5. Sep 2015, 13:29

Ich würde ihm einfach sehr viel Wiese anbieten und das rund um die Uhr. Zur Wiese zähle ich, Gräser, diverse Wildkräuter und auch frische Zweige und Blätter. Je mehr Auswahl vorhanden ist, umso besser. Er wird sich das Futter aus dem vielfältigen Angebot raussuchen was er braucht. Dazu ist Wiese sehr Wasserhaltig und spühlt die Blase.

Mein erstes Kaninchen hatte damals auch schlimm mit der Verdauung und Bauchweh zu kämpfen. Teilweise hatte er auch nichts mehr gefressen etc. Irgendwann nach längeren lesen und lernen, bekam er rund um die Uhr Wiese zur freien verfügung, auch die Sachen auf die er reagiert hatte z.b. Klee. Es hatte nicht lange gedauert und er hatte alles andere liegen gelassen und nur noch Wiese gefressen. Nach einiger Zeit hatte er überhaupt keine Probleme mehr mit anderem Grünfutter, z.b. Obst/Gemüse/Kohl im Winter. Man muss nur alles langsam anfüttern. :lieb:
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Re: Blasensteine- brauche dringend Hilfe!

Beitrag von Hasilein » Mo 7. Sep 2015, 14:06

Vielleicht bekommt Jack Grieß von dem Heu? Ich würde auch nur Wiese geben...Und dann mal schauen, ob es besser wird. Grad hatte jemand mal wieder beobachtet, daß seine Blasengrießkandidatin bevorzugt Wiesenampfer und Melde, also oxalsäurehaltige Pflanzen futtert. Ich würde vielleicht auch mal sehen, daß du an Ampfer oder Melde, oder eben Mangold rankommst...Vielleicht hilft das.
Panda hatte das ja auch schon empfohlen...

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